Forum: HF, Funk und Felder Loran-C - Ende einer Ära


von MarcOni (Gast)


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Und noch eine Ära geht heute nach 55 Jahren zu Ende

Die europäischen Sender des Loran-C Navigationssystems auf 100kHz wurden 
heute um 11 Uhr UTC abgeschaltet. Der einzige deutsche Sender in Sylt 
läuft noch einige Zeit zum Abgewöhnen im "Blink" Modus, der in den 
Empfängern anzeigt, dass der Service nicht mehr zur Navigation zur 
Verfügung steht.

http://www.wsv.de/wsa-toe/schifffahrt/Schifffahrtszeichen/Loran/index.html#Technische%20Daten

Die Welt wird damit wieder ein Stück abhängiger von GPS/GLONASS.

Guten Rutsch

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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https://de.wikipedia.org/wiki/Tschaika_%28Funknavigation%29

läuft und läuft und läuft ;)

Namaste

von dl2jmb (Gast)


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In USA ist z.Zt, ein neues digitales Loran in Erprobung.

von Michael_ohl (Gast)


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Komisch das da noch was gegangen sein soll. Die Navigatoren auf meinem 
Boot haben vor über 10 Jahren in Nord und Ostsee sehr zuverlässig ihren 
Dienst eingestellt. Seitdem nutzen wir alle GPS und haben seitdem keine 
Abweichungen von mehr als 1000m mehr sondern gigantische Fehler bis über 
4m. Größter Nachteil sind die vielen Beulen in den Tonnen die in den 
ersten Jahren sehr häufig waren. Es wird halt alles schlechter.
Ich weine meinem alten AP Navigator jedenfalls kein Tränen nach - friede 
seiner Asche. Das Mistfiech ging sowieso nur bei schönem Wetter wenn es 
Lust dazu hatte.

mfg
Michael

von Hp M. (nachtmix)


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Michael_ohl schrieb:
> Komisch das da noch was gegangen sein soll. Die Navigatoren auf meinem
> Boot haben vor über 10 Jahren in Nord und Ostsee sehr zuverlässig ihren
> Dienst eingestellt.

Dann wird das wohl Decca gewesen sein, nicht Loran-C.
https://de.wikipedia.org/wiki/Decca-Navigationssystem

von Christian B. (casandro)


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Hmm, man müsste mal einen Navigationsempfänger bauen der auf normale 
sowieso vorhandene Sender geht. Sprich der die Zeitsender empfängt und 
ggf. noch ein paar Rundfunksender. Dadurch müsste man ja relativ einfach 
die Verzögerungszeiten und somit die Abstände berechnen können.

Und zur Not gibts ja auch noch die Navigation über Sterne.

von B e r n d W. (smiley46)


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> müsste mal einen Navigationsempfänger bauen der auf normale sowieso
> vorhandene Sender geht

Wurde doch schon lange so gemacht, das nennt sich Direction Finder RDF. 
Bei zwei bekannten Radio-Stationen kann eine Kreuzpeilung vorgenommen 
werden. Erste Anwendungen gabs schon vor 1920.
http://www.radiomuseum.org/r/unknown_all_transistor_direction.html

Dann gibts noch Automatic Direction Finder (ADF), welches auch in der 
Luftfahrt verwendet wird. Jede NDB Funkbake zwischen 300...500kHz sendet 
ihre eindeutige Morse-Kennung. Zwei über Kreuz angeordnete 
Ferritantennen EMpfangen das Signal, die Richtung wird über die Phase 
ausgewertet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Radiokompass
http://www.radiomuseum.org/r/bendix_automatic_direction_finder_adf_t_12cg.html

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Schon,Bernd,

> ... Direction Finder RDF ... ADF ...

Loran-C hatte - und hat - halt den Charme der Unterdrückung der 
Raumwelle.

Das Schnecken-Geduldes von NDB klingt windelweich gegenüber den harten 
Flanken von Loran-C.

Und so weich die Flanken, so wenig kann nur die Autokorrelation bringen. 
(Die wäre ja so  möglich, wie der Empfänger das NDB-Signal nachmachen 
könnte - und dies von DCF77 oder so gesteuert wird.

Dieser Charme war notwendig, weil ein HF-Peiler an Bord einer Schiffes 
mit Aufbauten, Masten und Antennen einen Fehler von bis zu 180° hat.
Und das Klappern der Kapitänstür moduliert den Peilwinkel.

Da ist es schon ein Vorteil, wenn ein einziges Antennenelement die Pulse 
der Loran-Sender nacheinander empfängt.

Die Kreurahmenantennen zum Peilen des Notrufsignals auf 500 kHz müssen 
aufwändig werden, sonst fährt das Schiff, das nach Peilung auf den 
Schiffbrüchigen schnurstracks zufährt, im Kreis um den herum.


Zum Ende von Loran-C - hatte ich nicht mal Publikationen über e-Loran 
gelesen, dass die EU die Kette finanziert und weiter betreibt?


Ciao
Wolfgang Horn

von MarcOni (Gast)


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E-Loran ist im Grunde auch tot.
Zwar gibt es in USA eine Industrielobby die enhanced-Loran versucht zu 
pushen. Mit dem Argument dass wegen der Verletzlichkeit der 
Sat-Navigationssysteme ein Landgestütztes System als Backup notwendig 
sei. Aber die USRegierung hat für e-Loran noch keine Mittel bewilligt. 
Ausser Probebetrieb is nix.

In Europa hat die Firma Chronos ein Konsortium gebildet, das versucht 
Regierungen zu finden, die bereit sind, den Weiterbetrieb der 8 
europäischen Loran Sender als Präzisions-Frequenz und DGPS Sender zu 
finanzieren.

Noch hat niemand Geld zugesagt.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Danke, MarcOni,

> ... Chronos ... Noch hat niemand Geld zugesagt.

Danke für die Info.

Ich war neugierig wegen eines winzigen Track-Transmitters, den ich für 
besser halte als vergleichbare Geräte auf der Basis von GPS:
a) Der beispielsweise in Tresoren versteckt werden kann - und auch im 
Keller funktioniert.
b) Der das LORAN-C-Signal auf VHF übersetzte.

Ciao
Wolfgang Horn

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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hallo Wolfgang,

ich gehe davon aus das das russische Militär sein System auch noch die 
nächsten 30 Jahre aufrecht erhalten wird. Das System Tschaika benutzt 
die gleichen Frequenzen wie Loran C  aber etwas anders geformte Bursts

unter Berücksichtigung der abweichenden Senderstandorte sollten sich die 
Hyperbeln berechnen lassen auch ohne die offiziellen Karten wenn dies 
noch von Interesse ist. besonders interessant sollten die Parameter der 
Europakette sein.

GRI 8000 — Европейская цепь (1969, РСДН-3/10, [1]) «Тропик-2»


https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%A7%D0%B0%D0%B9%D0%BA%D0%B0_%28%D0%BD%D0%B0%D0%B2%D0%B8%D0%B3%D0%B0%D1%86%D0%B8%D0%BE%D0%BD%D0%BD%D0%B0%D1%8F_%D1%81%D0%B8%D1%81%D1%82%D0%B5%D0%BC%D0%B0%29

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Interessant auch, dass die südlichste Station dieser Kette auf der Krim 
bei Симферополь liegt was für Putin sicher auch ein nicht unerhebliches 
Kriterium darstellt.
damit steht und fällt deren terrestrische Funknavigation in Europa.
http://www.internavigation.ru/page.phtml?p=94
Namaste

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Ja, Winfried,

> ich gehe davon aus das das russische Militär sein System auch noch die
> nächsten 30 Jahre aufrecht erhalten wird.
Ja, ich habe die Russen immer bewundert, wie realistisch sich die auf 
Konflikte vorbereitet haben - dazu gehört eben, sich nicht auf ein 
einziges Navigationssystem wie GPS zu verlassen, sondern ein zweites als 
Rückfall-Lösung betriebsbereit zu halten.
Ich war überrascht zu hören, dass beim Abzug der Russen aus der DDR an 
Bord eines ihrer Jagdbombers ein Tschaika-Empfänger gefunden wurde - 
sowie ein Lkw mit einer Tschaika-Bodenstation. (Die Quelle habe ich aber 
leider nicht mehr.)

Aber die Betreiber des erwähnten Tracking-Devices würden sich auf 
Tschaika ähnlich gern verlassen wie der Teufel auf Weihwasser.


Ciao
Wolfgang Horn

von Oliver S. (oliverso)


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Wolfgang H. schrieb:
> dazu gehört eben, sich nicht auf ein
> einziges Navigationssystem wie GPS zu verlassen, sondern ein zweites als
> Rückfall-Lösung betriebsbereit zu halten.

Jede Wette, daß sich auf jedem amerikanischen Kriegsschiff auch noch ein 
Sextant zu finden ist ...

Oliver

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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kuriserweise habe ich den Umgang mit LORAN und Decca erlernt nicht aber 
das System Tschaika soweit ich mich erinnere??? aber Tropic2?? ein 
Schelm

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Oliver S. schrieb:
> Jede Wette, daß sich auf jedem amerikanischen Kriegsschiff auch noch ein
> Sextant zu finden ist ...

die 1. Frage ist ob sie ihn noch bedienen können, die 2. ob der 
chronometer noch die präzise Zeit zeigt, den ohne die nutzt der Sextant 
wenig.
Namaste

von Tassilo H. (tassilo_h)


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Winfried J. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> Jede Wette, daß sich auf jedem amerikanischen Kriegsschiff auch noch ein
>> Sextant zu finden ist ...
>
> die 1. Frage ist ob sie ihn noch bedienen können,

Mittlerweile wohl wieder :-)

http://www.capitalgazette.com/news/naval_academy/ph-ac-cn-celestial-navigation-1014-20151009-story.html

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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The Capital reported in June 1998:

"First came the old salts, who fear the military school will no longer 
produce 'real' sailors. Knowing how to navigate by the stars, they say, 
is the mark of a mariner. Then came the profit-seekers, who asked if 
they could inherit the academy's $1,500 sextants. Such devices, 
inquirers said, would be a nice addition to their museum, a nice mantle 
piece, or of some use out on the yacht." (The academy still has its 
sextants, Rogers said.)

Ich habe es noch gelernt würde aber viel auffrischen müssen. Nur eines 
weis ich noch jede Bogensekunde Abweichung bedeutet 1 SM Fehlerkreis

Und allein die höhe einen Sternes über dem Horizont zu messen ist nicht 
trivia. Selbst mit einem guten Instrument brauchst neben einem guten 
Auge bei nur geringem Seegang eine hervorragende Körperbeherschung die 
Schiffsbewegungen mit dem Körper auszugleichen. Wer das nicht täglich 
trainiert weiß nicht mal wo er vor einer halben Stunde war. Allein die 
der Messung folgende Berechnung des Standortes mit Tabellenbücher hat 
Minimum 10 Minuten gebraucht. In der Zeit fährt ein auch langsames 
Schiff wie ein Zerstörer locker 5 SM.

Hingegen hast du bei loran nach 3 min deinen Standort mit einer 
Abweichung von 2 kbl.


Namaste

: Bearbeitet durch User
von MarcOni (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:

> Ja, ich habe die Russen immer bewundert, wie realistisch sich die auf
> Konflikte vorbereitet haben - dazu gehört eben, sich nicht auf ein
> einziges Navigationssystem wie GPS zu verlassen, sondern ein zweites als
> Rückfall-Lösung betriebsbereit zu halten.

Die Russen brauchen kein GPS, die haben ihr eigenes Sat-Posititionigng 
System GLONASSS. Beiden gemeinsam ist, dass jeweils das Militär die Hand 
drauf hat. Darum wäre ein ziviles Backupsystem schon beruhigend.

von dl2jmb (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Allein die der Messung folgende Berechnung des Standortes mit
> Tabellenbücher hat Minimum 10 Minuten gebraucht.

Das war einmal.
Wenn man ein solches Notnavigationssystem wieder einführt,
dann natürlich mit einem PC-Programm,
wo man nur Messwerte und Kurs eintippt und in Sekundenschnelle
hat man den Standort plus extrapoliertem Kurs auf einer Karte.

von Wolfgang R. (portside)


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dl2jmb schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Allein die der Messung folgende Berechnung des Standortes mit
>> Tabellenbücher hat Minimum 10 Minuten gebraucht.
>
> Das war einmal.
> Wenn man ein solches Notnavigationssystem wieder einführt,
> dann natürlich mit einem PC-Programm,
> wo man nur Messwerte und Kurs eintippt und in Sekundenschnelle
> hat man den Standort plus extrapoliertem Kurs auf einer Karte.

Richtig! Denn die HO Tafeln der Amerikaner zur Rechenunterstützung 
werden schon seit Jahren nicht mehr gedruckt. Und Band 1 Sterne war nur 
5 Jahre benutzbar.
Aber das BSH erstellt immer noch ein aktuelles Nautisches Jahrbuch

Oha!! auf US Seiten gibts die HO249 wohl inzwischen wieder.

: Bearbeitet durch User
von dl2jmb (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Nur eines
> weis ich noch jede Bogensekunde Abweichung bedeutet 1 SM Fehlerkreis

Muss korrekt heissen : ... jede Bogenminute !

Bogensekunden kann man mit dem Sextanten nicht ablesen,
dazu braucht es ein großes astronomisches Fernrohr.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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dl2jmb schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Nur eines
>> weis ich noch jede Bogensekunde Abweichung bedeutet 1 SM Fehlerkreis
>
> Muss korrekt heissen : ... jede Bogenminute !
>
> Bogensekunden kann man mit dem Sextanten nicht ablesen,
> dazu braucht es ein großes astronomisches Fernrohr.

Hallo, so sieht es wohl aus, ist halt auch 30 Jahre her und nie in 
Fleisch und Blut übergegangen. Wie schon gesagt das braucht alles viel 
Routine will man soweit zurückgehen mit einem Notfallsystem. Klar außer 
einem Taschenrechner hatten wir nur an der OHS einen programmierbaren 
Tischrechner. Auf dem Schulschiff wurde zu Fuß und mit riesen 
Tabellenwerken gerechnet. Ich war damals wirklich interessiert daran 
aber Radar und terrestrische Navigation hatten meist Vorrang. 2 
Peilungen und man hatte einen verlässlichen Standort solange du mit 
Landsicht fährst kein Problem. Und ohne reichte das Radar weit genug. 
Der Rest wurde gekoppelt und alle paar Stunden halt einmal per 
fuknavigation korrigiert.

Namaste

von Oliver S. (oliverso)


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Für sowas grobes wie Schiffsnavigation brauchen die Amis eh kein GPS. 
Benötigt  wird es für die Smart bombs, Cruising missiles, und alles 
andere, was autonom Ziele anfliegt, und dabei schnell unterwegs ist. 
Loran-C ist dafür völlig unbrauchbar.

Oliver

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Oliver da liegst du schief die Marine ist auch das Rückrat der 
amerikanischen Luftwaffe. Übrigens das - stammt nicht von mir.
Namaste

von MarcOni (Gast)


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Loran-C hat im Gegensatz zu GPS seit den 80ern militärisch keine Rolle 
mehr gespielt.

Die Sender-Ketten wurden von der US Küstenwache betrieben, nicht bis 
heute vom Militär wie in Russland. In Europa waren es die Wasser- und 
Schiffahrtsämter.

Der zweite Hauptnutzer von Loran-C war übrigens die zivil-Luftfahrt. GPS 
wurde erst seit 1994 schrittweise für die Primär-Navigation zugelassen.

von eric (Gast)


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MarcOni schrieb:
2015-12-31
> Der einzige deutsche Sender in Sylt
> läuft noch einige Zeit zum Abgewöhnen im "Blink" Modus


Vier Jahre später blinkt er noch immer:

http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

Wozu?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Genau, utwente. Pieter-Tjerk hat auf der diesjährigen UKW-Tagung 
Weinheim über verschiedene noch nutzbare Zeitreferenz-Sender gesprochen 
und Loran war das präziseste. Funktioniert noch in Räumen, in die GPS 
nicht reinkommt.

von eric (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Loran war das präziseste


Als Zeitreferenz wäre CW besser
anstelle der jetzigen Impule.

Irgendeinen Sinn muss der Weiterbetrieb aber haben,
sonst hätte man die Kosten längst eingespart.
Im Internet konnte ich keine Information dazu finden.

Wer Loran hören möchte:
http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/
auf 100kHz und Band einstellen.

von Mario M. (thelonging)


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von Marek N. (Gast)


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Das ist ein Channel-Marker wie der Buzzer auf 4625 kHz.
Wenn der aus ist, geht der Dritte Weltkrieg los ;-) Prijom!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Auch zum Weiterbetrieb hat Pieter-Tjerk eine Vermutung geäußert. Er 
hatte ein Foto einer Straßenuhr, die nicht wie hier üblich von DCF77 
gespeist wurde sondern mit Loran. Anscheinend hat man das öfters so 
gemacht und diese Investitionen lohnen noch den Aufwand.

: Bearbeitet durch User
von eric (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> ...uhr, die nicht wie hier üblich von DCF77
> gespeist wurde sondern mit Loran

Vielleicht für die Uhren auf Schiffen?
Das ergäbe Sinn.
Aber dafür braucht es keine 20kHz breite Modulation.
Ausserdem gibt es in GB schon MSF 60kHz.
Rätselhaft!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das hatte ich falsch in Erinnerung, es ging um einen Zeitzeichensender 
auf 162 kHz, der etwa 1 MW hat:
http://pa3fwm.nl/signals/tdf162kHz-power/

Zu Loran ein Text von ihm von 2016
http://pa3fwm.nl/signals/loran-2015/

Der Vortrag ist anscheinend noch nicht im Web veröffentlicht. Er möchte 
einen möglichst genauen Zeitempfang für einen lokalen Uhrzeitserver ohne 
Verbindung zum Internet bauen. Dafür war Loran die präziseste Quelle, 
vor allem nachts, wenn die Raumwelle den Empfang beeinträchtigt.

von Jemand (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Der Vortrag ist anscheinend noch nicht im Web veröffentlicht. Er möchte
> einen möglichst genauen Zeitempfang für einen lokalen Uhrzeitserver ohne
> Verbindung zum Internet bauen. Dafür war Loran die präziseste Quelle,
> vor allem nachts, wenn die Raumwelle den Empfang beeinträchtigt.

PSR B1937+21 würde sogar noch nach der Apokalypse funktionieren

von eric (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Das ist ein Channel-Marker wie der Buzzer auf 4625 kHz.
> Wenn der aus ist, geht der Dritte Weltkrieg los ;-) Prijom!

Jemand schrieb:
> PSR B1937+21 würde sogar noch nach der Apokalypse funktionieren


Diese krampfhaft witzigen Posts werden die Mods hoffentlich löschen.

von Wolfgang (Gast)


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eric schrieb:
> Vielleicht für die Uhren auf Schiffen?
> Das ergäbe Sinn.

Nicht so wirklich.
GPS wurde schon erfunden und ein passender GNSS Empfänger ist auf jedem 
Schiff, das an der genauen Uhrzeit interessiert ist, vorhanden.

von Bernd (Gast)


Angehängte Dateien:

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eric schrieb:
> Wer Loran hören möchte:
> http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/
> auf 100kHz und Band einstellen.
Das kommt vermutlich nicht von Sylt.

Mit Kiwi-SDR kann man eine Peilung (TDoA) durchführen:
Bei mir hat er eine Senderposition in der Nähe von Carlisle/GB 
ausgespuckt.

von Nabu (Gast)


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Bernd schrieb:
> Mit Kiwi-SDR kann man eine Peilung (TDoA) durchführen:

Das funktioniert nicht, wenn mehrere Senderstandorte auf der selben 
Frequenz senden wie bei Loran-C. Sieh dir mal eine Kiwi-TDoA-Karte mit 
erfolgreicher Peilung an, z.B. von DCF77.

von Nabu (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die KiwiSDR haben übrigens ein Loran-C addon, mit welchem man gucken 
kann, welchen Sendestandort man empfängt.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


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eric schrieb:
>
> Irgendeinen Sinn muss der Weiterbetrieb aber haben,
> sonst hätte man die Kosten längst eingespart.
> Im Internet konnte ich keine Information dazu finden.
>

wirst noch für einige zeit nix finden.

Ich denke die werden benötigt für die pseudo-Ufo "Fluggeräte" der Amis 
(die mit den Briten zusammen bauen/betreiben) für den nächsten 
Weltkrieg. Hängt garantiert etwas zusammen mit der Angreifbarkeit / 
Abhör(un)sicherheit der modernen Technik.

von Bernd (Gast)


Angehängte Dateien:

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Nabu schrieb:
>> Mit Kiwi-SDR kann man eine Peilung (TDoA) durchführen:
>
> Das funktioniert nicht, wenn mehrere Senderstandorte auf der selben
> Frequenz senden wie bei Loran-C.
Die Peilergebnisse zeigen ziemlich genau zum Senderstandort Anthorn.
In anderen Regionen mag die TDoA-Peilung weniger gut funktionieren.

Nabu schrieb:
> Die KiwiSDR haben übrigens ein Loran-C addon
Sehr hübsch. Das war mir bisher entgangen.

Es gibt sogar Funkamateure, die das permanent loggen:
http://df6nm.bplaced.net/LoranView/LoranGrabber.htm

von Norbert G. (schnobbi)


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Hi moderator,

ich habe mich verklickt! Hier gibt es nichts zu melden! Bitte diese 
Antwort löschen!

Danke!

von Schwanzus Longus (Gast)


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Norbert G. schrieb:
> Hi moderator,
>
> ich habe mich verklickt! Hier gibt es nichts zu melden! Bitte diese
> Antwort löschen!
>
> Danke!

Pöser Purche! Werft ihn zu Boden!

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