Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug OSB Werkzeugschrank


von Bastler (Gast)


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Hallo

Ich will im Frühjahr nun endlich mal meine Werkstatt überarbeiten und 
die obskure Sammlung alter klappriger Restmöbel rauswerfen. Meine 
Planung sieht aktuell so aus:

Eine 3x0,7m Platte aus zwei 18mm OSB Platten, flächig verleimt und mit 
PVC Bodenbelag als Abdeckung. Die soll zum einen mit der Wand 
verschraubt werden, zum anderen auf den Unterschränken liegen. Die plane 
ich auch aus 18mm OSB, 80cm breit, 60cm tief. Und da 25kg-Vollauszüge 
nicht so teuer sind, möchte ich viele Schubladen, meistens so 8cm hoch, 
plus ein paar mit 20cm.

Meine Fragen nun:
Ist 18mm für die Schubladenböden ok? Die sind ja ~ 0,8m x 0,6m worauf so 
20kg verteilt werden, oder biegen die durch?

Kann man auf OSB diesen PVC Bodenbelag dauerhaft kleben? Für die 
Schubladenfront, damit die Optik besser ist. Wenn ja, womit?

Ist das OSB haltbar? Die Werkstatt ist teils Garage, d.h. ab und an 
steht auch mal ein nasses Auto drin, besonders im Winter. Wasser läuft 
ab, ich meine eher die Luftfeuchte.

Danke schonmal

von S. G. (sf126d)


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OSB ist haltbar, achte beim Kauf das es eine OSB/3 Platte ist.
Für deine Schublade ist 18mm völlig ausreichend.
Als Arbeitsplatte würde ich eher zu einer Küchenarbeitsplatte raten, ist 
nicht soviel Stress mit verleimen und sieht auch besser aus.
Aus was wolltest du die Korpusse für die Schubladen machen?

von Tom (Gast)


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Wenn der Boden an der Front und der Rückseite befestigt wird, hängt 
nichts durch. Die hohen Schubladen, in denen Ambosse gelagert werden, 
würde ich trotzdem halb so  breit machen.

Wenn die Schränke an eine Außenwand kommen, lies dir dringend Wissen 
über die Hinterlüftung von Möbeln an.

von Bastler (Gast)


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S. G. schrieb:
> Als Arbeitsplatte würde ich eher zu einer Küchenarbeitsplatte raten, ist
> nicht soviel Stress mit verleimen und sieht auch besser aus.
Stimmt, wäre eine Alternative, danke

S. G. schrieb:
> Aus was wolltest du die Korpusse für die Schubladen machen?
Auch aus OSB

Tom schrieb:
> Wenn der Boden an der Front und der Rückseite befestigt wird, hängt
> nichts durch.
Die Seiten des Korpus sollen durchgehend sein, Rückseite dazwischen, 
ebenso der Boden. Rundrum von allen Seiten Möbelbauschrauben rein, und 
evtl Dübel.

Tom schrieb:
> Wenn die Schränke an eine Außenwand kommen, lies dir dringend Wissen
> über die Hinterlüftung von Möbeln an.
Das sollte kein zu großes Problem sein, da der Raum ungeheizt ist, also 
wenig Temperaturdifferenz hat.

von Tom (Gast)


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Bastler schrieb:
>> Wenn der Boden an der Front und der Rückseite befestigt wird, hängt
>> nichts durch.
> Die Seiten des Korpus sollen durchgehend sein,

Es ging mir um die Schubkästen. Je nach Vollauszugsystem kann man die so 
zusammenbauen, dass der Schubkastenboden nicht an der Schubkastenfront 
befestigt ist, z.B. bei den bei besseren Küchen üblichen Metallzargen 
mit abnehmbaren Fronten (Blum Metabox). Bei Deinen geplanten Dimensionen 
(und da es nicht bei 20kg Inhalt bleiben wird ;) ) können in diesem Fall 
die Böden selbst mit OSB langfristig durchhängen.

von S. G. (sf126d)


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> S. G. schrieb:
>> Aus was wolltest du die Korpusse für die Schubladen machen?
> Auch aus OSB

Da würde ich eher zu Leimholz tendieren, wenn du die Schnittkanten nicht 
versiegelst wird es an der Stelle früher oder später anfangen zu 
bröseln.
Spätestens wenn du da mal hängenbleibst und dir einen Span von der OSB 
Platte unter die Haut schiebst wirst du deine Konstruktion verteufeln.

von Bastler (Gast)


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Tom schrieb:
> Es ging mir um die Schubkästen. Je nach Vollauszugsystem kann man die so
> zusammenbauen, dass der Schubkastenboden nicht an der Schubkastenfront
> befestigt ist
Mir auch. Also grob so (Draufsicht):
 ║════════║  hinten
 ║        ║
 ║        ║
 ║        ║
════════════ vorne

Den Boden würde ich auch vorne verschrauben, da ich die Front ja mit PVC 
abkleben möchte. Als Vollauszüge nehme ich die Teleskopschienen, wie die 
zB auch bei Rackservern verbaut werden.

Tom schrieb:
> Bei Deinen geplanten Dimensionen
> (und da es nicht bei 20kg Inhalt bleiben wird ;) ) können in diesem Fall
> die Böden selbst mit OSB langfristig durchhängen.
Dabei muß es bleiben, weil 25kg das Limit für die Schienen sind :)

S. G. schrieb:
> Da würde ich eher zu Leimholz tendieren, wenn du die Schnittkanten nicht
> versiegelst wird es an der Stelle früher oder später anfangen zu
> bröseln.
Das ist ein Punkt über den ich noch nachdenke, aber OSB ist eben 
preislich schön.
Für die Alternativen (Multiplex, Siebdruck) wird deutlich mehr verlangt. 
MDF/Preßspan ist mir zu suspekt bzgl der Haltbarkeit und bei "richtigem" 
Holz fürchte ich Verziehungen wegen den Temperatur/Feuchteschwankungen.
Interessant wären evtl noch Seekieferplatten, aber die habe ich hier in 
der Nähe noch nicht gesehen.

von Johann L. (radiostar)


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Bastler schrieb:
> Für die Alternativen (Multiplex, Siebdruck) wird deutlich mehr verlangt.

Mal an Tischlerplatten gedacht? Ich habe mir daraus gerade erst einen 
Arbeitstisch mit Unterschrank gebaut. Die Schubladen sind aus 
Seekiefer-Sperrholz mit Fronten aus Multiplex (Birke), der Optik wegen. 
Die Tischplatte habe ich übrigens nur am Rand gedoppelt.

von Bastler (Gast)


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Stftspitzerschreiner schrieb im Beitrag #4410494:
> Schaltafeln sind schon mal "Oberflächenvergütet", müssen schliesslich
> nassen Beton aushalten, 3-lagig verleimt auch etspr. auch dicker als
> 18mm.
Ich habe bei Hornbach geguckt und dort sind die nur 50cm breit 
verfügbar.

Stftspitzerschreiner schrieb im Beitrag #4410494:
> Gegen tropfiges Zeug (Öl usw.) ist halt Laminiertes (Spahn-bäh halt) wie
> im Küchenbau unschlagbar.
Sind Spanplatten nicht "ausbrechfreudiger"? Ich habe damit bisher maue 
Erfahrungen gemacht.

Stftspitzerschreiner schrieb im Beitrag #4410494:
> mit PVC bekleben   BÄÄÄH - nur meine Meinung.
Weißes/Hellgraues Uni-PVC/Vinyl gäbe eine (mMn) schöne Front und deckt 
auch Schrauben ab. Sowas kann man auch in die Schubladen als Unterlage 
legen und rauswischen bei Bedarf. Alternativ wäre ein 2k Lack.

J. L. schrieb:
> Mal an Tischlerplatten gedacht?
Hier mal die Übersicht (Hornbach-Preise für 18/19mm) für ~5qm die ich 
pro Unterschrank wohl brauche. Dazu kommt dann ja noch der Verschnitt 
(hab's noch nicht auf Platten umgerechnet).

Fichte 3-Schicht         99.72 Euro (20.45 Euro/qm)
Multiplexplatte Birke   128.73 Euro (26.40 Euro/qm)
OSB3 geschliffen         34.62 Euro  (7.10 Euro/qm)
OSB3 ungeschliffen       31.11 Euro  (6.38 Euro/qm)
OSB4 ungeschliffen       33.60 Euro  (6.89 Euro/qm)
Siebdrucksperrholz      106.50 Euro (21.84 Euro/qm)
Spanlatte roh            35.01 Euro  (7.18 Euro/qm)
Tischlerplatte          124.34 Euro (25.50 Euro/qm)

Und das mal drei, da ich eben drei bauen will.

von Maddin (Gast)


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Das geht auch billiger. Den Multiplexpreis habe ich bei meinem letzten 
Multiplex-Einkauf (ist aber auch schon wieder ein bisschen her) für 30mm 
starke Platten gezahlt.
Allerdings bei Abnahme ganzer Platten in - ich glaube es war 
B/BB-Qualität.
Flickstellen also vorhanden, hielt sich aber in Grenzen, man sieht ja 
bei Weitem nicht Alles von einem Möbelstück.

Nachdem ich schon so einige Materialien kennengelernt habe würde ich, 
wenn es am letzten Euro nciht scheitert, jederzeit wieder Multiplex 
nehmen. Eventuell sogar Buche-Multiplex.

von selbermacher (Gast)


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Ich habe meinen Werkzeugschrank auch aus OSB gebaut und mit Sperrholz 
beplankt. Die Seiten mit 4mm und die Fronten mit 10mm. Arbeitsplatte 
30mm Multiplex. Die Optik ist wohnzimmertauglich :)
Die Böden der Schubladen sind auch aus Multiplex, damit ich mir keine 
Späne einziehe. Somit sieht man eigentlich kein OSB mehr.

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