Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 36V DC, max. 10A abschalten , Not-Aus für CNC-Fräse


von Jürgen (Gast)


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Nachdem ich den den Selbstbau einer Käsefräse seit Jahren vor mir her 
schob, habe ich mir nun eine kleine Fräse vom Chinamann zugelegt. 
Mechanisch macht sie auch einen überraschend stabile Eindruck. 
Elektrisch liegt aber einiges im Argen.
Mein spezielles Problem hier, ist der Not-Aus Schalter an der Steuerung. 
Dieser schaltet intern die 230V ab. Nach Betätigung des Not-Aus fahren 
die Achsen noch ein wenig weiter, da wohl die Elkos des internen 
Schaltnetzteils (36V 10A) noch genügend Ladung dafür haben. Das würde 
ich gern ändern.
36V DC mit max. 10A zu schalten scheint ja aber nicht ganz so simpel zu 
sein. (Die 10A werden, in meiner Anwendung wohl nicht wirklich fließen, 
da das SNT noch Reserven für eine 4. Achse bereithält.)
Mein erster Gedanke war nun, ein Schütz (DILEM-10 oder DILM-7 von 
Moeller) mit 240V Spulenspannung parallel zum SNT-Eingang zu schalten um 
damit die Sekundärspannung abzuschalten (oder einen Leistungswiderstand 
kurzzuschließen?).

Ist diese Idee blöd? Gibt es bessere Möglichkeiten oder Vorschläge?

Danke
Jürgen

PS: Das 36V Schaltnetzteil ist die einzige Spannungsquelle im Gehäuse 
der Steuerung.

von Stefan F. (Gast)


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Das mit dem Schütz kannst du so machen, wobei es logischerweise eins 
sein muss, dass die 36V 10A verträgt. Wenn da 10A AC drauf steht, heisst 
das noch lange nicht, dass es auch für 10A DC geeignet ist.

Eventuell ist es noch besser, die Leitungen zu den Motoren zu 
unterbrechen und Motorseitig kurz zu schließen, damit die Motoren 
schneller zum Stillstand kommen.

von Falk B. (falk)


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@Jürgen (Gast)

>36V DC mit max. 10A zu schalten scheint ja aber nicht ganz so simpel zu
>sein.

Naja, offziell gehen die meisten Relais bei DC nur bis 30V, dann geht es 
langsam mit größeren Lichtbögen los. Für ein Hobbygerät könnte man hier 
auch 36V schalten.

>Mein erster Gedanke war nun, ein Schütz (DILEM-10 oder DILM-7 von
>Moeller) mit 240V Spulenspannung parallel zum SNT-Eingang zu schalten um
>damit die Sekundärspannung abzuschalten

Kann man machen.

>(oder einen Leistungswiderstand kurzzuschließen?).

Muss nicht sein.

>Ist diese Idee blöd? Gibt es bessere Möglichkeiten oder Vorschläge?

Gibt es keine Steuereingang für die Endstufen? Das ist schneller und 
weniger brachial.

von Christian (dragony)


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Jürgen schrieb:
> 36V DC mit max. 10A zu schalten scheint ja aber nicht ganz so simpel zu
> sein.

Wieso nicht? PMOS + Freilaufdiode = fertig? Je nachdem wie die Servos 
angesteuert werden, können da auch kurzfristig weit mehr als 10A 
fliessen. Mit dem Multimeter wirst du sowas nicht messen können.

Lichtbögen entstehen auch nur dann, wenn man meint, mal eben so einen 
fliessenden Strom zum Anhalten überreden zu können. Ist ungefähr so, als 
ob du dich nach einer Kurve auf die Gleise stellst und mit Handzeichen 
einen ICE aufhalten willst ;)

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


Angehängte Dateien:

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Wenn Du einen Schütz hast, dann hat der sowieso 3 Hauptkontakte
oder auch 4...

Die schaltest Du in Reihe und hängst noch einen Kondensator als
Funkenlöschung dazu...


Da kann dann nichts mehr passieren und ist billig...

von OldMan (Gast)


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Den Strom abzuschalten sollte erst der zweite Schritt sein.
Bei meiner CNC-Fräse ist das so gelöst, dass die Steuerung ein 
Nothalt-Signal bekommt, wenn man auf den Notaus-Taster drückt.
Die Steuerung schaltet dann sofort alle Achsen auf Stop.
D.h., die Stepper/Servos und Spindel bleiben sofort ( 10 - 20 ms nach 
Nothalt) stehen.
Zeitgleich, mehr oder weniger, wird die Netzspannung abgeschaltet.

Du solltest einmal schauen, ob Deine Steuerung einen Nothalt-Eingang 
hat.
Das ist effektiver und für die ganze Maschine besser.

von OldMan (Gast)


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Nachtrag:
Wenn man Mach3 auf dem PC als Steuereinheit benutzt: Mach3 kann einen
Nothalt ausführen, wenn an einem PIN (frei konfigurierbar) ein 
entsprechendes
Signal anliegt.

von Mani W. (e-doc)


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Ich hatte manchmal eine CNC-Fräse, wo gut 30 Stk. Minischütze über
Hilfskontakte in einer Not-Aus-Schleife geschaltet waren...


Das Problem war immer, dass ein Kontakt in der Schleife bei 24 Volt
und wenigen mA nicht mehr durchließ...


Dann geht nichts mehr, aber das nur am Rande vermerkt und hat nichts
mit der Ausgangsfrage zu tun...

von Jürgen (Gast)


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Danke für die zahlreichen Antworten!

Stefan U. schrieb:
> Das mit dem Schütz kannst du so machen, wobei es logischerweise eins
> sein muss, dass die 36V 10A verträgt.
Ja, deswegen bin ich auf die Schütze anstatt Relais gekommen. Das DILM7 
kann z.B. 20A bei 60V DC-1/DC-3/DC-5.

Falk B. schrieb:
> Gibt es keine Steuereingang für die Endstufen? Das ist schneller und
> weniger brachial.
Argh, klar haben sie! Die sind mir natürlich nicht in den Sinn gekommen. 
Man denkt halt manchmal zu kompliziert. Die Enable-Eingänge sind sogar 
noch unbenutzt.

OldMan schrieb:
> Bei meiner CNC-Fräse ist das so gelöst, dass die Steuerung ein
> Nothalt-Signal bekommt, wenn man auf den Notaus-Taster drückt.
> Die Steuerung schaltet dann sofort alle Achsen auf Stop.
Das war in Gedanken mein nächster Schritt (auch damit das Programm am PC 
nicht einfach so weiter abgearbeitet wird). Die direkte Abschaltung der 
Spannung erschien mir da eher im Sinne der üblichen Not-Aus-Schaltungen.
Ja, als Software nutze ich auch Mach3. Mittlerweile habe ich auf der 
Steuerplatine sogar einen "E-Stop" Eingang gefunden. Den werde ich 
natürlich auch gleich mit einbinden. Für den Fall, daß es keinen solchen 
Eingang gibt hatte ich schon überlegt, die Eingänge der, nicht 
benutzten, 4-Achse zu nutzen. Mach3 lässt sich da ja recht frei 
konfigurieren.

Danach werde ich mal die anderen Sachen angehen z.B. den fehlenden PE am 
metallischen Grundkörper der Fräse. Die HF-Spindel ist gerade mal 
3-polig angeschlossen. ups.

von Jürgen (Gast)


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Apropos, wie wichtig wäre denn eine geschirmte Leitung vom FU zur 
HF-Spindel?

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