Forum: Platinen Alte Platine neu entwickeln?


von pcb24 (Gast)


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Hallo,
Meine Idee ist eine alte Platine mit Bauteilen aus 1990.. NEU.. zu 
entwickeln mit pcb-creator und diese dann rein mit SMD Bauteilen zu 
bestücken. Die neue Platine wäre dann nur 1/3 groß und hält erheblich 
länger mit neuen Bauteilen.

Gibt es da Vereinfachungsmöglichkeiten? Z.b die Platine einscannen 
lassen und ein Programm und macht daraus ein PCB Neuaufbau ?

Auf dem Bild sieht man einige Multiplexer aus einem sehr teuren 
Keyboard, das natürlich nach 20 Jahren nicht mehr hergestellt wird und 
auch defekte Bauteile hat, aber sehr wertvoll ist. Die kleinen 
Multiplexer könnte man vielleicht zu einem großen Multiplexer 
zusammenfassen.

von dario b. (Gast)


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Wie willst' denn eine vier lagige leiterplatte komplett scannen?

von Reinhard #. (gruebler)


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pcb24 schrieb:
> Gibt es da Vereinfachungsmöglichkeiten? Z.b die Platine einscannen
> lassen und ein Programm und macht daraus ein PCB Neuaufbau ?

Habe ich noch nie von gehört.

Aber du hast noch ein anderes Problem:
Gibt es alle ICs auf der Platine überhaupt noch?
z.B A/D-Wandler BA9101.

Was sind IC13 u. 14 für Dinger?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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von Oliver S. (oliverso)


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Die paar Bauteile hat man doch schnell von Hand neugezeichnet. Hilfreich 
wären dabei natürlich die Datenblätter der ICs.

Oliver

: Bearbeitet durch User
von Nase (Gast)


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pcb24 schrieb:
> Die neue Platine wäre dann nur 1/3 groß und hält erheblich
> länger mit neuen Bauteilen.
Wie kommst du dadrauf?

Ist denn tatsächlich was kaputt auf der Platine?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Wenns hauptsächlich digtalkram a 'la 7400 ist, könnte man in Richtung 
CPLD-Bread-Board schauen: 
http://www.ebay.co.uk/itm/Altera-MAX-II-EPM240-CPLD-Development-Board-Learning-Breadboard-Experiment-Board-/161340655250

MfG,

von Jonas L. (Firma: JL-Elektronik) (jonas1984) Benutzerseite


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dario b. schrieb:
> Wie willst' denn eine vier lagige leiterplatte komplett scannen?

Darf ich mal Fragen woran man erkennt dass die Platine vier lagig ist?

von Sven D. (Gast)


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Reinhard #. schrieb:
> Was sind IC13 u. 14 für Dinger?

NJM072

von Falk B. (falk)


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@ pcb24 (Gast)

>Meine Idee ist eine alte Platine mit Bauteilen aus 1990.. NEU.. zu
>entwickeln mit pcb-creator und diese dann rein mit SMD Bauteilen zu
>bestücken.

Kann man machen.

> Die neue Platine wäre dann nur 1/3 groß

Kann sein.

>und hält erheblich länger mit neuen Bauteilen.

Wieso? Solcher Digitalkram hält auch mit den alten THT Bauteilen ewig.

>Gibt es da Vereinfachungsmöglichkeiten? Z.b die Platine einscannen
>lassen und ein Programm und macht daraus ein PCB Neuaufbau ?

Nö. Wenn gleich es diverse Methoden und Hilfsmittel gibt.

>Auf dem Bild sieht man einige Multiplexer aus einem sehr teuren
>Keyboard, das natürlich nach 20 Jahren nicht mehr hergestellt wird und
>auch defekte Bauteile hat, aber sehr wertvoll ist.

Dann reparier die Defekte. Ist deutlich einfacher und billiger als ein 
Redesign.

> Die kleinen
>Multiplexer könnte man vielleicht zu einem großen Multiplexer
>zusammenfassen.

Lohnt sich nicht. Du willst das Keyboard wieder flott machen, nicht 
einen Preis für Reengineering bekommen, oder?

von dario b. (Gast)


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Daran, dass du leiterbahnen oder flächen aus den mittellagen im 
gegenlicht durchscheinen sehen kannst.

von Falk B. (falk)


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@dario b. (Gast)

>Daran, dass du leiterbahnen oder flächen aus den mittellagen im
>gegenlicht durchscheinen sehen kannst.

Und wo siehst du das im Bild vom OP?

Das ist eine 08/15 doppelseitige Platine aus dem Jahr 1995!

von Schreiber (Gast)


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dario b. schrieb:
> Wie willst' denn eine vier lagige leiterplatte komplett scannen?

Röntgen?
alternativ scheibchenweise abschleifen...

von MiWi (Gast)


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pcb24 schrieb:
> Hallo,
> Meine Idee ist eine alte Platine mit Bauteilen aus 1990.. NEU.. zu
> entwickeln mit pcb-creator und diese dann rein mit SMD Bauteilen zu
> bestücken. Die neue Platine wäre dann nur 1/3 groß und hält erheblich
> länger mit neuen Bauteilen.
>
> Gibt es da Vereinfachungsmöglichkeiten? Z.b die Platine einscannen
> lassen und ein Programm und macht daraus ein PCB Neuaufbau ?
>
> Auf dem Bild sieht man einige Multiplexer aus einem sehr teuren
> Keyboard, das natürlich nach 20 Jahren nicht mehr hergestellt wird und
> auch defekte Bauteile hat, aber sehr wertvoll ist. Die kleinen
> Multiplexer könnte man vielleicht zu einem großen Multiplexer
> zusammenfassen.


 Wenn Du eh schon die Idee hast, warum fragst Du und machst nicht 
einfach?

Sammle die Datenblätter der verwendeten Bauteile, schau ob Du sie noch 
bekommst oder welche Alternativen zur Verfügung stehen und losgehts.

Alternativ schaust Du bei willhaben oder ebay nach ob`s das Teil nicht 
für 50€ gibt, denn besonders wertvoll sieht das auf dem Foto nicht aus.

Und bei Gelegenheit überlegst Du ob Du dir das antun willst... so 
ahnungslos sowas nachbauen

Grüße

MiWi

von Jonas L. (Firma: JL-Elektronik) (jonas1984) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> @dario b. (Gast)
>
>>Daran, dass du leiterbahnen oder flächen aus den mittellagen im
>>gegenlicht durchscheinen sehen kannst.
>
> Und wo siehst du das im Bild vom OP?
>
> Das ist eine 08/15 doppelseitige Platine aus dem Jahr 1995!

Dankeschön, dachte schon ich hätte was übersehen.
Also ich gehe auch davon aus das es sich um eine doppelseitige Platine 
handelt. Also sollte das Reengineering recht einfach durchzuführen sein.

von pcb24 (Gast)


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Meine Herren,

Sie können sich nicht vorstellen wie mich dieses Reengineering Projekt 
reizt..
https://youtu.be/tpWKoQN626o?t=4m52s
Das soll mein Hobby werden..

von klausr (Gast)


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pcb24 schrieb:
> Auf dem Bild sieht man einige Multiplexer aus einem sehr teuren
> Keyboard, das natürlich nach 20 Jahren nicht mehr hergestellt wird und
> auch defekte Bauteile hat, aber sehr wertvoll ist.

Welches Keyboard (Synthesizer?) soll das denn sein? Die letzten 
Synclaviere bzw. Fairlight CMIs wurden Anfang der 1990 produziert. Diese 
Synthesizer bzw. Musikproduktionssystem wurden in Modulbauweise gebaut 
(und waren damals sehr teuer...)

von pcb24 (Gast)


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klausr schrieb:
> pcb24 schrieb:
>> Auf dem Bild sieht man einige Multiplexer aus einem sehr teuren
>> Keyboard, das natürlich nach 20 Jahren nicht mehr hergestellt wird und
>> auch defekte Bauteile hat, aber sehr wertvoll ist.
>
> Welches Keyboard (Synthesizer?) soll das denn sein? Die letzten
> Synclaviere bzw. Fairlight CMIs wurden Anfang der 1990 produziert. Diese
> Synthesizer bzw. Musikproduktionssystem wurden in Modulbauweise gebaut
> (und waren damals sehr teuer...)

Das Fairlight wurde schon reengineerd. Nennt sich jetzt 30A
Ist für ein Roland A-80

von Gustl B. (-gb-)


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Hab sowas in meiner Zulassungsarbeit gemacht. Da hab ich zwei Platinen 
die in einem alten Zeiss Rasterelektronenmikroskop für die Bildausgabe 
zuständig sind in ein kleines FPGA gepackt das die Pixel dann gleich zu 
einem PC schickt.

Tja wie macht man das? Erstmal Photos von Vorder- und Rückseite. Beide 
übereinanderlegen, passend skalieren und dann kann man da schön die 
Bahnen nachzeichnen. Am besten verschiedene Farben für jede Seite oder 
auch für digitale Signale und Spannungsversorgung. Man kann da am Ende 
viel weglassen wenn es in einen FPGA geht. Man muss halt die Spannungen 
einhalten. Sprich wenn die Platine Ausgänge hat die auf 5V TTL gehen 
dann sollte man das gut testen ob die 3,3V vom FPGA reichen und an den 
Eingängen braucht man Spannungsteiler.

Vor allem das Nachzeichnen und daraus dann eine Netzliste erstellen 
dauert ziemlich.
Hier sind Bilder und alles meiner Arbeit:
http://nas.gus.tl/uni/zula

von michael_ (Gast)


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Nichts mit einscannen oder Elektronenmikroskop.
Natürlich ist es eine Fleißarbeit.
Bei Eagle würde ich mir erst mal alle Bauteile in den Schaltplan holen.
Danach nach Sicht der Ober- oder Unterseite die Leitungen ziehen.
Den Rest durchpiepsen.
Die BE haben eine Standardbeschaltung. Die Masse und Versorgungsspannung 
ist leicht zu zeichnen.
Zur Kontrolle kann man dann im Layout die BE ähnlich dem Original 
layouten.
Ich denke, an einem Tag ^= 8h ist das zu schaffen.

von Gustl B. (-gb-)


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Also um das zu machen habe ich kein Elektronenmikroskop verwendet, die 
Platinen stammten aber aus einem.

Ich würde vermuten, dass es einfacher geht wenn man Vorder- und 
Rückseite übereinanderlegt, also in einem Bildbearbeitungsprogramm. Da 
kann man dann eben auch schön sehen welche Durchkontaktierung auf der 
anderen Seite zu welcher Leiterbahn führt. Ohne Photos/Scans sehe ich da 
eher geringe Chancen oder sehr viel Arbeit.

von Georg (Gast)


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pcb24 schrieb:
> Z.b die Platine einscannen
> lassen und ein Programm und macht daraus ein PCB Neuaufbau ?

Das ergäbe, wenn es denn möglich wäre, nur Fertigungsunterlagen um die 
identische Platine neu herzustellen. Reengineering ist das eigentlich 
nicht.

Die Erfassung der Leiterbahnen ist für einen echten Neuentwurf nur der 
erste Schritt, wichtiger ist der daraus abgeleitete Stromlaufplan. Und 
man sollte darauf basierend die Funktion der Schaltung verstehen. Dann 
erst kann man sich überlegen was man nach dem Stand der Technik besser 
machen könnte. Es ist allerdings fraglich, ob es etwas bringt, durch SMD 
die Platine auf 1/3 zu reduzieren, meistens muss sie ja in das 
Originalgerät an der alten Stelle eingebaut werden.

Um die Schaltung zu erfassen, egal wie, müsste man erst die ICs 
auslöten, damit man die Leitungen darunter verfolgen kann, ausmessen ist 
da seeehr mühsam.

Georg

von Gustl B. (-gb-)


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Ausloten würde ich lassen weil man braucht vielleicht diese 
funktionierende Platine noch zum Testen und Signale nachmessen.

Ich habe da auf den Photos alles nachgezeichnet soweit es ging und auch 
alles markiert was unter einem IC verschwindet. Dann bin ich hergegangen 
und habe diese Verbindungen durchgemessen mit dem Durchgangsprüfer und 
spitzen Nadeln. Schwierig waren eigentlich nur Vias unter ICs. Dann hat 
man also eine vollständige Verbindungsliste von allen Bauteilen. Die 
Spannungsversorgung für ICs kann man ignorieren. Tja dann baut man sich 
alle ICs nach Datenblatt in VHDL nach. Das gaht oft echt einfach aber 
manchmal auch nicht, vor allem sollte man die PINs eindeutig benennen. 
Können ja auch mehrere gleiche ICs vorkommen.
Wenn das ganze eine Schaltung ist die auch Analogteile hat oder nicht in 
ein FPGA soll, dann braucht man den VHDL Teil nicht sondern kann gleich 
die Bausteine bestellen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Gustl B. schrieb:

> zuständig sind in ein kleines FPGA gepackt das die Pixel dann gleich zu
> einem PC schickt.

Sehr gute Idee, bei dem Keyboard könnte ein CPLD genügen, da spart man 
sich im Vergleich zum FPGA einiges. Es gab da von Xilinx ein CPLD 
Evalboard mit eonem Lochrasterfeld, da könnte man den analog-Teil 
drauflöten.

MfG,

von pcb24 (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Hab sowas in meiner Zulassungsarbeit gemacht. Da hab ich zwei
> Platinen
> die in einem alten Zeiss Rasterelektronenmikroskop für die Bildausgabe
> zuständig sind in ein kleines FPGA gepackt das die Pixel dann gleich zu
> einem PC schickt.
>
>
> Vor allem das Nachzeichnen und daraus dann eine Netzliste erstellen
> dauert ziemlich.
> Hier sind Bilder und alles meiner Arbeit:
> http://nas.gus.tl/uni/zula

Wirklich einmalig. Daumen hoch !

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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pcb24 schrieb:

> Ist für ein Roland A-80

Das Servicemanual ist im Netz:
http://www.synfo.nl/pages/servicemanuals.html#sm

Schaltplan muß man 'nur' noch in ein Cad einhacken.

Schau aber davor nach ob du die Gate Arrays überhaupt noch bekommst. Die 
sehen nach einer frühen Form von ASICs aus.

: Bearbeitet durch User
von Andreas (Gast)


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Hey,

das ganze nennt sich reverse engineering  ;)

https://www.youtube.com/watch?v=lJVrTV_BeGg


Im Link findest du eine ganz gute Anleitung!

Viel Spaß

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