Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verhalten von Comparator ohne Spannungsversorgung


von Dominik D. (Firma: privat) (problembaer)


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Hallo Zusammen,

ich habe ich LTSpice eine kleine Spannungsüberwachung simuliert.

zur erklärung der Abbildung:

- Die Versorgungsspannung des Komparators ist die Zellspannung. In der 
Simulation wird diese linear von 0 auf 5 Volt erhöht.

- am invertieren Eingang ist eine liegt eine Spannung an (rosa), die 
analog zu der Zellspannung ansteigt (jedoch um Fakor x kleiner).

- am nicht.invertierten Eingang des Komparators liegt eine konstante 
Spannung an.

- Die negative Spannungsversorgung liegt auf GND bzw. auf dem negativen 
Pol der Zelle.

- in grün ist die Ausgansspannung des Komparators dargestellt.

Der Komparator benötigt eine Spannungsversorgung von 2V. Ab dem 
Zeitpunkt, wenn die Zellspannung 2V (Zeitpunkt 9,3s) überschreitet, 
funktioniert die Schaltung korrekt und die grüne Aussgangsspannung 
springt auf den korrekten Wert.

Nun um auf meine Frage zu kommen:
Unterhalb von 2V: hier arbeitet der Komparator natürlich nciht. 
Betrachtet man hier die Ausgangsspannung, sieht man diese erst 
ansteigen, und zum Zeitpunkt 8,5s plötzlich wieder abfallen.

Kann mir jemand weiterhelfen oder erklären, weswegen es bei einem nicht 
mit Spannung versorgten Komparator zu diesem verhalten kommt?

von Lothar (Gast)


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> Kann mir jemand weiterhelfen oder erklären, weswegen es bei einem nicht
> mit Spannung versorgten Komparator zu diesem verhalten kommt?

Noch eine interessante Frage: Was haben die grünen Männchen auf dem Mars 
gestern zu Mittag gegessen.?

von Paul B. (paul_baumann)


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Dominik D. schrieb:
> Betrachtet man hier die Ausgangsspannung, sieht man diese erst
> ansteigen, und zum Zeitpunkt 8,5s plötzlich wieder abfallen.

Betrachte Dich doch mal selbst: Wenn Du die Rechte Hand bis auf 
Stirnhöhe ansteigen läßt, sie gegen die Stirn klatschst und wieder 
absinken läßt, dann ist der Vorgang doch an sich der Gleiche....

MfG Paul

von Werner H. (werner45)


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LTSpice ist ein Simulationswerkzeug - vielleicht versagen die 
Algorithmen bei außergewöhnlichen Schaltungen.

Bau das doch mal real auf und messe. Die Praxis ist oft anders.

Gruß   -   Werner

von Lothar (Gast)


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Werner H. schrieb:
> LTSpice ist ein Simulationswerkzeug - vielleicht versagen die
> Algorithmen bei außergewöhnlichen Schaltungen.
>
> Bau das doch mal real auf und messe. Die Praxis ist oft anders.
>
> Gruß   -   Werner

Er hätte ohne langes Brimborium seine Schaltung (Bild und ASC) posten 
sollen.

von HildeK (Gast)


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Dominik D. schrieb:
> erklären, weswegen es bei einem nicht
> mit Spannung versorgten Komparator zu diesem verhalten kommt?

Ich kann dir zwar nicht ganz folgen und will es auch nicht :-), denn so 
betreibt man einen IC nicht.
Außer es ist explizit im Datenblatt spezifiziert, darf z.B. die 
Eingangsspannung nicht über die Versorgungsspannung ansteigen. Dann 
werden die Schutzdioden am Eingang leitend und es erfolgt darüber eine 
teilweise Versorgung des IC.
Du hast das bisher nur in der Simulation angeschaut: Es ist zweifelhaft, 
ob das Modell bei einem solcher Fehlbedienung überhaupt noch mit der 
Realität vergleichbares Verhalten zeigt. Spice kann vieles, aber nicht 
alles.

von Dominik D. (Firma: privat) (problembaer)


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Die Simulation mit dieser fehlerhaften Spannungsversorgung habe ich erst 
simuliert, nachdem ich diesen Effekt an meinem Aufbau beobachtet habe.

Beim langsamen hochdrehen der Versorgungsspannung des Komparators sehe 
ich am Ausgang anfänglich ein Ansteigen der Spannung und dann ein 
plötzliches Abfallen auf GND.

von Dominik D. (Firma: privat) (problembaer)


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HildeK schrieb:
> Dominik D. schrieb:
>> erklären, weswegen es bei einem nicht
>> mit Spannung versorgten Komparator zu diesem verhalten kommt?
>
> Ich kann dir zwar nicht ganz folgen und will es auch nicht :-), denn so
> betreibt man einen IC nicht.
> Außer es ist explizit im Datenblatt spezifiziert, darf z.B. die
> Eingangsspannung nicht über die Versorgungsspannung ansteigen. Dann
> werden die Schutzdioden am Eingang leitend und es erfolgt darüber eine
> teilweise Versorgung des IC.
> Du hast das bisher nur in der Simulation angeschaut: Es ist zweifelhaft,
> ob das Modell bei einem solcher Fehlbedienung überhaupt noch mit der
> Realität vergleichbares Verhalten zeigt. Spice kann vieles, aber nicht
> alles.


Die Versorgungsspannung ist bei meinem Modell immer höher als die 
Eingangsspannung am invertierten Eingang.

von Michael B. (laberkopp)


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Dominik D. schrieb:
> Kann mir jemand weiterhelfen oder erklären, weswegen es bei einem nicht
> mit Spannung versorgten Komparator zu diesem verhalten kommt?

CMOS Komparatoren haben Eingangsschutzdioden, es fliesst also ein Strom 
vom Eingang zum Versorgungsspannungsanschluss der den Komparator 
versorgt.

Komparatoren, die am Eingang mehr Spannung erlauben, als die 
Versorgungsspannung verträgt, sind selten, LM399. Es hat schon seine 
Grund, warum die Leute das uralte Billigzeug nehmen, statt irgendwelchem 
modernen angeblichem besseren Ersatz.

von HildeK (Gast)


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Dominik D. schrieb:
> Die Versorgungsspannung ist bei meinem Modell immer höher als die
> Eingangsspannung am invertierten Eingang.

Dann zeige doch mal die komplette Schaltung.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Dominik D. schrieb:
> Nun um auf meine Frage zu kommen:
> Unterhalb von 2V: hier arbeitet der Komparator natürlich nciht.
> Betrachtet man hier die Ausgangsspannung, sieht man diese erst
> ansteigen, und zum Zeitpunkt 8,5s plötzlich wieder abfallen.
>
> Kann mir jemand weiterhelfen oder erklären, weswegen es bei einem nicht
> mit Spannung versorgten Komparator zu diesem verhalten kommt?

Der Komparator ist nicht "nicht mit Spannung versorgt". Er wird schon 
mit Spannung versorgt, nur eben mit zu wenig Spannung um ordnungsgemäß 
zu funktionieren. Der Hersteller hat dem LTC1441 ins Datenblatt 
geschrieben daß er ab 2V Versorgungsspannung funktioniert. Das bedeutet 
im Umkehrschluß daß der Komparator sich unterhalb der besagten 2V auf 
beliebige andere Weise verhalten kann.

Wie diese "andere Weise" konkret aussieht, hängt von der Innenschaltung 
des Komparators ab. Scheinbar hat LTspice recht detaillierte Kenntnisse 
dieser Innenschaltung (Kunststück - gleicher Hersteller wie das IC) und 
kann daher überhaupt etwas zum Verhalten sagen.

Nachtrag: ich lese gerade noch etwas mehr im Datenblatt. U.a. "Low 
Voltage Operation" auf Seite 9. Scheint so als wäre gar nicht die 
Versorgungsspannung das große Problem, sondern der Gleichtakt- 
Eingangsspannungsbereich. Hast du das Datenblatt überhaupt gelesen?

: Bearbeitet durch User
von Senke (Gast)


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Datenblatt lesen und Datenblatt verstehen muss nicht immer korrelieren. 
So auch bei mir oftmals weswegen ich für solche Anfragen durchaus 
Verständnis habe und über die Anfangs gemachten Bemerkungen nur den Kopf 
schütteln kann. Da wäre den Schreibern mal wieder der zweite Teil von 
Herrn Nuhrs Berühmten Spruch gut gestanden!
Der von Laberkopp angeführte LM399 ist aber eher kein Komparator...

Senke

von Peter D. (peda)


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Solange ein IC unterhalb der minimalen VCC betrieben wird, ist sein 
Verhalten undefiniert. Es sei denn, das Datenblatt sagt explizit was 
anderes.
Es kann Dir also keiner das Verhalten außerhalb der Betriebsbedingungen 
erklären oder garantieren.
Auch eine Simulation liefert dann in der Regel Mumpitz.

von Jens G. (jensig)


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>Kann mir jemand weiterhelfen oder erklären, weswegen es bei einem nicht
>mit Spannung versorgten Komparator zu diesem verhalten kommt?

Ganz einfach: unterhalb des garantierten Spannungsbereichs sind die 
Arbeitspunkte des IC einfach sonstwo, und schalten wild irgendwelche 
Transistoren ab, andere an. Da gibt's nicht viel zu erklären, da das 
Verhalten einfach von der internen Schaltung abhängt.
Evtl. reagiert er bereits unter 2V auf Eingangssignale, verarbeitet die 
aber dann nicht korrekt.

von Datenblattfinder (Gast)


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Dominik D. schrieb:
> zur erklärung der Abbildung:

Welcher? Da sind zwei.

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