Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drehstrommotor bremsen


von Fragender (Gast)


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Hallo,
würde nachfolgende Bremsschaltung funktionieren?

S1 = Aus
S2 = Ein,

Das Bremsschütz würde von einem Stillstandswächter angesteuert, das 
Schütz ist angesteuert solange eine Drehzahl erkannt wird. (das Bremsen 
wird auch noch über ein Zeitrelais überwacht, damit die max. Zeit nicht 
überschritte wird.)

Der Motor hat 7,5kW, der Bremsstrom bei 24V würde ca. 10A betragen.

Ist es überhaupt zulässig 24V und 400V so zu schalten?

von Einwänder (Gast)


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Hallo,

keine Ahnung ob man das darf, aber das Bremsschütz K4 kann aufgrund der 
Verriegelung durch K1 und K3 nicht von der Überwachung angesteuert 
werden. Das passiert erst, nachdem S1 betätigt UND losgelassen wurde. 
Daher würde ich den Schließer von K4 direkt an 24V anschließen. Auch 
nicht nach Q1, da der Motor sicher auch nach Überlast/Kurzschluss zum 
Stillstand gebracht werden soll.

Sicherheitsaspekte kann ich allerdings nicht beurteilen, aber sofern 
möglich würde ich die Funktion anpassen.

von Fragender (Gast)


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Das Bremsen soll erst starten wenn mit S1 abgeschaltet wurde.

OK stimmt, habe ich übersehen und werde ich abändern damit das Bremsen 
sofort nach abfall von K1 und K3 beginnt, auch wenn der Taster noch 
gedrückt wird.

Danke!

von L. H. (holzkopf)


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Fragender schrieb:
> Das Bremsschütz würde von einem Stillstandswächter angesteuert, das
> Schütz ist angesteuert solange eine Drehzahl erkannt wird. (das Bremsen
> wird auch noch über ein Zeitrelais überwacht, damit die max. Zeit nicht
> überschritte wird.)

Warum willst Du Dir all das "antun"? ;)
Ich kenne das von gebremsten DASM her ganz anders:
Der Motor ist immer/permanent gebremst, wenn er nicht läuft.
D.h. erst dann, wenn er eingeschaltet wird, öffnet die Bremse.

Scheint mir einfacher und zweckmäßiger zu sein.

von Max M. (jens2001)


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L. H. schrieb:
> von gebremsten DASM her

Das sind federbelastete mechanische Bremsen. Zum lösen muss bestromt 
werden.

von L. H. (holzkopf)


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Max M. schrieb:
> Das sind federbelastete mechanische Bremsen. Zum lösen muss bestromt
> werden.

Na und?
Ist doch kein Problem.

von Ursus P. (unwichtig)


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Fragender schrieb:
> Der Motor hat 7,5kW, der Bremsstrom bei 24V würde ca. 10A betragen.

Wie kommt man auf die Werte?

von Frank B. (frank501)


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L. H. schrieb:
> Warum willst Du Dir all das "antun"? ;)
> Ich kenne das von gebremsten DASM her ganz anders:
> Der Motor ist immer/permanent gebremst, wenn er nicht läuft.
> D.h. erst dann, wenn er eingeschaltet wird, öffnet die Bremse.

Es handelt sich, wie ich es aus dem Plan lese, nicht um einen Motor mit 
magnetisch/mechanischer Bremse sondern der Motor soll mittels 
Gleichspannung gebremst werden.
Das geht nicht auf Dauer gut, wenn man dem dauernd eine Gleichspannung 
aufbrummt.
Bei Motoren mit elektromechanischer Bremse ist es ja so gelöst, das die 
Bremse erst mit anlegen der Spannung gelöst wird. Sei es das es eine 
Bremse mit eigener Wicklung ist oder der Motor einen Verschiebeanker 
besitzt.



Fragender schrieb:
> Ist es überhaupt zulässig 24V und 400V so zu schalten?

Gegenfrage: Was soll denn passieren?
Die 24VDC kommen ja nicht von irgend wo her sondern werden extra für das 
Bremsen dieses Motors bereitgestellt.
Idealerweise natürlich auch nicht irgend wo sondern direkt im selben 
Schaltschrank in dem auch der Rest der Maschinensteuerung sitzt.
Vom Personenschutz sehe ich da keine Probleme.

Elektrisch gesehen knallt es halt, wenn die 24V angelegt werden, solange 
die 400V noch anliegen. Das ist durch die Verriegelungen ja im 
Normalfall ausgeschlossen.
Und ein Fehler durch defekte Bauteile ist ja wieder etwas ganz Anderes.



Fragender schrieb:
> Das Bremsschütz würde von einem Stillstandswächter angesteuert, das
> Schütz ist angesteuert solange eine Drehzahl erkannt wird.

Ich weiß gerade nicht mehr, ob man einen Drehströmer mit DC ganz auf 
null bremsen kann. Ist schon ein paar Jahre her, das ich sowas das 
letzte mal gemacht habe. Und ob die Stillstandüberwachung da anspricht, 
müsste man ausprobieren.



Andererseits gibt es auch fertige Bremsgeräte, die das Bremsen mit DC 
vollautomatisch übernehmen. Ich weiß nicht, ob ich mir da die Mühe 
machen würde, einen extra Trafo verbauen würde.

Frank

von Einwänder (Gast)


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L. H. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Das sind federbelastete mechanische Bremsen. Zum lösen muss bestromt
>> werden.
>
> Na und?
> Ist doch kein Problem.

Lässt sich aber sicher nicht überall einsetzen (Platzprobleme etc.).

Fragender schrieb:
> OK stimmt, habe ich übersehen und werde ich abändern damit das Bremsen
> sofort nach abfall von K1 und K3 beginnt, auch wenn der Taster noch
> gedrückt wird.

Sollte man nicht auch noch vor Q1 abgreifen? Immerhin ist es eine 
Sicherheitseinrichtung und wenn der Motor überlastet wird, wird er auch 
noch abgebremst. Die kurze thermische "Sonderbelastung" vom bremsen ist 
bestimmt nicht so tragisch. Gut, das ist nicht unbedingt nötig, aber 
sicher nicht verkehrt?

Geht natürlich nicht, wenn Q1 auch als Hauptschalter verwendet wird. 
Könnte daher auch ggf. nicht erlaubt sein.

von L. H. (holzkopf)


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Einwänder schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Max M. schrieb:
>>> Das sind federbelastete mechanische Bremsen. Zum lösen muss bestromt
>>> werden.
>>
>> Na und?
>> Ist doch kein Problem.
>
> Lässt sich aber sicher nicht überall einsetzen (Platzprobleme etc.).

Verstehe ich nicht.
Von welchen  "Platzproblemen etc." sprichst Du?

Wenn Du einen 7,5 kW-DASM abbremsen können willst, ist dazu eine 
bestimmte Bremsleistung erforderlich.
Um diese bereitstellen zu können, ist Platz erforderlich - völlig egal, 
wie man nun das Abbremsen technisch bewerkstelligt.

von Mani W. (e-doc)


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: Bearbeitet durch User
von Fragender (Gast)


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Hallo,

Auf den ca. Bremsstrom komme ich durch den ohmschen R der Wicklungen die 
in Reihe liegen, bei Gleichstrom wirkt ja nur der ohmsche Anteil..,

Mechanisches Bremsen geht kostruktionsbedingt nicht, die Schütze und der 
Stillstandswächter sind schon vorhanden, von diesem könnte ich ein 
Signal abgreifen solange sich die Motorwelle dreht (= Schutztür 
verriegelt), die 24V sind auch vorhanden (Steuerspannung).

Das mit fertigen Bremsgeräten ist so ein Problem.. hab schon mit div. 
Herstellern telefoniert, die raten mir alle von ihrem Produkten ab, wenn 
sie hören das die Maschine an einem Generator betrieben wird...

Problem: unsymetrische Last der Bremse, hohe Impulsströme der Bremse...
Das macht bei Generatoren regelmäßig Probleme in Bezug auf 
Überspannungsspitzen....

Daher mein Gedanke mit Gleichspannung zu bremsen, nicht mit Pulsen aus 
Phasenanschnitt oder glw.,
Die 24V kommen von einem Drehstromtrafo, dann hätte ich eine symetrische 
Belastung des Generators, und auch keine Stromspitzen da ich ja die 
Spannung permanent anlege..

Der Generator ist übrigens kein Billigprodukt, ist gut überdimensioniert 
und elektronisch geregelt. Dennoch raten Sie mir davon ab????

von Martin K. (Gast)


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Fragender schrieb:
> Ist es überhaupt zulässig 24V und 400V so zu schalten?

Wenn die Bremsspannung und die Steuerspannung aus unterschiedlichen 
Trafos kommen (oder wenigstens aus unterschiedlichen Wicklungen), würde 
ich das noch durchgehen lassen. Ansonsten kann man die Steuerspannung 
nicht mehr als Schutzkleinspannung bezeichnen, was dann einiges zur 
Folge haben kann. Vermutlich wird mindestens der Sensor nicht den 
nötigen Schutzgrad haben.
Damit wird die Konfirmitätserklärung ungültig, CE erlischt, 
Versicherungsschutz...

von A-Freak (Gast)


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Die Schaltung könnte schon funktionieren, aber da wartet noch eine 
Überraschung versteckt.

Wenn du den Drehstrommotor vom Netz trennst dann dauert es einen Moment 
bis der Wirbelstrom im Läufer abgebaut ist. In der Zeit wirkt der Motor 
als Generator und liefert eine Rückpannung.

Du solltest deinen Gleichrichter also auslegen daß er mindestens 600V 
Sperrspannung aushält.

von Sven B. (sven29ks)


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Wäre die Bremswirkung nicht am größten, wenn man durch alle drei 
Wicklungen Gleichstrom schicken würde?

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