Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Benötige Hilfestellung / Ideen bei Labornetzgeräte-Projekt / LabBench


von Pierre A. (albatrosxl)


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Hallo zusammen,

ich bin neu im Forum - lese aber schon seit ca 1 Jahr interessiert mit.
Ich bin Hobby-Elektroniker - und habe mich jetzt - um meine "Lernkurve" 
in Sachen Elektronik, MikroController zu steigern, an ein 
LaborNetzgeräte-Projekt gemacht.
Ich weiß, dass es viel einfacher und "sicherer" ist eines zu kaufen - 
jedoch "lerne" ich nix dabei.
Mir geht es darum, wie man digitale welt und analoge verknüpft und die 
"Fallen" und die "Tricks"

Im wesentlichen wollte ich das Lab-Gerät nach dem Schema von Guido 
Socher aufbauen 
(http://tuxgraphics.org/electronics/201005/bench-power-supply-v3.shtml).
Ferner war ein zweites Projekt auf EEBvblog 
(http://www.eevblog.com/projects/usupply/) eine Vorlage

Beide - dachte ich - auf Anhieb verstanden zu haben - und so wie sie 
erklärt sind, war "eigentlich" alles
logisch. Nix schweres drin - keine Tücken.
Also hab ich mich daran gemacht und jenes von Guido auf einem Steckbrett 
aufgebaut. Erstmal nur der KErn (ohne Display..). Hier hat die 
"Transistorstufe" nicht funktioniert und ich hatte einen permanenten 
Offset von 700mV in der Schaltung - Fehler nicht gefunden - neu 
angefangen. Das Ganze dann nach dem Design unten aufgebaut.

Hier verzweifel ich seit Tagen an den folgenden Themen ...

Ich habe das HW-Layout geringfügig abgeändert.
1. Statt einer R2R-Ladder speise ich die Verstärkerstufe mit einem
   geglättetem PWM-Signal
2. Die Transistorstufe hat statt eines BD245 einen MJE2955 -
   In der Annahme, dass ich damit die Voltage-Drop verringern kann.

In der Anlage habe ich meinen Schaltplan beigefügt.
In der jetzigen Phase möchte ich mich erstmal auf die Spannungsregelung
konzentrieren. In der nächsten Stufe kommt dann die Stromüberwachung 
hinzu
sowie die Verbesserungen (bspw. R19 statt 1 Ohm dann 0,1 Ohm usw..)

Meine Fragen, Probleme sind im Moment folgende:
a) Mit der PWM-Ansteuerung erreiche ich nicht den "Vollausschlag"
   der Spannung. Schliesse ich an der Basis von T4 einen Spannungsteiler
   an, dann kann ich die Ausgangsspannung bis auf 0,4-0,5V an die
   Eingangsspannung heranbringen.
   Mit PWM habe ich eine Differenz von 1-2V. (Eingangsspannung 16,8V -
   bereits geglättet - kommend aus einem (ausgeliehenen) Labornetzgerät
    ;-) )

b) Wie stellt man den Zusammenhang zwischen der Ausgangsspannung und
   dem Vorgabewert her ?
   Aus Guidos Schaltungsbeschreibungen geht nicht hervor, dass er
   irgendwelche Abgleich-, Kalibriervorgänge benötigt.
   Wie macht man so etwas ? Welchen Trick wendet man hier an ?


c) Was mir total schleierhaft ist - wie bekomme ich denn heraus,
   welcher digitale Wert im µCtrol. der  Ausgangsspannung entspricht ?
   Ich habe festgestellt, dass Spannungsschwankungen am
   PicAxe (5,1 - 4,8) die  "zuordnung" verfälschen/beeinflussen?

d) Teilweise habe ich dann BD 139 und MJE2955 durch einen BDX33C 
ersetzt.
   ISt das zulässig ?

So - das wären meine ersten Fragen .. Ich hoffe Ihr könnt mir hier 
helfen
- das wäre echt klasse !!!

Im voraus schon mal Danke !!

P.S: Es gab vor jahren hier schon mal einen Beitrag - aber aus dem ging 
nicht hervor, wie die obigen Fragen sich "auflösen" ....
Beitrag "uC gesteuertes Netzteil Last teil"

von holger (Gast)


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>Ich weiß, dass es viel einfacher und "sicherer" ist eines zu kaufen -
>jedoch "lerne" ich nix dabei.

Tja, jetzt hast du gelernt das es besser ist eines zu kaufen.

>Im wesentlichen wollte ich das Lab-Gerät nach dem Schema von Guido
>Socher aufbauen

Und warum hast du dich nicht exakt daran gehalten?

Klopp den Scheiss den du da gebaut hast einfach in die Tonne.
Wie das da mit T1 und T2 funktionieren soll ist mir ein Rätsel.

von MaWin (Gast)


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Vergiss das tuxgraphik Netzteil. Das funktioniert nicht. Ähnlich wie 
http://avrs-at-leipzig.de/dokuwiki/projekte/labornetzteil

Ein uC reicht als Regelstrecke nicht aus, zu langsam.

Labornetzteile sind eine der kompliziertesten Schaltungen, weil sie auch 
an unbekannten Lasten stabil regeln sollen. Deine Änderung von NPN in 
PNP verändert die Stabilität erheblich. Falls es also vorher stabil 
geregelt hätte, wäre es danach sicher untauglich.

Das eevblog enthält seine eigene Regelung, da sind die uC Werte bloss 
Vorgaben, so dass auch die extrem langsame PWM D/A Wandlung reicht, ist 
aber teuer auf Grund des LT3080 Stezial-IC.

Ja, PWM ist abhängig von der Stabilität der PWM Versorgung, +/-5% sind 
nicht selten. Man bräuchte eine auf 0.1% genaue Versorgung, damit 10 bit 
Sinn machen


Schau dir mal http://www.heise.de/ct/artikel/Kleinkraftwerk-291224.html 
an.

von Harald W. (wilhelms)


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holger schrieb:

> Wie das da mit T1 und T2 funktionieren soll ist mir ein Rätsel.

Das ist ein sog. Sziklai-Paar (Komplementär-Darlington).
Das benutzt man, wenn man nur eine geringe Restspannung von
unter einem Volt zwischen Eingang und Ausgang haben will.

von Pierre A. (albatrosxl)


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Hallo,

vielen Dank MaWin und Harald für die ersten Rückmeldungen -

ok - ich werde den PNP mal wieder "zurückdrehen" auf NPN und erneut 
versuchen hier die Regelung zu verbessern.

Habt Ihr mir noch Ideen / Anregungen wir man den Abgleich bewerkstelligt 
?
(Vergleich eines digital vorgegebenen Wertes ?; Bei vielen Schaltungen 
gehts ja darum einen digitalen Vorgabewert mit einem 
"toleranzbehafteten" Rückmeldewert abzugleichen / nachzusteuern ...

---------------------------------------------
@Holger: Ich bin davon abgewichen, da
1. ich diverse Regelungen gesehen hatte, die die PWM-Speisung für
    "besser" halten (gegenüber der R2R)
2. Die Endstufe weniger Voltage-Drop haben sollte
... und wie man sieht - haben wir beide jetzt auch noch was gelernt
(wie die Darlington-Komplementärstufe "richtig heißt") ;-)

von Lurchi (Gast)


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PWM mit guter Filterung ist tatsächlich gar nicht so schlecht, nur halt 
langsam. R2R als DAC ist im Prinzip einfach, es wird aber schwer, wenn 
man mehr als etwa 8 Bit Genauigkeit haben will - man braucht dann 
zunehmend genauere Widerstände und muss den Ausgangswiderstand 
berücksichtigen.

Ich würde er einaml klein Anfangen, nur mit der Erzeugung der 
einstellbaren Gleichspannung per PWM. Als Ausgangsstufe kann man da z.B. 
einfach einen OP nutzen - sozusagen als schwaches Netzteil bis z.B. 20 
mA.

Ein Lobornetzteil ist tatsächlich schwieriger als man zuerst denkt. 
Entsprechend gibt es viele schlechte Pläne im Netz, die oft gerade so 
unter günstigen Bedingungen funktionieren und nicht mit jeder Last klar 
kommen. Selbst bei den Schaltungen etwa aus Elrad, Elector und co. sind 
auch nicht alle brauchbar und nur weniger gut.

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