Hallo. Ich möchte einen Akku an einen ATTINY12V anschließen. Der Prozessor läuft bei Spannungen von 1,8-5,5V. Es käme also 2 Cell 3 Cell und 4 Cell NiMh oder theoretisch auch 1 Cell LiIon/LiMn Akku in Frage. Lithium scheidet praktisch aber aus, da zu empfindlich beim Laden und bei Tiefentladung. Praktisch werden es wohl 2 Stück AA NiMH Zellen werden. Geladen werden soll über eine ganz einfache Ladeschaltung, also simpel Vorwiderstand oder Festspannungsregler. Der Prozessor arbeitet bis 1,8V herunter. Also können die Akkus bis 0,9 V entladen werden, was etwa auch der Entladeschluss-Spannung entspricht. Doch was passiert, wenn die Spannung unter 1,8V fällt? Geht der Prozessor in einen Hold-Modus? Oder wird ein undefiniertes Verhalten auftreten? Ein Tiefentladeschutz o.ä ist nicht vorgesehen, da dies wieder Bauteilaufwand bedeuten würde. Je einfacher die Schaltung, desto besser. MFG
Tim schrieb: > Doch was passiert, wenn die Spannung unter 1,8V fällt? Geht der > Prozessor in einen Hold-Modus? Oder wird ein undefiniertes Verhalten > auftreten? Wenn du die Brownout-Funktion des ATtiny benutzt, geht er ab der gewälten Schwelle in Reset. Wenn nicht, wird er vermutlich noch einige zig mV unter 1.8V noch gehen und dann irgendwann ein undefiniertes, fehlerhaftes Verhalten zeigen.
Wie hoch ist der Stromverbrauch im Brownout-Reset-Status? Würde die Brownout-Detection als "nebenbei vorhandener" Tiefentladeschutz durch gehen? Wie ist das eigentlich, wenn man einen größeren Elko parallel zu den Akkus schaltet? Kann man dann die Akkukapazität bei "alten" Akkus mit hohem Innenwiderstand besser ausnutzen, indem Stromspitzen etwas abgefangen werden?
Als Verbraucher sind neben dem AVR auch eine IR Sendediode und eine rote Status LED vorhanden. (Direkt über Ausgangs-Port angeschlossen).
> Wie hoch ist der Stromverbrauch im Brownout-Reset-Status? Steht im Datenblatt. > Würde die Brownout-Detection als "nebenbei vorhandener" Tiefentladeschutz > durch gehen? Nein. > Wie ist das eigentlich, wenn man einen größeren Elko parallel zu den > Akkus schaltet? Kann man dann die Akkukapazität bei "alten" Akkus mit > hohem Innenwiderstand besser ausnutzen, indem Stromspitzen etwas > abgefangen werden? Probiere das doch einmal aus und berichte über deine Erfahrungen.
Schaltet man einen Elko parallel zu einem Akku, so verbessert sich - ein winziges bisschen - sein dynamischer Innenwiderstand. Da der aber bei vielen Akkumulatoren relativ gering ist, also kaum. Da jedes Coulomb im Kondensator aus dem Akku kommt, ändert sich auch an der Energiebilanz nicht viel. Im Gegentum. Große Kondensatoren sind oft nicht ganz dicht...
Mit "großem" Kondensator meine ich ca 220-470 uF. Die Schaltung verbringt die meißte Zeit mit "Warten". Wenn die Taste gedrückt wird, wird ein IR Code gesendet. Wird sie nochmal gedrückt, wird ein anderer Code gesendet usw.
Was Ladung/Entladung von Li-Zellen angeht, gibt es für unter 2€ Lade-Entlademodule (google charging module), die das ganz gut unter Kontrolle bringen. Diese Module sind für Anschluss an (ca.5V ,USB) ausgelegt, haben dafür 2 Anschlüsse. Die Zelle hat ihre eigenen zwei Anschlüsse und der Ausgang wiederum zwei. Achtung! der Minuspol und der Pluspol sind nicht etwa allen drei Zugängen gemeinsam. Da muss man aufpassen, sonst überbrückt man ungewollt den Schalter für Aufladeschluss oder den für Entladeschluss. Beim ersten Aufladen einer Zelle mus man dabei sein und sowohl spannungs-als auch temperaturmäßig aufpassen. Ich hab Zellen erlebt, die das Modul nicht bewältigt. Die Zellen werden dann heiß, obwohl ein andrer, genau so großer Zellentyp vernünftig geladen wird. Auf Chinalieferung muss man halt 4 Wochen warten, es gibt aber für entsprechenden Aufschlag Lieferung ab deutschem oder englischem Lager. Selbstverständlich sollt man kapieren, was die brownout-technik tut. Die sollte man immer einsetzen, denn an der Grenze der Spannung fängt der Kontroller an zu "spinnen" und blödste Dinge können passieren, zum Beispiel auch, dass bytes des Programmspeichers verändert werden.
Noch zwei Sachen: Die Burnout Geschichte beim AVR, bewirkt eigentlich nur, dass im Grenzbereich geordnete Verhältnisse herrschen. Also keine undefinierten Verhältnisse sondern Ruhe bei Unterspannung und ein geordneter Reset bei der Rückkehr der Spannung. Wenn Du Dir aber sorgen um die Energiebilanz machst, solltest Du Dir mal die MSP430-er Reihe ansehen. Vor allem die "kleineren" sind genauso schwierig zu programmieren. Die ganze Serie ist aber auf Sparsamkeit getrimmt. Würde mich nicht wundern, wenn ein gutes Design nahe dem der Selbstentladung des Akkus liegt.
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Bearbeitet durch User
> Der Prozessor arbeitet bis 1,8V herunter. Also können die Akkus [NiMH] > bis 0,9 V entladen werden, was etwa auch der Entladeschluss-Spannung > entspricht. Ungefähr, da die Zellspannungen unterschiedlich sein können. Du kannst aber relativ sicher sein, dass jede Zelle noch mindestens 0,6 V hat, wenn der AVR abschaltet. Der Stromverbrauch mit BOD ist mind. 10 µA für die Bandgap Reference, andere Angaben finde ich im Datenblatt gerade nicht. Wenn du also dein Dingens nicht zu lange rumliegen lässt, nachdem es aus ist, ist BOD ein Tiefentladeschutz - wenn(!) keine weitere Last auf den Zellen liegt, wenn alle I/O-Pins im Tristate sind. Darauf musst du aufpassen.
Hallo, wenn das eine Art Fernbedienung ist (klingt zumindet so), wird auch mit einem schalfenden AVR, der durch Tastendruck geweckt wird, die Selbstentladung von NiMH der entscheidende Faktor sein. Es sei denn, er sendet immer minutenlang. Wenn der AVR im Powerdown ist, ist der Strom niedrig genug, eine Mini-Zelle verbietet sich ja schon wegen der IR-LED. Da ist es (mir) egal, ob in Ruhe 10µA oder 0,1µA fließen 2x AA oder AAA Alkalizelle wäre mir da vermutlich lieber als ein Akku. Gruß aus berlin Michael.
Wenn die Brownout-Schwelle unterschritten wird, macht er einen Reset. D.h. er erwacht aus dem Power-Down, der Oszillator fängt an zu schwingen, alles zieht Strom, es wird aber kein Code ausgeführt. Kurz gesagt, er saugt den Akku vollents leer. Das ist leider auch bei vielen kommerziellen Geräten der Fall. Wenn man die Akkus bei längerer Nichtbenutzung nicht entnimmt, sind sie tot. Ist mir z.B. bei DECT-Telefonen, MP3-Playern, Fernbedienungen so passiert. Mir ist auch kein MC bekannt, der bei Unterspannung im stromsparenden Power-Down verbleibt. Daher hilft wohl nur ein Supervisor-IC, der VCC des MC rechtzeitig auftrennt.
Michael U. schrieb: > 2x AA oder AAA Alkalizelle wäre mir da vermutlich lieber als ein Akku. ich setze keine Alkalizellen mehr ein, es sind mir zu viele schon ausgelaufen, mit Eneloops ist mir das noch nie passiert.
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