Wie gut schätzt ihr (bitte nur Leute mit Job, sorry Heiner) die Karrierechancen in Familienunternehmen ein? Also nicht die kleine inhabergeführte 20-Mann-Klitsche, sondern schon größere Unternehmen / Konzerne mit >1k Mitarbeitern? Wenn ich mir mal die Vorstände anschauen (Ihr braucht mich jetzt nicht belehren, dass ein 6er im Lotto wahrscheinlicher ist als jemals im Vorstand eines solch großen Unternehmens zu landen; mir geht es nur um eine Art Indikator) ist es recht gemischt: Mal besteht fast der gesamte Vorstand aus Mitgliedern der Gesellschafterfamilien, mal ein Teil, mal kontrollieren die Gesellschafter "nur" den Aufsichtsrat. Wie sieht es in den Hierrarchieebenen darunter (nennen wir das Kind mal beim Namen: mittleres Management) aus? Geht da eventuell mehr über "Familien"-Beziehungen als in einem normalen börsennotierten Unternehmen?
Ob Familienunternehmen oder nicht, in den "Maschinenräumen" und auch im "mittleren Management" ist es für dich völlig irrelevant, wer oben den Leithammel spielt.
Ich bin seit fast 13 Jahren (Studium + Job) in einem Familienunternehmen mit >10k MA weltweit und ich kann sagen, dass es Vor- und Nachteile hat. Der große Vorteil ist ganz klar, dass die MA im Unternehmen weniger als Material, sondern mehr als wichtiges Mitglied gesehen werden. In meinem Unternehmen wurde z.B. selbst in der Krise 2009 niemand mit unbefristetem Vertrag gekündigt (nur befristete Verträge und Leiharbeiter wurden ggf. nicht verlängert). MA Zufriedenheit und Qualifikatiion ist hier sehr wichtig, allerdings mangelt die Qualifikation der MA hier oftmals daran, dass diese selbst zu geringe Motivation für Weiterbildung haben bzw. zu wenig Zeit. Ist ja auch eigentlich nicht wirklich nötig, dank IGM ist hier niemand arm dran. Dank IGM fühlen sich auch viele Ingenieure hier wohl und bleiben gerne auf Sachbearbeiterebene. Mit genügend BE und Tariferhöhung sind die 100k p.a. gut zu knacken. Ein Nachteil bei zufriedenen MA ist die sehr geringe Fluktuation. Z.B. bin ich ja schon fast 10 Jahre hier und ich habe hier viele Kollegen mit 15-25 Jahren BE in diesem Unternehmen. D.h. Karriere ist hier nicht so einfach, weil es mehr als genug Anwärter für Positionen gibt. Es wird auch extrem viel intern rekutriert und von extern kommen meist auch eher Vitamin B Kontakte rein, oder man kennt den MA schon (z.B. langjähriger Werkstudent, wobei der Werkstudent meist durch verwandte MA reinkommt :P). Es gibt auch Ausnahmen, ein neuer Kollege von mir ist z.B. komplett von extern, aber von einem Konzern. Jedoch gibt es auch bei uns eine stärker zunehmende Tendenz höhere Stellen, die weniger technisch sind (z.B. mittleres Managment und aufwärts) mit Externen zu besetzen. In der Regel sind das ehemalige Berater. Ansonsten wüsste ich nicht, was an einer Karriere im Familienunternehmen anders abläuft als in Nicht-Familienunternehmen.
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g. k. schrieb: > Ich bin seit fast 13 Jahren (Studium + Job) in einem > Familienunternehmen > mit >10k MA weltweit und ich kann sagen, dass es Vor- und Nachteile hat. > > Der große Vorteil ist ganz klar, dass die MA im Unternehmen weniger als > Material, sondern mehr als wichtiges Mitglied gesehen werden. In meinem > Unternehmen wurde z.B. selbst in der Krise 2009 niemand mit > unbefristetem Vertrag gekündigt (nur befristete Verträge und > Leiharbeiter wurden ggf. nicht verlängert). Was ist da der Unterschied zum börsennotierten Konzern. Es ist eine betriebswirtschaftliche Rechnung, dass die Auszahlung von hohen Abfindungen bei Abbau von Stellen sich nicht rechnet, als die Mitarbeiter einige weitere Jahre durchzufüttern. Genauso würden auch Konzerne handeln, die keine Familienbetriebe sind.
Selbst ein Dienstleister wie die IAV hat 2009 keinen vor die Tür gesetzt. Selbst auf 2 Jahre befristete Verträge wurden unbefristet.
Vorteil bei Familienunternehmen ist vor allem die grössere Kontinuität. Solange der Patriarch das Unternehmen leitet, wird es nicht ohne Not zu grossen Umstrukturierungen kommen. Bei reinen Kapitalgesellschaften wechselt die Spitze dagegen öfter, worauf der "Neue" dann erst einmal beweisen muss, dass er bessser ist als sein Vorgänger und meint den Laden komplett umzukrempeln zu müssen. Dies kann sich aber auch ins Gegenteil verkehren, wenn das Familienoberhaupt an den Nachwuchs abgibt. Ist der nicht interessiert oder fähig genug, geht die Firma schnell den Bach runter. Nixdorf war ein Paradebeispiel dafür. Das Mittelmanagement ist auch bei grösseren Familienfirmen meist extern besetzt, weil es an Nachwuchs im eigenen Clan fehlt, um all diese Stellen qualifiziert zu besetzen.
Rolf schrieb: > Wie sieht es in den Hierrarchieebenen darunter (nennen wir das Kind mal > beim Namen: mittleres Management) aus? Geht da eventuell mehr über > "Familien"-Beziehungen als in einem normalen börsennotierten > Unternehmen? Familienbetrieb bei dem der Laden über 10000 MA zählt, ist genauso verkrustet wie eine Kapitalgesellschaft. Also nur weil "Familie" irgendwo draufsteht, ist deshalb noch lange nicht die Hütte eine Schäfchenfarm!
Steve Stein schrieb: > Was ist da der Unterschied zum börsennotierten Konzern. Familienunternehmen sind nicht notwendigerweise an Quartalsgewinnen orientiert, sondern auch mal an längerfristigen Perspektiven.
g. k. schrieb: > Ich bin seit fast 13 Jahren (Studium + Job) in einem Familienunternehmen > mit >10k MA weltweit und ich kann sagen, dass es Vor- und Nachteile hat. > > Der große Vorteil ist ganz klar, dass die MA im Unternehmen weniger als > Material, sondern mehr als wichtiges Mitglied gesehen werden Ach, woher weisst du das denn? Im Vergleich mit deinem vorigen Leben, in dem du 13 Jahre in einem DAX Konzern warst ?
Steve Stein schrieb: > > Es ist eine betriebswirtschaftliche Rechnung, dass die Auszahlung von > hohen Abfindungen bei Abbau von Stellen sich nicht rechnet, als die > Mitarbeiter einige weitere Jahre durchzufüttern. > Und Du meinst, Kosten wären da eine entscheidende Grösse ? Es gibt da verschiedene andere Kriterien, die Geld bei weitem in der Wichtigkeit übertreffen, z. B. dass Erreichen irgendwelcher Zielvorgaben (die dann durchaus wieder das persönliche Geld einzelner Leute beeinflussen). Gruss Axel
Axel L. schrieb: > Und Du meinst, Kosten wären da eine entscheidende Grösse ? > > Es gibt da verschiedene andere Kriterien, die Geld bei weitem in der > Wichtigkeit übertreffen, z. B. dass Erreichen irgendwelcher Zielvorgaben > (die dann durchaus wieder das persönliche Geld einzelner Leute > beeinflussen). Genau, oft ist es ja auch eine Kennzahl. z.B. Druchschnittsalter der MA soll kleiner als 40 Jahre sei!
Cha-woma M. schrieb: > Axel L. schrieb: >> Und Du meinst, Kosten wären da eine entscheidende Grösse ? >> >> Es gibt da verschiedene andere Kriterien, die Geld bei weitem in der >> Wichtigkeit übertreffen, z. B. dass Erreichen irgendwelcher Zielvorgaben >> (die dann durchaus wieder das persönliche Geld einzelner Leute >> beeinflussen). > > Genau, oft ist es ja auch eine Kennzahl. > z.B. Druchschnittsalter der MA soll kleiner als 40 Jahre sei! Nicht mal das. Aber gerade, wenn ein neuer CEO kommt, kann der ja alles auf den Vorgänger abschieben. Es macht also nichts, wenn die ersten zwei Quartale richtig mies werden, hauptsache, es geht dann aufwärts. Also werden die Abfindungen in die ersten Quartale gepackt, danach geht es, wie erwartet, mächtig aufwärts. Um das zu erreichen, bekommt das Mittelmanagement die Aufgabe, den Personalbestand zu reduzieren, wer das schafft, bekommt einen Bonus, der dann auch wieder in den oben genannten Quartalen anfällt. In Familienunternehmen funktioniert das nicht. Gruss Axel
Familienunternehmen = Gewinne fließen ins eigene Unternehmen zurück AG = Gewinne landen irgendwo
AG-Mitarbeiter geschädigter schrieb: > Familienunternehmen = Gewinne fließen ins eigene Unternehmen zurück > AG = Gewinne landen irgendwo Stimmt nur solange wie die Familie noch "lust" auf Firma hat! Wenn die irgendwann auf "Geisen&Co." machen, ist ratz fatz die Heuschrecke Firmeninhaber! Gutes Beispiel ist da "ATU"!
AG-Mitarbeiter geschädigter schrieb: > Familienunternehmen = Gewinne fließen ins eigene Unternehmen > zurück > AG = Gewinne landen irgendwo Wenn die Familie mehrere Unternehmen/Tochterfirmen führt oder gegründet hat, dann sind die Gewinne oft auch nicht mehr in den Büchern der Firma, dessen Mitarbeiter diese Gewinne erarbeitet haben. Dann fließt das Geld in die weniger profitablen Firmen, um dort die Kosten zu decken und die Bilanzen zwischen den Unternehmen zu nivellieren. Dann hat man wieder den gleichen Effekt, dass die Gewinne irgendwo landen.
Michael B. schrieb: > g. k. schrieb: >> Ich bin seit fast 13 Jahren (Studium + Job) in einem Familienunternehmen >> mit >10k MA weltweit und ich kann sagen, dass es Vor- und Nachteile hat. >> >> Der große Vorteil ist ganz klar, dass die MA im Unternehmen weniger als >> Material, sondern mehr als wichtiges Mitglied gesehen werden > > Ach, woher weisst du das denn? > > Im Vergleich mit deinem vorigen Leben, in dem du 13 Jahre in einem DAX > Konzern warst ? Nein, aber rein zufällig habe ich dual studiert und im Studium sehr viele Kommilitonen aus DAX Konzernen gehabt. Und wenn man Kontakte pflegt, bekommt man auch mit wie es Anderen in ihren Unternehmen ergeht. Natürlich sind das Einzelperspektiven, aber die Fluktuation ist bei uns wirklich sehr gering. Das liegt natürlich zum Einen an der Bezahlung, aber selbst im mittleren Management gibt es hier viele Alteingesessene. Ursprünglich wollte ich zu einem Dax30 Konzern, aber aus zeitlichen Gründen hatte es nicht geklappt. Im meinem jetzigen Unternehmen bin ich nur durch Zufall gelandet. Es war eins von Mehreren auf einer Liste der dualen Hochschule. Und wie sich später rausstellte, ein Hidden Champion in der Region. Hier im Süden ist das Land voll von solchen Unternehmen, die man privat selten antrifft, da sie häufig nur Industriegüter herstellen.
Rolf schrieb: > sorry Heiner YMMD :-) Rolf schrieb: > Wie gut schätzt ihr Schon mal Mark Brandis gefragt?
g. k. schrieb: > Und wie sich später rausstellte, ein Hidden Champion > in der Region. Hier im Süden ist das Land voll von solchen Unternehmen, > die man privat selten antrifft, da sie häufig nur Industriegüter > herstellen. Nicht nur im Süden. In Ostwestfalen ist die Dichte an Weltmarktführern höher: http://www.wiwo.de/unternehmen/mittelstand/mittelstand-warum-in-ostwestfalen-die-meisten-weltmarktfuehrer-sitzen/11932606.html Angrenzend an Ostwestfalen sind in NDS dann Firmen wie Symrise oder Stiebel Eltron mit Stammsitz in Kleinstädten wie Holzminden.
g. k. schrieb: > Der große Vorteil ist ganz klar, dass die MA im Unternehmen weniger als > Material, sondern mehr als wichtiges Mitglied gesehen werden. Der Mensch macht halt den Unterschied ;) Das ist aber wirklich so. Frag mal die ganzen Ex-Konzernmitarbeiter deren ganze Sparte dicht gemacht oder verkauft wurde. Ich kenne da auch einige. Da haben familiengeführte Unternehmen doch eine größere Hemmschwelle. Von der 5-Mann-Bude jetzt mal abgesehen...
polb schrieb: > Nicht nur im Süden. In Ostwestfalen ist die Dichte an Weltmarktführern > höher: > > http://www.wiwo.de/unternehmen/mittelstand/mittelstand-warum-in-ostwestfalen-die-meisten-weltmarktfuehrer-sitzen/11932606.html > > Angrenzend an Ostwestfalen sind in NDS dann Firmen wie Symrise oder > Stiebel Eltron mit Stammsitz in Kleinstädten wie Holzminden. Ich bin zwar selbst in einer der genannten Regionen beschäftigt, aber ganz ehrlich: Als 19-jähriger Abiturient träumt man doch nicht davon, nach Studium, Promotion und tausend anderen Qualifikationen irgendwo in der Provinz zu landen. Also ich kann schon verstehen, daß es die meisten Ingenieure nach Hamburg oder München zieht. Für irgendein Kaff hätte schließlich auch eine Schlosserlehre gereicht.
Markus schrieb: > Für irgendein Kaff hätte schließlich > auch eine Schlosserlehre gereicht. +IHK Meister!
Markus schrieb: > Für irgendein Kaff hätte schließlich auch eine Schlosserlehre gereicht. Macht sich eben besser bei Facelbook , wenn man als Doktor Ingenieurwissenschaften in Hamburg, München, Rio, Tokyo arbeitet als in Paderborn, Gelsenkirchen oder Espelkamp. Aber träumen darf man, jung und reich ins Silly-con Valley anstatt angegraut in Lüdenscheid.
Markus schrieb: > Ich bin zwar selbst in einer der genannten Regionen beschäftigt, aber > ganz ehrlich: Pass auf, in Münster am Dom hängen immer noch die Ketzerkäfige. Ned das du da reingesperrt wirst!
Und nun bin ich aus einem anderen Kaff im Süden, viele dieser Hidden-Champions im Süden haben ihren Hauptsitz nämlich auch in irgendeinem Kaff, freiwillig in eine der größten Städte der der Welt entsandt. Dort geht Stuttgart höchstens als etwas größere Kleinstadt durch, wo es außer Stau und teure Mieten nicht viel gibt. Und jetzt, lebe ich deswegen viel besser? Quatsch, Arbeit ist Arbeit, egal wo du auf der Welt bist! Darauf kommt es weder beruflich noch privat an. Paderborn und Bielefeld bieten ähnlich viel wie Städte im Süden.
ich schrieb: > Markus schrieb: >> Für irgendein Kaff hätte schließlich auch eine Schlosserlehre gereicht. > > Macht sich eben besser bei Facelbook , wenn man als Doktor > Ingenieurwissenschaften in Hamburg, München, Rio, Tokyo arbeitet als in > Paderborn, Gelsenkirchen oder Espelkamp. > > Aber träumen darf man, jung und reich ins Silly-con Valley anstatt > angegraut in Lüdenscheid. Naja, wenn du nicht gerade Aktienoptionen eines Megastartups bekommst, ist ein Haus in Lüdenscheid eben doch deutlich komfortabler als ein Zimmer in Silicon-Valley. Gruss Axel
polb schrieb: > Paderborn und Bielefeld bieten ähnlich viel wie Städte im Süden. Nicht wirklich. Lieber begraben sein in Stuttgart als leben in Paderborn ;-)
Mark B. schrieb: > polb schrieb: >> Paderborn und Bielefeld bieten ähnlich viel wie Städte im Süden. > > Nicht wirklich. Lieber begraben sein in Stuttgart als leben in Paderborn > ;-) Du hast offenbar noch nicht in Paderborn gelebt :-) Viel Grün auch im Stadtkern, junge Bevölkerung, gutes Kulturangebot. Dazu kommt ein enormes Wirtschaftswachstum, starke Industrie und natürlich sehr viele junge Unternehmen (insb. IT-Unternehmen). Es gibt kaum eine Stadt in DE mit höhere IT-Unternehmensdichte! Wenn ich alle drei bis vier Monate durch meine alte Unistadt fahre, bin ich erstaunt, wieviel sich dort verändert hat und wie viele neue Unternehmen sich dort ansiedeln. Sehr angenehm fand ich auch immer, dass man sehr schnell im Grünen ist und man fast alles per Rad erledigen kann, weil das Radwegenetz sehr gut ausgebaut ist und die Stadt größtenteils recht flach ist. Im Winter und bei Sauwetter ist der Ahornsportpark mit einer oben liegenden 200m-Rundbahn klasse für uns Läufer. Und: wir können auch Hochdeutsch :-) Ein gebürtiger Ostwestfale ;-)
Chris D. schrieb: > Du hast offenbar noch nicht in Paderborn gelebt :-) Ist schon etwas her, da berichtete einer von Siemens-Nixdorf über Bewerber. Aufgabe, super spannend; Gehalt völlig in Ordnung, Nur wie erkläre ich meiner Familie in München Paderborn. OK Siemens-Nixdorf ist nicht familiengeführt. Harting, Dietmar Harting (Persönlich Haftender Gesellschafter), Jahresumsatz um die 550 Mio. Euro. Familiengeführt und Weltmarktführer was Industriesteckverbinder angeht.
Rick M. schrieb: > Persönlich Haftender Gesellschafter.... Ich habe eben mal nachgesehen: Bei "Pattex" gibt es persönlich haftende Gesellschafter, bei "Uhu" nicht. -> d.h. nicht alle Klebstoffe haften gleich gut an den Verantwortlichen MfG Paul
Paul B. schrieb: > Ich habe eben mal nachgesehen: Bei "Pattex" gibt es persönlich haftende > Gesellschafter, bei "Uhu" nicht. Frage der Sichtweise, inner- oder ausserhalb der Tube!
Rick M. schrieb: > Familiengeführt und Weltmarktführer was Industriesteckverbinder angeht. Jaja, jede kleine Pissbude nennt sich Weltmarktführer. Je kleiner umso Weltmarktführer. "Hidden Champion" = Neusprech für Provinzklitsche.
Chris D. schrieb: > Du hast offenbar noch nicht in Paderborn gelebt :-) Ich nicht, aber eine Freundin von mir. Hab sie dort mehrere Male besucht. > Viel Grün auch im Stadtkern, junge Bevölkerung, gutes Kulturangebot. Paderborn hat einen Spitznamen: Paderboring :-) Das mit dem guten Kulturangebot wurde von der oben besagten Freundin vehement verneint. Sie hat dort ein Jahr lang am Theater gearbeitet. Man darf ihr also glauben, dass sie sich mit Kultur halbwegs auskennt. Zum Beispiel kritisiert sie die starke katholische Prägung, die dort nicht viel mehr als "Gefälligkeitstheater" zulässt. Mal mit einem Stück richtig provozieren, was zum Theater nun mal auch ab und an dazugehört? Kannste dort knicken. Ich persönlich fand das Nixdorf-Museum super. Nur wird man da ja auch nicht jede Woche hingehen wenn man dort lebt, ab und zu mal reicht. Und sonst? Das Angebot an Nachtleben hält sich doch eher in Grenzen. Um Paderborn herum ist - nahezu nichts. In die nächstgrößere Stadt braucht man locker ne Stunde. Wenn einem die Größe von Paderborn reicht, ist das okay. Wenn nicht, zum Beispiel weil einem das dortige Kulturangebot nicht reicht, dann hat man Pech. Paderborn hat nicht mal einen richtigen Fluss. Wenn man den Rhein gewohnt ist, kann man über die Pader nur müde lächeln ;-) > Dazu kommt ein enormes Wirtschaftswachstum, starke Industrie und > natürlich sehr viele junge Unternehmen (insb. IT-Unternehmen). Es gibt > kaum eine Stadt in DE mit höhere IT-Unternehmensdichte! Das mag sein. Trotzdem würde ich jederzeit eine Stadt wie Würzburg, Karlsruhe, Mainz, Heidelberg, Regensburg oder Freiburg vorziehen.
Paul B. schrieb: > Rick M. schrieb: >> Persönlich Haftender Gesellschafter.... > > Ich habe eben mal nachgesehen: Bei "Pattex" gibt es persönlich haftende > Gesellschafter, bei "Uhu" nicht. > > -> d.h. nicht alle Klebstoffe haften gleich gut an den Verantwortlichen > > MfG Paul Gerade bei Klebstoffen ist es wichtig, dass die Gesellschafter persönlich haften. Denn nur dann kannst Du sicher sein, dass das geklebte Teil hält, wenn die Haftbedingungen stimmen. Deshalb würde ich Pattex jederzeit vorziehen, zumal es auch bei Leuten haftet, die nicht mehr von ihrem Stuhl loskommen.
Mark B. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Du hast offenbar noch nicht in Paderborn gelebt :-) > > Ich nicht, aber eine Freundin von mir. Hab sie dort mehrere Male > besucht. > >> Viel Grün auch im Stadtkern, junge Bevölkerung, gutes Kulturangebot. > > Paderborn hat einen Spitznamen: Paderboring :-) Nur von denen, die noch nicht dort waren :-) > Das mit dem guten Kulturangebot wurde von der oben besagten Freundin > vehement verneint. Sie hat dort ein Jahr lang am Theater gearbeitet. Man > darf ihr also glauben, dass sie sich mit Kultur halbwegs auskennt. Nach nur einem Jahr? Kaum. > Zum Beispiel kritisiert sie die starke katholische Prägung, die dort > nicht > viel mehr als "Gefälligkeitstheater" zulässt. Mal mit einem Stück > richtig provozieren, was zum Theater nun mal auch ab und an dazugehört? > Kannste dort knicken. Nö. Da muss man nur die Studiobühne der Uni besuchen. Da wurde schon zu meiner Zeit reichlich provoziert. Die Jungs und Mädels haben sich da wirklich Mühe gegeben :-) Sicher, dass sie in Paderborn war? Und ohne Deiner Freundin zu nahe treten zu wollen: Kultur besteht bei weitem nicht nur aus Theater. Für mich zählt zur Kultur auch eine naturnahe Umgebung, gute Luft und viel Grün. Und durch die vielen jungen Menschen (Uni sei Dank) gibt es da genug Ideen und frischen Wind. > Ich persönlich fand das Nixdorf-Museum super. Nur wird man da ja auch > nicht jede Woche hingehen wenn man dort lebt, ab und zu mal reicht. Und > sonst? Das Angebot an Nachtleben hält sich doch eher in Grenzen. Was hast Du denn vermisst? Den 21. Club? > Um Paderborn herum ist - nahezu nichts. In die nächstgrößere Stadt > braucht man locker ne Stunde. Wenn einem die Größe von Paderborn reicht, > ist das okay. Wenn nicht, zum Beispiel weil einem das dortige > Kulturangebot nicht reicht, dann hat man Pech. Naja. Wenn man die Leute fragt, wie oft sie denn wirklich rausgehen und kulturelle Angebote (nein, kein Kino) annehmen, dann fragt man sich schon, warum das für viele ein Kriterium ist. Allerdings ist man von PB aus in 20 Minuten am Flughafen. > Paderborn hat nicht mal einen richtigen Fluss. Wenn man den Rhein > gewohnt ist, kann man über die Pader nur müde lächeln ;-) Das stimmt. Ich bin auch gerne an Rhein, aber noch lieber an der Mosel: dafür ist man in PB im Sommer allerdings schnell an einem der vielen Seen oder auch im Eggegebirge/Sauerland. >> Dazu kommt ein enormes Wirtschaftswachstum, starke Industrie und >> natürlich sehr viele junge Unternehmen (insb. IT-Unternehmen). Es gibt >> kaum eine Stadt in DE mit höhere IT-Unternehmensdichte! > > Das mag sein. Trotzdem würde ich jederzeit eine Stadt wie Würzburg, > Karlsruhe, Mainz, Heidelberg, Regensburg oder Freiburg vorziehen. So unterschiedlich sind die Anforderungen. Ich bspw. finde Karlsruhe furchtbar. Total flach. Selbst der Rhein ist dort langweilig. Freiburg finde ich auch schön, in Würzburg war ich schon sehr oft (Ex ;-): geht so. Die Stadt selbst ist allerdings hässlich und die Straßenführung furchtbar. War halt komplett in Schutt und Asche gelegt worden. Schön fand ich da die Seite mit der Marienfestung. Da gibt es schöne Lauf- und Wanderwege.
Ich war in Paderborn um einen Fachbereich der Elektrotechnik der Universität für ein Projekt zu konsultieren. Paderborn ist auf dem ersten Blick eine unterdurchschnittliche Stadt. Es kam mir als läge diese Stadt in Sachsen, obwohl man nicht mal die innerdeutsche Grenze überschritten hat. Die Stadt entwickelt sich nur sehr langsam in die Moderne. Von IT-Unternehmen habe ich nicht viel gesehen, dafür aber sehr viel braches Land. Von daher könnte man fast annehmen, dass da noch der Feudalismus mit Großgrundbesitzern herrscht, da ich sonst nicht weiß, wie die Wirtschaft dort angeblich so gut funktionieren sollte.
Hi Rick M. schrieb: > OK Siemens-Nixdorf ist nicht familiengeführt. Gibts doch schon lang nicht mehr...
Großstädter schrieb: > Ich war in Paderborn um einen Fachbereich der Elektrotechnik der > Universität für ein Projekt zu konsultieren. > > Paderborn ist auf dem ersten Blick eine unterdurchschnittliche Stadt. Auf Deutsch: "Ich bin da nur durchgefahren." > Es kam mir als läge diese Stadt in Sachsen, obwohl man nicht mal die > innerdeutsche Grenze überschritten hat. > > Die Stadt entwickelt sich nur sehr langsam in die Moderne. Von > IT-Unternehmen habe ich nicht viel gesehen, dafür aber sehr viel braches > Land. Klar. Man konsultiert einen Fachbereich und kennt die Stadt :-) > Von daher könnte man fast annehmen, dass da noch der Feudalismus mit > Großgrundbesitzern herrscht, da ich sonst nicht weiß, wie die Wirtschaft > dort angeblich so gut funktionieren sollte. Dein Wissen über die Stadt scheint grundsätzlich nicht groß zu sein. Aber wer sich schon im selben Thread nicht mehr an alle seine verwendeten Nicknames erinnern kann ;-)
SNI schrieb: > Rick M. schrieb: >> OK Siemens-Nixdorf ist nicht familiengeführt. > > Gibts doch schon lang nicht mehr... Stimmt!
Chris D. schrieb: > Für mich zählt zur Kultur auch eine naturnahe Umgebung, gute Luft und > viel Grün. Das ist Natur - mithin das Gegenstück zur Kultur. Ich kann aber verstehen, dass sie Dir wichtig ist. "Kultur (von lateinisch cultura „Bearbeitung, Pflege, Ackerbau“) bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur." Eine ketzerische Frage: Wenn Du Paderborn so toll findest, warum lebst Du dann nicht dort? ;-)
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Chris D. schrieb: > Großstädter schrieb: >> Ich war in Paderborn um einen Fachbereich der Elektrotechnik der >> Universität für ein Projekt zu konsultieren. >> >> Paderborn ist auf dem ersten Blick eine unterdurchschnittliche Stadt. > > Auf Deutsch: "Ich bin da nur durchgefahren." > Der erste Eindruck zählt. Es ist wie bei Menschen. Es kommt sehr oft vor, dass unattraktive Menschen gute Charaktereigenschaften haben. Da muss man sich aber erst mal mühsam Zugang zu diesem Menschen schaffen - wenn überhaupt möglich - und oft schön saufen. Wieso soll man sich diese Mühe machen, wenn ein Attraktiver Mensch ein gesundes, seelisches Gleichgewicht hat und mit anderen Menschen gut kann und man mit ihm schnell warm wird.
Großstädter schrieb: > Wieso soll man sich diese Mühe machen, wenn ein Attraktiver Mensch ein > gesundes, seelisches Gleichgewicht hat und mit anderen Menschen gut kann > und man mit ihm schnell warm wird. Vielleicht weil man Leute von dieser Sorte nicht gerade alle Nase lang trifft?
Ich wohne jetzt selbst im Süden und wüsste nicht, worin Würzburg oder Freiburg wirklich besser sein sollte als Paderborn. Solche Städte nehmen sich in Deutschland nicht viel. Objektiv betrachtet natürlich.
Chris D. schrieb: > Ich bspw. finde Karlsruhe > furchtbar. Also wenn Du diesen Eindruck schon vor der Untertunnelungsaktion hattest, dann wirst Du es jetzt hassen ;) KA ist eigentlich garnicht so schlecht. An Freiburg kommts natürlich nicht ran.
>Objektiv betrachtet natürlich. Aufgrund deiner garantierten Objektivität solltest du diese zum internationalen Standard erheben. Die alte Erfahrung "De gustibus non est disputandum " ist mit dir eindeutig obsolet geworden. ( https://de.wikipedia.org/wiki/De_gustibus_non_est_disputandum )
polb schrieb: > Ich wohne jetzt selbst im Süden und wüsste nicht, worin Würzburg oder > Freiburg wirklich besser sein sollte als Paderborn. Solche Städte nehmen > sich in Deutschland nicht viel. Objektiv betrachtet natürlich. Selbst wenn nichts anderes besser sein sollte: Das Wetter ist im Süden auf jeden Fall besser. :-)
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Kolophonium schrieb: > Objektiv betrachtet natürlich. > > Aufgrund deiner garantierten Objektivität solltest du diese zum > internationalen Standard erheben. > > Die alte Erfahrung "De gustibus non est disputandum " ist mit dir > eindeutig obsolet geworden. > > ( https://de.wikipedia.org/wiki/De_gustibus_non_est_... ) Keine der genannten Städte ist meine Heimat. Ich habe keinen Grund irgendeine davon warum auch immer zu bevorzugen und sehe keinen nennenswerten Vorteil irgendeiner dieser Städte. Du kannst mir gern das Gegenteil beweisen, aber dieses mal mit richtigen Argumenten ;-)
>Du kannst mir gern das Gegenteil beweisen, aber dieses mal mit richtigen >Argumenten Du hast meinen kurzen Text wirklich nicht verstanden? Die Bedeutung des Zitates ist dir komplett unbekannt und du kannst es wirklich nicht einordnen? Also gut ich helfe dir. Die Übersetzung lautet: Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Das heißt, es gibt in diesem Zusammenhang keine Objektivität. Außer deiner natürlich.
Chris D. schrieb: > So unterschiedlich sind die Anforderungen. Ich bspw. finde Karlsruhe > furchtbar. Total flach. Selbst der Rhein ist dort langweilig. Der Schwarzwald liegt doch vor der Haustüre, musst nur in die andere Richtung fahren. > Freiburg finde ich auch schön, Schön teuer und voller Feiergesindel und Touris. Besser ist die Region drumherum, das ist es was für Freiburg spricht. > in Würzburg war ich schon sehr oft (Ex > Schön fand ich da die Seite mit der Marienfestung. Da gibt es schöne > Lauf- und Wanderwege. Die gibts überall.
Natürlich bewertet das jeder ein bisschen anders, aber mittelgroße deutsche Städte sind sich so ähnlich, dass du bei nichts was du regelmäßig brauchst verzichten müsstest. Heutzutage ist eben fast alles standardisiert.
polb schrieb: > Natürlich bewertet das jeder ein bisschen anders, aber mittelgroße > deutsche Städte sind sich so ähnlich, dass du bei nichts was du > regelmäßig brauchst verzichten müsstest. Doch. Zum draußen unterwegs sein will man gutes Wetter. Das gibt es im Süden öfter als im Norden. ;-)
Eure Meinungen zu den Vor- und Nachteilen von Städten haben nichts mit dem Thema zu tun. Back to Topic: Mike schrieb: > Solange der Patriarch das Unternehmen leitet, wird es nicht ohne Not zu > grossen Umstrukturierungen kommen. Da erlebe ich gerade ein Negativbeispiel, wo die Firmen- und Organisationsstruktur nicht mit der Anzahl der Mitarbeiter mit gewachsen ist. Entwicklungsabteilung mit inzwischen acht Mitarbeitern wird seit Jahren ohne Abteilungsleiter betrieben. Das mag bei anfänglichen drei Leuten funktionieren. Inzwischen aber fehlt es an Koordinierung und Kommunikation, laut meiner und auch anderer Leute Meinung aus eben dieser Abteilung. Warum kein Abteilungsleiter? Eine passende Person ist da, aber seine Nase passt dem Gesellschafter nicht. Der wird nie Abteilungsleiter. Warum niemand externes? Zu teuer, eine zusätzliche Stelle schmälert den Gewinn vom Gesellschafter. Und: es geht ja auch so (lol). Das die Laune und Motivation in der Abteilung niedrig ist, sieht niemand. Wie auch, es gibt ja keinen Vorgesetzten, welcher sich mit solchen Dingen auseinandersetzt. Jede Bestellung(!) geht über den Tisch vom Geschäftsführer. Auch die der restlichen 100 Mitarbeiter. War früher so, als es eine kleine Firma war, jetzt halt auch noch. Umstrukturierungen finden nur auf dem Papier statt.
Dirk K. schrieb: > Jede Bestellung(!) geht über den Tisch vom Geschäftsführer. Auch die der > restlichen 100 Mitarbeiter. War früher so, als es eine kleine Firma war, > jetzt halt auch noch. Umstrukturierungen finden nur auf dem Papier > statt. Wen dem so ist, ist das brandgefährlich! Was passiert wenn der "Patriarch" mal ausser Gefeht gesetzt wird? Bricht der Laden dann zusammen, oder hüpfen dann alle in Panik wie die Hühner in der Farm, falls das Licht aus geht?
Cha-woma M. schrieb: > Was passiert wenn der "Patriarch" mal ausser Gefeht gesetzt wird? Patriarch = Gesellschafter. Der Geschäftsführer ist jemand anderes. Hat letzerer mal längeren Urlaub, ja dann wird halt nichts bestellt in der Zeit. Oder Notfalls von den beiden Prokuristen unterschrieben. Die haben allerdings noch weniger Ahnung von dem, was die Entwicklungsabteilung tut und braucht. Das Tagesgeschäft kann dann auf Notprogramm weiter laufen. In der Entwicklung muss alles Wichtige vorher abgeklärt sein. Bestellungen, Entscheidungen oder eigene Urlaubsanträge. Denn in der Zeit kann nichts davon abgearbeitet werden. Einen Abteilungsleiter mit entsprechenden Befugnissen gibt es nicht. Es gibt viele, die etwas zu sagen haben, aber niemanden, der etwas zu entscheiden hat ;) Cha-woma M. schrieb: > hüpfen dann alle in Panik wie die > Hühner in der Farm, falls das Licht aus geht So ungefähr.
Es ist leider erlaubt, eine Firma schlecht bzw. ineffizient zu führen. Wenn es illegal wäre, dann müsste so manch einer in den Knast.
Es gibt keine einfachen Regeln in dieser Welt, auch wenn mancher es gerne so hätte. Also gerne pauschal wüsste, war gut und was schlecht ist. Ein von einer Familie geführtes Unternehmen kann gut funktionieren oder kann schlecht funktionieren. Ebenso wie bei Unternehmen ohne direkter Beziehung zwischen Inhabern und Leitung. Es gibt zwar Unterschiede, die mit der verschiedenen Art der Leitung zu tun haben. Aber ob diese Unterschiede sich als Fluch oder als Segen erweisen, das weiss man manchmal erst hinterher. Ein Patriarch kann gut funktionieren, aber zum Problem werden weil zu viel von ihm abhängt. Eine Familie kann im Streit grosse Firmen völlig zuschande reiten. Andererseits kann ein eingestellter Chef auf Zeit im Widerspruch zwischen Firmen- und Eigeninteresse ebenfalls grossen Schaden anrichten.
Mark B. schrieb: > Es ist leider erlaubt, eine Firma schlecht bzw. ineffizient zu führen. > Wenn es illegal wäre, dann müsste so manch einer in den Knast. Andererseits: Wenn man aufgrund überzogener Kriterien die vernünftigen Leute davon fern hält, solche Jobs zu übernehmen, dann darf man sich nicht wundern, wenn man es nur mit Leuten zu tun hat, denen die Gier nach Macht und Geld über jeder Vernunft steht. PS: Ein Zusammenhang dieses Prinzips mit allfälligen Wahlen ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig. ;-)
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Ich kann aus eigener Erfahrung nur davon abraten in einem inhabergeführten kleinen (Familien)Unternehmen zu arbeiten. Klar gibt es Ausnahmen, wie überall, aber in den meisten dieser Unternehmen muss man sich im klaren sein worauf man sich da einlässt. Solange alles gut läuft ist meistens noch alles in Ordnung. Aber kommt es aus irgendwelchen Gründen zu Problemen ist man als Angestellter in solchen Firmen nur noch "Freiwild". 1. keinerlei Überwachungsgremien, wie Aufsichtrat, der Inhaber kann im Endeffekt machen was er will. 2. keine Arbeitnehmervertreter wie Betriebsrat, Arbeitnehmer sind den Launen des Inhabers hilflos ausgeliefert. Hier bleibt meistens nur noch "aktzeptieren" oder "gehen". 3. kleine Unternehmen sind nicht mal Verpflichtet z.B. Abfindungen zu zahlen, bei einer Kündigung steht man als Angestellter völlig schutzlos da. 4. diese Unternehmen werden absichtlich so klein gehalten, dass die oben genannten Punkte nicht erfüllt werden müssen, läuft es gut ziehen die Inhaber den gesamten Gewinn aus der Firma, investiert wird so gut wie gar nichts, läuft es schlecht werden erst einmal die Mitarbeiter "gebeten" auf Ansprüche zu verzichten, damit sie ihren Job behalten und wenn das auch nichts mehr hilft dann wir halt einfach zugemacht. 5. im Lebenslauf macht sich das natürlich auch nicht gut, in Unternehmen gearbeitet zu haben, die Pleite gingen. 6. viele Grossunternehmen stellen grundsätzlich keine Mitarbeiter ein, die nur Erfahrung in Kleinunternehmen gesammelt haben, die Erfahrung zeigt dass hier vieles an "Skills" fehlt, die für das "Überleben" in Grossunternehmen wichtig ist.
H. B. schrieb: > Ich kann aus eigener Erfahrung nur davon abraten in einem > inhabergeführten kleinen (Familien)Unternehmen zu arbeiten. Der Thread ist mit 5 Jahren zwar nicht allzu frisch, meint aber: Rolf schrieb: > nicht die kleine > inhabergeführte 20-Mann-Klitsche, sondern schon größere Unternehmen / > Konzerne mit >1k Mitarbeitern?
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Moinsen, Cha-woma M. schrieb: > Markus schrieb: >> Ich bin zwar selbst in einer der genannten Regionen beschäftigt, aber >> ganz ehrlich: > > Pass auf, in Münster am Dom hängen immer noch die Ketzerkäfige. > Ned das du da reingesperrt wirst! das stimmt mWn nicht, die hängen doch an der Lambertikirche, oder?
Nie wieder in Familienunternehmen! Tochter A. Geschäftsführerin: Bestellt wegen Ausschreibungen für fast 100k€ vorab Material ohne diese Ausschreibung gewonnen zu haben. Fazit fast die halbe Halle mit unverkaufbarem Material vollgestellt. Alles OK! Angestellter: Verarbeitet pro Jahr ca. 100Km Spezialkabel nebst Steckern. Am Ende: 430.000 Chrimpverbinder manuell verarbeitet Davon ca. 100 Stück "zerstört". Rüffel und Abmahnung, wegen der 100 Stecker!
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