Forum: Platinen Probleme mit schwarzem Lötstopp


von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
mein Dienstleister hat bei einem Musterlos große Probleme beim 
Selektivlöten gehabt. Insbesondere ganz normale 0815-THT-Steckverbinder 
im 2,54mm-Raster (z.B. Stiftwannen, zweireihig) haben an einigen Stellen 
massiv zu fetten Lötbrücken zwischen 2 bis 4 Pins geführt.
Gleiche Steckverbinder mit gleichem Footprints werden auf anderen LPL 
seit Jahren problemlos gelötet.

Als Lötstopp wurde mir dieser Typ genannt: ELPEMER AS 2467 SM-DG
Gelötet wurde bleifrei. Genauere technologische  Hintergründe und 
Randbedingungen sind mir bis jetzt nicht bekannt.
Zitat aus dem Bericht:
"Wir haben den Verdacht, dass der Lötstopplack aufgrund seiner 
Oberflächenbeschaffenheit das Flussmittel absorbiert bzw. sehr ungünstig 
verteilt. Ein derartiges und breit gestreutes Fehlerbild mit einem hohen 
Anteil an Lotperlen auf der Lötstoppmaske haben wir bisher bei keinem 
anderen Produkt beobachtet."

Hat jemand Erfahrung damit.
Ist z.B.  SD 2449 SMHF (Peters lackwerke) besser geeignet.
Ist schwarzer Lötstopp aus irgend einem Grunde generell problematisch?
Ich möchte auf die Farbe nur ungern verzichten.
Gruß Öletronika

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

U. M. schrieb:
> Als Lötstopp wurde mir dieser Typ genannt: ELPEMER AS 2467 SM-DG

U. M. schrieb:
> st schwarzer Lötstopp aus irgend einem Grunde generell problematisch?

DAS PASST NICHT!
Irgendwo gibt es bei deinen Angaben einen Widerspruch! (BZW du hast die 
falschen Angaben erhalten!)

Der von dir genannte Lötstoplack ist -wie die Kennung verrät- die 
Sprühvariante des Lötstopplacks 2467 in Seidenmatt DunkelGRÜN!
(der 2467 ist ein Lötstopplack der ganzflächig aufgebracht wird und dann 
mittels Negativvorlage (Film) belichtet und Entwickelt wird)

Und dieser Lötstopp ist wirklich ein zwar Dunkles, aber doch sehr sattes 
grün! Von Schwarz noch weit entfernt!

ICh verwende die Siebdruckvariante dieses Lötstopps (ELPEMER SD 2467 
SM-DG)
und die ist wirklich ganz klar "Grün". Und zwar genau das Elektronikgrün 
was wohl die häufigste Farbvariante darstellt...
Es würde mich sehr wundern wenn bei der Dünnflüssigeren Einstellung 
desselben LAckes plötzlich auch die Farbe so stark variieren würde.

Probleme habe ich damit keine Bemerkt... Ist auch wohl ein sehr 
verbreitetes Produkt... Funktioniert hervorragend, egal ob HAndlötung 
oder Reflow. Und das bei Verarbeitung des LAcks in reiner HAndarbeit. 
Daher ist guten Gewissens zu sagen das dieser Lack auch sehr Tolerant 
gegenüber Schwankungen der Prozessparameter ist.

Jetzt ist nur die Frage, wurde tatsächlich ein anderer Lack verwendet 
(Und wenn ja welcher) oder aber wurde bei der Verarbeitung des Lacks ein 
FEhler gemacht der den anderen Farbton erklärt. (Z.B Teil A des einen, 
Teil B des anderen Produktes versehentlich verwendet)
letzteres (Fehler) könnte natürlich ein völlig ungewolltes Verhalten 
erklären!

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
danke für die Info.
> Carsten S. schrieb:
> Jetzt ist nur die Frage, wurde tatsächlich ein anderer Lack verwendet
> (Und wenn ja welcher) oder aber wurde bei der Verarbeitung des Lacks ein
> FEhler gemacht der den anderen Farbton erklärt. (Z.B Teil A des einen,
> Teil B des anderen Produktes versehentlich verwendet)
> letzteres (Fehler) könnte natürlich ein völlig ungewolltes Verhalten
> erklären!
Der Typ :  "ELPEMER AS 2467 SM-DG"  wurde mir explizit per Email 
genannt.
Ich kenne mich mit diesen Lackbezeichnern nicht aus, aber ich habe jetzt 
auch mal das Datenblatt ELPEMER 2467 geladen und da steht tatsächlich 
auch "grün" drin. Damit habe ich nun gar nicht gerechnet!

Der Lötstopp auf meinen LPL ist aber ziemlich schwarz und rel gut 
glänzend,
also auch nicht seidenmatt.
Dagegen ist der SD 2449 SMHF eher seidenmatt und nicht ganz so 
tiefschwarz.

Der Dienstleister hat IMHO zwar auch ein ordentliches 
Qualitätsmanagement, aber dann hat dann wohl vermutlich doch irgend 
jemand einen Fehler gemacht. Ich werde der Sache mal nachgehen.
Gruß Öletronika

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Du könntest dir auch überlegen das Angeber-Schwarz, denn nichts anderes 
ist es, zu lassen. Schwarze Platinen sind bei allen optischen 
Inspektionen bei der Fehlersuche, der Qualitätssicherung usw. ein Graus.

von Georg (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Schwarze Platinen sind bei allen optischen
> Inspektionen bei der Fehlersuche, der Qualitätssicherung usw. ein Graus.

Bei der Fertigung auch: schwarzer Lack ist sehr schwer zu belichten, 
richtig schwarzer eigentlich garnicht. Siebdruck ist zwar kein Problem, 
macht aber fast niemand mehr und ist auch für heutige Strukturen nicht 
mehr brauchbar.

Ich habe mir bei Display-Platinen damit beholfen, dass ich die 
Bestückungsseite mit Rallye-Lack mattschwarz besprüht habe. Dabei werden 
zwar die Pads auch lackiert, aber auf BS macht das nichts.

Ein optisches Inspektionssystem ist bei schwarz abgedeckten Leiterbahnen 
auch sinnlos.

Georg

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