Hallo, ich habe schon oft gelesen, dass eine hohe Güte bei Spulen als Energiespeicher wichtig ist, während bei Filterdrosseln eher eine geringe Güte wichtig ist. Jetzt bin ich bei diesem Produkt ziemlich verwirrt: http://www.mouser.ch/ProductDetail/Bourns/6100-102K-RC/?qs=sGAEpiMZZMsg%252by3WlYCkU69%252bjvm3I6PyoPHHGD6qagY%3d Q ist mit winzigen 1.2 angegeben. Eigentlich völlig ungeeignet für effiziente Schaltregler. Jetzt steht im Datenblatt aber tatsächlich "Applications: DC/DC Converters" ???????
Die Teile sollen ja auch als Entstör-Drosseln und nicht zur Speicherung der Energie eingesetzt werden.
Steht doch auch im Datenblatt, dass es eine Drossel ist: RF Choke. Choke ist die englische Bezeichnung für Drossel!
Christian S. schrieb: > Hallo, > > ich habe schon oft gelesen, dass eine hohe Güte bei Spulen als > Energiespeicher wichtig ist, während bei Filterdrosseln eher eine > geringe Güte wichtig ist. > > Jetzt bin ich bei diesem Produkt ziemlich verwirrt: > > http://www.mouser.ch/ProductDetail/Bourns/6100-102K-RC/?qs=sGAEpiMZZMsg%252by3WlYCkU69%252bjvm3I6PyoPHHGD6qagY%3d > > Q ist mit winzigen 1.2 angegeben. Eigentlich völlig ungeeignet für > effiziente Schaltregler. Jetzt steht im Datenblatt aber tatsächlich > "Applications: DC/DC Converters" ??????? Die Datenblattangabe "Q (Ref.)" ist nicht die von Dir gesuchte Spulengüte. Die Spulengüte ist zunächst eine frequenzabhängige Größe. Solange man deutlich unter der Eigenresonanzfrequenz (SRF) und dem Sättigungsstrom bleibt, kann man die Güte für eine bestimmte Frequenz vereinfacht angeben als:
Z.B. bei f = 100 kHz sollte die Güte der zitierten 6100-Spulen-Serie zwischen 300 und 400 liegen und ist somit sehr wohl auch für DC/DC-Wandler verwendbar.
Danke Eberhard. Das hat mir sehr geholfen. Kann man denn dann allgemeingültig sagen, je höher SRF, desto besser die Spule?
Christian S. schrieb: > Danke Eberhard. Das hat mir sehr geholfen. > > Kann man denn dann allgemeingültig sagen, je höher SRF, desto besser die > Spule? Nein 1. Was ist allgemein eine "bessere" Spule? Die Bewertung hängt doch wohl stark vom Einsatzbereich ab. 2. Eine hohe Eigenresonanz erreicht man u.a. durch besonders kapazitätsarmen Aufbau. Das mag ja interessant sein für den Bau von Kurzwellenradios, für Schaltnetzteilanwendungen ist das eher uninteressant. 3. Die Eigenresonanzfrequenz einer Spule hängt ganz wesentlich ab von ihrer Induktivität. Die höchste SRF erhältst Du innerhalb einer bestimmten Produktreihe i.a. mit der kleinsten Spuleninduktivität. Man muss also die SRF immer in Relation zur Induktivität betrachten.
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Mark S. schrieb: > 2. Eine hohe Eigenresonanz erreicht man u.a. durch besonders > kapazitätsarmen Aufbau. Das mag ja interessant sein für den Bau von > Kurzwellenradios, für Schaltnetzteilanwendungen ist das eher > uninteressant. Garnicht uninteressant. Die Wicklungskapazität wird bei jedem Puls mitgespeist und verursacht Verluste und Störungen. Da wird ein Menge (bezahlter) Aufwand getrieben um die Wicklungskapazität zu drücken z.B. Flachdrahtwicklungen, Mehrkammerwicklungen oder fette Lagenisolierungen. Die verlinkte Bourns Drossel ist natürlich ein Paradebeispiel für eine bis aufs letze millicent ausgedrückte Bauweise. (Drum Core mit schraubenförmiger Wicklung)
Michael K. schrieb: > Da wird ein Menge (bezahlter) Aufwand getrieben um die > Wicklungskapazität zu drücken z.B. Flachdrahtwicklungen, > Mehrkammerwicklungen oder fette Lagenisolierungen. > Das ist mir allerdings neu - bei was für Anwendungen ist das so kritisch?
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Eberhard H. schrieb: > Die Datenblattangabe "Q (Ref.)" ist nicht die von Dir gesuchte > Spulengüte. Sondern ist was?
Mark S. schrieb: > Das ist mir allerdings neu - bei was für Anwendungen ist das so > kritisch? Bei Schaltreglern generell. Michael K. schrieb: > Die Wicklungskapazität wird bei jedem Puls mitgespeist und verursacht > Verluste und Störungen. Die Summe aller Versäumnisse sind im Ende durchgefallene EMI Tests, größere Filter und ein schlechtererer Wirkungsgrad. Z.B. Flachdrahtwicklungen haben zwar eine große Fläche zwischen den Windungen, die liegen aber alle in Reihe so das Cges. wirklich klein wird. Das ist eine einlagige Drossel mit verringertem Skin Effekt. Kleiner Rac, kleinere Peakströme beim Einschalten. Beim krassen Gegenteil, der wilden Wicklung hast du schaltungstechnisch betrachtet bei jeder Windung eine kleine Induktivität die über eine Menge kleine Kondensatoren mit vielen anderen kleinen Induktivitäten verkoppelt ist. Sehr 'interessant' bei höheren Frequenzen. Die Schraubenwicklung ist da geringfügig besser mit weniger Variationen innerhalb einer Type. Will man aber weniger Skin Effekt bei langen Wicklungen oder hohen Frequenzen müsste man auf mehradrige Wicklungen gehen. Das treibt aber die Wicklungskapazität nach oben. Begegnen kann man dem damit das man die Lagenisolationen deutlich erhöht. Das verringert aber den Kupferfüllgrad. Spulen / Übertrager wickeln wird zur Wissenschaft wenn Freq. und Wirkungsgrad steigen sollen.
Hp M. schrieb: > Eberhard H. schrieb: >> Die Datenblattangabe "Q (Ref.)" ist nicht die von Dir gesuchte >> Spulengüte. > > Sondern ist was? Um ehrlich zu sein: Ich weiß es für dieses Datenblatt nicht. Weißt Du es? Von den Werten her ist es zunächst eine 1:1-Kopie der SRF-Spalte. Nach irgend einem zu der 6100-Spulen-Familie passenden Q-Faktor sieht das nicht aus. Sinn gemacht hätte ein Q-Faktor z.B. bei einer der beiden Testfrequenzen. In anderen Datenblättern von vergleichbaren Spulen taucht "Q (Ref.)" erst gar nicht auf und ist auch für ein DC/DC-Wandler-Design nicht wirklich von Interesse. Da zählen im Wesentlichen die Nenninduktivität, der zulässige RMS- und Sättigungsstrom und DCR.
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