Hallo, Ich betreibe einen 12V-Hubmagnet mit 12V und 50% Zyklus, in meinem Fall 0.5s offen/0.5s geschlossen usw. Nach nur einer Minute Betrieb in diesem Zyklus wird der Magnet so heiß, dass ich ihn nicht mehr angreifen kann, wenn ich ihn weiter betreibe, wird er noch heißer. Er hat nach 3 Min. bestimmt mind. 80 Grad C, vermutlich steigt die Temperatur noch weit höher. Ist das normal bzw. wie heiß darf er werden? Soweit ich das verstehe, betreibe ich ihn genau nach Spezifikationen. Leider ist kein Datenblatt dabei. Der Magnet ist relativ klein, und bringt eine Leistung, die ich sonst nur von größeren Magneten kenne, insofern wundert mich die Wärmeentwicklung nicht. Ich möchte nur wissen, wie viel Hitze man dem Magneten zumuten darf? Es geht um diesen Kandidaten hier: http://de.aliexpress.com/item/JF-0826B-DC-12V-2A-Push-Pull-Type-Open-Frame-Solenoid-Electromagnet-10mm-20N-4-4LB/32355708636.html Danke!
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Gerald Schwammeis schrieb: > Soweit ich das verstehe, betreibe ich ihn genau nach Spezifikationen. Wie ist die ED (Einschaltdauer) des Magenten spezifiziert? Wenn die z.B. 10% ist, dann überlastet du ihn um das 5-fache. Eine Möglichkeit wäre, gleich nach dem Anzug des Ankers den Strom abzusenken. > Der Magnet ist relativ klein, und bringt eine Leistung Ja, andere löten mit 24 Watt auf dieser Größe :-o Und die Hälfte davon (bei 50% ED) gibt immer noch gut warm... > Leider ist kein Datenblatt dabei. Das ist schade. Dort würde wahrscheinlich die Sache mit der ED stehen...
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12V * 2A macht 24W (!!!) und da wunderst du dich, dass das Ding heiß wird? Natürlich wird er heiß. Irgendwo muss die Leistung ja auch hin ... Die zulässige Wärme hängt meiner Meinung nach hauptsächlich von dem verwendeten Kunststoff des Spulenkörpers und der Isolierung des verwendeten Kupferdrahtes ab. Genaueres sollte dir der Hersteller sagen können. Hast du mal versucht den Strom oder die Spannung zu reduzieren? Bei Relais macht man eine Ruhestromabsenkung. Also volle Spannung für Anziehen und dann Spannung auf den Haltestrom (siehe Datenblatt) reduzieren.
Herbert schrieb: > Anziehen und dann Spannung auf den Haltestrom (siehe Datenblatt) > reduzieren. Ich glaube er fragt, weil er kein Datenblatt hat.
Ist warscheinlich zulässig laut Aufdruck. Wenn die Zuleitung silikonisoliert ist, ziemlich sicher. Es gibt Drahtisolierlacke bis über 200°. Messe mal die Temperatur im Dauerbetrieb, die bleibt warscheinlich unter 200° stehen. Gruß - Werner
Wo soll bei der Größe die Wärme hin? Wenn er außen schon so warm ist, wie heiß ist er erst Innen?
Dominik J. schrieb: > Wo soll bei der Größe die Wärme hin? > Wenn er außen schon so warm ist, wie heiß ist er erst Innen? Ja, wie gesagt, die Größe ist mir ja auch aufgefallen. Trotzdem hätte ich gerne gewußt, ob so eine (der Größe entsprechend stärkere) Wärmeentwicklung zulässig ist oder nicht. Mir ist klar, dass echten Aufschluss nur das Datenblatt geben kann, wobei ich mir da in China auch nicht sicher bin, wieviel das dann aussagt. Auf jeden Fall warte ich derzeit auf eine diesbezügliche Antwort des Herstellers. Aber davon abgesehen, d.h. angenommen der Hersteller gibt grünes Licht für 100% duty cycle bei 12V - es ändert ja nichts, dass der Magnet sehr heiß wird, daher nochmal die Frage, ob das prinzipiell ok sein kann, dass ein derartiger Magnet so heiß wird. ich habe mit derartigen Magneten nicht viel Erfahrung. (Als ich zum ersten Mal einen Schrittmotor verwendete, war ich auch verblüfft wie warm die Dinger werden.)
"Ich möchte nur wissen, wie viel Hitze man dem Magneten zumuten darf?" Ohne Datenblatt bleibt nur der praktische Versuch ... aber die Vorgehensweise mit der Strombegrenzung/Spannungsreduzierung nach dem Anziehen würde das Problem verringern ...
Werner H. schrieb: > Ist warscheinlich zulässig laut Aufdruck. Wenn die Zuleitung > silikonisoliert ist, ziemlich sicher. Es gibt Drahtisolierlacke bis über > 200°. Naja, silikonisiert ist da nichts. Es wird ja auch nicht extra auf eine besondere Ausfertigung hingewiesen, und aufgrund des geringen Preises kann ich mir auch nicht vorstellen, dass der Magnet auf extra hohe Langlebigkeit ausgelegt ist. Wie ist Deine Einschätzung, wenn du das Foto siehst?
Wahrscheinlich ist er einfach nicht für Dauerbetrieb ausgelegt. Soll wohl eher so sein, das er für 2 Sekunden anzieht um etwas freizugeben und dann minutenlang aus bleibt
Ist schon chinesisch grenzwertig... Immerhin ist der Spulendraht mehrfach um die Litze gewickelt und mit Glasfaserschlauch abgedeckt. Das funktioniert bis zum Lötzinnschmelzpunkt. Vom Spulenkörpermaterial ist nichts zu erkennen. Bei dem relativ billigen Teil würde ich schon einen Dauerstromversuch mit zunächst 1,5 A (?) und Temperaturmessung machen. Die Temperatur sagt alles aus. Bei höherer Temperatur sorgt größtenteils die stärkere Konvektion für Kühlung, die Strahlung macht nur wenige % aus. Die Finger verbrennst Du Dir schon bei 50°, also lieber messen. Gruß - Werner PS: Auf einer Messe habe ich vor Jahren mal einen Demo-Motor im Reversierbetrieb gesehen, auf dem die Wasser gekocht und Öltropfen verdampft haben. Die Temperatur lag über 200°, aber der lief.
hinz schrieb: > http://www.icstation.com/images/uploads/7407.JPG Hallo Hinz, danke, sehr interressant! Ist das wirklich das passende Datenblatt her? Wie bist du drauf gekommen?
Werner H. schrieb: > Die Finger verbrennst Du Dir schon bei 50°, also lieber messen. Also ich halt 70 Grad aus;-). Aber Du hast recht, ich werde mal messen. Ich wollte nur wissen, ob das prinzipiell ok ist, wenn so ein Ding mit mehr als 100 Grad läuft. So wies aussieht, ist die Devise "solange es das Ding aushält, ist es ok...". Aber das "Aushalten" ist das eine, die andere Frage wäre noch: Angenommen, das ding hält Hausnummer 150 Grad aus: Kann man dann davon ausgehen, dass die Haltbarkeit gleich hoch ist wie bei 80 Grad-Betrieb, und dass dann eher Faktoren wie die mechanische Abnützung eine Rolle spielen, oder ist kühler prinzipiell immer besser? Oder anders gesagt: Gibt es so etwas wie eine Materialermüdung durch Wärme, oder ist es egal, solange die Temperaturen unter dem Schmelzpunkt der Isolierung bzw. des Lötzinns liegen?
Amazon sagt zu JF0826: Körpergröße 27 x 25 x 22mm Und dort hinein 12W zu pumpen macht einfach warm... Gerald Schwammeis schrieb: > Ist das wirklich das passende Datenblatt her? Wie bist du drauf > gekommen? Mit Google und "jf0826b" findet sich das da: http://www.taobao.com/product/0826%E9%9B%BB%E7%A3%81%E9%90%B5.html Und dort dann recht schnell das: http://world.taobao.com/item/44513608555.htm?fromSite=main&spm=a1z3o.7695460.14.1.L0Sll8 Und dort ist dann die Information versteckt: http://gd2.alicdn.com/imgextra/i2/2387778520/TB2FZ66cXXXXXaFXpXXXXXXXXXX_!!2387778520.jpg
hinz schrieb: > Das Ding wird F, möglichweise sogar H haben. Und wenn es binnen weniger Minuten auf eine Temperatur ansteigt, wo das Diagramm schon zu Ende ist, dann ist es trotzdem überlastet...
Gerald Schwammeis schrieb: > Gibt es so etwas wie eine Materialermüdung durch Wärme Wicklungsisolierung: Montsingersche Regel, +10K über der Nenntemperatur ergibt -50% Lebensdauer (Isoklasse E bis F)
Noch vergessen. Bauelemente ohne Datenblatt kaufen: egal, Hauptsache billig.
Beachtlich, immerhin gibts einen Hinweis auf Vorerkrankung: > Nennspannung: dc 12v; Nennstrom: 2a; Schlaganfall: 10mm
Man sollte auch bedenken das ab bestimmten hohen Temperaturen, selbst wenn weit unter Schmelzpunkt trotzdem schon giftige Dämpfe von Isolatoren entstehen können. Ein Beispiel wäre Teflon (zwar hier nicht verwendet aber soll ja auch nur ein Beispiel sein) Nicht zu vergessen dass das Material durch Hitze sich auch jedes mal Ausdehnt oder auch Belastungen nachgeben kann.
Lothar M. schrieb: > hinz schrieb: >> Das Ding wird F, möglichweise sogar H haben. > Und wenn es binnen weniger Minuten auf eine Temperatur ansteigt, wo das > Diagramm schon zu Ende ist, dann ist es trotzdem überlastet... Im Diagramm steht nur delta-T.
hinz schrieb: > http://www.icstation.com/images/uploads/7407.JPG Aus dem rechten Diagramm lässt sich die zulässige Einschaltdauer in Abhängigkeit von der Ansteuerleistung ablesen. Bei 25W (also Ansteuerung mit 12V, wie in Deinem Fall) wären nur 10% ED zulässig.
horst schrieb: >> Anziehen und dann Spannung auf den Haltestrom (siehe Datenblatt) >> reduzieren. > > Ich glaube er fragt, weil er kein Datenblatt hat. Einen Zugmagnet ohne Datenblatt zu kaufen, macht keinen Sinn. Praktisch alle Zugmagnete werden für Kurzzeitbetrieb dimensioniert. Die Angabe über die zulässige Belastung in Minuten oder % ist da genauso wichtig, wie Spannung und Strom. Wenn man sich auskennt, kann man sich Datenblätter von Zugmagneten ähnliche Leistung und Größe ansehen und daraus auf die Daten des eigenen Magneten schlie- ssen. Das ist aber recht ungenau, weil man nicht die Temperatur- festigkeitdes verwendeten Wickeldrahtes kennt.
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