Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Controller für Sperrwandler


von P. M. (Firma: Student) (flyman)


Lesenswert?

Hey alle zusammen
Ich bin derzeit dabei, einen 15 VA Sperrwandler zu konzipieren und 
überlege, welchen Current Mode PWM Controller ich nehmen soll. Ich bin 
dabei auf den altbewährten UC3842 gestoßen..könnt ihr mir diesen bei 
einer voraussichtlichen Eingangsspannung zwischen 130-200Vdc und einer 
Ausgangsspannung von 3000Vdc empfehlen?

Noch einen angenehmen Morgen..und vielen Dank!
Flyman

von dani (Gast)


Lesenswert?

Der hat halt recht viel Stromaufnahme im Leerlauf und hat wenn ich mich 
recht erinnere auch keinen dedizierten Stromsparmodus (Pulse Skipipng 
etc.).
Aber bei deiner Leistungsanforderung vlt. auch kein Problem. Ist wohl 
einer der meistbenutzten Power ICs. Hab bisher nur gute Erfahrungen 
damit gemacht.

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

Der ist schon okay, aber Du solltes eher den 3844 oder 3845 nehmen.
Die haben ein toggle FF intern und können so nicht über 50% Tastgrad.
Das verringert ganz erheblich das Risiko in die Sättigung zu laufen.

Die Teile sind nicht wirklich spannend aber dafür leicht zu überblicken.
Das Prinzip funktioniert bis heute nur das moderne ICs einen Haufen 
zusätzlicher Features mitbringen.
Leading Edge blanking um das RC glied an der I-Messung zu vermeiden, 
pulse skipping für light load etc. pp.
Braucht man aber alles nicht um sich erstmal ranzutasten.

Für einen klassischen festfrequenten Flyback ohne viele Tricks und 
Kniffe kann ich den empfehlen.

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

Michael K. schrieb:
> Der ist schon okay, aber Du solltes eher den 3844 oder 3845 nehmen.
> Die haben ein toggle FF intern und können so nicht über 50% Tastgrad.
> Das verringert ganz erheblich das Risiko in die Sättigung zu laufen.

Durch Pulse-by-Pulse Current Limiting besteht diese Gefahr gar nicht, 
und wenn er mit großem Verhältnis hochsetzt, dann braucht er 
Tastverhältnisse über 50%.

von Tany (Gast)


Lesenswert?

ArnoR schrieb:
> Michael K. schrieb:
>> Der ist schon okay, aber Du solltes eher den 3844 oder 3845 nehmen.
>> Die haben ein toggle FF intern und können so nicht über 50% Tastgrad.
>> Das verringert ganz erheblich das Risiko in die Sättigung zu laufen.
>
> Durch Pulse-by-Pulse Current Limiting besteht diese Gefahr gar nicht,
> und wenn er mit großem Verhältnis hochsetzt, dann braucht er
> Tastverhältnisse über 50%.

Ausserdem kann man per Rt<680 Ohm begrenzen.

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

ArnoR schrieb:
> Durch Pulse-by-Pulse Current Limiting besteht diese Gefahr gar nicht,

Aber klar.
Wird der Kern seine Energie nicht komplett los schaukelt der sich 
langsam hoch und geht dabei voll in den CCM.
Dafür sind die Bauteile oft nicht ausgelegt und das führt auch zu ganz 
merkwürdigem Regelverhalten.

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

Michael K. schrieb:

> Wird der Kern seine Energie nicht komplett los schaukelt der sich
> langsam hoch und geht dabei voll in den CCM.

Na und? Das passiert bei jedem Einschalten der Schaltung bis die 
Ausgangsspannung hochgelaufen ist. Deshalb ist die Stromabschaltung ja 
auch drin, sonst fliegt die Schaltung sofort ab.

von asg (Gast)


Lesenswert?

Nein.

Auch beim Hochlaufen geht der Kern nicht in Sättigung
(wenn korrekt dimensioniert).

Die Cycle-by-Cycle-Limitation greift (bzw. muss auch im
Normalfall) noch VOR der Kernsättigung ein.

Um das Ganze noch zu entschärfen (dass eben keine kurzen
sehr hohen Stromaufnahmen beim Einschalten auftreten) haben
zumindest moderne Regel-ICs eine Soft-Start-Funktionalität.

Viele Regler (und ich würde auch niemals vom Gegenteil
ausgehen, da Unsinn) sind übrigens nicht in der Lage,
bei Kernsättigung schnell genug einzugreifen, da u.a. aus Stabilitäts-
gründen keine so schnellen Stromanstiege ausgewertet werden (können/
sollen/dürfen).

Daher darf der Kern unter keinen Umständen in Sättigung gehen.
In keinem Betriebsfall.

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

asg schrieb:
> Nein.
>
> Auch beim Hochlaufen geht der Kern nicht in Sättigung

Von Kernsättigung war doch gar nicht die Rede und die wird durch eine 
vernünftige Dimensionierung der Stromabschaltung verhindert. Es war 
gerade von der Stromabschalterei zur Vermeidung der Sättigung die Rede:

ArnoR schrieb:
> Durch Pulse-by-Pulse Current Limiting besteht diese Gefahr gar nicht

(gemeint war die Sättigung)

ArnoR schrieb:
> Deshalb ist die Stromabschaltung ja
> auch drin, sonst fliegt die Schaltung sofort ab.


asg schrieb:
> Daher darf der Kern unter keinen Umständen in Sättigung gehen.
> In keinem Betriebsfall.

Ja natürlich, davon reden wir die ganze Zeit.

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

ArnoR schrieb:
> Michael K. schrieb:
>> Wird der Kern seine Energie nicht komplett los schaukelt der sich
>> langsam hoch und geht dabei voll in den CCM.
>
> Na und? Das passiert bei jedem Einschalten der Schaltung bis die
> Ausgangsspannung hochgelaufen ist. Deshalb ist die Stromabschaltung ja
> auch drin, sonst fliegt die Schaltung sofort ab.

Bei 50% max Duty passiert das eben nicht weil der Duty garnicht so groß 
werden kann das der Kern seine Energie nicht wieder loswird.

Natürlich ist CCM ein Problem einer falschen Dimensionierung und 
natürlich kann ich durch RT und auch durch andere Maßnahmen den duty 
cycle begrenzen.
Meine Anregung gleich einen 44/45 zu verwenden bezog sich auch darauf 
das Florian sich selbst als Anfänger bezeichnet (anderer Thread) und da 
gibt es genügend Probleme zu lösen und man verhaut sich auch mal bei der 
Dimensionierung.

CCM ist aus mehreren Gründen ein Problem wenn es länger anhält.
Im DCM ist die Diode weit weniger belastet. CCM verursacht dramatische 
inversströme.
Die Regelung versagt bei CCM und flippt ziemlich aus.
Bei großem Ausgangselko merkt man das weniger an U-out sondern an dem 
infernalischen fiepen und kreischen der Regelschwingung.
Mal kurz in den CCM bei abnormalen Bedingungen hält das Teil aus.

Wenn es darum geht die Spule ideal auszunutzen ohne in den 
problematischen CCM Bereich zu gehen, dann nennt sich das CrM (Critical 
Conduction Mode) oder BCM (Boundary Conduction Mode) und es gibt eigene 
ICs dafür.

Wir reden aber doch noch über ein gutmütiges regel IC für einen robusten 
15W Flyback ohne große Fallstricke ?

von Alexander (Gast)


Lesenswert?

Michael K. schrieb:
> Die Teile sind nicht wirklich spannend aber dafür leicht zu überblicken.
> Das Prinzip funktioniert bis heute nur das moderne ICs einen Haufen
> zusätzlicher Features mitbringen.
> Leading Edge blanking um das RC glied an der I-Messung zu vermeiden,
> pulse skipping für light load etc. pp.
> Braucht man aber alles nicht um sich erstmal ranzutasten.
Welche ICs kannst du denn empfehlen, wenn man gerne die Features 
verwenden möchte?

Mir ist bis dato auch immer der UC38xx empfohlen worden, und ich habe 
damit gute Erfahrungen gemacht. Deshalb meine Frage, welche "moderneren" 
ICs zu empfehlen sind, die weitere Features mit sich bringen.


Gruß,

von ArnoR (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Michael K. schrieb:
> Bei 50% max Duty passiert das eben nicht weil der Duty garnicht so groß
> werden kann das der Kern seine Energie nicht wieder loswird.

Natürlich passiert das.

Wenn bei Tastverhältnis 50% die Ausgangsspannung kleiner als 2Ue ist, 
also beim Hochlaufen (Ausgangskondensator aufladen), wird der Kern über 
die Einschaltzeit mit Ue aufgeladen und über die gleiche Zeit mit 
weniger als Ue entladen, da kann der Kern die Energie gar nicht 
vollständig abgeben. Der Strom wird immer größer und der Kern geht ohne 
Überstromabschaltung in die Sättigung. Siehe Anhang, dort Tastverhältnis 
konstant 50%.

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

ArnoR schrieb:
> Natürlich passiert das.

Okay, für einen Boost stimmt das weil der leere Elko für einen lange 
Duty Cycle sorgt auch ohne das der MosFet durchschaltet.
Sobald Potentialtrennung ins Spiel kommt stimmt das aber nicht mehr.

Es ist auch ein erheblicher Unterschied ob das mal beim Einschalten 
passiert oder bei jeder Überlast oder Unterspannung.

Alexander schrieb:
> Mir ist bis dato auch immer der UC38xx empfohlen worden, und ich habe
> damit gute Erfahrungen gemacht. Deshalb meine Frage, welche "moderneren"
> ICs zu empfehlen sind, die weitere Features mit sich bringen.

Bleib beim UC384X.
Das hohe Übersetzungsverhältniss und die 3000V werden spannend genug.

Alleine TI hat 474 Offline & DCDC Controller:
http://www.ti.com/lsds/ti/power-management/offline-and-isolated-dc-dc-controllers-and-converters-products.page
STM und Fairchild lohnen auch einen Besuch.

Pulse Skipping soll die Effizienz bei geringer Last verbessern.
Leading Edge Blanking ersetzt nur das RC Glied an der I-Messung.
CrM / BCM findest Du bei den meisten PFC Controllern, dafür braucht man 
aber eine zusätzliche Wicklung (oder Schaltungstricks) um den 
Strom-Nulldurchgang zu erkennen.
Spread Spectrum, also das aufspreizen der Schaltfrequenz über einen 
weiteren Bereich um leichter durch den EMI Test zu kommen braucht Du nur 
bei den festfrequenten Topologien. BCM CrM bringen das von Haus aus mit.
Interleaving, also mehrere Stufen die phasenversetzt arbeiten brauchst 
Du erst bei deutlich höheren Leistungen.
Intergrierter Switch ist ein nette Sache, aber da muß man bei 130V / 15W 
schon etwas suchen. Power Integration hat sowas, aber die sind manchmal 
recht eigenwillig. (https://ac-dc.power.com/)

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

Michael K. schrieb:
> Okay, für einen Boost stimmt das weil der leere Elko für einen lange
> Duty Cycle sorgt auch ohne das der MosFet durchschaltet.
> Sobald Potentialtrennung ins Spiel kommt stimmt das aber nicht mehr.

Nichts davon stimmt.

In meinem Beispiel sorgt der Elko in keiner Weise für irgendeine 
Veränderung des Tastverhältnisses. Das ist über die gesamte Zeit 
konstant 50% ein, 50 aus. Der Mosfet schaltet immer!

Was du meinst ist das Aufladen des Elko auf Ue-Uf über die Diode. Dazu 
braucht der Mosfet nicht schalten und da kann man den Strom auch nicht 
durch Messung des Sourcestromes/Abschaltung des Mosfet begrenzen. Aber 
das ist hier nicht das Thema!

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob potentialgetrennt oder nicht. Auch 
bei Potentialtrennung muss der Trafo die gespeicherte Energie an den 
Ausgang loswerden. Ob er die Spannung auf die Eingangsspannung 
draufsetzt oder nicht, ist unerheblich. Je nach Übersetzungsverhältnis 
und momentaner Ausgangsspannung ist auch dann bei 50% Tastverhältnis 
keine ausreichende Entladung des Trafos möglich.

von P. M. (Firma: Student) (flyman)


Lesenswert?

So, vielen Dank für all das Feedback. Da ich gerne das Funktionsprinzip 
eines UC3842 vollständig nachvollziehen möchte/will, suche ich derzeit 
erfolglos nach Internetseiten oder Docs, die mir dabei helfen könnten. 
Das Datenblatt des Uc3842 reicht mir zur Erklärung nicht so ganz aus, da 
ich leider noch zu wenig Kenntnisse besitze. Könntet hier mir in dieser 
Hinsicht weiterhelfen?

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?


von P. M. (Firma: Student) (flyman)


Lesenswert?

Danke! Das wird dann die Lektüre für den heutigen/morgigen Tag sein :D
Bleibt dann neben dem Optokoppler nur noch die Frage, wie ich meinen 
Leistungsmosfet dimensioniere, der sowohl für den UC3842 als auch auf 
meinen Speichertrafo stimmig ist. Ich habe Schaltfrequenzen bei ca. 
50kHz und eine Sperrspannung von ca. 900V anliegen. Diese beiden 
Parameter werden aber wohl kaum genügen, um den passenden MOSFET zu 
bestimmen. Wie gehe ich hierbei vor?

von Tany (Gast)


Lesenswert?

Florian M. schrieb:
> Ich habe Schaltfrequenzen bei ca.
> 50kHz und eine Sperrspannung von ca. 900V anliegen. Diese beiden
> Parameter werden aber wohl kaum genügen, um den passenden MOSFET zu
> bestimmen. Wie gehe ich hierbei vor?

Bei Sperrwandler kann man das Windungsverhältnis  n1/n2 so anpassen, 
dass die Sperrspannung nicht so hoch steigt.
Im Normalfall wäre dann zwischen 500V - 600V. Es gibt genügenf MOSFET 
dafür.

von P. M. (Firma: Student) (flyman)


Lesenswert?

Das Windungszahlenverhältnis kann ich ja dann nur durch eine geringere 
Windungszahl verändern, was widerrum eine Vergrößerung des Kerns bzw. 
Kernquerschnitts zur Folge hätte..ist das wirklich zu empfehlen?

Woher weiß ich, welchen MOSFET ich nehmen soll bzw. welche Parameter 
sind zur Auswahl eines MOSFETs wichtig?

Vielen Dank!

von Alfred B. (alfred_b979)


Lesenswert?

Florian M. schrieb:
> Das Windungszahlenverhältnis kann ich ja dann nur durch eine geringere
> Windungszahl verändern,

Du müßtest n(sec)/n(prim) vergrößern, dann kannst Du mit dem Duty-Cycle 
runter, weil man in (angenommen) demselben Kern dieselbe Energie in 
kürzerer Zeit speichert. Das steigert am FET die RMS-Strombelastung, 
verringert aber die nötige Sperrspannung.

Und es sinkt die Strombelastung der Sekundärdioden, allerdings steigt 
DEREN nötige Sperrspannung etwas an... da kann man sich halt etwas 
heraussuchen, was besser paßt / am Schluß effizienter ist.

> was widerrum eine Vergrößerung des Kerns bzw.
> Kernquerschnitts zur Folge hätte..

Nicht zwingend. Höhere Frequenz und minimal weniger n(prim) kann evtl. 
wieder gleiche oder mehr Leistung übertragen. Hmmm... durchrechnen würd 
ich das halt.

> ist das wirklich zu empfehlen?

Ja, ist es. (Meistens. Zumindest sollte man´s durchrechnen/überprüfen. 
Der Rds(on) ist ja auch bei heutigen (meist SJ-) FETs im 
600/650-Volt-Bereich deutlich niedriger als bei höhersperrenden Typen, 
und auch die Schalterkapazitäten sind bei 600/650-Volt-Typen deutlich 
geringer.

> Woher weiß ich, welchen MOSFET ich nehmen soll bzw. welche Parameter
> sind zur Auswahl eines MOSFETs wichtig?

Naja - das kommt drauf an. Der einzige Wert, der unabhängig von der 
geplanten Topologie und deren Eigenschaften feststeht, ist die 
"Figure-of-Merit" = Rds(on) * Q(gate).

Man kann da vieles benutzen, Hauptsache, der FET hat die auftretenden 
Ströme ganz locker, und die Spannungen noch deutlich, "im Griff".

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Florian M. schrieb:
> Das Windungszahlenverhältnis kann ich ja dann nur durch eine geringere
> Windungszahl verändern

Nein.

Wenn du das Verhältnis n1:n2 in Richtung eines kleineren Wertes ändern 
willst, dann kanst du n1 verkleinern oder n2 vergrößern (oder beides)

> was widerrum eine Vergrößerung des Kerns bzw.
> Kernquerschnitts zur Folge hätte

Da schon die Voraussetzung nicht stimmt, trifft diese Schlußfolgerung 
nicht zu.

> Woher weiß ich, welchen MOSFET ich nehmen soll bzw. welche Parameter
> sind zur Auswahl eines MOSFETs wichtig?

Der MOSFET muß den Spitzenstrom und die Spitzensperrspannung auf der 
Primärseite des Trafos aushalten. Außerdem müssen alle Betriebszustände 
innerhalb der SOA liegen. Und wenn man dann noch Auswahl hat, bevorzugt 
man MOSFET mit kleinerer Gateladung, weil die einfacher (sprich: mit 
weniger Verlusten) anzusteuern sind.

von P. M. (Firma: Student) (flyman)


Lesenswert?

So, nochmal vielen Dank für die vorigen Kommentare!

Wenn ich eine der beiden Windungszahlen verändere, geht das ja 
automatisch auch mit einer Veränderung der Eingang-und/oder 
Ausgangsspannung einher..diese sollten sich aber nicht vergrößern bzw. 
verkleinern..oder seh ich das jetzt falsch? Sorry für die naiven 
Fragestellungen

von Alfred B. (alfred_b979)


Lesenswert?

Ist nicht naiv. Sind doch genau die richtigen Fragen, wenn man fragt, 
was man selbst nicht weiß.

Ich bin auch kein Experte für Sperrwandler, aber m. Erachtens liegt der 
Knackpunkt allgemein darin, daß ein Sperrwandler keinen Trafo hat, 
sondern zwei gekoppelte Spulen.

Die hat ein Trafo auch, aber der Unterschied ist die Betriebsweise: Beim 
SW überträgt die Primärwicklung während der Einschaltzeit keine Energie 
an die Sekundärseite. Die Diode sperrt. Sondern die Energie wird zuerst 
im Kern (Luftspalt) gespeichert, und erst dann in richtung sekundär 
"entlassen", wenn der Schalter geöffnet wird.

Echte Trafos übertragen (bis auf eine kleine Phasenverschiebung, also 
Verzögerung, mit steigender Frequenz immer weniger wichtig) praktisch 
exakt während der Einschaltdauer Energie/Spannung. Und das meist 
(Ausnahmen wie Forward) auch noch mit symmetrischer Wechselspannung.

Der SW aber wird mit Gleichstrompulsen betrieben. Dabei hat man den 
Vorteil, daß verschiedene Dimensionierungen funktionieren können.

Wenn man a.) n(primär) senkt, und/oder b.) n(sek) erhöht, passiert 
folgendes: a.) Die nötige Energie läßt sich etwas schneller im Kern (im 
Luftspalt eigentlich) speichern, weil der Strom schneller ansteigt. 
a,b.) Durch das veränderte ÜVerhältnis ist auch U(sek) höher. Beides 
erlaubt eine Verringerung der Einschaltdauer. Erstmal, weil sonst der 
Strom zu hoch würde. Außerdem, weil dann auch U(out) zu hoch würde.

Hoffe, das stimmt soweit. Sonst bitte korrigieren, Leute.

Nachtrag: Ich werfe das Ding bald weg. Wieder Doppelpost. Sorry.

: Bearbeitet durch User
von Alfred B. (alfred_b979)


Lesenswert?

Grade durchgelesen, was entscheidendes vergessen, "einzuklemmen", und 
zwar zwischen: "...und erst dann in richtung sekundär
"entlassen", wenn der Schalter geöffnet wird."...

Der nun abreißende primäre Stromfluß durch L(prim) erzwingt eine 
Spannungsumkehr, daher kann die sekundäre Diode nun leiten und die zuvor 
gespeicherte Energie [I(prim)² * 1/2 L(prim)] wird zu C(out) übertragen.
D.h. aber auch, daß bei Sperrwandlern mit unbelasteter Sekundärwicklung 
gefährlich hohe Spannungen entstehen würden! (Vgl. Zündspulenprinzip)

...und: "Echte Trafos über..." usw.

Da Gefahr besteht, wollte ich das hinzufügen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.