Hallo, ich verwende in einem Transporter und einem Boot (Baujahr>2012) Funkgeräte. Leider sind bereits zwei der Geräte defekt. In einem weiteren Fahrzeug wurde eine kleine kommerzielle (Quelle und Hersteller unbekannt) Schutzschaltung eingebaut. Vermutlich hält das Gerät in diesem Fahrzeug deswegen durch. Den Schaltplan dieser Schutzschaltung habe ich angehängt. Meine Frage ist nun: Was macht diese Schaltung? Gibt es einen typischen Namen dafür? Tiefpass? Kann ich sie einfach so nachbauen? Der Strombedarf beim Senden beträgt knapp über 5A. Ich vermute, dass die Geräte beim Starten der Motoren mit eingeschalteten Funkgeräten kaputt gegangen sind. Der Transporter musste auch einmal mit Starthilfe gestartet werden. Ob die Funkgeräte dabei kaputt gegangen sind kann ich aber nicht sicher sagen! Ich habe in "Batterien, Bordnetze und Vernetzung" von Konrad Reif (Hrsg.) mich bezüglich der Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) und Funkentstörung etwas belesen. In der DIN 40 839, Teil 1 sind verschiedene Prüfimpulse definiert. Dabei können wohl beim Abschalten induktiver Verbraucher Impulsamplituden von bis zu -100V entstehen. Wie halten andere Geräte (Navi, Radio, ...) das aus? Bei Conrad gibt es kleine Module, welche parallel über die Batterie geklemmt werden und angeblich alle Spannungsspitzen erfolgreich wegschneiden. ( 377175 - 62 ) Wenn das so funktionieren würde, warum hat dann nicht jedes Fahrzeug so eine Schaltung serienmäßig?
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Paul M. schrieb: > dann nicht jedes Fahrzeug so eine Schaltung serienmäßig? Weil auch Massepunkte und die böse Spannungspitzen diverser Induktivitäten eine Rolle spielen. Wenn Dein Gerät z.B. gleichzeitig mit der Zündspule abgeschaltet wird, entädt sich diese Energie wahrscheinlich genau über Dein Gerät und die Schutzschaltung nahe am Akku bleibt wirkungslos!
Paul M. schrieb: > Tiefpass? Ja, genauer ein symmetrischer Tiefpass. Ob es sinnvoll ist, die Masse von Funkgerät und Fahrzeug hochfrequenzmäßig zu trennen, hängt sicherlich auch von Antennentyp, Montageart und Fzg-Chassis ab.
F. F. schrieb: > https://www.mikrocontroller.net/articles/Kfz_Spann... Danke für den Link. Den Artikel hatte ich auch schon gefunden. Leider funktioniert die dort vorgestellte Schaltung wohl nur bis 1,2A. Mir fehlt das Wissen, wie man die Drossel dimensionieren muss um die Schaltung bis über 5A nutzen zu können. oszi40 schrieb: > Weil auch Massepunkte und die bösen Spannungsspitzen diverser > Induktivitäten eine Rolle spielen. Wenn Dein Gerät z.B. gleichzeitig mit > der Zündspule abgeschaltet wird, entlädt sich diese Energie > wahrscheinlich genau über dein Gerät und die Schutzschaltung nahe am > Akku bleibt wirkungslos! Würde die von mir im Eingangspost angehängte Schaltung diese Gefahr denn unterbinden? Wolfgang schrieb: > Ja, genauer ein symmetrischer Tiefpass. Ob es sinnvoll ist, die Masse > von Funkgerät und Fahrzeug hochfrequenzmäßig zu trennen, hängt > sicherlich auch von Antennentyp, Montageart und Fzg-Chassis ab. Das bedeutet, dass es bei der Schaltung weniger um einen Transientenschutz geht, sondern viel mehr darum, Störungen im Bereich der Funkfrequenz (80/160MHz) auf der Spannungsversorgung zu unterdrücken? Bitte verzeiht eventuell blöde Fragen. Ich habe kaum Erfahrung mit Technik über 50Hz. Wie lässt sich denn die Grenzfrequenz des geposteten Tiefpasses berechnen?
Paul M. schrieb: > Würde die von mir im Eingangspost angehängte Schaltung diese Gefahr denn > unterbinden? Nein. Die Schaltung kümmert sich um Störungen die auf beiden Leitungen vorhanden sein können. Überspannung z.B. wird dabei aber nicht verlässlich abgehalten.
Nils S. schrieb: > Nein. > > Die Schaltung kümmert sich um Störungen die auf beiden Leitungen > vorhanden sein können. Überspannung z.B. wird dabei aber nicht > verlässlich abgehalten. Hä? Dann kann man ja die TVS Diode weg lassen. Die Spannungsspitzen, die durch die Motorentechnik im Allgemeinen entsteht, die wird dadurch abgehalten, aber die Schaltung muss in der Leitung zum Gerät sitzen. @TO Dann suchst du dir eine Drossel, die bei 47µH halt 5A Dauerstrom kann. Die Diode lässt du, es sei denn, du hast immer mehr als 16 Volt auf der Leitung. Hochfrequenzeinstrahlungen kann die Schaltung sicher nicht verhindern, aber du hast dann das Problem in deinem Eingangspost völlig anders beschrieben. Ich glaube nicht, dass die Schaltung die du gepostet hast, verhindert hat, dass das Funkgerät kaputt geht. Bei dem "weiteren Fahrzeug": Entweder das Funkgerät ist innen schon gut abgesichert oder die Anlage an Bord ist vielleicht moderner und es gibt dort eine bessere Lichtmaschine. Du solltest auch mal gucken, ob die oder das Masseba(ä)nd(er) wirklich wirklich richtig verbunden sind. Überhaupt solltest du mal alle Massepunkte blank schmirgeln. Vielleicht beseitigst du so schon eher die Ursache für das alles. Besonders beliebt für solche Phänomene ist das Masseband (beim Auto ist das so) zwischen Motor und Chassis.
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F. F. schrieb: > Dann kann man ja die TVS Diode weg lassen. > Die Spannungsspitzen, die durch die Motorentechnik im Allgemeinen > entsteht, die wird dadurch abgehalten, aber die Schaltung muss in der > Leitung zum Gerät sitzen. Ich weiss nicht wo du eine TVS-Diode siehst. Ganz am Anfang ist ein Varistor drin, der aber erst bei 38VDC aufmacht. Die Schaltung ist kein Schutz für empfindliche Elektronik.
Paul M. schrieb: > Meine Frage ist nun: Was macht diese Schaltung? Schützt vor kurzen Impulsen mit Überspannung. > Der Transporter musste auch einmal mit Starthilfe gestartet werden. Hoffentlich nicht vom 24V LKW. > Wie halten andere Geräte (Navi, Radio, ...) das aus? Sie enthalten Schutzschaltungen. > Bei Conrad gibt es kleine Module, welche parallel über die Batterie > geklemmt werden und angeblich alle Spannungsspitzen erfolgreich > wegschneiden. ( 377175 - 62 ) Wenn das so funktionieren würde, Die Conrad Schlrung ist witzlos weil unterdimensioniert. Der VDR ist gross genug, aebr die Zuleitungen winzigdünn. > warum hat dann nicht jedes Fahrzeug so eine Schaltung serienmäßig? Hat es, eine bessere. In der Lichtmaschine. Die (100V) Störungen treten auch nur dort auf, wo eine schlechte Verbindung (Korrosion der Kontakte, lange Leitung mit hoher Induktivität) zu Akku und Lichtmaschine besteht, denn beide begrenzen sonst Impulse sehr effektiv. Ich würde sagen: Deine Schaltung wurde verkehrtherum eingebaut. Meiner Meinung nach müsste der Eingang rechts sein und der VDR am FuGe.
Nils S. schrieb: > Paul M. schrieb: >> Würde die von mir im Eingangspost angehängte Schaltung diese Gefahr denn >> unterbinden? > > Nein. > > Die Schaltung kümmert sich um Störungen die auf beiden Leitungen > vorhanden sein können. Überspannung z.B. wird dabei aber nicht > verlässlich abgehalten. Hast du überhaupt gesehen, was ich verlinkt habe? Nur mal kurz die Bauteileliste: Bauteile: Stück Bezeichner Dimension Typ 1 L1 47 µH, 1,2 A TSL0808-470K1R2 1 D1 TVS 16V P6KE16CA 3 Flachstecker 6,35 x 0,81 mm Faston TAB Nils, vielleicht erstmal lesen und dann dagegen posten. Ist übrigens auch ein Teil der Netiquette.
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Nils S. schrieb: > wo du eine TVS-Diode siehst Die TVS ist im F.Fo-Link zu finden. Allgemein vermisse ich eine Kfz-Sicherung vor der ganzen Schaltung, da flüssiges Silizium zum Kurzschluss neigt. Eine Bi-direktionale TVS ist sicher nützlich gegen übermäßige Überspannung, aber weniger gegen verpolte Abschaltspannungen. Deswegen eine unidirektionale TVS suchen oder notfalls NAHE am Gerät eine dicke Gleichrichterdiode in SPERRrichtung vom + nach - schalten um verpolte Spannungsspitzen kurzzuschließen.
Ich bin ganz bewusst nicht auf die Schaltung vom TO eingegangen, weil seine Probleme anderswo herkommen.
F. F. schrieb: > 1 D1 TVS 16V P6KE16CA Ist Bidirektional lt. http://de.rs-online.com/web/c/?searchTerm=TVS-Diode&sra=oss&r=t
oszi40 schrieb: > F. F. schrieb: >> 1 D1 TVS 16V P6KE16CA > > Ist Bidirektional lt. > http://de.rs-online.com/web/c/?searchTerm=TVS-Diode&sra=oss&r=t Und was genau soll das bei Gleichstrom für ein Problem aufwerfen?
Diese Schutzschaltung ist nicht von mir und sie war Teil des Wettbewerbes, aber auch ohne sie getestet zu haben, glaub ich, dass sie zuverlässig schützt.
Glaube kann Berge versetzen, aber keine bösen induktiven Abschaltspannungen verhindern. Diese sind lt. Lenz ihrer Ursachen entgegengerichtet. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23
F. F. schrieb: > Nils, vielleicht erstmal lesen und dann dagegen posten. > Ist übrigens auch ein Teil der Netiquette. Genau das habe ich. Ich habe seine Frage beantwortet und NICHT den Link von dir Kommentiert. Du solltest lesen und verstehen lernen. Zuerst das: > Paul M. schrieb: > Würde die von mir im Eingangspost angehängte Schaltung diese Gefahr denn > unterbinden? Dann das: > Nein. > > Die Schaltung kümmert sich um Störungen die auf beiden Leitungen > vorhanden sein können. Überspannung z.B. wird dabei aber nicht > verlässlich abgehalten. Dann du: F. F. schrieb: > Nils S. schrieb: >> Nein. >> >> Die Schaltung kümmert sich um Störungen die auf beiden Leitungen >> vorhanden sein können. Überspannung z.B. wird dabei aber nicht >> verlässlich abgehalten. > > Hä? > > Dann kann man ja die TVS Diode weg lassen. > Die Spannungsspitzen, die durch die Motorentechnik im Allgemeinen > entsteht, die wird dadurch abgehalten, aber die Schaltung muss in der > Leitung zum Gerät sitzen.
Es tut mir auch leid, wenn ich jetzt etwas ausfallend wurde. Sehr selten hier im Forum, dass man sich zuerst voneinander weg bewegt und dann wieder aufeinander zu ;)
Nils S. schrieb: > Sehr selten > hier im Forum, dass man sich zuerst voneinander weg bewegt und dann > wieder aufeinander zu ;) Das ist bei Duellen früher auch so abgelaufen. Trefft Euch doch am Hermsdorfer Kreuz und trinkt eine Tasse Kaffee... MfG Paul
Nils S. schrieb: > Sehr selten > hier im Forum, dass man sich zuerst voneinander weg bewegt und dann > wieder aufeinander zu ;) Das stimmt, aber mich müsste man hier dafür kennen, dass ich, wenn ich einen Fehler gemacht habe oder falsch lag, das auch zugebe und mich auch für falsches Verhalten entschuldige.
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