Forum: Offtopic Led Driver und die Stromaufnahme aus dem Netz


von Michael F. (michael_f827)


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Hallo ,
ich bin zur Zeit dabei eine Beleuchtung für ein Aquarium zubauen und da 
ist mir  heute Abend etwas aufgefallen.

Interessant ist ja beim Strom Verbrauch nicht das was aus dem Netzteil 
raus kommt sondern was das Netzteil aus der "steckdose" zieht . Und da 
fängt der Hase aber gewaltig an zu humpeln,
zb.24v 60w
http://www.dx.com/de/p/ac-85-265v-to-24v-60w-2-5a-metal-shell-switching-power-supply-388138?tc=EUR&gclid=Cj0KEQiA2b20BRDj4buduIG-y9EBEiQAhgMGFeWpsV0SCgokWPEfDLrcw51j31ZjCU1M0a0vYm3Nd2EaAgbS8P8HAQ#.VpBiWfnhBhF
Interessant ist in dem Fall der Input Current der Strom der aus der 
Steckdose gezogen wird , bei 230v*1A = 230W !!! .

zb 2ten
http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/D400/SNTMWDR60.pdf
das Netzteil zieht laut Datenblatt 0.8A bei 230v = 184w .

Lediglich die 40w LED Driver von Meanwell sind da etwas "gnädiger" mit 
einer Aufnahme von 80.5w (0,35a/230v)
http://files.voelkner.de/1200000-1299999/001293240-da-01-en-SNT_CLASS2_40W_34_57V_700MA_CC_DIMMBAR.pdf

gemessen an der Lumen Zahl ( Hqi von Osram 6200l bei 70 Watt ) sind die 
doch recht wirtschaftlich und einer 40w Led Lampe gleich zusetzen bzw 
bringen mehr licht .

Wenn ich den Werten der Datenblätter glauben schenken darf verbraucht 
dann eine LED Lamppe Marke eigenbau mit einem 24v Schaltnetzteil 
wesentlich mehr als eine HQI Lampe .

von Timmo H. (masterfx)


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Was willst du uns damit jetzt sagen? Etwa das meanwell mit der Effizienz 
von >80% lügt?

von Johannes O. (jojo_2)


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Ein Aspekt bzw. tipp:
wenn cos phi=1 gelten würde, wäre deine Rechnung halbwegs richtig...

von Oliver R. (orb)


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Michael F. schrieb:
> Wenn ich den Werten der Datenblätter glauben schenken darf

Wenn Du vergleichen willst solltest Du den echten Strom bzw die echte 
Leistung messen und nicht die maximalwerte aus dem Datenblatt nehmen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael F. schrieb:
> das Netzteil zieht laut Datenblatt
Du hast diese Betrachtungen allein auf Zahlen aus dem Datenblatt 
gemacht? Glaubst du eigentlich auch dem Verbrauchszahlen, die die 
Autohersteller in ihre Prospekte schreiben?

> Interessant ist ja beim Strom Verbrauch nicht das was aus dem Netzteil
> raus kommt sondern was das Netzteil aus der "steckdose" zieht
Interessant ist allein was hinten herauskommt verglichen mit dem was 
gleichzeitig vorn hineingeht. Das zueinander in Relation gesetzt 
ergibt den Wirkungsgrad. Und der ist bei jeder geänderten 
Eingangsspannung und bei jeder anderen Last anders.

: Bearbeitet durch Moderator
von Roland .. (rowland)


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Neben der bereits erwähnten Problematik des Leistungsfaktors und der 
somit ungültigen Milchmädchenrechnung, machte vor einem Monat die 
Nachricht in den Medien die Runde, dass absichtlich falsche 
Stromverbrauchsabgaben - speziell bei Leuchtmittel - gesetzlich geduldet 
und von nahezu allen Herstellern praktiziert werden:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/eu-kommission-laesst-energieschummelei-zu-a-1068241.html

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der "Spiegel"-Artikel ist peinlich. Da sind Messverfahren mit 
Toleranzen spezifiert - und wer Messergebnisse innerhalb dieses 
Toleranzrahmens liefert, "nutzt die Toleranzen aus" bzw. "mogelt".

Das verursacht Schmerzen.

von Roland .. (rowland)


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Es geht doch vielmehr darum, dass diese Toleranzbereiche nicht dem Stand 
der Messtechnik entsprechen und die Hersteller ihre Messwerte bewusst so 
abändern, dass die jeweils optimalere Seite der Toleranzgrenze - unter 
berücksichtigung der Toleranz der Messgeräte - gerade noch sicher 
eingehalten wird.

Genau, die EU gibt einen Toleranzbereich vor, und aller Hersteller 
liefern völlig korrekte Messergebnisse innerhalb dieser Grenzen, somit 
dürfen doch alle glücklich sein. Fast wie die Kritik an 
Verbrauchsangaben von KFZ, auch unverständlich, wo doch alles so 
gemessen wird, wie es das Gesetz erlaubt.

von Falk B. (falk)


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@Rufus Τ. Firefly (rufus) (Moderator) Benutzerseite

>Der "Spiegel"-Artikel ist peinlich. Da sind Messverfahren mit
>Toleranzen spezifiert - und wer Messergebnisse innerhalb dieses
>Toleranzrahmens liefert, "nutzt die Toleranzen aus" bzw. "mogelt".

Früher haben wir geGuttenbergt, heute sind wir VW! ;-)

von Axel L. (axel_5)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Der "Spiegel"-Artikel ist peinlich. Da sind Messverfahren mit
> Toleranzen spezifiert - und wer Messergebnisse innerhalb dieses
> Toleranzrahmens liefert, "nutzt die Toleranzen aus" bzw. "mogelt".
>
> Das verursacht Schmerzen.

Nun, bei Tankstellen hat man das anders gemacht. Da durfe die Messuhr in 
der Zapfsäule nicht zu viel anzeigen, wenn sie weniger anzeigt, war das 
egal.

Da führt dazu, dass die Messuhren an den Zapfsäulen extrem genau sind, 
weil Fehler immer zu Lasten des Betreibers gehen.

Entsprechend sehe ich eigentlich überhaupt keinen Grund für Toleranzen 
bei den Lampen, es reicht vollkommen zu spezifizieren, dass sie auf 
keinen Fall mehr Leistung aufnehmen oder weniger Licht abgeben dürfen 
als spezifiziert.

Dann wird automatisch die beste verfügbare Messtechnik eingesetzt.

Gruss
Axel

von Matthias L. (limbachnet)


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Das ist richtig - aber wenn die Toleranzen nun mal so festgelegt sind, 
dann ist es eben kein Mogeln, wenn man innerhalb dieser Toleranzen 
bleibt.

Die Kritik müsste an den gehen, der das Toleranzfeld definiert, nicht an 
den, der es einhält.

: Bearbeitet durch User
von Vn N. (wefwef_s)


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Wie groß sollen diese Toleranzen denn sein?
Solange sie sich im Bereich üblicher Messgeräteungenauigkeiten bewegen, 
sollte da nicht sonderlich viel geschummelt werden können...

von Marek N. (Gast)


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von Roland .. (rowland)


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Matthias L. schrieb:
> Das ist richtig - aber wenn die Toleranzen nun mal so festgelegt sind,
> dann ist es eben kein Mogeln, wenn man innerhalb dieser Toleranzen
> bleibt.

Es ist ganz einfach: Man misst mit einem geeigneten, geeichten, 
Messgerät die Leistung der Lampe bei Nennspannung. Ist die gemessene 
Leistung - unter Berücksichtigung der Messgenauigkeit des 
Messinstruments - größer als die auf der Lampe aufgedruckte Leistung, so 
ist der angegebene Wert schlicht physikalisch falsch.
Ob dieser aufgedruckte Wert nun durch irgendeine ab­s­t­ruse Toleranz, 
festgeschrieben in welchem ver­wor­ren Gesetz auch immer, aus 
rechtlicher Sicht trotzdem "korrekt" ist, interessiert weder mich als 
Techniker noch Otto Normalverbraucher und schon garnicht den 
Ferraris-Zähler und infolge die Rechnung des Energieversorgers. Da die 
aufgedruckte fiktive Leistungsangabe nicht mit einer Fußnote kommentiert 
wird und somit die physikalische Leistung vortäuscht, ist das ganz klar 
"Mogeln", würde sogar soweit gehen und von Betrug sprechen, natürlich 
Rechtlich gedeckt, keine Frage.

> Die Kritik müsste an den gehen, der das Toleranzfeld definiert, nicht an
> den, der es einhält.

Klar, die Hersteller praktizieren dies, weil es ja alle so machen, 
erlaubt ist und keiner einen Nachteil haben möchte. Schuld ist die 
Politik die es erlaubt. Stellt sich nur die Frage, ob dies eine 
historische Toleranz ist und nicht angepasst wurde, oder ob da nicht 
vielleicht wie so oft die Lobbyisten der Hersteller ihre Finger im Spiel 
hatten. Immerhin ist die Leuchtmittelindustrie diesbezüglich ja sehr 
erfolgreich.

von Timm T. (Gast)


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Roland .. schrieb:
> Man misst mit einem geeigneten, geeichten,
> Messgerät die Leistung der Lampe bei Nennspannung.

Du mußt jetzt sehr tapfer sein: Auch Glühlampen hatten durchaus 
Abweichungen von der aufgedruckten Nennleistung um plusminus 10%.

Dazu kommt noch, daß bei Glühlampen bei Überspannung - und in unserem 
Stromnetz herrscht größtenteils Überspannung von 235 bis 245V - mehr 
Strom aufnehmen und die Leistung ansteigt, während LED-Lampen mit 
eingebautem Stromregler bei höherer Spannung weniger Strom aufnehmen und 
die Leistung weitgehend konstant bleibt.

Die letzte Charge an 12V 5W LED im MR16 hatten durchweg 
Leistungsaufnahmen von 4.2W, und zwar im Spannungsbereich zwischen 10 
und 15V. Bei höherer Spannung ging tatsächlich die Stromaufnahme runter.

Man darf halt nicht den billigsten Aldi-Mist kaufen...

von Roland .. (rowland)


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Timm T. schrieb:
> Du mußt jetzt sehr tapfer sein: Auch Glühlampen hatten durchaus
> Abweichungen von der aufgedruckten Nennleistung um plusminus 10%.

Ja, früher war doch nicht alles besser. Spätestens seit der Einführung 
der 1000h-Bezriebsdauer gings bergab ;-).

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Roland .. schrieb:
> Ob dieser aufgedruckte Wert nun durch irgendeine ab­s­t­ruse Toleranz,
> festgeschrieben in welchem ver­wor­ren Gesetz auch immer, aus
> rechtlicher Sicht trotzdem "korrekt" ist, interessiert weder mich als
> Techniker

Wie gehst Du vor, wenn Du einen Widerstand misst?

Dein hochpräzises Messgerät zeigt einen Wert von 10.1 kΩ an, auf dem 
Widerstand steht aber 10 kΩ drauf. Ist das dann auch "physikalisch 
falsch"?

Ist hier die "abstruse Toleranz" (5%, steht auf dem Widerstand drauf) 
auch völlig verworren?

Oder ist nicht vielmehr Deine Vorstellung davon, was "Messen" und 
"Verstehen von Messwerten" bedeutet, reichlich verworren?

von Roland .. (rowland)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Dein hochpräzises Messgerät zeigt einen Wert von 10.1 kΩ an, auf dem
> Widerstand steht aber 10 kΩ drauf. Ist das dann auch "physikalisch
> falsch"?

Komischer Vergleich.
Auf dem Widerstand steht eben nicht 10 kΩ alleine oben, sondern es ist 
die Toleranz angegeben. Auch haben Widerstände im Mittel den 
aufgedruckten Nominalwert und liegen nicht absichtlich durchgehend an 
einem Ende des Toleranzfensters.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Roland .. schrieb:
> Komischer Vergleich.
> Auf dem Widerstand steht eben nicht 10 kΩ alleine oben, sondern es ist
> die Toleranz angegeben.

Ist die Toleranz bei irgendwelchen anderen Dingen, denen Du im täglichen 
Leben begegnest, auf dem Produkt angegeben? Milchtüten? Kaffepakete? 
Bierflaschen?

> Auch haben Widerstände im Mittel den aufgedruckten Nominalwert und
> liegen nicht absichtlich durchgehend an einem Ende des Toleranzfensters.

Hast Du das schon mal mit Sicherheit untersucht?

von Roland .. (rowland)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Ist die Toleranz bei irgendwelchen anderen Dingen, denen Du im täglichen
> Leben begegnest, auf dem Produkt angegeben? Milchtüten? Kaffepakete?
> Bierflaschen?

Indirekt bei nahezu allen abgepackten Lebensmitteln, gekennzeichnet 
durch das Schätzungszeichen "e" hinter der Maßeinheit.

Rufus Τ. F. schrieb:
> Hast Du das schon mal mit Sicherheit untersucht?

Mit Sicherheit nicht, aber vor Jahren Messreihen mit hunderten 
Widerständen aufgenommen und die Verteilungskurve bestimmt. Mag weder 
repräsentativ noch wissenschaftlich sein, doch der Mittelwert deckte 
sich mit dem Nominalwert sehr gut.

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