Hallo zusammen, entschuldigt erstmal die etwas trivialen Fragen zum Kondensator: Mit Wechselspannung kann ich einen Kondensator nicht aufladen, oder? Durch die Sinusgröße am Eingang ändert sich ständig die Plattenladung und es fließt ein Verschiebestrom durch den Kondensator, richtig? Welche Kondensatoren sind für Wechselspannung geeignet? Elektrolyt-Kondensatoren? Wurde der Schwinkreis im Knallfunkensender (Marconi) mit Gleichspannung gespeist? Ich verstehe aber dann nicht, wie durch einen Funkenkurzschluss eine (gedämpfte) HF-Welle entsteht. Eigentlich hätte er doch mit Wechselspannung gespeist werden können, dann hätten sogar ungedämpfte Wellen erzeugt werden können. Gruß Stefan
:
Bearbeitet durch User
Stefan H. schrieb: > Mit Wechselspannung kann ich einen Kondensator nicht aufladen, oder? Nein. Wie sollte er denn einen Wechselstrom speichern und z.B. 1 min. später wieder abgeben? > Durch die Sinusgröße am Eingang ändert sich ständig die Plattenladung Ein Sinus-Wechselstrom ist die am seltensten vorkommende Wechselstromart... > und es fließt ein Verschiebestrom durch den Kondensator, richtig? Ja, man kann diesen Strom so nennen. In der Praxis wird der Kondensator einfach immer wieder geladen und entladen. > Welche Kondensatoren sind für Wechselspannung geeignet? Es kommt darauf an, welcher Strom bei einer solchen Wechselspannung fließen soll... > Elektrolyt-Kondensatoren? Nur, solange eine Gleichspannung berlagert ist, die dafür sorgt, dass am + Anschluss immer ein positiveres Potential anliegt als am - Anschluss. ODer andersrum: man darf Elkos und Tantal-Kondensatoren nicht verpolen. > Wurde der Schwinkreis im Knallfunkensender (Marconi) mit Gleichspannung > gespeist? Die hatten damalsn nur galvanische Elemente und somit nur Gleichstrom als Quelle. > Ich verstehe aber dann nicht, wie durch einen > Funkenkurzschluss eine (gedämpfte) HF-Welle entsteht. Gruß vom Herrn Fourier: in einer steilen steigenden Flanke stecken alle Frequenzen. Wenn man mit einem Schalter von 0 auf 20V schaltet, dann hat man so eine Flanke. Un d der Schwingkreis filtert dann nur noch "seine" eigene Frequenz heraus und schwingt damit. > Eigentlich hätte er doch mit Wechselspannung gespeist werden können > dann hätten sogar ungedämpfte Wellen erzeugt werden können. Das kam dann später, als man Verstärkerelemente und Bauteile mit negativem Widerstand erfunden hatte.... > Ich verstehe aber dann nicht Nicht so schlimm. Das ging uns Allen so. Einfach dran bleiben...
:
Bearbeitet durch Moderator
Vielen Dank, eine Frage noch zu dem Hertz'schen Versuch: Warum detektierte Hertz die magnetische Komponente der gedämpften Welle? Er verwendete, wie man in den Darstellungen sehen kann, eine Leiterschleife, also so gesehen eine magnetische Antenne. War er sich darüber im Klaren und hat das bei diesem Versuchsaufbau einen Vorteil gegenüber einem für die elektrische Feldkomponente polarisierten Empfangs-Dipol? Wie hat er außerdem diese Magnetantenne abgestimmt? Normalerweise muss ein Kondensator zwischen Luftspalt der Drahtschlaufe. Gruß
:
Bearbeitet durch User
Theoretisch war die Beziehung zwischen elektrischem und magnetischem Feld durch Maxwell seit ca. 1864 bekannt. Hertz hat sie dann tatsächlich praktisch entdeckt - und zwar, wenn man den Darstellungen trauen darf, zufällig. Es lohnt sich sicher einige der Beschreibungen zu lesen. Deine Frage ist da auch abgedeckt und sicher auch einige, auf die Du erst noch kommst. Als kleines Bonbon mal hier: http://www.seefunknetz.de/hhertz1.htm Ich durfte übrigens kürzlich hier bemerken, dass z.B. Marconi am Anfang mit unabgestimmten Antennen gearbeitet - und erfolgreich gearbeitet - hat. Sagen wir mal: Man kannte die Theorie, aber noch nicht die praktischen Bedeutungen der Aspekte. Das es etwas wie eine Frequenz gibt, war naheliegend. Das die Abstimmung dermaßen eine bedeutende Wirkung hat, nicht. Vermutlich war Hertz in diesem Wissen aber ein wenig voraus. Marconi hat - das wissen viele nicht - im wesentichen nach Methoden zur wirtschaftlichen Verwertung gesucht. Er war auch weniger Theoretiker als Experimentator (Hertz hingegen hatte einen Doktor in Philosophie - die allerdings damals nicht von Naturwissenschaft zu unterscheiden war). OK. Das sind weite Felder mit vielen hübschen Aussichtspunkten. Einfach mal los lesen. Man muss sich ja nicht alles merken - oder nur das praktisch Relevante. Viel Spass.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.