Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Was ist das für ein Maschinenwerkzeug?


von Fritz B. (Gast)


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Hallo zusammen.

Ich räume gerade die Werkstatt meines Opas Haus, da er ins Heim gekommen 
ist.

Gerade bin ich auf Maschinenwerkzeuge gestoßen, die mir unbekannt sind.

Er arbeitete mit Fräsmaschinen und Drehbank, vielleicht hilft das.


Könnt ihr mir sagen, um welche drei verschiedenen Gerätschaften es sich 
im Foto handelt?

Das eine sieht mir aus wie ein Gewindeschneider, allerdings ohne 
Spitze?!



Danke!

von Puszel (Gast)


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Reibahle

Verstellbare Reibahle

Gewindeschneider mehrstufig

von Felix Adam (Gast)


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Oben eine klassische Reibahle (Bohrungen auf präzise Durchmesser 
bringen).

In der Mitte dasselbe für Maschinen. Diese sieht einstellbar aus, das 
aber ohne Gewähr.

Unten simple Gewindeschneider für Handwerkzeug.

von Dirk (Gast)


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Fritz B. schrieb:
> Das eine sieht mir aus wie ein Gewindeschneider, allerdings ohne
> Spitze?!

Die Gewindebohrer sind für Bearbeitung von Hand.

Es sind (wenn vollständig) dreiteilige Sätze, bestehend aus Vor-, 
Mittel- und Fertigschneider.

Vorschneider: ein Ring
Mittelschneider: zwei Ringe
Fertigschneider: kein Ring (manchmal auch drei Ringe)

von egaykäufer (Gast)


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Dirk schrieb:
> Es sind (wenn vollständig) dreiteilige Sätze, bestehend aus Vor-,
> Mittel- und Fertigschneider.
>
> Vorschneider: ein Ring
> Mittelschneider: zwei Ringe
> Fertigschneider: kein Ring (manchmal auch drei Ringe)

Erzähl das mal dem Chinesen der meinen Gewindebohrersatz gemacht hat. 
Man könnte denken es sind drei Fertigschneider :(

von Flow (Gast)


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Das ist kein Qualitätskriterium, dann musst du halt anhand der
Schneidenschärfe auf die Stufe schließen.

von Fritz B. (Gast)


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Danke euch für die Hilfe!

von Fritz B. (Gast)


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Hier habe ich noch etwas gefunden, was mir nichts sagt..

Für was wird dieses Gerät benutzt?


Grüße

von Jürgen H. (calor)


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Das ist ein Magnet-Stativ. Stell das Ding mal auf etwas eisernes und 
drehe den Knopf auf "1" und Du wirst sehen, daß es plötzlich gut 
festhält. Üblicherweise werden Messuhren damit irgendwo festgehalten.

von Mitleser (Gast)


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Ein magnetischer Stativhalter.
MfG Udo

von Fritz B. (Gast)


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Und für was braucht man das? :)

von Mitleser (Gast)


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Beim Fotografieren zum Anklemmen des Fotoapparats. Nur so als Beispiel!
MfG Udo

von Jürgen H. (calor)


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Fritz B. schrieb:
> Und für was braucht man das? :)

Nur als Beispiel. Das war das erste Google-Ergebnis. Hier klebt der 
Magnetfuß irgendwo an der Karosserie.

https://www.youtube.com/watch?v=vP9bRLwubR0

Es gibt da aber wirklich unzählige und ungeahnte 
Anwendungsmöglichkeiten.

von Loddar (Gast)


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Fritz B. schrieb:
> Und für was braucht man das? :)

Jürgen H. schrieb:
> Üblicherweise werden Messuhren damit irgendwo festgehalten.

von Tom (Gast)


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Fritz B. schrieb:
> Und für was braucht man das? :)

Rundlauf prüfen (s.o.), Ausrichten auf der Fräse und Drehbank:
https://www.youtube.com/watch?v=wwK8DR5cWcM
https://www.youtube.com/watch?v=vsIaYm7g9nA

von L. H. (holzkopf)


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Von den Werkzeugen im ersten Bild ist nur die obere Reibahle ein 
Maschinenwerkzeug im engeren Sinn; d.h. nur die kannst Du in eine 
Maschine einspannen und dadurch per Maschine auf Endmaß reiben.

Die verstellbare Reibahle (in der Mitte) und die Gewindeschneider sind 
Werkzeuge, die nur per Windeisen einzusetzen sind. :)

Die mittlere Reibahle ist das (relativ) wertvollste Werkzeug.
Tip dazu:
Die Messerverstellung erfolgt durch Nachstellen der Kontermuttern an den 
Messerenden.
Dreh beide Kontermuttern von den Messern weg.
Die eine am "kurzen Ende" komplett vom Werkzeug runter.
Dann nimm die Messer aus den Nuten (brauchst Du nicht obacht zu geben: 
die sind alle gleich. Nur beim Einsetzen von ihnen muß die Schneide 
"rechtsdrehend" wirksam sein), reinige ggf. die Nuten und öl sie "satt" 
ein.
Anschließend öl auch die Messer ein und bau alles wieder zusammen.

Auf dem Schaft steht drauf, für welchen Durchmesserbereich die Reibahle 
verwendbar ist.
Auf der einen Kontermutter sind Teilungs-Striche vorhanden.
Da die Messer in konischen Nuten verstellbar sind, bedeutet eine 
Teilstrich-Verdrehung (rechtsherum) i.d.R. ein Herauswandern der Messer 
(bezogen auf den zu reibenden Durchmesser) um 0,01 mm.
Bzw. umgekehrt.

Die Pflege solcher Werkzeuge ist ein Klacks, und das sind sie allemal 
wert, weil sie im Bedarfsfall unschlagbar gut sind.
Noch ein Tip:
Solche Reibahlen sind "rechts(herum)schneidend".
Dreh die NIEMALS (auch beim Herausfahren aus einer Bohrung nicht) 
linksherum! :)

von Hobbyspaner (Gast)


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L. H. schrieb:
> die Gewindeschneider sind Werkzeuge, die nur per Windeisen einzusetzen
> sind.

Wenn man auf schiefe Gewinde steht..
Ich verwende Gewindebohrer auf der Drehbank, auf der Fräse und vor allem 
im Akkuschrauber. Ein bisschen Übung vorausgesetzt klappt das super. 
Gerade kleine Gewinde bis M5 werden mit dem Schneideisen verhunzt. Dann 
noch der Mist mit dem Zurückdrehen und Span brechen. Kein Wunder daß 
manche Leute Angst vorm Gewindebohren haben. Einfach den Gewindebohrer 
in den Schrauber, Schmiermittel dran und mit einem beherztem Schnitt in 
das Teil gebohrt. Fertsch.

von Michael S. (e500)


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Hobbyspaner schrieb:
> Dann noch der Mist mit dem Zurückdrehen und Span brechen. Kein Wunder daß
> manche Leute Angst vorm Gewindebohren haben. Einfach den Gewindebohrer
> in den Schrauber, Schmiermittel dran und mit einem beherztem Schnitt in
> das Teil gebohrt. Fertsch.

Die oben abgebildeten sind nunmal für "Handbetrieb".
Sieht man an den Ringen.
Vorschneider  = 1 Ring
Mittelschneider = 2 Ringe
Fetigschneider = keinen Ring

Für "Deine Art" gibt es spezielle Gewindebohrer, die auch eine bessere 
Spanbrechung haben.

von Oliver R. (orb)


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Hobbyspaner schrieb:
> Wenn man auf schiefe Gewinde steht..
> Ich verwende Gewindebohrer [...] vor allem im Akkuschrauber

Schon klar.

von Fritz B. (Gast)


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Hallo zusammen,


Danke euch erstmal für die hilfreichen Antworten!

Aber eins verstehe ich bei den Gewindeschneidern noch nicht:

>Vorschneider  = 1 Ring
>Mittelschneider = 2 Ringe
>Fetigschneider = keinen Ring

Was heißt das "Vorschneider", "Mittelschneider" und "Fertigschneider"? 
Kann ich mit einem dieser Gewindeschneider nicht gänzlich ein 
Gewindeschneiden und muss erst "vorschneiden" (1 Ring)? Wenn ja, wie 
weit?

Bisher hatte ich immer nur Gewindeschneider, die man von "oben bis 
unten" ins Loch komplett schneiden konnte.

Übrigens: Habe spaßeshalber mal beim Hersteller (Garant) der 
verstellbahren Ahle nach dem Preis geschaut..Ach du Sch***! :-o
Da hat Opi ja richtige Werte im Keller schlummern, da einiges noch 
originalverpackt und unbenutzt ist.


Grüße

von Olaf (Gast)


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> Was heißt das "Vorschneider", "Mittelschneider" und "Fertigschneider"?

Interessant mit wie wenig Basiswissen die Menschen heute auf die Welt 
kommen. Mir hat mein Opa all das noch vermitteln koennen bevor er mir 
die Sachen vererbt hat. .-)

Es ist nicht moeglich/sinnvoll in einem einzigen Durchgang ein Gewinde 
von Hand zu schneiden. Zum einen weil man dann mehr Kraft braucht und 
weil dann die Gefahr besteht das ein Gewinde schief wird. Der 
Vorschneider nimmt erstmal nur sehr wenig Material weg. Dadurch kann man 
ihn gut ausrichten und das Gewinde wird gerade. Der Mittelschneider 
nimmt dann das meiste Material weg und der Fertigschneider formt auch 
noch etwas. Wenn man damit umgehen kann dann werden die Gewinde mit 
sowas deutlich besser als wenn der Bastler zu Maschinengewinderbohrer 
und Akkuschrauber greift.

Das ganze setzt ausserdem vorraus das man die richtigen Bohrer hat! Nur 
falls du dich als naechstes wunderst wieso du noch Bohrer mit 3.3 oder 
4.8mm findest.

Olaf

von Hobbyspaner (Gast)


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Olaf schrieb:
> Es ist nicht moeglich/sinnvoll in einem einzigen Durchgang ein Gewinde
> von Hand zu schneiden

Doch, bei einer Durchgangsbohrung. Die Sätze sind nur für Sacklöcher.

Olaf schrieb:
> Wenn man damit umgehen kann dann werden die Gewinde mit sowas deutlich
> besser als wenn der Bastler zu Maschinengewinderbohrer und Akkuschrauber
> greift

[  ]  Du hast selbst schon Erfahrungen damit gesammelt und weißt wovon 
du sprichst.

Olaf schrieb:
> Mir hat mein Opa all das noch vermitteln koennen bevor er mir die Sachen
> vererbt hat.

Dein Opa kannte eben leider noch keinen Akkuschrauber ;)

von Loddar (Gast)


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Olaf schrieb:
> Nur
> falls du dich als naechstes wunderst wieso du noch Bohrer mit 3.3 oder
> 4.8mm findest.

beim 4,8er würde ich mich schon wundern, für welches Gewinde ist denn 
der?

von Jürgen H. (calor)


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Hobbyspaner schrieb:
> Die Sätze sind nur für Sacklöcher.

Und da stört dann häufig der elend lange Anschnitt der Handgewindbohrer. 
Also nimmt man lieber doch wieder den Maschinengewindebohrer.

von Walter T. (nicolas)


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Loddar schrieb:
> beim 4,8er würde ich mich schon wundern, für welches Gewinde ist denn
> der?

Für Kernloch M6 (je nach Material) oder für H-Passung 5mm (je nach 
Material) zum aufreiben.

Es besteht nicht das ganze Leben aus Baustahl.

Jürgen H. schrieb:
> Und da stört dann häufig der elend lange Anschnitt der Handgewindbohrer.
> Also nimmt man lieber doch wieder den Maschinengewindebohrer.

Und auch hier gilt der Satz: Es besteht nicht das ganze Leben aus Alu 
oder Baustahl.

: Bearbeitet durch User
von Jürgen H. (calor)


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Walter T. schrieb:
> Und auch hier gilt der Satz: Es besteht nicht das ganze Leben aus Alu
> oder Baustahl.

Natürlich nicht. Zum Glück gibts ja auch noch Messing. Das ist sehr viel 
freundlicher als die beiden oben genannten. :-)

von Walter T. (nicolas)


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Jürgen H. schrieb:
> Zum Glück gibts ja auch noch Messing. Das ist sehr viel
> freundlicher als die beiden oben genannten. :-)

Zumindest die superkutanen Anteile sind freundlich. Die subkutanen 
weniger.

von Paul B. (paul_baumann)


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Walter T. schrieb:
> Die subkutanen
> weniger.

Das geht mir richtig unter die Haut...

MfG Paul

von Christian (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Jürgen H. schrieb:
>> Zum Glück gibts ja auch noch Messing. Das ist sehr viel
>> freundlicher als die beiden oben genannten. :-)
>
> Zumindest die superkutanen Anteile sind freundlich. Die subkutanen
> weniger.

Und ich dachte schon, ich bin der Einzige, der sich regelmäßig 
Messingspänchen in die Finger einzieht ;-)

Grüße
Christian

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Nach dem Gewindebohrer Nummer Null sind meine Alu-Gewinde immer sehr 
leichtgängig. Besser man hört bei Nummer zwei auf.
Ich nehme auch den kleinen Akkuschrauber mit einstellbarem Drehmoment 
und Dreibackenfutter mit Bit-Sechskantachse. Das Windeisen ist eine 
ziemlich wacklige Angelegenheit mit viel zu großem Hebelarm. Knacks, und 
ich habe mal wieder das Problem, den abgebrochenen Bohrer rauszubekommen 
ohne das Werkstück völlig zu verhunzen.

von Karl Käfer (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Das Windeisen ist eine ziemlich wacklige Angelegenheit mit viel zu
> großem Hebelarm. Knacks, und ich habe mal wieder das Problem, den
> abgebrochenen Bohrer rauszubekommen ohne das Werkstück völlig zu
> verhunzen.

Gelernt ist gelernt, dann klappt's auch mit dem Windeisen. ;-)

Angelegentlich möchte ich darauf aufmerksam machen, daß das Mundwerk von 
"Hobbyspaner" offensichtlich bedeutend größer ist als seine 
Sachkenntnis. Wer einer der komplett falschen Aussagen dieses Herrn 
vertraut, riskiert seine Werkzeuge und Werkstücke!

von Hobbyspaner (Gast)


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Karl Käfer schrieb:
> Angelegentlich möchte ich darauf aufmerksam machen, daß das Mundwerk von
> "Hobbyspaner" offensichtlich bedeutend größer ist als seine
> Sachkenntnis. Wer einer der komplett falschen Aussagen dieses Herrn
> vertraut, riskiert seine Werkzeuge und Werkstücke!

Bist du auch einer von den grauen Herren die es nicht anders kennen, 
weil eben so gelernt? Du sagst selbst das man das Gewindebohren mit dem 
Windeisen gelernt haben muss, damit es klappt. Und ich sage mit dem 
Schrauber ist es einfacher gerade zu bohren. Und die Gefahr das 
teilweise fertige Gewinde wieder zu ruinieren ist kleiner, gerade in 
weichen Werkstoffen. Ein bischen Feingefühl im "Gasfinger" 
vorrausgesetzt.
Das letzte was ich brauche ist ein abgebrochener Gewindebohrer im 
Werkstück. Selbstverständlich habe ich das auch schon geschafft, ist 
aber eine Ewigkeit her (auf Holz klopf).
Also, lass der Evolution eine Chance. Nur Mut, probiere es einfach mal 
aus!

von Hobbyspaner (Gast)


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Bissel Werbung, aber schaus dir trotzdem an:

https://www.youtube.com/watch?v=uA4bgmaaiRI

von Flow (Gast)


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Karl Käfer, dann erzähl doch mal.
Ich bin nicht fündig geworden.

von Funkenspalt (Gast)


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Hobbyspaner schrieb:
> Olaf schrieb:
>> Es ist nicht moeglich/sinnvoll in einem einzigen Durchgang ein Gewinde
>> von Hand zu schneiden
>
> Doch, bei einer Durchgangsbohrung. Die Sätze sind nur für Sacklöcher.

Das stimmt nicht. Mit dem elends langen Anschnitt sind die eher nicht 
für Sacklochbohrungen geeignet. Warum soll man denn damit kein 
Durchgangsgewinde schneiden können...

Bei dem Video von Fein schauderts mich... Die Drehzahl beim Senken ist 
viel zu hoch. So etwas hätte ich von Fein nicht erwartet. Egal. Fein hat 
extra Handgewindebohrmaschinen mit Rücklauf im Angebot. Geniale Teile! 
Davon habe ich eine mit Spannzangenfutter und eine mit Pendelfutter in 
Betrieb.

Grüße

von Hobbyspaner (Gast)


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Funkenspalt schrieb:
> Das stimmt nicht. Mit dem elends langen Anschnitt sind die eher nicht
> für Sacklochbohrungen geeignet.

Schau dir den Fertigbohrer an. Nix langer Anschnitt. Genau deshalb musst 
du ja mit den anderen vorarbeiten.
Wenn es ein Sackloch mit (nutzbarem) Gewinde bis zum Grund sein muss, 
habe ich mir auch schon mal einen Gewindebohrer zurechtgeschliffen, also 
etwas gekürzt. Eigentlich ist das aber Murks, das Teil sollte so 
konstruiert sein das man etwas Platz hat.

Funkenspalt schrieb:
> Warum soll man denn damit kein
> Durchgangsgewinde schneiden können...

Du kannst und musst es sogar, wenn du keinen Einschnittbohrer hast. Ich 
verbringe meine freie Zeit lieber anders ;)

von Walter S. (avatar)


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Walter T. schrieb:
> Für Kernloch M6 (je nach Material)

für welches Material nimmt man den 4,8er Bohrer,
wo gibt es eine Tabelle für Kernlöcher in verschiedenen Materialien?

von Walter T. (nicolas)


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Walter S. schrieb:
> für welches Material nimmt man den 4,8er Bohrer,
> wo gibt es eine Tabelle für Kernlöcher in verschiedenen Materialien?

Frei nach Loriot: Eine Hausfrau hat das im Gefüüüühl. Keine Ahnung, ob 
es da Tabellen gibt. Ich habe das blaue Tabellenbuch (Europa-Lehrmittel) 
gerade nicht zur Hand.

Ich mache die Kernbohrung gern etwas enger

- bei Kunststoff

- bei dünnen Alu-Platten (Dicke < 5mm)

oft auch in der Kombination mit Fertigschneider weglassen, wie DG1UQ.

von L. H. (holzkopf)


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Hobbyspaner schrieb:
> L. H. schrieb:
>> die Gewindeschneider sind Werkzeuge, die nur per Windeisen einzusetzen
>> sind.
>
> Wenn man auf schiefe Gewinde steht..
> Ich verwende Gewindebohrer auf der Drehbank, auf der Fräse und vor allem
> im Akkuschrauber. Ein bisschen Übung vorausgesetzt klappt das super.
> Gerade kleine Gewinde bis M5 werden mit dem Schneideisen verhunzt.

"Schiefe Gewinde"??
Klar:
Wenn die einwandfreie Fluchtung Gewindeschneider/Vorbohrung per 
irgendeiner Maschine erreicht werden kann, mache ich das auch so beim 
Anschneiden des Gewindes. Und schneide dann per Windeisen weiter.

Wenn aber keine Maschinen zum Anschneiden verfügbar sind:
Dazu gibt es dann immer noch die kleinen Metallwinkel, um eben keine 
schiefe Gewinde zu schneiden. ;)
D.h. man setzt zunächst den Gewindeschneider nach Augenmaß etwa vertikal 
zum Werkstück an und dreht ihn dabei per Windeisen, bis er "angebissen" 
hat.
Dann kontrolliert man per Winkel, ob er tatsächlich vertikal angesetzt 
wurde.
Was so gut wie nie der Fall ist. :D

Anschließend korrigiert man den Gewindeschneider hin zur Vertikalen, was 
völlig problemlos machbar ist.
Und nachdem man ein klein wenig weiter geschnitten hat, kontrolliert man 
nochmal die einwandfreie vertikale Ausrichtung.
Korrigiert die ggf., was ebenfalls nochmal problemlos machbar ist.

Und erst dann, wenn man sicher ist, daß die vertikale Ausrichtung 
stimmt, schneidet man das Gewinde weiter.

Schiefe Gewinde?
Lächerlich, wenn man weiß, wie es hinzubekommen ist, Gewinde ordentlich 
schneiden zu können.
Kleine Gewinde verhunzen?
Vielleicht mit dem Akkuschrauber ja.
Bei richtigem Vorgehen jedoch todsicher nicht.

Ich käme auch offengestanden nie auf die Idee, per Akkuschrauber ein 
Gewinde zu schneiden.
Nicht mal dann, wenn ein Gewindeschneider mit einem Strich, also ein 
"Vorschneider", zur Verfügung steht.
Ich kann Dir auch ganz genau sagen, warum nicht.

Weil ich nämlich von "Hau-Ruck-Methoden" überhaupt nichts mehr halte.
Damit bin ich viel zu oft "auf die Schnauze gefallen", um derlei 
Schmarrn weiterhin zu praktizieren.

Und ich wage auch zu behaupten, daß Du per Akkuschrauber viel 
wahrscheinlicher schiefe Gewinde erzeugst als wenn Du die ordentlich 
schneiden würdest. :D

Auch bereits "Vorschneider" können schief schneiden.
Fluchtung zur Bohrung mit dem Akkuschrauber "frei Schnauze"??
Oder willst Du mir/uns hierzu etwa weismachen, daß die Fluchtung per 
Akkuschrauber einwandfrei sei??

Kann sein, aber kann auch nicht sein.
Läuft also auf Zufalls-Ergebnisse hinaus.
Mit mindestens 50 % Wahrscheinlichkeit erzeugst Du also per 
Akkuschrauber schiefe Gewinde. :D

Ich "stehe" wirklich nicht auf schiefe Gewinde.
Sondern schneide die so, daß sie gerade sind.
Auch bei Durchmessern weit unter 5 mm wird da gar nichts verhunzt.

von L. H. (holzkopf)


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Hobbyspaner schrieb:
> Dann
> noch der Mist mit dem Zurückdrehen und Span brechen. Kein Wunder daß
> manche Leute Angst vorm Gewindebohren haben. Einfach den Gewindebohrer
> in den Schrauber, Schmiermittel dran und mit einem beherztem Schnitt in
> das Teil gebohrt. Fertsch.

Ja, ja - beherzt irgendwie ratz-fatz herumschneiden. Fertsch.

Erinnert mich irgendwie an ein Parallel-Thema, wo dann am Schluß genannt 
wurde:
Fettig Meister.

Fertsch und fettig, was ist das eigentlich?
Hessischer Dialekt oder was?
Jedenfalls repräsentativ dafür, daß man nicht mal bemüht ist, die 
deutsche Sprache zu pflegen.
Analoges ist dann genau so bzgl. des Gehaltes der jeweiligen Beiträge 
feststellbar:
Oberflächliches Daherhudeln.

Meist verknüpft mit wenig Sach-Wissen/-Verstand.
Und das "schnelle Fertig-Damit" wird dann auch noch als das 
Non-Plus-Ultra propagiert.
Tatsächlich handelt es sich dabei jedoch bei näherem Hinsehen i.d.R. nur 
um Anleitungen Scheißdreck bewerkstelligen zu können. :D

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hobbyspaner schrieb:
> Bissel Werbung, aber schaus dir trotzdem an:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=uA4bgmaaiRI

Die wissen sicherlich sehr genau, warum sie das nur in einer pisseligen 
dünnen Alu-Frontplatte zeigen. Und sogar dabei hat der "Experte" in dem 
Video schon so wenig Gefühl im "Gasfinger", daß der Schmierstoff 
verbrennt -- schau Dir den Rauch an, dann weißte alles. Insofern 
bestätigt das Video nicht Deine Aussage, sondern die von "Karl Käfer".

von Hobbyspaner (Gast)


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Käse. Da verbrennt nix. Ein wenig verdampfender Schmierstoff, das 
bekomme ich noch mit dem Windeisen hin.

@holzkopf, karl, sheeva, funkenspalt:

Ob ihr es glaubt oder nicht, ist mir auch egal, ICH bohre meine Gewinde 
mit dem Schrauber. Die Qualität dieser Gewinde ist sehr gut. Und es geht 
schneller.
Für mich ist die Diskussion hier beendet, sachlich tragt ihr eh nix bei.

btw. Es gibt diese Gewindebohrer mit Sechskant, ich denke extra für 
Akkuschrauber.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hobbyspaner schrieb:
> Käse. Da verbrennt nix. Ein wenig verdampfender Schmierstoff, das
> bekomme ich noch mit dem Windeisen hin.

In so einem dünnen Alublech? Dann wundert mich Deine Abneigung gegen das 
Windeisen überhaupt nicht mehr, Du machst da wohl irgendwas flashc.

> @holzkopf, karl, sheeva, funkenspalt:
>
> Ob ihr es glaubt oder nicht, ist mir auch egal, ICH bohre meine Gewinde
> mit dem Schrauber.

Kannste ja machen, sind nicht mein Werkzeug und nicht meine Werkstücke.

> Die Qualität dieser Gewinde ist sehr gut.

Das behauptest Du. Ich hingegen wette, daß Du noch keins davon mit einer 
Gewindelehre überprüft hast (oder, nach Deinem bisherigen Auftritt hier, 
das Ergebnis wohl nicht zugeben würdest).

> Und es geht schneller.

Das bestimmt, aber vor allem macht es Dein Werkzeug stumpf, erzeugt 
regelmäßig schiefe oder nicht maßhaltige Gewinde und riskiert Deine 
Werkstücke, weil Du keinerlei Kontrolle über die Schneidkräfte hast.

> Für mich ist die Diskussion hier beendet, sachlich tragt ihr eh nix bei.

Für die anderen kann ich nicht sprechen, aber ich wollte dazu gar keinen 
sachlichen Beitrag leisten. Ich wollte nur andere davor warnen, Deinem 
laienhaften (und arroganten) Vortrag zu folgen und die eigenen Werkzeuge 
und Werkstücke zu ruinieren. Was Du in Deiner kleinen Kemenate proschst, 
ist Dein Problem und für mich herzlich uninteressant.

Nebenbei: wenn man sich schon über den vierten Geisterfahrer wundert, 
ist man es wahrscheinlich selbst. Nur so 'ne Idee.

von Walter S. (avatar)


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Sheeva P. schrieb:
> Nebenbei: wenn man sich schon über den vierten Geisterfahrer wundert,
> ist man es wahrscheinlich selbst. Nur so 'ne Idee.

ich schneide die meisten Gewinde auch mit dem Akkuschrauber.
Ich behaupte jetzt nicht dass sie perfekt sind, ABER:

während der Meister noch den ersten Vorschneider ausrichtet habe ich 
schon 3 Gewinde komplett geschnitten.
Wenn es perfekt sein muss arbeiten wir mit Vorrichtungen um den 
Gewindebohrer senkrecht auszurichten, aber weiterhin mit Akkuschrauber.
Die Gewinde von Hand zu schneiden würde uns keiner zahlen

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Walter S. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Nebenbei: wenn man sich schon über den vierten Geisterfahrer wundert,
>> ist man es wahrscheinlich selbst. Nur so 'ne Idee.
>
> ich schneide die meisten Gewinde auch mit dem Akkuschrauber.
> Ich behaupte jetzt nicht dass sie perfekt sind, ABER:
>
> während der Meister noch den ersten Vorschneider ausrichtet habe ich
> schon 3 Gewinde komplett geschnitten.
> Wenn es perfekt sein muss arbeiten wir mit Vorrichtungen um den
> Gewindebohrer senkrecht auszurichten, aber weiterhin mit Akkuschrauber.
> Die Gewinde von Hand zu schneiden würde uns keiner zahlen

Da habt Ihr aber Glück, daß Euer Controller noch nicht gerafft hat, daß 
der hohe Verschleiß an Eurer, hrm, burschikosen Arbeitsweise liegt -- 
und daß Eure Kunden die Qualität der Gewinde nicht prüfen.

von Tom (Gast)


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Wer von den Dreiersatz-Verfechtern hier übt Gewindebohren professionell 
aus?

von Sascha S. (dec)


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Tom schrieb:
> Wer von den Dreiersatz-Verfechtern hier übt Gewindebohren professionell
> aus?

Keiner! :-D

Genau so wie die Phobie Gewinde mit Maschinen zu schneiden, völlig 
übertrieben. Notfalls kann man sich ja ein Führungswürfel oder 
Führungs-U bauen damit die Orthogonalität zur Ebene gegeben ist. Wenn 
das Gewindeschneiden mit handgeführten Maschinen nur von "Murksern" 
durchgeführt wird, würde Fein sicher nicht extra Gewindebohrmaschinen 
anbieten.
https://www.fein.de/de_de/bohren/gewindebohrer/gwp-10-0332009/

In dem oben genannten Video wird meiner Meinung nach ein rostfreier 
Stahl gebohrt. Man beachte den Senkvorgang. Die Drehzahl ist zwar so 
oder so zu hoch, aber das typische Geräusch von rostbeständigen Stählen.

Viele Grüße

von michael_ (Gast)


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Maschinengewindebohrer beinhalten ja schon im Namen, wofür sie gemacht 
wurden.
Natürlich kann man sie auch im Handbetrieb mißbrauchen.
Ich würde eine Grenze dafür bis max. M6 in Stahl setzen.
Und man sollte die Anwendung unterscheiden.
Seit Jahrzehnten mach ich Gewinde in kleine Teile mit einer 
Handbohrmaschine.
ebay 350992658929
Hinten in den Schraubstock gespannt. Geht prima, auch mit dem 
Dreiersatz.

Walter S. schrieb:
> Wenn es perfekt sein muss arbeiten wir mit Vorrichtungen um den
> Gewindebohrer senkrecht auszurichten, aber weiterhin mit Akkuschrauber.

Ihr solltet mal über die Anschaffung einer Gewindeschneidmaschine 
nachdenken.
Geht noch schneller und besser als der Akkuschrauber.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Sascha S. schrieb:
> Tom schrieb:
>> Wer von den Dreiersatz-Verfechtern hier übt Gewindebohren professionell
>> aus?
>
> Keiner! :-D

Aber ja doch.

> Genau so wie die Phobie Gewinde mit Maschinen zu schneiden, völlig
> übertrieben.

Ich habe überhaupt kein Problem damit, Gewinde maschinell zu schneiden 
-- auf einer ordentlich geführten Maschine mit Drehzahlregelung, jedoch 
eben nicht mit einem Akkuschrauber. Für Dreh- und Fräsmaschinen gibt es 
eigens Maschinengewindebohrer, für dafür eingerichtete 
Standbohrmaschinen sogar Schneidautomaten, die bei Erreichen einer 
gewissen Tiefe oder Übersteigen einer eingestellten Schneidkraft 
automatisch auf Rücklauf schalten.

> https://www.fein.de/de_de/bohren/gewindebohrer/gwp-10-0332009/

Du hast aber verstanden, daß das gerade kein normaler Akkuschrauber 
ist?

von Hp M. (nachtmix)


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Hobbyspaner schrieb:
> btw. Es gibt diese Gewindebohrer mit Sechskant, ich denke extra für
> Akkuschrauber.

Oder etwa für die dreieckigen Bohrlöcher?

von Holm T. (Gast)


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Hobbyspaner schrieb:
> Käse. Da verbrennt nix. Ein wenig verdampfender Schmierstoff, das
> bekomme ich noch mit dem Windeisen hin.
>
> @holzkopf, karl, sheeva, funkenspalt:
>
> Ob ihr es glaubt oder nicht, ist mir auch egal, ICH bohre meine Gewinde
> mit dem Schrauber. Die Qualität dieser Gewinde ist sehr gut. Und es geht
> schneller.
> Für mich ist die Diskussion hier beendet, sachlich tragt ihr eh nix bei.
>
> btw. Es gibt diese Gewindebohrer mit Sechskant, ich denke extra für
> Akkuschrauber.

...eine genagelte Schraube hält besser als ein geschraubter Nagel..
Du solltest einen größeren Hammer benutzen..


Gruß,

Holm

von Walter S. (avatar)


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Sheeva P. schrieb:
> Da habt Ihr aber Glück, daß Euer Controller noch nicht gerafft hat, daß
> der hohe Verschleiß an Eurer, hrm, burschikosen Arbeitsweise liegt --

unser Controller kann rechnen ;-)

1 Gewindebohrer M6 für 11 Euro hält bei uns ca. 500 Gewinde in 1.4301
macht also rund 2cent pro Gewinde

bei Arbeitskosten von ca.30Euro entsprechen 2 Cent 2,4Sekunden

Mit dem Akkuschrauber sparen wir die 2,4 sec aber x-fach ein

und auch ein handgestreichelter Gewindebohrer ist in Edelstahl 
irgendwann hinüber ...

von Sascha S. (dec)


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michael_ schrieb:
> Maschinengewindebohrer beinhalten ja schon im Namen, wofür sie gemacht
> wurden.
> Natürlich kann man sie auch im Handbetrieb mißbrauchen.
> Ich würde eine Grenze dafür bis max. M6 in Stahl setzen.
> Und man sollte die Anwendung unterscheiden.

Die Maschinengewindebohrer heißen aber nicht 
"Nur-Maschinengewindebohrer". Mit der oben genannten handgeführten 
Maschine schneide ich durchaus bis M10 in Stahl. Meistens ist es aber M8 
mit Gewindetiefe 2x D.

> Seit Jahrzehnten mach ich Gewinde in kleine Teile mit einer
> Handbohrmaschine.
> ebay 350992658929
> Hinten in den Schraubstock gespannt. Geht prima, auch mit dem
> Dreiersatz.
>
> Walter S. schrieb:
>> Wenn es perfekt sein muss arbeiten wir mit Vorrichtungen um den
>> Gewindebohrer senkrecht auszurichten, aber weiterhin mit Akkuschrauber.

Genau, das habe ich ja auch schon geschrieben.

Sheeva P. schrieb:
> Sascha S. schrieb:
>> Tom schrieb:
>>> Wer von den Dreiersatz-Verfechtern hier übt Gewindebohren professionell
>>> aus?
>>
>> Keiner! :-D
>
> Aber ja doch.

Ok. Aber keiner der ernsthaft Geld verdienen will oder täglich nur eine 
geringe Stückzahl an Gewinden fertigen muss

>> Genau so wie die Phobie Gewinde mit Maschinen zu schneiden, völlig
>> übertrieben.
>
> Ich habe überhaupt kein Problem damit, Gewinde maschinell zu schneiden
> -- auf einer ordentlich geführten Maschine mit Drehzahlregelung, jedoch
> eben nicht mit einem Akkuschrauber. Für Dreh- und Fräsmaschinen gibt es
> eigens Maschinengewindebohrer, für dafür eingerichtete
> Standbohrmaschinen sogar Schneidautomaten, die bei Erreichen einer
> gewissen Tiefe oder Übersteigen einer eingestellten Schneidkraft
> automatisch auf Rücklauf schalten.

Mit Maschinen meinte ich handgeführte Maschinen. Da habe ich mich 
undeutlich ausgedrückt. Sry. Wenn möglich benutze ich auch lieber die 
Standbohrmaschine oder schneide die Bohrungen auf der Fräsmaschine nach 
dem Bohren.

>> https://www.fein.de/de_de/bohren/gewindebohrer/gwp-10-0332009/
>
> Du hast aber verstanden, daß das gerade kein normaler Akkuschrauber
> ist?

Durchaus, ich benutze zwei dieser Maschinen. Einmal mit 
Spannzangenfutter und einmal mit dem Pendelausgleichsfutter. Nur stellt 
sich mir die Frage wo der große Unterschied zum Akkubohrer sein soll. 
Klar, die Werkzeugspannung in der Spannzange ist besser und man kann 
ohne Anhalten des Antriebsmotors durch das integrierte Wendegetriebe 
direkt in den Rückwärtsgang wechseln. Das bringt aber erst bei großen 
Stückzahlen einen wirklichen Zeitvorteil! Sonst ist man da mit Anhalten, 
in den Linkslauf schalten und weiter auch nicht viel langsamer.


Mich fasziniert es immer wieder, was für ein Terz in diesem Forum wegen 
dem Gewindeschneiden getrieben wird. Es scheint mir so, als hätten viele 
in der Ausbildung das Schneiden mit den 3 stufigen Sätzen gelernt und 
sitzen auf diesen (meiner Meinung nach FAST überflüssigen) Übrigbleibsel 
überholter Technik als hätte es keinen Fortschritt gegeben.
Natürlich ist es für einen ungeübten nicht empfehlenswert einen 
Maschinengewindebohrer in eine Handbohrmaschine zu spannen und gleich am 
wichtigen Werkstück nach 8h Fertigungszeit das Gewinde mit dem 
Akkubohrer oder mit der Handbohrmaschine zu schneiden. Das kann nach 
Murphy nur schief (auf mehrere Arten zu verstehen!) gehen. Deswegen kann 
und sollte man das zuvor üben. Und des Weiteren behaupte ich mal, dass 
viele Gewinde mit dem dreiteiligen Satz genau so krumm geschnitten sind 
wie mit dem Maschinengewindebohrer von Hand.

Ich klinge nach dem Text jetzt wie wenn ich von den dreiteiligen Sätzen 
gar nichts halten würde. Das stimmt nicht ganz, denn auch ich war schon 
froh einen zu besitzen, als die Maschinengewindebohrer nach zwei 
Umdrehungen stumpf waren. Der dreiteile Satz war aber nach zwei Gewinden 
auch stumpf. Hier musste für eine Prototyp-Nietzange ein Knipex 
Zangenschlüssel 
(http://www.knipex.de/index.php?id=1216&L=0&page=group_detail&parentID=1368&groupID=1500) 
modifiziert werden. In die Backen musste je ein Gewinde, damit hier 
Stempel und Matritze montiert werden konnte. Die Zange ließ sich war mit 
beschichteten HSS-Co Bohrern problemlos bohren, das Gewindeschneiden war 
dagegen mit den Maschinengewindebohrern erschreckend. Stumpf nach zwei 
Umdrehungen. Bei VHM-Gewindebohrern hatte ich Bedenken, dass er bricht 
und in der Zange steckt. Daher habe ich mit den mehrteiligen gearbeitet. 
Jedoch musste das zweit Gewinde dann nochmals mit einem neuen 
Gewindebohrer nachgeschnitten werden, da hier der Fertigschneider auch 
schon so stumpf war. Heute würde ich das Gewinde einfach fräsen. Aber 
wie bekannt, ist man erst DANACH man schlauer. :-P

Viele Grüße

von L. H. (holzkopf)


Lesenswert?

Tom schrieb:
> Wer von den Dreiersatz-Verfechtern hier übt Gewindebohren professionell
> aus?

Darum geht es doch gar nicht.
Der TE zeigte (unten im Bild) Dreiersätze.

Und fragte danach, wie die zu verwenden sind.
Seine Frage wurde erschöpfend beantwortet. :D

Was er jetzt mit den Gewindeschneidern macht und wie er beliebt, das zu 
machen, ist seine Sache. ;)

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