Hallo zusammen, als Informatiker und Softwareentwickler bin ich immer wieder begeistert, wie manche hier im Forum den Besen bedienen - ich bin leider eher Zauberlehrling. Ich bastel seit Jahren als Hobbyist mit Mikrocontrollern, aber ich würde da gerne bei meinen Leisten (Programmierung) bleiben um ein zuverlässiges Produkt zu erreichen. Ziel: Ich möchte eine Platine entwickeln lassen. 1. Phasenanschnittsteuerung für 220V, die per Steuerungsspannung (0-5V) von 0-100% regelbar ist und kapazitive Lasten regeln kann. 2. 4 Solid-State-Relais 220V bis 4A pro Port 3. Arduino-Mini Schaltung (Firmata) Ich möchte, dass die Platine in ein Fischer-Gehäuse einschiebbar ist (10cm Platine), so dass das Endprodukt selbst konfektioniert werden kann. (Steckdosen, Schalter, USB-Port etc...) Fragen: 1.) An wen wende ich mich, um ein Platinenlayout das produziert werden kann erstellen zu lassen? 2.) Was darf die Entwicklung der Schaltung kosten? 3.) Wie kann ich sicher sein, dass an alles gedacht ist, wovon ich keine Ahnung habe (Abschirmung, Abnahme etc...)? Vielen Dank! Bin sicher nicht der erste, der sowas wissen will, aber habe keinen Thread gefunden. Kapital und Ernsthaftigkeit ist vorhanden.
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Ich bin jetzt nicht so der Profi, aber willst du wirklich "Phasenanschnitt" und dann noch für nichtohmsche Last? Also ich würde dann ja lieber Paketsteuerung haben wollen, wobei bei "Solid-State-Relais" denke ich sind die meisten eben Vollwellensteuerung.
Michael L. schrieb: > 1.) An wen wende ich mich, um ein Platinenlayout das produziert werden > kann erstellen zu lassen? An einen Fertiger deiner Wahl. Vorzugsweise einen in deiner Nähe, zu dem du auch hinfahren kannst, das macht die Diskussion einfacher. > 2.) Was darf die Entwicklung der Schaltung kosten? Was es kosten darf, musst du wissen :), was der Fertiger kalkuliert, ist dann was anderes. Letztlich erwartest du ja offensichtlich eine kleine Geräteentwicklung, einschließlich rechtlich relevanter Prüfungen (EMV Einstrahlung, EVM Aussendung, Niederspannungsrichtlinie). > 3.) Wie kann ich sicher sein, dass an alles gedacht ist, wovon ich keine > Ahnung habe (Abschirmung, Abnahme etc...)? Indem du dir jemanden aussuchst, der dir glaubhaft machen kann, dass er sowas schon erfolgreich getan hat.
Hi Jörg, erstmal vielen Dank für die Antwort und deine Zeit. 1.) "An einen Fertiger deiner Wahl". Wie heisst denn die Firmenbezeichnung einer Person die Elektrotechniker ist und Platinenlayouts erstellt? 2.) Hier hätten mich so grobe Werte interessiert...3000-5000 Euro. Oder eben realistische Werte. Vielen Dank!
@ Michael Leiss (Firma: ConsoleX) (consolex) >1.) "An einen Fertiger deiner Wahl". Man muss unterscheiden zwischen 1.) Dem Entwickler, der den Prototypen entwirft, aufbaut und testet. Nennt sich Hardwareentwickler. 2.) Der Firma, die an Hand der Fertigungdaten (Layoutdaten (Gerber), Stückliste, Bestückungsdaten etc.) die Platine herstellt und die Bauteile bestückt und lötet. >2.) Hier hätten mich so grobe Werte interessiert...3000-5000 Euro. Oder >eben realistische Werte. Naja, rechne mal mit 60 Eur/h aufwärts, macht ~500 Eur/Tag. So eine Schaltung zu entwickeln und zu bauen wird unter professionellen Gesichtspunkten mindestens 2 Wochen, macht 10 Arbeitstage. Und das ist ein Super-Sonderangebot! Die meisten Firmen werden an so einem Miniauftrag kein Interesse haben.
Danke für die offenen Worte. Ein Budget von 10 000 Euro hätten wir. Ich hoffe, dass jemand der über viel Erfahrung verfügt das Geld gerne nimmt und copy-paste ein Layout macht.
@ Michael Leiss (Firma: ConsoleX) (consolex) >1. Phasenanschnittsteuerung für 220V, die per Steuerungsspannung (0-5V) >von 0-100% regelbar ist und kapazitive Lasten regeln kann. Kapazitive Lasten kann man nur mit PhasenABschnittsteuerung betreiben, sonst zerreißt es dir beim schlaghartigen Einschalten der Spannung die Halbleiter.
Falk B. schrieb: > Die meisten Firmen werden an so einem Miniauftrag kein Interesse haben. Naja, sag das nicht, aber es sortiert sich halt in die Auftragslage dann irgendwie ein. Wenn man aber nicht mit der Erwartungshaltung ankommt, dass da in vier Wochen ein fertiges (und gemessenes) Gerät rauskommt, kann das schon klappen. Michael L. schrieb: > copy-paste ein Layout macht. Nun, das Layout selbst dürfte noch der kleinste Teil der Übung sein. Aber es muss ein Gehäuse rausgesucht werden, es müssen passende Anschlüsse her etc. pp. Je mehr du davon selbst irgendwie zusammen bekommst, um so weniger musst du „outsourcen“. Michael L. schrieb: > Wie heisst denn die Firmenbezeichnung einer Person die Elektrotechniker > ist und Platinenlayouts erstellt? Typisch sind das wohl eher Ingenieurbüros, aber es gibt durchaus auch Fertiger, die entsprechende Ingenieurkapazitäten selbst im Haus haben, weil sie eigene Elektronik-Entwicklung machen. Zumindest kenne ich hier jemanden :), aber du bist ja ein Stückchen weg von hier. Kann mir aber nicht vorstellen, dass sich in deiner Ecke da niemand finden sollte.
Ich brauche nur das Eagle-Layout. Das Konfektionieren würde ich auf eigene Faust regeln.
Michael L. schrieb: > Ich brauche nur das Eagle-Layout. Nein, siehe oben, du brauchst eine komplette Geräteentwicklung. Dir ein Layout rüberzureichen, ist das eine. Das kann man für ein paar Hunderter über die Bühne bekommen. Aber du möchtest ja ein Gerät am Ende haben, welches du auch verkaufen kannst, d. h. es muss den bereits genannten diversen Richtlinien entsprechen, damit du als der so genannte „Inverkehrbringer“ dann ruhigen Gewissens die CE-Zeichen draufkleben kannst und die dafür notwendige Konformitätserklärung in der Schublade liegen hast. Dafür brauchst du jemanden, der dir nicht nur ein initiales Layout macht, sondern der dich auch dann noch begleitet, wenn die ersten EMV-Messungen vielleicht doch nicht so toll waren. Am Ende musst du dann noch selbst entscheiden, ob du finale Messungen in einem Prüflabor durchführen lässt (damit du dieses ggf. in die Pflicht nehmen kannst, wenn es später Zweifel an der Einhaltung der Regelungen geben sollte), oder ob vielleicht dein Entwickler/Fertiger in der Lage ist, zwar nicht „offizielle“ Messungen durchzuführen, aber die Messungen insgesamt so viel Spielraum erwarten lassen, dass man sich sowieso keine Sorgen machen muss, dass alles regelkonform ist.
Jörg W. schrieb: > An einen Fertiger deiner Wahl. Fix und fertig: https://www.youtube.com/watch?v=_tSzZobYDJ8 ;-) MfG Paul
Jörg W. schrieb: > Nein, siehe oben, du brauchst eine komplette Geräteentwicklung. Ach so, was du natürlich selbst machen können solltest als Vorleistung ist, das technische Prinzip in einem Versuchsaufbau zum Laufen zu bekommen – damit solche „Gurken“, wie die von Falk genannte Phasenanschnittsteuerung einer kapazitiven Last, bereits ausgestanden sind. Dafür genügt ein ausreichend sicher vorgenommener Laboraufbau (auf die Berührungssicherheit natürlich achten). Kann ja gut sein, dass du dann plötzlich völlig andere Leistungshalbleiter brauchst, als du ursprünglich mal angedacht hattest.
Michael L. schrieb: > dass jemand der über viel Erfahrung verfügt das Geld gerne nimmt > und copy-paste ein Layout macht Was genau soll das jetzt bedeuten?
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Michael L. schrieb: > das Geld gerne nimmt > und copy-paste ein Layout macht. Wenn das deine Meinung über professionelle Entwickler ist, vergiss das Ganze, da ist Scheitern und Streit fest vorprogrammiert. Hard/Software-Entwicklungen gehen nur kooperativ und mit professionellem Vorgehen auf BEIDEN Seiten. Es würde mich garnicht wundern, wenn jemand, der das liest, auf den kalkulierten Preis nochmal 100% draufschlägt, rein vorsichtshalber. Georg
Hallo Michael, wenn du das tatsächlich als Entwicklungsauftrag vergeben willst, kannst du dich gerne bei mir melden. Erster Schritt (vor der Auftragsvergabe bzw. Angebotserstellung) muss aber, wie oben bereits erwähnt, die genaue Klärung der Anforderungen (Lastenheft) sein. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
"Wenn das deine Meinung über professionelle Entwickler ist, vergiss das Ganze, da ist Scheitern und Streit fest vorprogrammiert. Hard/Software-Entwicklungen gehen nur kooperativ und mit professionellem Vorgehen auf BEIDEN Seiten." Meine Meinung über professionelle Entwickler ist, dass man ein Repository aus Standardschaltungen hat und das Rad nicht neu erfinden muss zu diesem Thema. Alles andere ist eine Unterstellung! D.h. man kann "copy-paste" mit etwas Hirnschmalz das Layout zusammenstellen. Das ist nicht despektierlich gemeint! Ich denke ich kann im Rahmen eines Lastenheftes genau spezifizieren, was die Schaltung leisten soll. Danke Thorsten Ostermann - ich setze mich mit Dir in Verbindung!
So sind die Softwareentwickler, mal eben copy/paste aus dem repository. Ein Traumkunde.
Phasenanschnitt ist niemals für kapazitive Lasten. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/mawin.htm#20 Heers und Hermes könnten die Grundlagen für copy&paste haben. Wer macht EMV ? http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.20.1 Um die Schaltung/den Aufbau in Verkehr bringen zu können muss sie CE tragen, also Niedersoannungsverordnung und EMV genügen und bleifrei hergestellt werden.
Michael L. schrieb: > So sind die Softwareentwickler, mal eben copy/paste aus dem repository. > > Ein Traumkunde. Oh Gott. Bitte legen Sie meine Worte nicht auf die Waagschale - mir ist durchaus bewusst, dass das ein wenig überspitzt ist. Ich meine damit, dass man nicht eine Regelung für kapazitiven Lasten "from the scratch" neu erfinden muss, sondern diese evtl. als fertig verwendbare Schaltung vorliegen hat. Jeder der "copy/paste" auf die Waagschale legen möchte bitte einfach dem Thread verbleiben und den eigenen Problemen widmen. Als Softwareentwickler haben ich schon eine gesunde Vorstellung keine Angst. Mir ist klar, dass man das nicht im 5 Minuten zusammenflickt, aber auch dass man das Rad nicht neu erfinden muss.
Um was für eine kapazitive Last mit bis zu 920W handelt es sich denn hier?
Joe F. schrieb: > Um was für eine kapazitive Last mit bis zu 920W handelt es sich denn > hier? Hört sich verdächtig nach einem Punktschweissgerät zum schweissen von Akku-Paketen an. Das kann man auch gut mit fetten Elkos aufbauen. Die Einheit VAr wäre hier wohl sinnvoller.
Nemesis schrieb: > Hört sich verdächtig nach einem Punktschweissgerät zum schweissen > von Akku-Paketen an. Wozu sollte man denn dafür 230V AC und einen Dimmer benötigen? Der Hintergrund meiner Frage war eher, ob es sich nicht evtl. um eine induktive Last handelt...
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