Hallo, Ich löte seit geraumer Zeit Platinen mit Flussmittel von Amtech und bleifreiem Lötzinn. SMD sowie THT. Bis jetz hab ich die groben reste meist einfach mit einer Zahnbürste und Alkohol entfernt, funktioniert eigentlich ganz gut, aber es bleiben doch noch einige reste übrig. Wenn man das ganze mit Wasser abspült bleiben nach dem Trocknen überall weisse Reste übrig (Kalk?). Nun frag ich mich wie man das ganze "professionell" erledigen könnte, vor allem für Kleinserien Hat hier jemand Erfahrungen? Könnte man einen Ultraschallreiniger verwenden? Wenn ja, mit was für einem Medium drin? Gibt es Bauteile die man gar nicht reinigen sollte?
Bemühe doch einfach mal Dr. Google mit Begriffen wie Leiter- bzw. Platinenreiniger und dir wird eine große Palette an Möglichkeiten angeboten...
z.B. damit: http://www.electrolube.com/products/cleaning/swa/safewash_range_-_aqueous_cleaning/ Das gibt es auch als Schaum zum Einsprühen. Dabei ggf. mit einer Bürste abschrubben. Anschließend mit Wasser abspülen und mit Pressluft trockenblasen oder im Klimaschrank trocknen. Bei besonders hohen Anforderungen bzgl. Isolation (pH-Meter, Ladungsverstärker, ...) den letzten Spülgang mit DI-Wasser machen.
Habe nun bei google gesehen das viele einen Ultraschallreiniger verwenden. Würde sich sowas hier eignen? http://www.ultraschall-welt.de/emmi-h-23.html
Johnny S. schrieb: > Würde sich sowas hier eignen? Das funktioniert prima mit Isopropanol. Allerdings könntest du dabei in die Luft fliegen. Früher wurden die Ultraschallreiniger für Leiterplatten mit Freon betrieben (ich hatte so eine Anlage mit Lösungsmittel-Rückkondensation), aber das wurde ja aus guten Gründen verboten. Nimmt man dafür brennbare Lösungsmittel wie Alkohole, so muss die Anlage Ex-geschützt sein, auch aus guten Gründen. Das hat die professionellen Reinigungsanlagen um den Faktor 5..10 verteuert. Es gibt auch wässrige Reiniger in umgebauten Geschirrspülmaschinen, aber das funktioniert nur mit bestimmten Flussmitteln. Georg
Verschiedene Lötpinsel mit Isopropanol und das noch flüssige Zeugs mit Pressluft wegpusten.. Zuhause mit der Zahnbürste ohne Pressluft habe ich das gleiche Problem. EDIT: Wichtig wäre noch die Lötung sofort zu bereinigen.. nicht erst abkühlen lassen.
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Nachtrag, Zitat: "Achtung!!! Keine brennbaren Chemikalien, Säuren oder Chlorid enthaltende Stoffe und Haushaltsreiniger verwenden." Da erhebt sich doch die Frage, womit du dein Flussmittel denn entfernen willst. Bleibt wohl nur Seife, aber ob das reicht? Ultraschall allein wirkt auch keine Wunder. Georg
Jonny S. schrieb: > 'Kontakt LR' <Zitat> Sicherheitshinweise EU / Gefahrenbezeichnung F: Leichtentzündlich Sicherheitshinweise EU / S-Sätze S 16: Von Zündquellen fernhalten ‑ Nicht rauchen S 23: Gas Rauch Dampf / Aerosol nicht einatmen S 2: Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen S 35: Abfälle und Behälter müssen in gesicherter Weise beseitigt werden S 51: Nur in gut belüfteten Bereichen verwenden Inhalt 400 ml Sicherheitshinweise EU / R-Sätze R 11: Leichtentzündlich (F) R 36/38 : Reizt die Augen und die Haut R 52/53 : Schädlich für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben R 67: Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen (Z) </Zitat> In ein beheiztes Ultraschallbad würde ich das nicht einfüllen, aber ich bin ja auch ein altes übervorsichtiges Weichei. Zugegeben, verglichen mit Nitroglyzerin oder Plutonium ist das Zeug harmlos. Georg
Georg schrieb: > In ein beheiztes Ultraschallbad würde ich das nicht einfüllen, ... Ich würde es in gar kein Ultraschallbad einfüllen, ist ja auch nicht nötig.
Georg schrieb: > Nachtrag, Zitat: > > "Achtung!!! > > Keine brennbaren Chemikalien, Säuren oder Chlorid enthaltende Stoffe und > Haushaltsreiniger verwenden." > > Da erhebt sich doch die Frage, womit du dein Flussmittel denn entfernen > willst. Bleibt wohl nur Seife, aber ob das reicht? Ultraschall allein > wirkt auch keine Wunder. > > Georg Bei dem Angebot sind 2mal Reiniger nach Wahl dabei. Ich hätte dann diesen dazu bestellt http://www.ultraschall-welt.de/reinigungskonzentrate/reinigungskonzentrate-emag/em-303-500ml-leiter-und-platinen-reiniger.html sollte doch gehen oder?
Georg schrieb: > Jonny S. schrieb: >> 'Kontakt LR' > > <Zitat> > Sicherheitshinweise EU / Gefahrenbezeichnung > ... Die wären bei Wodka aber auch nicht wesentlich anders ;)
Johnny S. schrieb: > sollte doch gehen oder? Hört sich gut an, und wenn die das mitliefern können sie sich auch nicht drauf rausreden, dadurch wäre der US-Reiniger kaputtgegangen. Ich würde zuerst mal die Brühe so probieren, und wenn das klappt kannst du das Gerät kaufen, nach der Werbung macht es einen guten Eindruck. Was dir bleibt ist das Problem fleckenfrei zu trocknen. Georg
Georg schrieb: > Johnny S. schrieb: >> sollte doch gehen oder? > > Hört sich gut an, und wenn die das mitliefern können sie sich auch nicht > drauf rausreden, dadurch wäre der US-Reiniger kaputtgegangen. Ich würde > zuerst mal die Brühe so probieren, und wenn das klappt kannst du das > Gerät kaufen, nach der Werbung macht es einen guten Eindruck. > > Was dir bleibt ist das Problem fleckenfrei zu trocknen. > > Georg Wie soll ich die "Brühe" testen ohne das Gerät? :D Das trocknen... ich hätte das dann einfach nochmal mit destiliertem Wasser abgespült und mit Druckluft abgeblasen und dann vlt so ne halbe stunde im Backofen bei 50°C getrocknet... 50° sollte den Bauteile nichts tun oder?
In der Firma nehmen wir sowas wie das hier: http://www.mgchemicals.com/products/solder/flux-removers/flux-remover-for-pc-boards-4140/ Aber nur für Reparaturen. Was in der Fertigung verwendet wird, weiß ich nicht. Das geht gut, stinkt aber zum Himmel. Mir ist das zu stinkig für Zuhause, daher nehme ich Isopropanol und Zahnbürste. Das klappt aber nur so lala, auch ich hab die weißen Reste. Zum Ultraschall: Das mit dem Ultraschall würde ich sein lassen. Wir hatten hier angeblich schon mal Probleme mit Uhrenquarzen (vor meiner Zeit). Das man das nicht tun soll, sagt auch ein rennomierter Hersteller: http://www.jauch.de/ablage/med_00000814_1410529797_Crystal_Handling_Cond_EN.pdf Zitate: "It is strongly recommended not to apply ultrasonic waves during cleaning" Gültig für Tuning fork crystals. Aber bei anderen Quarzen sieht es auch nicht besser aus. Keine Ahnung, was Kerkos dazu sagen, wegen Piezoeffekt und so. Ich würde es generell eher nicht tun.
Da mich das Thema Ultraschallreiniger auch schon immer mal interessiert hat, habe ich hier im Forum meist mitgelesen wenn es um diese Geräte ging. Der Tenor in diesen Threads war, daß die Ultraschall-Leistung der Geräte eine entscheidende Bedeutung für die Tauglichkeit, z.B. zur Leiterplattenreinigung, hat. Vielleicht sollte dieser Aspekt bei der Auswahl entsprechend berücksichtigt werden. Dein oben verlinktes Gerät hat z.B. 60W Ultraschall-Leistung. Selbst bei Amazon bekommt man mittlerweile günstige US-Reiniger - http://www.amazon.de/FLOUREON%C2%AE-Ultraschallreiniger-Ultraschall-Reinigungsger%C3%A4te-Ultraschall-Reiniger/dp/B00OUS2IFI/ref=sr_1_22?s=kitchen&ie=UTF8&qid=1452699819&sr=1-22
Johnny S. schrieb: > Das trocknen... ich hätte das dann einfach nochmal mit destiliertem > Wasser abgespült und mit Druckluft abgeblasen und dann vlt so ne halbe > stunde im Backofen bei 50°C getrocknet... 50° sollte den Bauteile nichts > tun oder? Bis 80°C ist üblich, ausser Du hast Spezialbauteile drauf. Zum Nachspülen reicht Stadtwasser (tap water), ausser Du hast Spezialanforderungen bzgl der Leckströme. DI-Wasser schadet natürlich nicht, ist auch gut zum Teekochen ;-) Nicht alle Bauteile vertragen Ultraschall (insbesondere Quarze, ICs mit Keramikgehäuse, SAW, ...). Vorher ins Datenblatt gucken.
Johnny S. schrieb: > Wie soll ich die "Brühe" testen ohne das Gerät? :D Eine Brühe, die so einfach in der Schale nichts bewirkt, wird auch durch Ultraschall nicht zur Wunderwaffe. Vor allem aber riskierst du mit einem Vorabtest nur 11 Euro, aber natürlich, no risc no fun. Ich nehme normalerweise handelsüblichen Spiritus und eine Nagelbürste, danach Heisswasser. Die Ergebnisse sind so gut wie früher mit der grossen Ultraschallanlage, nur hatte die natürlich viel mehr Durchsatz, aber den brauchte ich schon damals nicht (ein paar tausend LP pro Tag). Georg
Die weissen Reste sind IMO nicht Kalk, sondern Wassereinlagerungen in den Harz/Flussmittelresten, die im halb angelösten Zustand noch weich sind. Sie treten nämlich auch auf, wenn man meint, die sonst (scheinbar) rückstandsfreie Trocknung von Kontakt-LR durch Pusten beschleunigen zu müssen... Da Spiritus auch immer noch direkt Wasser enthält, wird es damit erst recht provoziert. Für die Wasserthese spricht auch, dass man den weissen Belag durch kurzfristiges Erhitzen auch wieder unsichtbar bekommt.
Jonny S. schrieb: > 'Kontakt LR' hat mir bisher immer gute Dienste erwiesen. Der Bremsenreiniger der Elektronik :) Verdunstet besonders schnell, wenn man mit der Heißluftdüse kurz draufhält. Macht aber verhältnismäßig gut sauber. Max
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