Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Klare LEDs "diffusieren"?


von Klaus R. (klaus2)


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Hallo zusammen,

kennt jmd einen Trick, klare LEDs zu "diffusieren"? Die LEDs sollten 
nicht "dicker" werden, Tauchlack geht also nicht. Schmirgeln mit P800 
wird leider nicht absolut gleichmäßig. Säure? Lsgsmittel?

Klaus.

von Flip B. (frickelfreak)


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sandstrahlen.

von Frank (Gast)


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Manche Kunststoffe werden durch Aceton o.ä. etwas angelöst.

von Klaus R. (klaus2)


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...Sandstrahlen ist natürlich naheliegend, aber wohl sehr aufwendig. 
Aceton probiere ich mal, aber anlösen != diffusieren, aber mal sehn.

Klaus.

von Stephan W. (Gast)


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Hi Klaus,

Klaus R. schrieb:
> anlösen != diffusieren

guckst du hier:
http://www.chemieonline.de/forum/showthread.php?t=209296


Zitat:
Das ist kein chemischer Vorgang. Das Polymer versucht sich im Aceton 
aufzulösen. Nachdem das Aceton verdunstet ist bleibt kristallines 
Polymer zurück, was das Licht anders bricht und daher trübe aussieht. 
Mit Wärme bis zum TG-Punkt läßt sich die Trübung beseitigen.
Ja das geht auch mit anderen Ketonen. Nagellackentferner. 2-Butanon.

von Toc (Gast)


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> Schmirgeln mit P800 wird leider nicht absolut gleichmäßig.

Sicher? Das ist so fein, dass die Dicke der LED sich quasi nicht 
verändern sollte. Und ab einem gewissen Punkt wird die Oberfläche nicht 
mehr "rauer" sondern im Ganzen abgetragen. Ähnlich wie Sandstrahlen, wo 
es genau wie beim Schleifpapier auf die Korngröße ankommt.

von Klaus R. (klaus2)


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...wenn man genau hinsieht, sieht man die Schleifspuren hinterher. Vll 
lässt sich das mit einem Schleifschwamm und durch rotieren der LED 
verbessern, aber...zudem ist es berührungsempfindlich, Fettfinger sind 
da kontraproduktiv.

Klaus.

von klaus2 (Gast)


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...Aceton bringt mal NICHTS, grad ne viertel Stde abtauchen lassen.

Klaus.

von W.A. (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> ...wenn man genau hinsieht, sieht man die Schleifspuren hinterher.

Dann machst du was falsch. Nassschliff sollte es schon sein.

von Uwe S. (regionalligator)


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Mit einer Vliesfächerwalze anschleifen. Das ergibt sehr gleichmäßige 
Rauheit.

von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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Um wieviele gehts denn?
Feinen Sand nehmen, LED in Akkuschrauber einspannen, paar Sekunden 
eintauchen, fertig.

von Klaus R. (klaus2)


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Vliesfächerwalze hört sich gut an, iwo habe ich eine. Oder ich klebe mal 
Vogelsand auf Schaumstoff. Es geht nur um so 20 Stck, aber es soll 
reproduzierbar sein.

Klaus.

von Stefan (Gast)


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Also Aceton und in Vogelsand schwenken hatte ich auch schon durch :D
Hab dann angefangen mit nem Dremel und unterschiedlichen Aufsätzen das 
ging einigermaßen, aber man hat Schleifspuren gesehen.
Am besten ging es mit 1200er Nassschleifpapier... hat allerdings nach 
100 kein Spass mehr gemacht ....

Haben 2000 Leds diffus machen müssen für nen LED Cube.

Ein Kumpel hat dann aus einem Holzblock und einem Kupferrohr eine 
Sandstrahlpistole gebaut.
Haben die LEDs in Styropor gesteckt un immer so 200 300 gleichzeitig 
gestrahlt. -> Perfektes Ergebnis
Braucht allerdings ein Raum der staubig werden darf oder unmengen Sand 
und dann im freien machen.

von Klaus R. (klaus2)


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Schöne Geschichte ;) Und gut zu wissen, dass ich da nicht alleine bin - 
ich versuch mal einige der Tips, ggf auch nassschleifen. Sandstrahlen 
scheidet leider wg WAF aus ;)

Klaus.

von michael_ (Gast)


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Nebenfrage, gibt es keine diffusen LED mehr zu kaufen?

von Timmo H. (masterfx)


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Frank schrieb:
> Manche Kunststoffe werden durch Aceton o.ä. etwas angelöst.
Das funktioniert nur bei ABS, soweit ich weiss besteht das Gehäuse von 
klaren LED meist aus Polyethylen

von Rainolator Owner (Gast)


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bin da nicht so vom Fach, aber...

1 Handvoll LEDs in ein runder Behälter (Trommel, Walze, Konservendose, 
Eimer),
Sand dazugeben,
ein paar Stunden mit 40-90 Upm drehen (E: tumble).

Klar, auch die Pins werden da mit"gesandet": entweder das stört nicht 
oder sie müssen halt geschützt werden (auf Malerkrepp "aufgurten")

von Rainolator Owner (Gast)


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zumindest hab ich mit diesem Verfahren Erfolg beim "entrosten" von 
Kleinteile: die sehen danach aus wie Sandgestrahlt.

von Sebastian S. (amateur)


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Für Spielzeugbohrmaschinen wie die Dremels gibt es kleine, rotierende 
Bürsten. Vielleicht sogar eine weiche Drahtbürste.

von Old P. (Gast)


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Also wenn ss nur eine Hand voll sein soll, habe ich mit einem 
Glashaarpinsel gute Erfolge gehabt. Gleichmäßig von oben nach unten und 
gut.

Old-Papa

von bernte (Gast)


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das mit dem glashaarpinsel sollte gehen
pass aber auf das du die abfallenden fasern nicht einatmest
hab mich vor kurzem sehr erschrocken als ich malm eine münze direkt 
untern lichtsrahl gereinigt habe, erstaunlich wie viel kleine Glasfasern 
da durch die luft schweben

was noch gehen könnte
pack deine leds möglichst irgendwie stehend in ein verschließbare gefäß
und geben eine tube sekundenkleber in das gefäß (irgendwo neben die 
leds)
die kleberdämpfe erzeugen ein milchigen film auf den leds

von bernte (Gast)


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evtl muss man die leds auch vorher etwas mit Atemluft anhauchen um die 
Reaktion auf der Oberfläche zu verbessern

von Teo D. (teoderix)


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bernte schrieb:
> was noch gehen könnte
> pack deine leds möglichst irgendwie stehend in ein verschließbare gefäß
> und geben eine tube sekundenkleber in das gefäß (irgendwo neben die
> leds)
> die kleberdämpfe erzeugen ein milchigen film auf den leds

Dann sollten aber keine Fingerabdrücke o.ä. drauf sein :)

Rainolator Owner schrieb:
> 1 Handvoll LEDs in ein runder Behälter (Trommel, Walze, Konservendose,
> Eimer),
> Sand dazugeben,
> ein paar Stunden mit 40-90 Upm drehen (E: tumble).

Das scheint das vielversprechendste zu sein, vor allem wenn's um mehr 
als ne Handvoll LEDs geht.

Hab das zum Polieren genutzt. Holtzspreisel (gröbere Sägespäne) & 
Poliermittel.

von Martin S. (led_martin)


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michael_ schrieb:
> Nebenfrage, gibt es keine diffusen LED mehr zu kaufen?

Seit das bauen von LED-Blinkzeugs wieder etwas in Mode gekommen ist, 
wird es da wieder besser. Die großen Versender, wie Reichelt, halten 
sich da leider sehr zurück, aber auf eBay wird man fündig:

http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2050601.m570.l1313.TR4.TRC2.A0.H0.Xled+diffus.TRS0&_nkw=led+diffus&_sacat=0

Mit kt-elektronic, led-store_waldheim, eduarddell (Delloptoelectronics), 
und led-carlights (LED Profi) habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Uwe S. (regionalligator)


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bernte schrieb:
> evtl muss man die leds auch vorher etwas mit Atemluft anhauchen um die
> Reaktion auf der Oberfläche zu verbessern

Kann ich bestätigen! Meine Frau reagiert auch immer ganz diffus, wenn 
ich sie anhauche...;-)

von Jonny S. (zonk)


Angehängte Dateien:

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Ich hab mal blaue LEDs, weil sie bei direktem Hinsehen blendeten, leicht 
mit weißer Sprühfarbe besprüht. Ein viel angenehmeres Blau war die 
Folge.

lg

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (Gast)


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ich habe eine 7x7mm Kiefernleiste stirnseitig aufgebohrt und in das Loch 
kleine Schnipsel Nassschleifpapier reingebröselt. Das Holz dann in den 
Akuschrauber spannen und von oben auf die LED setzen. Vorher das Loch im 
Holz naß machen.
Ich habe so 240 LEDs für meinen Belichter diffusioniert. Später sagte 
man mir, das man das DAFÜR nicht macht. ZU spät. Habe meine von 
kt-electronic

von michael_ (Gast)


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Martin S. schrieb:
> Seit das bauen von LED-Blinkzeugs wieder etwas in Mode gekommen ist,
> wird es da wieder besser. Die großen Versender, wie Reichelt, halten
> sich da leider sehr zurück, aber auf eBay wird man fündig:

Hab gerade mal bei Reichelt geschaut. Bei 3mm gibt es ein gutes Angebot 
von diffusen LED.

von Georg (Gast)


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michael_ schrieb:
> gibt es ein gutes Angebot
> von diffusen LED.

Die sind auch echt diffus, nicht nur an der Oberfläche aufgerauht, das 
ist kein echter Ersatz.

Um klare LEDs im Volumen einzutrüben könnte man sie vielleicht mit hohen 
Neutronendosen bestrahlen, aber da ist der Kauf von fertigen diffusen 
LEDs doch etwas einfacher.

Georg

von Hp M. (nachtmix)


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Georg schrieb:
> Um klare LEDs im Volumen einzutrüben könnte man sie vielleicht mit hohen
> Neutronendosen bestrahlen,

Danach leuchten sie vermutlich auch ohne Strom...

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> …hohen
> Neutronendosen

Ist das wie eine Filmdose, nur ganz oben auf einem Regal?

von John D. (Gast)


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von Paul A. (wandkletterer)


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Stefan schrieb:

> Ein Kumpel hat dann aus einem Holzblock und einem Kupferrohr eine
> Sandstrahlpistole gebaut.
> Haben die LEDs in Styropor gesteckt un immer so 200 300 gleichzeitig
> gestrahlt. -> Perfektes Ergebnis
> Braucht allerdings ein Raum der staubig werden darf oder unmengen Sand
> und dann im freien machen.

Beschreib das mal näher.

von Martin S. (led_martin)


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michael_ schrieb:
> Hab gerade mal bei Reichelt geschaut. Bei 3mm gibt es ein gutes Angebot
> von diffusen LED.

Da hast Du natürlich Recht, da haben meine persönlichen Vorlieben 
reingespielt, wenn ich diffuse LEDs suche, bevorzuge ich meist Solche, 
bei denen das Gehäuse getrübt, aber nicht eingefärbt ist. Leider bin 
ich, bei Reichelt, auch schon auf fürchterliche 'Funzeln' gestoßen, mit 
LED-Chips drin von vorvorgestern. Die obengenannten Anbieter haben in 
den Diffusen die gleichen 'superhellen' Chips drin, wie in Denen mit 
klarem Gehäuse.

Mit freundlichen Grüßen - Martin

von Harald W. (wilhelms)


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bernte schrieb:

> das mit dem glashaarpinsel sollte gehen
> pass aber auf das du die abfallenden fasern nicht einatmest
> hab mich vor kurzem sehr erschrocken als ich malm eine münze direkt
> untern lichtsrahl gereinigt habe, erstaunlich wie viel kleine Glasfasern
> da durch die luft schweben

Nun, Glasfaser ist kein Asbest und die Fasern, die
Du sehen kannst werden auch wieder ausgehustet.
Kritisch ist der Grössenbereichdarunter; allerdings
habe ich da von Problemen speziell mit Glasfasern
noch nichts gehört. Trotzdem würde ich bei grösseren
Arbeiten mit Glasfasern einen Mundschutz tragen.

von Old P. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> bernte schrieb:
>
> Nun, Glasfaser ist kein Asbest und die Fasern, die
> Du sehen kannst werden auch wieder ausgehustet.
> Kritisch ist der Grössenbereichdarunter; allerdings
> habe ich da von Problemen speziell mit Glasfasern
> noch nichts gehört. Trotzdem würde ich bei grösseren
> Arbeiten mit Glasfasern einen Mundschutz tragen.

So ist es. Ich arbeite seit sehr vielen Jahren bei Bedarf immer mal mit 
diesem Glashaarpinsel (natürlich nie an feinen Kontakten). Der hat 
inzwischen auch seinen x-ten Pinselersatz. Klar brechen dort die Fasern 
ab, doch wirklich blöd sind die nur zwischen den Fingern. Dort pieken 
die rein und man sieht die fast nie. In die Lunge können die auch 
kommen, doch nur wenn ich kopfüber pinsele ;-) Ansonsten sind die so 
schwer, dass sie unmittelbar zu Boden fallen.
Fasern von Mineralwolle (Dachausbau) sind noch viel feiner, da würde ich 
schon zum Mundschutz greifen. Asbestfasern sind dagegen noch eine ganz 
andere Nummer! Die sind wirklich so fein, dass sie wie Staub schweben 
können.

Also, gesundheitsschädlich beim Pinseln mit dem Glashaarmörkel ist 
höchstens das damit angetragene Material, z.B. irgendwelche Oxyde.

Old-Papa

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