Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Probearbeit während Arbeitsverhältnis


von Silent_Bob (Gast)


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Guten Abend Ihr Lieben

Derzeit bin ich ungekündigt bei meinem aktuellen Arbeitgeber in Lohn und 
Brot. Der Vertrag sieht Nebenarbeit nur nach schriftlicher Genehmigung 
vor und hat auch noch die üblichen Konkurrenzklauseln.

Mir wurde nun im Rahmen eines Bewerbungsprozesses bei einer anderen 
Firma ein Tag Probearbeit angeboten (eher aufgedrückt) mit der 
Begründung meine Fähigkeiten besser einzuschätzen. Branche ist 
Maschinenbau/Anlagenbau.

Bauchgefühl an sich ist eigentlich ganz gut, die Leute sind nett, ein 
paar üblichen doofen Fragen in den Gesprächen aber ansonsten eigentlich 
ganz fair. Gehalt ist gut.

Hattet ihr das schon mal in eurer Karriere, das Angebot zur Probearbeit? 
Im Hinterkopf schwirrt natürlich auch der Gedanke dass sich die Firma 
sogar die zwei Wochen Kündigungsfrist in der Probezeit sparen will, auf 
der anderen Seite nimmt es vielleicht das eigene Risiko in der 
Probearbeit.

Nebenbei ist es rechtlich etwas sehr in der Grauzone, Nebentätigkeit 
findet keine statt da unentgeltich? Was haltet ihr davon?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Silent_Bob schrieb:
> Hattet ihr das schon mal in eurer Karriere, das Angebot zur Probearbeit?
Nein.
> Im Hinterkopf schwirrt natürlich auch der Gedanke dass sich die Firma
> sogar die zwei Wochen Kündigungsfrist in der Probezeit sparen will, auf
> der anderen Seite nimmt es vielleicht das eigene Risiko in der
> Probearbeit.
Wieso wollen die sich was sparen?
"zwei Wochen Kündigungsfrist" haste erst wenn kein Tarifvertrag gilt.
>
> Nebenbei ist es rechtlich etwas sehr in der Grauzone, Nebentätigkeit
> findet keine statt da unentgeltich? Was haltet ihr davon?

Finger weg, oder Anwalt fragen!
Einen Tag Probearbeit? Umsonst?
Sachen gibt`s.
Probearbeit macht man  nicht, wenn man einen Job hat!

von Autor (Gast)


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Naja wenn du den Job unbedingt willst kannst du ja auch einen Tag Urlaub 
nehmen.

von Informatiker0815 (Gast)


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ist die Frage, ob es nicht etwas auffällig wirkt, wenn man einen Tag 
spontan Urlaub haben möchte.

Krankfeiern sollte man wohl auch besser nicht.

Meine Probearbeitstage (natürlich unvergütet und unversichert?) hatte 
ich absolvieren dürfen, als ich eh gerade in keinem 
Beschäftiungsverhältnis stand und arbeitssuchend gewesen bin.
In einem Unternehmen war ich zwei Tage - habe ganz normal Tickets 
abgearbeitet und am Ende hieß es, dass es doch nicht so passen würde. 
Nichtmal Geld für die Fahrtkosten wollte man mir erstatten.

von genervt (Gast)


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Silent_Bob schrieb:
> Nebenbei ist es rechtlich etwas sehr in der Grauzone, Nebentätigkeit
> findet keine statt da unentgeltich? Was haltet ihr davon?

Könnte ein Test sein, wie sehr du dich übervorteilen lässt.

von Niemand (Gast)


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> Branche ist Maschinenbau/Anlagenbau.
In welcher Region oder in welchen Regionen ist der AG beheimatet?
südlich von FFM + nördlich von S ?
Dann wäre mir klar, warum man dort neuerdings so verfährt!
Loser are not needed!

von Niemand (Gast)


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> Hattet ihr das schon mal in eurer Karriere, das Angebot zur Probearbeit?
Ja erst einmal, und da war mir der Ausgang des Debakels auch schon 
vorher klar!
Wenn du auf solch komische Test, so positiv reagierst, hast du vllt. 
jetzt schon zu 50% verloren!
Was will man an einem Tag bitte zeigen oder sehen können? Max die soz. 
Kompetenz im Umgang mit den zukünftigen Vorgesetzten und Kollegen, mehr 
eigentl. nicht wirklich.
Oder haben die dafür ein Kompetenzprüfzentrum?

von Isch_nix_wisse (Gast)


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Einen Tag Probearbeit? Klingt unseriös. Was kann man an einem Tag 
feststellen?

Höchstens ob er beim Mittagessen Tischmanieren aufweist und schön 
höflich ist.

Eine richtige Einschätzung eines Arbeitnehmers erhält man erst nach 
einem gelungen/vergeigten Projekt in einer vorgegeben Zeit.

von meckerziege (Gast)


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Seid doch mal nicht so negativ! Probearbeiten ist in manchen anderen 
Berufsbereichen durchaus sehr üblich und auch SINNVOLL. So weiß ich 
beispielsweise von Handwerkern, bei denen das so war.

Begreife das auch als deine Chance, dass du siehst, wie es dort so 
läuft. Gefällt dir das Betriebsklima? Die Räume? Die Kollegen sind in 
Ordnung? Das kannst du alles mal ohne Risiko anschauen. UND DICH AUCH 
DAGEGEN ENTSCHEIDEN! (Ja, auch da kenn ich jemanden, wo es erst beim 
Probearbeiten klar wurde, dass das kein guter Arbeitsplatz sein wird... 
Zum Glück noch früh genug gemerkt)

Einen Tag kurzfristig frei zu nehmen halte ich nicht für sonderlich 
auffällig. Es kommt irgendein Handwerker zu dir, du musst das Auto in 
die Werkstatt bringen, du hast einen Arzttermin etc.


Rechtliche Bewertung? Frag deinen Rechtsanwalt.

Ich würde es tun, denn beim Probearbeiten stehst du in keinem 
Arbeitsverhältnis (kein Vertrag, keine Bezahlung etc.).

von Nemesis (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Die Kollegen sind in
> Ordnung? Das kannst du alles mal ohne Risiko anschauen. UND DICH AUCH
> DAGEGEN ENTSCHEIDEN!

Allerdings merkt man an einem Tag selten, was da für Nerds abhängen.
Ein neues Gesicht wird jeder MA erst mal mit Vorsicht begegnen. Wenn
man irgendwann den neuen Kollegen richtig kennen gelernt hat, kommen
die Mobber zum Vorschein.

meckerziege schrieb:
> Einen Tag kurzfristig frei zu nehmen halte ich nicht für sonderlich
> auffällig. Es kommt irgendein Handwerker zu dir, du musst das Auto in
> die Werkstatt bringen, du hast einen Arzttermin etc.

Wofür der Urlaub eigentlich gar nicht gedacht ist, aber wofür er
leider oft genommen wird, wenn man noch genug davon hat.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Isch_nix_wisse schrieb:
> Einen Tag Probearbeit? Klingt unseriös.
Warum? Ist doch gut, dass sich ein Unternehmen überhaupt die Zeit dafür 
nimmt...

> Was kann man an einem Tag feststellen?
8 mal mehr als in 1 Stunde.

Nemesis schrieb:
> Allerdings merkt man an einem Tag selten, was da für Nerds abhängen.
Auch ein Nerd, der sich unbedingt einstllen lassen will, kann sich 
schlimmstenfalls für 8 Stunden verstellen.

meckerziege schrieb:
> Ich würde es tun
Wenn ich irgendwo rein wollte, dann würde ich das auch tun. Und sogar 
als Pluspunkt für das Unternehmen verbuchen.

von Nemesis (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Auch ein Nerd, der sich unbedingt einstllen lassen will, kann sich
> schlimmstenfalls für 8 Stunden verstellen.

Wenn der den Job braucht, schafft der auch locker ein halbes Jahr.
Nach der Probezeit... ;-b

von Lexter (Gast)


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Probearbeit? Wie wärs denn mit Probegehalt? ^^

von Nemesis (Gast)


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Lexter schrieb:
> Probearbeit? Wie wärs denn mit Probegehalt? ^^

Ne, Schmerzensgeld gibts da nicht. ;-b

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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meckerziege schrieb:
> Ich würde es tun, denn beim Probearbeiten stehst du in keinem
> Arbeitsverhältnis (kein Vertrag, keine Bezahlung etc.).

Irrtum, ist ein Kündigungsgrund!

http://karrierebibel.de/probearbeit/

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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genervt schrieb:
> Silent_Bob schrieb:
>> Nebenbei ist es rechtlich etwas sehr in der Grauzone, Nebentätigkeit
>> findet keine statt da unentgeltich? Was haltet ihr davon?
>
> Könnte ein Test sein, wie sehr du dich übervorteilen lässt.

Und als "kick in the ass" rufen sie auch noch den aktuellen AG an und 
flüstern ihm den Tag.

von englisches germanium (Gast)


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Silent_Bob schrieb:
> Mir wurde nun im Rahmen eines Bewerbungsprozesses bei einer anderen
> Firma ein Tag Probearbeit angeboten (eher aufgedrückt) mit der
> Begründung meine Fähigkeiten besser einzuschätzen.
Was machstn da? Zementsäcke schleppen, Bierkisten ausfahren? Nur in 
solchen Knochenjobs ist das sinnvoll und üblich um zu sehen ob der 
Sklave nach 2h schon keine Lust mehr hat oder schlapp macht.

Probearbeit in einem Ingenieursjobs? Einen Tag? Was soll man da schon 
herausfinden? Ob du den Einschaltknopf des Monitors findest?

So ein Schwachsinn, das würde ich denen gleich mal klar machen und von 
mir aus absagen, das kann nur ein Scheissjob sein.

von Nemesis (Gast)


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englisches germanium schrieb:
> So ein Schwachsinn, das würde ich denen gleich mal klar machen und von
> mir aus absagen, das kann nur ein Scheissjob sein.

Der Job muss ja nicht schlecht sein. In so einem Fall degradiert
sich die Firma, was die aber kaum berühren wird, nicht mal wenn
das die breite Runde machen würde. Die Firmen haben doch eh keine
Nachteile, aber der Bewerber oft schon. Wenn der alte Job nämlich
futsch ist und beim neuen klappt es nicht, steht der AN nämlich
ziemlich dumm da. Hier fehlt einfach der Anreiz das junge 
Beschäftigungsverhältnis aufrecht zu erhalten.
Da wäre ein Schmerzensgeld in Höhe von drei Monatsgehältern für den AN 
nämlich vernünftig und angemessen. Natürlich sehen Arbeitgeber ein
Arbeitsverhältnis ganz anders, nämlich als ein Gnade.

von Informatiker0815 (Gast)


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Mein letztes Arbeitsverhält begann mit einem Probetag: Erst ein 
Telefoninterview, wo mir vorher per eMail ein Termin genannt wurde, an 
dem ich anrufen sollte. Ein paar Tage später folgte dann die Einladung 
zu einem Probetag. Hier begann der Tag mit einem kleinen Grundgang. 
Anschließend wurde ich an einen Arbeitsplatz geführt und der 
Abteilungsleiter (der Softwareentwicklung) gab mir einen Zettel, auf dem 
eine Aufgabe beschrieben war. Diese sollte ich bis zum Nachmittag 
umsetzen und dann die Ergebnisse präsentieren.

Von der Idee her keine schlechte Maßnahme, um ein Gefühl für die Leute 
zu bekommen. Die Aufgabe war so gestaltet, wie sich später auch das 
Arbeiten herausstellte: die Technologien, Frameworks und deren Versionen 
waren fix. Damit galt es die gegebenen Probleme zu lösen. Es waren auch 
haargenau die gleichen Hilfsmittel, wie später im Alltag auch. 
Lustigerweise hatte ich mit genau diesen bislang keine Erfahrung. 
Dennoch gelang es mir, eine brauchbare Lösung zu finden.

Am späten Nachmittag erfolgte dann das eigentliche Vorstellungsgespräch 
mit der Geschäftsführung / Personalabteilung.

-----

auch hier gab es für den Tag keine "Entschädigung": gleich im 
Telefoninterview wurde gesagt, dass mir keine Fahrtkosten erstattet 
werden. Ich war danna uch nicht so dreißt, wegen den paar Euro 
nachzuhaken.

von englisches germanium (Gast)


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Informatiker0815 schrieb:
> Mein letztes Arbeitsverhält begann mit einem Probetag: Erst ein
> Telefoninterview, wo mir vorher per eMail ein Termin genannt wurde, an
> dem ich anrufen sollte. Ein paar Tage später folgte dann die Einladung
> zu einem Probetag. Hier begann der Tag mit einem kleinen Grundgang.
> Anschließend wurde ich an einen Arbeitsplatz geführt und der
> Abteilungsleiter (der Softwareentwicklung) gab mir einen Zettel, auf dem
> eine Aufgabe beschrieben war. Diese sollte ich bis zum Nachmittag
> umsetzen und dann die Ergebnisse präsentieren.
Was sollen denn solche "Tests" aussagen? Selbst wenn einer den Test 
vergeigt kann der trotzdem gut sein. Schlechter Tag, Prüfungsangst,...

> Von der Idee her keine schlechte Maßnahme, um ein Gefühl für die Leute
> zu bekommen.
Dafür sind eigentlich Referenzen/Arbeitszeugnisse in der Bewerbung 
gedacht.

> Die Aufgabe war so gestaltet, wie sich später auch das
> Arbeiten herausstellte: die Technologien, Frameworks und deren Versionen
> waren fix. Damit galt es die gegebenen Probleme zu lösen. Es waren auch
> haargenau die gleichen Hilfsmittel, wie später im Alltag auch.
> Lustigerweise hatte ich mit genau diesen bislang keine Erfahrung.
> Dennoch gelang es mir, eine brauchbare Lösung zu finden.
Tja und genau deshalb ist das mehr Lotteriespiel, hätte auch anders 
ausgehen können, bei einem anderen Framework, das vielleicht seine 
Mackenhat die man erst kennen muss,... es ist völlig absurd in solche 
Mikrotests auf die Fähigkeiten zu schliessen, ähnlich doof sind 
Mikrobenchmarks, ist im Prinzip genau das selbe.

> auch hier gab es für den Tag keine "Entschädigung": gleich im
> Telefoninterview wurde gesagt, dass mir keine Fahrtkosten erstattet
> werden.
Was ich für eine Frechheit halte. Alle Nachteile dem Bittsteller. Und 
wehe der stellt auch noch Forderungen!

> Ich war danna uch nicht so dreißt, wegen den paar Euro nachzuhaken.
Aha "dreist" ist das also schon. Da hat ja die Konditionierung schon 
gewirkt, genau der richtige Mann für den Laden.

von Berater (Gast)


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Informatiker0815 schrieb:
> Meine Probearbeitstage (natürlich unvergütet und unversichert?) hatte
> ich absolvieren dürfen, als ich eh gerade in keinem
> Beschäftiungsverhältnis stand


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*****  PROBEARBEIT JEGLICHER ART IST UNGESETZLICH!!!!     *****
*****                                                     *****
*****  VOR ARBEITSAUFNAHME IST EIN VERTRAG ZU SCHLIESSEN  *****
*****                                                     *****
*****  DAZU GIBT ES UNZAEHLIGE URTEILE, ALSO ANZEIGEN !!  *****
*****                                                     *****
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von Niemand (Gast)


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@ Informatiker0815 schrieb
> auch hier gab es für den Tag keine "Entschädigung": gleich im Telefoninter > 
view wurde gesagt, dass mir keine Fahrtkosten erstattet werden. Ich war
> danna uch nicht so dreißt, wegen den paar Euro nachzuhaken.
um mal zu der Pointe davon zu kommen: ist daraus etwas geworden, oder 
war es letztendlich nur wieder ein Versuch und damit Lehre für dich?

Wieso solltest du wegen der Fahrtkosten, eigentlich sind das ja Peanuts 
ggü. der Zeit und den ganzen gesamten Kosten für sowas, nochmal 
nachhaken wollen?
Was hättest du nicht schon vorher verstanden, mit dem Hinweis, es gibt 
keine Kostenerstattung?

Aus solchen Typen erwächst eigentlich das Monopol sämtlicher Firmen, 
abgekochte Profis können und wollen die doch gar nicht haben!

von englisches germanium (Gast)


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Berater schrieb:
> *****  PROBEARBEIT JEGLICHER ART IST UNGESETZLICH!!!!     *****
Pauschal falsch.

> *****  VOR ARBEITSAUFNAHME IST EIN VERTRAG ZU SCHLIESSEN  *****
Jau macht immer sinn.


> *****  DAZU GIBT ES UNZAEHLIGE URTEILE, ALSO ANZEIGEN !!  *****
http://www.weigelt-ziegler.de/Probearbeit-nicht-zum-Nulltarif.246.0.html

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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englisches germanium schrieb:
> Probearbeit in einem Ingenieursjobs? Einen Tag?
Vorstellungsgespräch? Eine Stunde?

> So ein Schwachsinn, das würde ich denen gleich mal klar machen und von
> mir aus absagen, das kann nur ein Scheissjob sein.
Ja, wozu eigentlich noch bewerben? Man kann doch einfach irgendwo 
anfangen, und die ider ich können dann ja gleich wieder kündigen wenns 
nicht passt...

> das kann nur ein Scheissjob sein.
Ich sehe immer noch eher positive Aspekte:
1. der Bewerber ist schon fast eingestellt
   (man gibt nicht 200 Bewerbern einen "Schnuppertag")
2. man kann sich die Firma mal genauer ansehen: Ausrüstung, Kantine usw
   (man muss diese Chance aber auch nutzen und fragen)
3. man sieht, was und wie da tatsächlich gearbeitet wird
   (dazu muss man natürlich die Augen aufmachen)

Wenn einer natürlich jeden Job nach 2 Jahren hinwirft und dann immer 5 
"Probetage" arbeiten müsste, um eine Firma zu finden, dann geht das den 
schon hart an. Aber so einer wird auch gar nicht zum "Schnuppertag" 
eingeladen.

von oszi40 (Gast)


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Abgesehen von arbeitsrechtlichen Sachen, muß ein Schnuppertag kein 
Nachteil sein, wenn man da schon mitbekommt was in dieser Firma läuft. 
Eine wichtigere Frage für mich wäre, wie lange die anderen Kollegen dort 
schon arbeiten und wie das Klima ist! Ein andere Arbeit kann Menschen 
glücklicher oder sehr unglücklich machen, wenn sie sich dort nicht wohl 
fühlen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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oszi40 schrieb:
> Abgesehen von arbeitsrechtlichen Sachen, muß ein Schnuppertag kein
> Nachteil sein, wenn man da schon mitbekommt was in dieser Firma läuft.

Lothar M. schrieb:
> Wenn einer natürlich jeden Job nach 2 Jahren hinwirft und dann immer 5
> "Probetage" arbeiten müsste, um eine Firma zu finden, dann geht das den
> schon hart an. Aber so einer wird auch gar nicht zum "Schnuppertag"
> eingeladen.

Was machste wenn dich die Firma als AÜG`ler verticken will?
Da fährste zum Kundenbetrieb 50-60 km und kannste da mal für 2-3 Tage 
umsonst Probearbeiten.
Z.B Eintüten von Handsender oder Telefonmarketing.
Wenn der pot. Entleiher dann sagt, iiiii der is mir zu OSSI!
Dann kannste wieder nach Hause fahren und dir deine Blödheit genau 
nochmal vorfluhen.

von Zocker_49 (Gast)


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> Probearbeit während Arbeitsverhältnis

Ist schon seltsam auf welche Ideen die Firmen kommen.
Ist aber nicht neu.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Cha-woma M. schrieb:
> Was machste...
Sehr scharf erkannt und prompt Birnen mit Erdäpfeln verglichen. Hier 
geht es darum, dass sich einer gut vorstellen kann dort and dieser 
Stelle zu arbeiten:
Denn Silent_Bob schrieb:
>>>> Bauchgefühl an sich ist eigentlich ganz gut, die Leute sind nett, ein
>>>> paar üblichen doofen Fragen in den Gesprächen aber ansonsten eigentlich
>>>> ganz fair. Gehalt ist gut.
Und das hat ja wohl exakt eine Korrelation von genau 0 mit diesem 
konstruierten und an den Haaren herbeigezogenen Beispiel.

Cha-woma M. schrieb:
> und dir deine Blödheit genau nochmal vorfluhen.
Oder andersrum: wer das macht, was du beschreibst, der sollte auch 
weiterhin genau das machen. Das ist seine Aufgabe und seine Bestimmung 
auf diesem Planeten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Gästchen (Gast)


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Jedes Mal wenn ich denke dass unsere lieben BWL-ler ihren Tiefpunkt 
erreicht haben, kommt eine neue Perversion die alles von vorher toppt.
Abgesehen von der rechtlichen Seite (was ist wenn dir was dabei pasiert, 
ist das nun Arbeitsverhältnis oder privat?) ist dieses Probearbeiten 
absoluter Schwachsinn. Ich begründe:

*Jeder ist im Stande einen Tag lang zu schauspielern
*Jeder kann auch einen schlechten Tag haben und keine gute 
Arbeitsleistung hbaen
*Von einem Tag bekommt man auch kein Bild vom Arbeitsumfeld
*Der erste Arbeitstag ist sinnlos für Leistungsbewertung da man sich 
erst nicht auskennt
*Das Arbeitsumfeld ist zur neuen Person am Anfang neutral

PS: Was ist überhaupt der Grund für solche Ideen? Ist schon die 
Probezeit zu teuer oder einfach zu viel gekokst?

Gruß.

von Held_der_Arbeit (Gast)


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Dekadente Zeiten, die in Deutschland herrschen. Überall muss 
Wohlfühlatmosphäre herrschen, die Kollegen müssen so nett sein, dass man 
mit denen gerne auch mal die Treppe runterrollen könnte. Der Chef soll 
dich geradezu bemuttern und dir auch den Mund abputzen nachdem 
morgendlich von der Firma servierten Kakao mit Rosinenschnecke.

Das ist nicht normal, sondern fluffigweiches Wunderland.

Normal ist, wenn der Chef ein cholerischer, kontraproduktiver Idiot ist 
und die meisten Kollegen überwundene Komplexe haben, die sie während der 
Arbeit ausleben.

Das war jetzt überspitzt alles ausgedrückt, aber Arbeiten bedeutet auch, 
dass man auch mit Widrigkeiten und mit komplexebeladene "Kollegen" klar 
kommen muss und auch die Fehler des dummen Chefs ausgleichen muss.

Wer etwas sucht kann auch gleich nach einer modellhaften Frau suchen die 
häuslich, treu und genügsam ist.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Gästchen schrieb:
> PS: Was ist überhaupt der Grund für solche Ideen? Ist schon die
> Probezeit zu teuer oder einfach zu viel gekokst?

Die brauchen vllt. einen der die technische Doku umpackt.

von Ich (Gast)


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Um welche Art Job geht es?
Kellner?
Elektriker?
Techniker?
Programmierer?
Ingenieur?

Arbeitsrechtlich - die Buschtrommeln sind oft gut und während eines 
festen Arbeitsverhätnisses Probearbeiten könnte schwierig werden, im 
Zweifel sethst du ganz ohne Job da.

Selbst merkt man an einem Tag auch nicht, wie es in einem Unternehmen 
läuft.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> *Jeder ist im Stande einen Tag lang zu schauspielern
Manche tun das das ganze Leben...
> *Jeder kann auch einen schlechten Tag haben und keine gute
> Arbeitsleistung hbaen
An diesem einen Tag wirst du nichts Sinnvolles arbeiten. Das ist aber 
sicher jedem Beteiligten klar. Aber man sieht schon mal, ob der neue 
Prüffeldingenieur weiß, wo das gefährliche Ende des Lötkolbens ist und 
wie herum ein Schaltplan zu haltne und zu lesen ist.
> *Von einem Tag bekommt man auch kein Bild vom Arbeitsumfeld
Wenn man die Augen aufmacht sieht man einiges. Ich zumindest.
> *Der erste Arbeitstag ist sinnlos für Leistungsbewertung da man sich
> erst nicht auskennt
Ja, aber dann sieht man schon mal, wie man mit Neuem umgeht.
> *Das Arbeitsumfeld ist zur neuen Person am Anfang neutral
Ist doch schön. Dann ist das kein Störfaktor. Und wie gesagt: mit den 
richtigen Fragen findet man schnell raus, wo der Hase läuft. Ich 
zumindest.

> oder einfach zu viel gekokst?
Warum seht ihr das denn alles immer NEGATIV?
Sieh es egoistisch: ICH will dort die nächste Zeit mein Geld verdienen. 
Dann habe ICH die Chance, den Laden ein wenig besser kennenzulernen. Udn 
offenbar geht es in DIESEM Fall hier nicht darum, im Assesment-Center 
mit und gegen Andere um den Arbeitsplatz zu kämpfen...

> PS: Was ist überhaupt der Grund für solche Ideen?
Welche? Das "immer nur das Schlechte sehen wollen"? Keine Ahnung. Das 
ist bestimmten Menschen einfach gegeben. Und hier im A&B Forum ist die 
Quote irgendwie höher...

Ich schrieb:
> die Buschtrommeln sind oft gut
Hast du was, um dieses Gerücht irgendwie zu festigen?

: Bearbeitet durch Moderator
von Andrew T. (marsufant)


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Silent_Bob schrieb:

> Mir wurde nun im Rahmen eines Bewerbungsprozesses bei einer anderen
> Firma ein Tag Probearbeit angeboten (eher aufgedrückt) mit der
> Begründung meine Fähigkeiten besser einzuschätzen. Branche ist
> Maschinenbau/Anlagenbau.
>

>
> Hattet ihr das schon mal in eurer Karriere, das Angebot zur Probearbeit?

Kommt inzwischen häufiger vor. Und ist nicht so negativ zu sehen wie es 
viele Posts hier ausdrücken:

- Die AG vor Ort sehen  zumindest ob Du ein paar "basics" drauf hast 
(Lothar hat es ja bereits Beispiele ausgeführt).

- Du siehst wie die Stimmung vor Ort ist, und binnen 8h kann man schon 
mal etwas Einblick bekommen ob allles so positiv ist wie dargestellt. 
Binnen 2h Vorstellung geht da weniger.

Geh da entspannt hin, schau Dich um, halt Augen und Ohren offen -- denk 
dran: ein Tag Assesment Center wäre deutlich stressiger.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Die professionelle Bezeichung heisst auch nicht Probetag, sondern 
Assessment. Es gibt Assessment Zentren, da wird man unter 
Laborbedingungen auf vielfaeltigste Eigenschaften hin, das Berufliche 
ist nicht dabei, abgeklopft. Sowas haben aber nur Grossfirmen.

Was sich hier Probetag nennt, ist ein Assessment unter Echtbedingungen. 
Dabei kann man, der AG und der AN, mehr oder weniger lernen. Es ist 
dabei viel interessanter den Probanden bei nicht gewohnten Arbeiten 
anzuschauen. zB mit Tools, die nicht funktionieren. Dabei kann der 
Proband :
- zu heulen beginnen
- alle 10 Minuten eine Zigarette rauchen gehen
- rumschreien
- Leute fragen
- Leute nerven
- geduldig Details selbst herausfinden wollen, die es nicht gibt oder 
nicht relavant sind

Das sind alles Aussagen, die nicht zwingend schlecht sein muessen. 
Allenfalls muss man daran arbeiten. So bekommt ein AG ein Bild, das er 
sonst nicht bekommt.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Held_der_Arbeit schrieb:
> Wer etwas sucht kann auch gleich nach einer modellhaften Frau suchen die
> häuslich, treu und genügsam ist.

Reicht nicht!
Massenhaft Kohle muß die auch noch haben!

von Gästchen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Und wie gesagt: mit den
> richtigen Fragen findet man schnell raus, wo der Hase läuft. Ich
> zumindest.

Hallo Lothar,
ich könnte genau so deinen Beitrag sachlich gegenargumentieren, Absatz 
für Absatz, ich spare es mir mal, es hängt eben von der Sichtweise ab. 
Z.B. sehe ich es so dass du es in einem Tag nicht ausfragen kannst und 
nicht wissen kannst "wie der Hase läuft", egal wie gesprächig du bist. 
Das weißt man oft erst selbst nach vielen Jahren in einem Unternehmen 
wenn eine Konfliktsituation eintritt. Dann sieht man erst "den Hasen".

Und: ich sehe es zu negativ? Ich beziehe mich nur auf den ersten Beitrag 
dass Probearbeiten beim bestehenden Arbeitsverhältnis schon rechtlich 
ein großes Problem wäre. Was passiert denn wenn man auf den Weg dorthin 
einen Unfall hat, das ist das dann beruflich oder privat? Klar kann es 
sein dass der Personaler damit nichts Böses vorhat, aber durch seine 
Inkompetenz kann er hier eine gefährliche Situation hervorrufen. Ohne 
bestehendes Arbeitsverhältnis sehe ich Probearbeiten als POSITIV! Dann 
macht es schon Sinn.

von Gästchen (Gast)


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Held_der_Arbeit schrieb:
> Dekadente Zeiten, die in Deutschland herrschen. Überall muss
> Wohlfühlatmosphäre herrschen, die Kollegen müssen so nett sein, dass man
> mit denen gerne auch mal die Treppe runterrollen könnte. Der Chef soll
> dich geradezu bemuttern und dir auch den Mund abputzen nachdem
> morgendlich von der Firma servierten Kakao mit Rosinenschnecke.

Klar, die Zeiten der Zeitarbeit, Scrum-Organisationen und 
Aufstocker-Jobs könnten nicht dekadenter sein. Die sollen doch alle froh 
sein dass sie Arbeit haben, frei nach dem Motto "Arbeit macht frei", 
oder? Wozu denn Gehalt, hier reicht eine Massenhaltung in einem Lager 
und Wasser/Brot.

PS: Ich hoffe du verstehst dass ich dich nicht provozieren wollte 
sondern ganz bewußt genau so überspitzt habe wie du es getan hast. 
Dieses Überspitzen macht keinen Sinn da man immer verdrehen kann.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Ich beziehe mich nur auf den ersten Beitrag dass Probearbeiten beim
> bestehenden Arbeitsverhältnis schon rechtlich ein großes Problem wäre.
Wie geht das dann mit den ganzen Assessment-Centern? Natürlich darf man 
sich woanders bewerben, so lange man noch fest angestellt ist.
Und wie gesagt: das hier ist sicher kein "Probearbeiten". Oder es geht 
nicht um einen halbwegs qualifizierten Job. Der wäre dann so ein 
Probearbeit auch gar nicht wert.

> Was passiert denn wenn man auf den Weg dorthin einen Unfall hat, das ist
> das dann beruflich oder privat?
Wenn man ein wenig denkt, dann wohl privat, denn man wollte ja "seine 
Oma besuchen". Oder einen alten Freund.

Interessant ist es dann, wenn man dort einen Unfall hat...

> Z.B. sehe ich es so dass du es in einem Tag nicht ausfragen kannst und
> nicht wissen kannst "wie der Hase läuft", egal wie gesprächig du bist.
Möglich. Aber ich habe schon einige Firmen kennengelernt, wo ich nach 1 
Tag sicher wusste, dass ich dort nicht arbeiten würde.
> Das weißt man oft erst selbst nach vielen Jahren in einem Unternehmen
> wenn eine Konfliktsituation eintritt. Dann sieht man erst "den Hasen".
Und wenn man es "viele Jahre" dort ausgehalten hat, kann
1. es nicht so schlimm sein.
2. man auch mal wieder kündigen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Lothar M. schrieb:
>> Was passiert denn wenn man auf den Weg dorthin einen Unfall hat, das ist
>> das dann beruflich oder privat?
> Wenn man ein wenig denkt, dann wohl privat, denn man wollte ja "seine
> Oma besuchen". Oder einen alten Freund.

Unfall, die Kosten trägt die Firma die einen "auf Probe" arbeiten läßt.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Lothar M. schrieb:
> Interessant ist es dann, wenn man dort einen Unfall hat...

Die Kosten trägt der, der einen "auf Probe" arbeiten läßt.

von Pandur S. (jetztnicht)


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>Gaestchen
>Z.B. sehe ich es so dass du es in einem Tag nicht ausfragen kannst und
nicht wissen kannst "wie der Hase läuft", egal wie gesprächig du bist.
Das weißt man oft erst selbst nach vielen Jahren in einem Unternehmen
wenn eine Konfliktsituation eintritt. Dann sieht man erst "den Hasen".


Dazu ist folgendes zu sagen.
Zum Einen waechst mit dem Alter die soziale Kompetenz. Dh man wird 
sensibilisierter auf Interaktionen und kann sie besser deuten.

Zum Anderen ist man nicht in einem statischen Umfeld. Das bedeutet durch 
Interaktionen veraendert man das Umfeld. Leute verhalten sich anders ob 
du da bist, oder nicht. Das ist ja der Sinn der sozialen Interaktion. 
Auch darin wird man mit dem Alter besser.

Bedeutet man kann durchaus nach einem Tag sagen, ob man mit der Person 
klar kommt.

von Oliver S. (oliverso)


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Cha-woma M. schrieb:
> Die Kosten trägt der, der einen "auf Probe" arbeiten läßt.

Mag sein. Aber spätestens dann gibt's ein paar nette Diskussionen mit 
dem (noch) aktuellen Arbeitgeber.

Oliver

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver S. schrieb:
> Aber spätestens dann gibt's ein paar nette Diskussionen mit dem (noch)
> aktuellen Arbeitgeber.
Genau das meinte ich mit "interessant"...   ;-)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Oliver S. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Die Kosten trägt der, der einen "auf Probe" arbeiten läßt.
>
> Mag sein. Aber spätestens dann gibt's ein paar nette Diskussionen mit
> dem (noch) aktuellen Arbeitgeber.
>
> Oliver

Genau!

von Niemand (Gast)


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Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)

Held_der_Arbeit schrieb:
>> Wer etwas sucht kann auch gleich nach einer modellhaften Frau suchen die
>> häuslich, treu und genügsam ist.

> Reicht nicht!
> Massenhaft Kohle muß die auch noch haben!
und du meinst, die teilt dann ihre fette Kohle mit einem armen 
Schlucker?

Man kann auch schon beim Arbeitsantritt am Probearbeitstag die richtigen 
Signale setzen, dass einen der Chef gleich wieder ungesehen heimschickt!
Solche Chefs suchen jetzt schon seit einem halben Jahr vergeblich den 
Traumprinzen!

Man muß alles mal mitgemacht haben, erst danach ist man schlauer!

von Gästchen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Wie geht das dann mit den ganzen Assessment-Centern? Natürlich darf man
> sich woanders bewerben, so lange man noch fest angestellt ist.
> Und wie gesagt: das hier ist sicher kein "Probearbeiten". Oder es geht
> nicht um einen halbwegs qualifizierten Job. Der wäre dann so ein
> Probearbeit auch gar nicht wert.

Was hat denn Bewerben mit der Proberarbeit zu tun? Nichts.

Lothar M. schrieb:
> Wenn man ein wenig denkt, dann wohl privat, denn man wollte ja "seine
> Oma besuchen". Oder einen alten Freund.

Und wenn man noch ein wenig nachdenkt, erinnert man sich an ein 
Sprichwort "Lügen haben kurze Beine". Wer lügt bringt sich schnell in 
Erklärungsnot, warum die Oma plötzlich im Gebäude eine Großkonzerns 
wohnt.

Lothar M. schrieb:
> Möglich. Aber ich habe schon einige Firmen kennengelernt, wo ich nach 1
> Tag sicher wusste, dass ich dort nicht arbeiten würde.

Das kann genau so ein Trugschluß sein. An diesem Tag mag etwas passiert 
sein was eher das falsche Bild der Firma abgibt.

Fazit: Probearbeiten ist, wie man seblst sieht, während eines 
Arbeitsverhältnisses (ich wollte nur zu Oma) illegal.

von RainFarn (Gast)


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Ich finde den Probearbeitstag gut! Du kannst dabei die Firma und die 
Fimenkultur kennenlernen. Ich achte dabei auf folgendes:
- Wenn die Mitarbeiter Familienfotos auf dem Schreibtisch haben, dann 
ist das ein schlechtes Zeichen. Entweder ist Arbeit macht so traurig, 
dass die Leute sich trösten müssen, oder die Leute sitzen da die Zeit 
bis zur Rente ab. In beiden Fällen ist das nix für mich. Wohlgemerkt 
kann es auch andere Gründe für Fotos geben, aber wenn die Fotos auf der 
Hälfte der Schreibtische stehen, dann ist was faul.
- Woher kommen die Anforderungen? Der Chef tütet unvollständige 
Anforderungen ein, und du darfst dir den Rest in der Firma 
zusammensuchen? Und du fertig bist, dann war das trotzdem nicht richtig? 
=> Finger weg.
- Ausstattung, ist das einigermaßen aktuell? Bekommt man einfach diese 
elektrostatischen Whiteboardfolien, PostIts, echte Whiteboards, 
Flipcharts, und die passenden Stifte, oder soll man das selbst kaufen? 
Wenn das nicht der Fall ist, dann tut die Führung nicht ihre Aufgabe, 
nämlich dafür zu sorgen, dass ich optimal arbeiten kann.
- Teamstruktur: Praktikantengaleere oder vom Werkstudenten bis zum 
Senior alles vorhanden
- Prozesse: Ist alles überreguliert, oder sind die Prozesse sinnvoll?
- Veränderungsmöglichkeit: Was passiert mit Mitarbeiterideen für 
Produkte und für Optimierungsmöglichkeiten?

Das alles kannst du rausfinden. Mir ist es egal, ob ich an dem Tag 
versichert bin, und ob mein derzeitiger Arbeitgeber sich über einen 
spontanten Tag Urlaub (er denkt sich dabei normalerweise das Richtige) 
wundert: Für mich ist so eine Einblicksmöglichkeit viel wert!

von Held_der_Arbeit (Gast)


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RainFarn schrieb:
> Ich finde den Probearbeitstag gut! Du kannst dabei die Firma und
> die
> Fimenkultur kennenlernen. Ich achte dabei auf folgendes:
> - Wenn die Mitarbeiter Familienfotos auf dem Schreibtisch haben, dann
> ist das ein schlechtes Zeichen. Entweder ist Arbeit macht so traurig,
> dass die Leute sich trösten müssen, oder die Leute sitzen da die Zeit
> bis zur Rente ab. In beiden Fällen ist das nix für mich. Wohlgemerkt
> kann es auch andere Gründe für Fotos geben, aber wenn die Fotos auf der
> Hälfte der Schreibtische stehen, dann ist was faul.
> - Woher kommen die Anforderungen? Der Chef tütet unvollständige
> Anforderungen ein, und du darfst dir den Rest in der Firma
> zusammensuchen? Und du fertig bist, dann war das trotzdem nicht richtig?
> => Finger weg.
> - Ausstattung, ist das einigermaßen aktuell? Bekommt man einfach diese
> elektrostatischen Whiteboardfolien, PostIts, echte Whiteboards,
> Flipcharts, und die passenden Stifte, oder soll man das selbst kaufen?
> Wenn das nicht der Fall ist, dann tut die Führung nicht ihre Aufgabe,
> nämlich dafür zu sorgen, dass ich optimal arbeiten kann.
> - Teamstruktur: Praktikantengaleere oder vom Werkstudenten bis zum
> Senior alles vorhanden
> - Prozesse: Ist alles überreguliert, oder sind die Prozesse sinnvoll?
> - Veränderungsmöglichkeit: Was passiert mit Mitarbeiterideen für
> Produkte und für Optimierungsmöglichkeiten?
>
> Das alles kannst du rausfinden. Mir ist es egal, ob ich an dem Tag
> versichert bin, und ob mein derzeitiger Arbeitgeber sich über einen
> spontanten Tag Urlaub (er denkt sich dabei normalerweise das Richtige)
> wundert: Für mich ist so eine Einblicksmöglichkeit viel wert!


Alles schön und gut, aber der Probearbeitstag ist schon von seinem Wesen 
her nicht zu Gunsten des Arbeitnehmers gedacht.

Du bist nämlich der Proband, nicht die Firma. Bei einer sehr guten Firma 
würden sie erst gar nicht so einen Probearbeitstagschwachsinn 
veranstalten, weil da die Personaler in der Analyse der Bewerber besser 
sind.
Mit Probearbeitstagen landet man eh nur bei Dorfklitschen, bei denen nur 
der kümmerliche Rest strandet.
Und auch da könnte dir die Firma gefallen und du sagst denen, wo du 
unterschreiben sollst, obwohl firmenseitig von einer Unterschrift gar 
keine Rede ist.

Fazit: Probearbeitstage sind eine Entwürdigung, die ich mir niemals 
antuen würde.
Andere Berufsstände wie z.B. Ärzte, Anwälte, Architekten und sogar 
Bauingenieure gehen viel besser mit Ihresgleichen um.

Nur besonders E-Techniker sind in vielerlei Hinsicht eine selten 
dämliche Spezies.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Was hat denn Bewerben mit der Proberarbeit zu tun? Nichts.
Sage ich doch auch. Gerade mal drei Zeilen drüber...

> Fazit: Probearbeiten ist, wie man seblst sieht, während eines
> Arbeitsverhältnisses illegal.
Dann darf man auch nicht ins Assessment-Center? Wo man ja auch auf die 
Probe gestellt wird?

> Und wenn man noch ein wenig nachdenkt, erinnert man sich an ein
> Sprichwort "Lügen haben kurze Beine".
Das tut doch hier konkret nichts zur Sache und ist nur ein 
Scheingefecht.
Denn das Selbe gilt doch auch, wenn du irgendwo ein "ganz normales" 
Vorstellungsgespräch hast, das ja auch mal weiter weg sein kann und 
einen Tag Urlaub braucht. Sagst du dann deinem Chef: ich seh' mich dann 
mal um!

Ich sehe diesen "Schnuppertag" genau so: ein verlängertes 
Vorstellungsgespräch. Und es ist ja nirgends festgelegt, wie lange das 
maximal dauern darf. Oder?

Held_der_Arbeit schrieb:
> Alles schön und gut, aber der Probearbeitstag ist schon von seinem Wesen
> her nicht zu Gunsten des Arbeitnehmers gedacht.
Wo genau steht das?

> Bei einer sehr guten Firma würden sie erst gar nicht so einen
> Probearbeitstagschwachsinn veranstalten, weil da die Personaler in der
> Analyse der Bewerber besser sind.
Und klar gibt es den Weihnachtsmann!!

> Bei einer sehr guten Firma würden sie erst gar nicht so einen
> Probearbeitstagschwachsinn veranstalten
In einer lausigen Bruchbude fängst du einfach am Montag mal an. Am 
Donnerstag sagt dir dann schon jemand, ob du nächsten Montag zu Hause 
bleiben kannst.

> Bei einer sehr guten Firma würden sie erst gar nicht so einen
> Probearbeitstagschwachsinn veranstalten weil da die Personaler in der
> Analyse der Bewerber besser sind.
Oder weil sie sich die Bewerber 2 bis 3 Tage mal genauer angeschaut 
haben:
https://www.absolventa.de/karriereguide/assessment-center

: Bearbeitet durch Moderator
von Andrew T. (marsufant)


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Held_der_Arbeit schrieb:
> weil da die Personaler in der Analyse der Bewerber besser
> sind.

Echt jetzt?

Das wäre mir bei den Personalern der HR  völlig neu, das die da was 
Relevantes drauf haben.

Sicher ist nur, das nahezu alle Personaler glauben, dss sie selbst die 
Besten sind.

scnr.

: Bearbeitet durch User
von Held_der_Arbeit (Gast)


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Ich kann stichhaltig argumentieren, wieso ein Probearbeitstag 
Schwachsinn ist und man sich sogar fachliche Nieten damit einfangen 
kann:

Eine fachliche Niete ist jemand, der schnellzusammengekloppte Resultate 
liefert und wie ein hemdsärmeliger Handwerker sofort dir etwas 
vorzaubert, ohne genau erst mal die Ausgangslage und die Randbedingungen 
zu analysieren, ohne sich tiefgründig die relevante Theorie 
aufzufrischen oder erst anzueignen, ohne sich von bestehenden Lösungen 
inspirieren zu lassen und einfach geistig so beschränkt und von sich 
selbst überzeugt ist, dass er auch nicht auf Ideen, Hinweise, Tipps und 
Ratschläge von Kollegen hört, die über seinen Horizont hinausgehen.
Der kloppt was zusammen, ohne eine Abwägung von verschiedenen 
Lösungsansätzen auf abstrakter Ebene, ohne Entwicklungsmethodik, ohne 
Systematik in der Lösung- oder Fehlersuche, ohne selbständige 
Verifizierung seiner eigenen Zwischenresultate.

So jemand wäre ein idealer Kandidat für einen Probearbeitstag: der fängt 
ohne viel Kopfzerbrechen sofort an, rumzuwerkeln und nach kurzer Zeit 
eine halbgare und nicht einsatzfähige Lösung zu präsentieren.
Der Chef ist beeindruckt und findet, dass diese Resultate der 
Bearbeitungszeit angemessen sind und findet dass die fachliche Niete 
doch ein schneidiger und tatkräftiger Mitarbeiter ist, der hoch 
motiviert ist und hohe Leistungen in kurzer Zeit bringen kann.
Dass dann dieser Dünnbrettbohrer keine dicken Bretter bohren kann, ficht 
die Firma nicht an.

Ein guter Ingenieur würde an einem Probearbeitstag nicht mal ansatzweise 
sein Potential zum Vorschein bringen können, da er an seinem ersten Tag 
erst mal still vor sich hin die Situation in der Firma sondiert und 
seine Kollegen mustert. Er würde sich zu aller erst genau den 
Arbeitsplatz und die Produkte der Firma sich ansehen.

Erst der zweite Schritt wäre dann das Studium der Entwicklungsunterlagen 
vorangegangener oder bestehender Entwicklungen, damit er eine 
Einstiegsmöglichkeit findet.

Von daher verstehe ich nicht, was von Arbeitgeberseite ein Probetag für 
ein Vorteil bringen soll.

Weder der Ingenieur kann am ersten Tag einschätzen, wie sein späteres 
Berufsleben in der Firma aussehen wird und auch die Firma weiß nicht, 
was der Ingenieur wirklich drauf hat.

Ein Probearbeitstag ist eher ein Indikator dafür, um diesen potentiellen 
Arbeitgeber auf eine schwarze Liste zu setzen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Held_der_Arbeit schrieb:
> Ich kann stichhaltig argumentieren
Ok, das hört sich gut an...

> Eine fachliche Niete ist jemand...
Ok, das Niveau sinkt schon rapide und verläuft sich dann in 
irgendwelchen persönlichen ansichten, Meinungen, Phantasien und 
Mutmaßungen. Und das ist dann stichhaltig?

> Der kloppt was zusammen, ohne eine Abwägung von verschiedenen
> Lösungsansätzen auf abstrakter Ebene, ohne Entwicklungsmethodik, ohne
> Systematik in der Lösung- oder Fehlersuche, ohne selbständige
> Verifizierung seiner eigenen Zwischenresultate.
Und wenn er damit ein Problem gelöst hat, vor dem die ganze Abteilung 
schon 1 Jahr sitzt, dann ist diese Vorgehensweise trotzdem nicht 
ingenieursgerecht. Denn er hat nichts abgewogen, keinerlei Methode oder 
gar System und er hat auch kein Zwischenresultat, sondern nur eine 
Lösung. So einen kann man niemals nicht einstellen! Unzumutbar und 
untragbar!

Und wie? Eine Idee einfach mal umzusetzen und die resuliterende 
funktionierende Lösung dann hinterher analysieren und verbessern? Das 
geht ja schon mal überhaupt nicht!

> Weder der Ingenieur kann am ersten Tag einschätzen, wie sein späteres
> Berufsleben in der Firma aussehen wird und auch die Firma weiß nicht,
> was der Ingenieur wirklich drauf hat.
Und wie lange brauchen die dann?
Ich weiß es: 1-2 Jahre. Denn so lange hält es auch der ungeeigneste 
Aspirant bei der wirrsten Firma aus. Und dann darf man auch mal an 
Kündigung denken...


Ich sehe hier hauptsächlich Ängste vor diesem "Schnuppertag" (denn wie 
von allen immer wieder gesagt und bestätigt kann man nicht von 
"Arbeiten" reden).

von Ingenieur (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Eine Idee einfach mal umzusetzen und die resuliterende
> funktionierende Lösung dann hinterher analysieren und verbessern? Das
> geht ja schon mal überhaupt nicht!

Solch ein Vorgehen nenne ich unprofessionell! 'Trial and error' hat im 
Berufsleben nichts verloren, es kostet am Ende wesentlich mehr Zeit und 
Geld, wenn man eine Implementierung zehn mal ändern muss, anstatt sie 
gleich richtig zu entwerfen und dann erst umzusetzen.

von Mark B. (markbrandis)


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Ingenieur schrieb:
> Solch ein Vorgehen nenne ich unprofessionell! 'Trial and error' hat im
> Berufsleben nichts verloren, es kostet am Ende wesentlich mehr Zeit und
> Geld, wenn man eine Implementierung zehn mal ändern muss, anstatt sie
> gleich richtig zu entwerfen und dann erst umzusetzen.

Ihr habt beide Recht, oder beide Unrecht je nachdem wie man es sieht. Es 
kommt sehr stark darauf an was für ein Produkt man herstellen will.

Für Dinge wie Medizintechnik, Kernkraftwerke, Luft- und Raumfahrt 
verbietet sich der Ansatz "mal eben schnell was ändern". Da muss man 
geplant und strukturiert vorgehen. Andernfalls bekommt man keine 
Zulassung.

Da, wo man ständig neue SW-Updates liefern kann, kann man ein neues 
Feature auch einfach mal eben so hinzufügen. Wenn es dem Kunden nicht 
gefällt, kann man es auch wieder herausnehmen. Beispiele dafür wären:
-Web Browser
-Smartphone Apps
-Computerspiele
-Editoren wie z.B. Notepad++

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ingenieur schrieb:
> 'Trial and error' hat im Berufsleben nichts verloren, es kostet am
> Ende wesentlich mehr Zeit und Geld
Es geht nicht um "Trial and Error", sondern darum, dass man 
Zusammenhänge erkennt und Abläufe kapiert.

Was, wenn z.B. eine Anlage stillsteht und der Entwickler dazubestellt 
wird, weil der Servicetechniker/-ingenieur nicht mehr weiterkommt?
Dann ist einer gefragt, der ein Auge für das Problem hat und sofort eine 
Lösung "basteln" kann. Natürlich muss das Problem dann noch analysiert 
und ein paar Wochen später final behoben werden.

Was, wenn die Auslieferung von Maschinen gestoppt wird, weil ein 
Parameter aus dem wohlspezifizierten Rahmen fällt?
Dann ist mir der "Bastler" lieb, der dafür sorgt, dass erst mal wieder 
ausgeliefert werden kann, auch wenn diese Bastelei nach dem Finden einer 
fundierten Lösung nachgearbeitet werden muss.

Mit "Trial and Error" hat man übrigens nach einem Tag noch keine 
Lösung...

> Solch ein Vorgehen nenne ich unprofessionell!
Da hat eben jeder so seine Ansichten...

von WasWeisIch (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Dann ist mir der "Bastler" lieb, der dafür sorgt, dass erst mal wieder
> ausgeliefert werden kann, auch wenn diese Bastelei nach dem Finden einer
> fundierten Lösung nachgearbeitet werden muss.

Das klingt nach BWLer und nicht Ing.
Wohl noch nie in einer Firma gearbeitet?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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WasWeisIch schrieb:
> Wohl noch nie in einer Firma gearbeitet?
Doch, schon, gerade.

von Held_der_Arbeit (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> WasWeisIch schrieb:
>> Wohl noch nie in einer Firma gearbeitet?
> Doch, schon, gerade.

Teilt ihr dann auch Euren Kunden mit, dass die ausgelieferte Ware oder 
das System gerade notdürftig zusammengeflickt ist und das Update später 
kommt oder nach Auslieferung gar nicht mehr?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Held_der_Arbeit schrieb:
> Teilt ihr dann auch Euren Kunden mit
Ja, bin ich denn beim VW, dass ich jedem immer gleich alles mitteile, 
was ich gerade mache?

> Teilt ihr dann auch Euren Kunden mit
Was soll denn diese seltsam naive Fragerei mitsamt diesen impliziten 
Unterstellungen? Teil "ihr" euren Kunden immer alles mit?

Meist ist so ein Fehler ja auch ein Grund, zur Fehleranalyse auch die 
zuvor ausgelieferten Maschinen anzusehen und bei Bedarf beim nächsten 
Service zu überarbeiten.


Aber es geht HIER im Thread ja ohnehin gar nicht darum, der Beste oder 
der Organisierteste zu sein, sondern um den gsnz oben angeführten 
"Probetag". Der Chef, der den weiter oben angeführten Bastler gut 
findet, der darf ihn ruhig einstellen, er hat nichts Besseres verdient. 
Aber wem fällt ausser Ängsten, Mutmaßungen und Gelaber noch was 
handfestes gegen einen "Schnuppertag" ein?
Bitte beim Indikativ bleiben und nicht gleich wieder in den Konjunktiv 
abrutschen...

Wie gesagt: er ist eine Chance, den Betrieb und die Abteilung vor der 
Kündigung beim aktuellen Arbeitgeber einen Tag lang zu sehen und Fragen 
stellen zu können.
Was sollte daran schlecht sein?

von Held_der_Arbeit (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Wie gesagt: er ist eine Chance, den Betrieb und die Abteilung vor der
> Kündigung beim aktuellen Arbeitgeber einen Tag lang zu sehen und Fragen
> stellen zu können.
> Was sollte daran schlecht sein?


Das ist wie eine Anbahnung einer Beziehung beim ersten Date, so in der 
Art.

Weiß nicht, vielleicht bin ich schon zu lang im Geschäft. Ich kenne das 
Arbeitsverhältnis immer noch als Geschäftsbeziehung, wo meist keine 
Offenheit und auch kein Interessensausgleich im Vordergrund steht, 
sondern der Arbeitgeber darauf achtet, maximale Leistung zu einem 
geringen Preis einzukaufen und das auch mit manipulativen und 
grenzwertigen Methoden, während der Arbeitnehmer aus einer schwächeren 
Position dem entgegensteuern muss.

Ich glaube an dieser Konstellation hat sich bis heute nicht geändert und 
wir auch noch lange Bestand haben.

Deshalb traue ich dem Braten nicht, dass hier jetzt statt auf 
Geschäftsbeziehung eine gleichberechtigte Beziehung angestrebt wird.

Aber auch dann ist man der Depp, wenn dann der Arbeitgeber der 
dominante, manipulative und extrem ausnutzende Beziehungspartner ist.

Das ist dann viel schlimmer für den Arbeitnehmer, als wenn er bei einem 
klassischen Arbeitsverhältnis weiß, woran er ist und sich an den alten 
Regeln orientieren kann.

von Mikro 7. (mikro77)


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Lothar M. schrieb:
> Wie gesagt: er ist eine Chance, den Betrieb und die Abteilung vor der
> Kündigung beim aktuellen Arbeitgeber einen Tag lang zu sehen und Fragen
> stellen zu können.
> Was sollte daran schlecht sein?

Grundsätzlich würde ich das auch als positiv bewerten. Beide Seiten 
haben eine Chance sich ein bisschen mehr zu "beschnuppern".

Gerade aus ungekündigter Stellung heraus, sehe ich es positiv. Die 
Gefahr den Jobwechsel zu bedauern (Worst Case: alter Job gekündigt und 
neuer nach 2 Wochen) mindert sich.

Vom AG würde ich eine klare Aussage zur Auslagenerstattung erwarten, und 
ob es sich um ein Assessment (i.e. es git noch andere Kandidaten) oder 
um ein quasi finales "Beschnuppern" (es gibt keine anderen Kandiaten) 
handelt.

Das könnte ggf. als bessere Entscheidungshilfe dienen, gerade wenn man 
sich aus Arbeitslosigkeit beworben hat (und evtl. etwas klamm ist).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Held_der_Arbeit schrieb:
> Deshalb traue ich dem Braten nicht, dass hier jetzt statt auf
> Geschäftsbeziehung eine gleichberechtigte Beziehung angestrebt wird.
Ja, aber ist das nicht schon wieder impliziert? An einem "Schnuppertag" 
ist doch von keiner Seite etwas "gleichberechtigt".

Gleichberechtigung herrscht sowieso nur auf das Unterschreiben des 
Arbeitsvertrags. Da können beide "Nein" sagen...

Aber es ist m.E. durchaus so, dass man an einem Arbeitstag erkennen 
kann, ob die Anderen alle vor dem Chef kuschen. Der Chef allein könnte 
sich da im Bewerbungsgespräch locker mal für 1 Stunde verstellen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Pandur S. (jetztnicht)


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>Held der Arbeit
>... Aber auch dann ist man der Depp, wenn dann der Arbeitgeber der
dominante, manipulative und extrem ausnutzende Beziehungspartner ist.


Etwas unrealistisch. Der realistische Ansatz ist, das zu nehmen was 
kommt und die Leistung anzupassen...

von oszi40 (Gast)


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Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.

Ein Tischler kann sicher zeigen, wie schön er hobeln kann, ein CAD-Profi 
wie schön er mit dem (un)bekannten Programm umgeht, aber ein 
Projektentwickler kann nicht in einem Tag den BER-Flughafen überblicken. 
Somit haben alle eine andere Anlernkurve. Wenn ich heute den BER 
übernehmen sollte, hätte ich den Tag bestimmt genutzt und dann 
freundlich abgesagt. So gesehen ist ein geopferter Tag durchaus nützlich 
(abgesehen von arbeitsrechtlichen Fragen).

von Nemesis (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Wenn ich heute den BER
> übernehmen sollte,

Die Firma möchte ich sehen, die gleich den Knüppel aus dem Sack holt.
Die wollen doch nicht, dass du dich frei entscheidest, sondern, dass
du über den Tisch gezogen wirst. Da wären die Gehaltsforderungen sicher
auch gleich ganz andere wenn man wüsste, was da auf einen zu kommt.
Zeig mal einen Betrieb der dir ein aussagekräftiges nachhaltiges 
Beschäftigungskonzept als Entscheidungshilfe auf den Tisch legt.
Über den Joker halten die sich so lange wie möglich bedeckt.
Die Stellenofferten sind doch genauso. Nichts als ein Knochen
ohne ein bisschen Fleisch dran.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Lothar M. schrieb:
> Aber es ist m.E. durchaus so, dass man an einem Arbeitstag erkennen
> kann, ob die Anderen alle vor dem Chef kuschen. Der Chef allein könnte
> sich da im Bewerbungsgespräch locker mal für 1 Stunde verstellen.

Naja, es gilt halt immer noch:
Sehen kann man suf den ersten Blick.
Erkennen, da braucht mehrere Blichkwinkel!

von Nemesis (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Sehen kann man suf den ersten Blick.
> Erkennen, da braucht mehrere Blichkwinkel!

Wenn man Erfahrung hat, also schon älter ist.
Was glaubst du, warum die Älteren es so schwer haben?
Die Jungen kann man blenden, weil die das noch nicht
raffen, bzw. gerafft haben.

von oszi40 (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Die Stellenofferten sind doch genauso. Nichts als ein Knochen
> ohne ein bisschen Fleisch dran.

Das ist sehr verschieden und kommt etwas darauf an, WER diese 
Anforderung schreibt. Der Fachmann in der Abteilung sucht z.B. (etwas 
übertrieben) einen, der Schubkarre fahren kann und die Personalabteilung 
und der Marketing-Chef machen daraus eine Doktoranden-Stelle oder bei 
Geldmangel auch umgekehrt. :-) Deswegen ist eine EIGENE Prüfung der 
Sachverhalte durchaus wertvoll. Schon mit der Frage, wieviele Jahre die 
Leute dort arbeiten, erkennt man so manches Drehtürgeschäft.

von Alfred (Gast)


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Ihr stellt das mit dem Probearbeitstag ja so hin, als ob extremer 
Fachkräftemangel (haha) herrschen würde und einige Arbeitgeber dem 
Bewerber die Möglichkeit einräumt, dass er checken kann, ob die Firma 
attraktiv und sauber ist oder ob er sich in eine Räuberhöhle begibt.

Momentan hat das keine Firma nötig, im Gegenteil, die Leute stehen 
Schlange und so kann die Firma einen Bewerber noch einen Tag 
verhaltenstechnisch pseudopsychiatrisch "untersuchen", also durch seine 
Mimik, Gang, Haltung, Auftreten, Artikulation, Agilität, usw. auf seine 
Arbeitsstrategien und Problemlösungskompetenzen schließen.

Wer sich so etwas aussetzen will, quasi sich als Laborratte zur 
Verfügung stellt und später auch als Laborratte im übertragenen Sinn 
arbeiten will, bitte sehr.

von oszi40 (Gast)


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Alfred schrieb:
> Schlange und so kann die Firma einen Bewerber noch einen Tag
> verhaltenstechnisch pseudopsychiatrisch "untersuchen",

Das tun Assesmentcenter auch. Stand weiter oben. Nur im Assesmentcenter 
bist Du nicht unbedingt in DER Firma, sondern evtl. bei irgendeinen 
Dienstleister am grünen Tisch.

von Alfred (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Alfred schrieb:
>> Schlange und so kann die Firma einen Bewerber noch einen Tag
>> verhaltenstechnisch pseudopsychiatrisch "untersuchen",
>
> Das tun Assesmentcenter auch. Stand weiter oben. Nur im Assesmentcenter
> bist Du nicht unbedingt in DER Firma, sondern evtl. bei irgendeinen
> Dienstleister am grünen Tisch.


Ok, bei einem Job als z.B. Einkäufer in einem Konzern, Abteilungsleiter 
oder mittlerem Management kann ich das ja noch verstehen, dass die da 
jemanden haben wollen, der "groß" genug ist für den Job mit höchsten 
Anforderungen.
Obwohl ich dieses Assesmentcenter auch für einen Auswuchs von einer 
Wirtschaftssystem im Endstadium halte, aber das will ich nicht weiter 
vertiefen.

Aber wieso soll ich als Entwickler beim Mittelstand mich dieser 
entwürdigenden Prozedur aussetzen.
Wer meine Qualitäten gleich am Anfang durch meine Vorstellung erkennt, 
der wird diese auch nach 5 Jahren erfolgreicher Projektarbeit nicht 
würdigen.

von Alfred (Gast)


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Alfred schrieb:
> Wer meine Qualitäten gleich am Anfang durch meine Vorstellung erkennt,
> der wird diese auch nach 5 Jahren erfolgreicher Projektarbeit nicht
> würdigen.

Wer meine Qualitäten gleich am Anfang durch meine Vorstellung NICHT 
erkennt,
der wird diese auch nach 5 Jahren erfolgreicher Projektarbeit nicht
würdigen.


Wäre nett, wenn es hier eine Editierfunktion auch für Gäste geben würde.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sieh es doch mal so: in anderen Foren darf man ohne Registrierung nicht 
mal was schreiben...

von Nemesis (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Sieh es doch mal so: in anderen Foren darf man ohne Registrierung nicht
> mal was schreiben...

Siehe es mal so: Deswegen ist in solchen Foren auch kaum 
Publikumsverkehr
oder anders ausgedrückt, nichts los, quasi Ödland. Da könnte ihr euch
doch wohl nicht beklagen, oder?

von Mark B. (markbrandis)


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Nemesis schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Sieh es doch mal so: in anderen Foren darf man ohne Registrierung nicht
>> mal was schreiben...
>
> Siehe es mal so: Deswegen ist in solchen Foren auch kaum
> Publikumsverkehr

Quatsch. Es gibt viele gut besuchte Foren im Internet. Ob mit oder ohne 
Anmeldung ist dafür nicht das entscheidende Kriterium.

von Nemesis (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Quatsch. Es gibt viele gut besuchte Foren im Internet. Ob mit oder ohne
> Anmeldung ist dafür nicht das entscheidende Kriterium.

Klar, wenn du da an Fratzenbuch, Brigitte und die sonstigen Klatsch-
und Tratsch-Foren für die Damenwelt meinst, hast du natürlich recht.
Bei Elektronik & Co. sieht das aber ein wenig anders aus, Gelle?

Alfred schrieb:
> Wäre nett, wenn es hier eine Editierfunktion auch für Gäste geben würde.

Wenn du auf so was Wert legst, kannst du dich doch anmelden.
Da bekommst du alles, was dein Herz begehrt(inkl. in Offtopic
zu posten) und andere User darfst du dann sogar melden. ;-b

von Mark B. (markbrandis)


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Nemesis schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Quatsch. Es gibt viele gut besuchte Foren im Internet. Ob mit oder ohne
>> Anmeldung ist dafür nicht das entscheidende Kriterium.
>
> Klar, wenn du da an Fratzenbuch, Brigitte und die sonstigen Klatsch-
> und Tratsch-Foren für die Damenwelt meinst, hast du natürlich recht.
> Bei Elektronik & Co. sieht das aber ein wenig anders aus, Gelle?

Falsch. Es gibt mehr als genug Beispiele, die dies widerlegen. Zum 
Beispiel:

http://www.forum-raspberrypi.de/
http://www.techniker-forum.de/forum/
http://www.avrfreaks.net/forum
http://bascom-forum.de/forum.php
http://www.arduinoforum.de/index.php
https://www.c-plusplus.net/forum/
http://forum.allaboutcircuits.com/
https://openclassrooms.com/forum/
https://www.reddit.com/r/electronics

von pragmatiker (Gast)


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>>Autor: Held_der_Arbeit (Gast)
>>Datum: 15.01.2016 14:28
>>Lothar M. schrieb:
>>> WasWeisIch schrieb:
>>>> Wohl noch nie in einer Firma gearbeitet?
>>> Doch, schon, gerade.

>>Teilt ihr dann auch Euren Kunden mit, dass die ausgelieferte Ware oder
>>das System gerade notdürftig zusammengeflickt ist und das Update später
>>kommt oder nach Auslieferung gar nicht mehr?

wenn ich einem Kunden eine Maschine liefere, interessiert den das die 
Maschine läuft, den interessiert, dass er produzieren kann... ob die 
Software jetzt das grösste flickwerk ist, ist dem schlicht wurst, das 
interessiert den überhaupt nicht...

Grundsätzlich ist die Aufgabe des Ingenieurs das lösen schwierigster 
Probleme, dass kann auch mal beinhalten, dass man etwas sehr kurzfristig 
irgendwie lauffähig machen muss, dass man "bastelt"... auch wenn eine 
strukturierte, analytisch und wissenschaftliche Vorgehensweise der 
Entwickler grundsätzlich im ureigenen Interesse von diesen und dem 
Unternehmen ist, in welchem sie arbeiten....

von genervt (Gast)


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pragmatiker schrieb:
> dass kann auch mal beinhalten, dass man etwas sehr kurzfristig
> irgendwie lauffähig machen muss, dass man "bastelt"...

Ist halt völlig unprofessionell und man zahlt später die Zeche...

von Gästchen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Denn das Selbe gilt doch auch, wenn du irgendwo ein "ganz normales"
> Vorstellungsgespräch hast, das ja auch mal weiter weg sein kann und
> einen Tag Urlaub braucht. Sagst du dann deinem Chef: ich seh' mich dann
> mal um!

Warum ist das das Selbe? Verstehe ich nicht. Du hast doch selbst das 
Beispiel mit "Oma Besuch" erwähnt dass man sich da herauslügen muss, 
also das Selbe ist das nicht. In einem "assessment center" (was für ein 
durchgekokstes Wort) bist du ganz offiziell in der Firma zum 
Bewerbungsgespräch, bei dem Probearbeiten nicht, was ist daran so schwer 
zu verstehen? Wenn es schon die Gerichte beschäftigt kann es nicht das 
Selbe sein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Du hast doch selbst das Beispiel mit "Oma Besuch" erwähnt dass man sich
> da herauslügen muss
Das war darauf gemünzt, dass dein aktueller Arbeitgeben dich fragt, was 
du denn an diesem Tag des Bewerbungsgesprächs machst. Sagst du dann 
deinem Chef: "Ich habe da ein Bewerbungsgespräch im 300km entfernten 
Weißnichtwo und deshalb brauche ich einen Tag frei!"

> Wenn es schon die Gerichte beschäftigt kann es nicht das Selbe sein.
Jede klitzekleine Kleinigkeit beschäftigt die Gerichte. Und ich bin mir 
sicher, dass so ein "Schnuppertag" (es ist ja keine "Probearbeit", wo 
jemand 3 Tage kostelos Tüten kleben muss, nur um die Einarbeitszeit zu 
sparen) ganz problemlos als Bewerbungsgespäch angesehen werden kann. 
Oder ist irgendwo definiert, wie lange ein solches Bewerbungsgespräch 
maximal dauern darf?

Und was genau ist jetzt abgesehen von solchen vagen Bedenken der 
greifbare Nachteil eines solchen "Infotages"?

von Gästchen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Jede klitzekleine Kleinigkeit beschäftigt die Gerichte.

Hi.

Eben nicht, Pauschalisieren hilft hier nicht. Bewerbungsgespräch ist 
klar definiert und beschäftigt nicht die Gerichte. Das ist bei 
Probearbeiten ganz anders. Bei Probearbeit muss grunsätzlich geklärt 
werden ob es sich um "Schnuppertag" handelt oder eben einer echten 
Probearbeit. Bei einer echten Probearbeit, wenn sie denn offiziell so 
angegangen ist, ist man nämlich unfallversichert, bei einem 
"Schnuppertag" nämlich nicht und man darf nicht arbeiten. Und jetzt will 
ich darauf wetten dass der Themenstarter, wenn er diese Frage seinem 
Personaler stellt, keine eindeutige Antwort bekommt sondern ein 
verzogenes Gesicht sieht.

PS: Rechtlich ist man auf jeden Fall im klaren Verhältnis wenn bei dem 
Kennenlernen was länger als einen Tag dauert einen Probearbeitsvertrag 
schließt. Allerdings habe ich nicht das Gefühl dass es zur Praxis 
gehört, eher wird alles lasch angegangen: "ach, was wird schon..."

Gruß.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Bei einer echten Probearbeit, wenn sie denn offiziell so angegangen
> ist, ist man nämlich unfallversichert, bei einem "Schnuppertag" nämlich
> nicht und man darf nicht arbeiten.
Und genau das wäre doch jetzt eine tolle Frage an den neuen potentiellen 
Arbeitgeber: "Wie sieht das versicherungstechnisch aus?"
Denn diese Versicherungs-Medaille hat ja 2 Seiten:
1. was ist, wenn dem "Schnupperer" was passiert?
2. was ist, wenn der Firma Schaden entsteht?
Und da darf man ruhig vorher mal nachfragen. Diese Frage darf das 
künftige Unternehmen nur als Pluspunkt verbuchen: "Der Bursche denkt 
weiter!"

Und wenn das alles zur allseitigen Zufriedenheit geklärt (und der freie 
Tag gegenüber dem aktuellen Chef wie ein Bewerbungsgespräch als 
Verwandtenbesuch deklariert) ist, welchen Nachteil hat dieser Probetag 
dann noch?

von Alfred (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Und wenn das alles zur allseitigen Zufriedenheit geklärt (und der freie
> Tag gegenüber dem aktuellen Chef wie ein Bewerbungsgespräch als
> Verwandtenbesuch deklariert) ist, welchen Nachteil hat dieser Probetag
> dann noch?


Ich habe von mehreren Fällen gehört, dass ein potentieller Arbeitgeber 
Kontakt mit dem momentanen Chef aufgenommen hat um mit ihm über den 
Bewerber zu sprechen oder ihn aus unerfindlichen Gründen zu informieren, 
dass sich jener Werksangehörige beim potentiellen Arbeitgeber beworben 
hat.
Hier wäre das Vertrauensverhältnis zerstört, sogar für eine Abfindung 
müsste man dann noch kämpfen.

Wenn man eine Firma verlassen will, dann sollte man es dem Chef ganz 
unsentimental klipp und klar vermitteln, dass man einen Jobwechsel 
vorhat.

von Mark B. (markbrandis)


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Alfred schrieb:
> Ich habe von mehreren Fällen gehört, dass ein potentieller Arbeitgeber
> Kontakt mit dem momentanen Chef aufgenommen hat um mit ihm über den
> Bewerber zu sprechen oder ihn aus unerfindlichen Gründen zu informieren,
> dass sich jener Werksangehörige beim potentiellen Arbeitgeber beworben
> hat.

Wer sowas macht, verhält sich extrem unprofessionell.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alfred schrieb:
> Ich habe von mehreren Fällen gehört, dass ein potentieller Arbeitgeber
> Kontakt mit dem momentanen Chef aufgenommen hat um mit ihm über den
> Bewerber zu sprechen oder ihn aus unerfindlichen Gründen zu informieren,
> dass sich jener Werksangehörige beim potentiellen Arbeitgeber beworben
> hat.
Ich noch nie. Bestenfalls bei den Arbeitgebern, die vor dem aktuellen 
Arbeitgeber angegeben sind, wird angerufen.

Diese "Rückfragedrohung" scheint aber zu den üblichen "Urban Legends" zu 
gehören, um die Leute vor einer Bewerbung abzuschrecken...

von Gästchen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Und da darf man ruhig vorher mal nachfragen. Diese Frage darf das
> künftige Unternehmen nur als Pluspunkt verbuchen: "Der Bursche denkt
> weiter!"

Ddas kann vom Arbeitgeber genau so als zu kritisch (zu anspruchvoll) 
verstanden werden, es ist doch allgemein bekannt dass heute eher 
anpassungsfähige Ja-Sager gesucht werden als kritische Geister. Lothar, 
diese Sachen sind extrem individuell, einer versteht es so, der Andere 
so. Man kann es nicht pauschalisieren, es hängt einfach von zu vielen 
Faktoren ab. Deswegen lohnt sich keine Disskussion an dieser Stelle: 
Sorry wenn du deine Aussage als relativ gemeint hast, ich lese es immer 
genau so wie es da steht.


> Und wenn das alles zur allseitigen Zufriedenheit geklärt (und der freie
> Tag gegenüber dem aktuellen Chef wie ein Bewerbungsgespräch als
> Verwandtenbesuch deklariert) ist, welchen Nachteil hat dieser Probetag
> dann noch?

Dass die Sache beim aktuellen Chef auffliegt, ich habe es in meiner 
ersten Firma selbst mitbekommen dass jemand exakt genau so auf die 
Schnauze gefallen ist. Es gibt durchaus Fälle wo der alte Arbeitgeber 
vom Neuen befragt wird, es wäre auch nichts Neues.

von Silent_Bob (Gast)


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Danke euch für die Antworten,

bin mir nachwievor nicht sicher ob ich diesen Tag begehen werde. Die 
reinrechtliche Sache ist sowieso für mich schwierig zu beurteilen. Als 
Info nachträglich bei dem Job handelt es sich schon um eine Ing.stelle

Generell habe ich meinem Chef schon mehr oder weniger mitgeteilt dass 
ich für mich keine Zukunft in dem aktuellen Laden sehe und mich umgucke. 
Wie das aber aussehen würde wenn jetzt rauskommt dass ich praktisch bei 
einer direkten Konkurrenz einen Probearbeittags mache, kann ich auch 
nicht beurteilen. Es geht jetzt nicht um Tage dass ich was neues suche, 
sondern in absehbarer Zeit, zwischen 3 und 12 Monaten vielleicht.

Allerdings sehe ich gerade in meinem Bereich einen Tage Probearbeit 
relativ sinnfrei. Alleine schon wenn eine andere IDE verwendet wird, 
kann man ein paar Tage im Blindflug verbringen. Dazu noch andere Tools 
oder ne unterschiedliche Architektur im Hintergrund und bam. Ich arbeite 
heute sehr viel auf Linuxkisten, dort ist Windows im Einsatz.

In meinem aktuellen Job hab ich auch ein Jahr gebrauht bis ich 
rausgefunden hab das mein direkter Vorgesetzer ein religiöser Spinner 
dieser New Yorker Sekte ist.

Generall kann man sagen kann zwar was gewinnen, aber auch viel 
verlieren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Silent_Bob schrieb:
> Generall kann man sagen kann zwar was gewinnen, aber auch viel
> verlieren.
Yeah, no risk no fun.

Wenn du hier eh schon so gut wie gekündigt hast, und dort sowieso 
anfangen willst, dann schadet der Tag nicht.

Wenn du dort anfangen willst und dein zukünftiger Chef macht dir einen 
Vorschlag, den du ablehnst, was meinst du, was der sich denkt, wie du 
auf spätere Vorschläge von ihm reagierst?

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Hab den thread nur bis zur Hälfte gelesen. Aber mein Senf dazu: einen 
Tag probearbeiten klingt in vielen Branchen vielleicht unsinnig, ist 
aber z.B. in der Software-/Webentwicklung absolut normal. Und ich rede 
hier von großen Firmen, nicht von irgendeiner zweifelhaften Coder-Bude. 
Da heißt es dann ganz klassisch, wie in einer praktischen Klausur 
"Versuch mal innerhalb von zwei Stunden ... zu entwicklen". Es sind dann 
meist Aufgaben, die in der Zeit nicht wirklich lösbar sind. So wird 
Stress aufgebaut.

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (markbrandis)


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Md M. schrieb:
> Hab den thread nur bis zur Hälfte gelesen. Aber mein Senf dazu: einen
> Tag probearbeiten klingt in vielen Branchen vielleicht unsinnig, ist
> aber z.B. in der Software-/Webentwicklung absolut normal. Und ich rede
> hier von großen Firmen, nicht von irgendeiner zweifelhaften Coder-Bude.
> Da heißt es dann ganz klassisch, wie in einer praktischen Klausur
> "Versuch mal innerhalb von zwei Stunden ... zu entwicklen". Es sind dann
> meist Aufgaben, die in der Zeit nicht wirklich lösbar sind. So wird
> Stress aufgebaut.

Das ist kein Probearbeiten.

von SloJo (Gast)


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Md M. schrieb:
> Hab den thread nur bis zur Hälfte gelesen. Aber mein Senf dazu:
> einen Tag probearbeiten klingt in vielen Branchen vielleicht unsinnig,
> ist aber z.B. in der Software-/Webentwicklung absolut normal.

Ich bin seit 15 Jahren in der Softwareentwicklung und habe das noch nie 
gemacht. Und meine Kollegen auch nicht. Ueber die Webentwicklung kann 
ich nichts sagen...

> Und ich rede
> hier von großen Firmen, nicht von irgendeiner zweifelhaften Coder-Bude.

Ich auch.

> Da heißt es dann ganz klassisch, wie in einer praktischen Klausur
> "Versuch mal innerhalb von zwei Stunden ... zu entwicklen". Es sind dann
> meist Aufgaben, die in der Zeit nicht wirklich lösbar sind. So wird
> Stress aufgebaut.

Das ist aber kein Probearbeiten, sondern Teil des Bewerbungsprozesses. 
Dass man sich fuer eine Bewerbung nicht nur eine halbe Stunde, sondern 
einen halben Tag Zeit nehmen muss, duerfte nicht voellig unueblich sein.

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