Hi, ich hoffe ihr könnt mir etwas bezüglich der Lib Erstellung helfen. Das Meiste sollte sich aus der Grafik ergeben. Es handelt sich um den ST-VNH3SP30, für den ich nach Datenblatt das Footprint selbst angelegt habe. Nun gibt es dort die auffälligen 3 Kühlflächen unter dem Chip, die je nach Anwendung ordentlich erweitert werden müssen, damir der Chip genügend Kühlung erhält. Da es ein zweilagiges Layout ist (ja ich weiß "nur") würde ich gerne die Kühlfläche auf beide Seiten der Platine ausdehnen. Intuitiv habe ich Top und Bottom Rechtecke gezogen und einige Vias durchgelegt. Jetzt frage ich mich, ob ich diese um eine "Solder Mask" und "Paste Mask" erweitern sollte? Also werden die Flächen später mit Lötpaste versehen? Und dann würde ich gerne die weitere Kühlflächen weit über die Platine ziehen, jedoch diese "erweiterten Flächen" nicht in der Lib definieren. Wie bekomme ich diese später verbunden? Außerhalb der Lib könnte ich ja ein "Net" anlegen, welches ich jedoch innerhalb der Lib nicht finde. Könnt ihr mir einige Tips bezüglich dieses Falls mit Layern/Vias/Kühlflächen/Verlöten geben? Grüße Oekel PS: Es wird ein Durchlaufofen verwendet
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nun, der flexibelste Weg (den ich auch in solchen Fällen handhabe) ist folgender: Du erstellst das Footprint nach Herstellervorgabe (s. 30 im Datenblatt). Mehr nicht. Die dort gezeigten Flächen sind Pads, also mit Paste und Lötstoppfreistellung zu versehen. Wenn du jedoch soviele Löcher in ein Pad machst solltest du die Paste "rastern", da sie dir sonst in die Löcher gezogen wird und zur Verlötung ggf. nicht mehr genug vorhanden ist. (weniger ist hier also u.U. mehr) Später im Layout erstellst du dann Polygone, welche du an die jeweiligen Netze anbindest. Für die Netze in Verbindung mit dem IC solltest du des Weiteren in den Designrules die Thermal Anbindung abschalten (direct connect wählen) denn eine, via Thermal angebundene Kühlfläche ist per se nutzlos. Wenn du keine Kühlkörper zusätzlich verbaust dient das Kupfer in erster Linie dazu, die Wärme schnell zu spreizen, die Abstrahlung der Flächen ist mit der eines Kühlkörpers nicht zu vergleichen. Je nach Einbausituation ist das aber evtl. auch alles gar nicht nötig. Wenn du nämlich auf der gegenüberliegenden Seite entsprechende Spreizflächen vorsiehst, die du dann mittels Gelpad direkt an einen Kühlkörper (oder das Gehäuse, wenn ausreichend) presst kannst du dir auf der Top Seite die großen Flächen sparen. (Natürlich nicht die direkt unter dem Chip) p.s.: das ist kein Altium spezifisches Problem :)
Christian B. schrieb: Danke! > Später im Layout erstellst du dann Polygone, welche du an die jeweiligen > Netze anbindest. Für die Netze in Verbindung mit dem IC solltest du des > p.s.: das ist kein Altium spezifisches Problem :) Doch ich glaube an der Stelle ist es doch sehr programmabhänging, denn ich finde beim Erstellen der Lib keinen Einnstellung, wo ich dem Polygon für das Thermal ein Netz zuweisen kann. > Weiteren in den Designrules die Thermal Anbindung abschalten (direct > connect wählen) denn eine, via Thermal angebundene Kühlfläche ist per se > nutzlos. Diesen Part verstehe ich nicht, wo und unter welchen Bedingungen sollte das zu Tragen kommen? Evtl, wenn ich dem Polygon denselben namen wie einen der 30 Pads gebe? Wenn ja, was passiert dann genau durch dieses Flag? Habe ich in den *.PcbLib überhaupt eine Möglichkeit "Net" zu verwalten und zuzuweisen? Grüße Oekel
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D a v i d K. schrieb: > Doch ich glaube an der Stelle ist es doch sehr programmabhänging, denn > ich finde beim Erstellen der Lib keinen Einnstellung, wo ich dem Polygon > für das Thermal ein Netz zuweisen kann. Nein, das ist doch einfach lösbar. Du gibst dem ThermalPad sowohl in der Schematic Lib als auch in der Footprint Lib einen Designator (pinnummer) und bezeichnest den z.B. mit "Thermal" als Pin 0. Musst Du nur Pin0/Thermal anschließen - Voila. Geht aber auch im PCB recht einfach. Nur das Pad anwählen (Doppelclick) und unter Properties ein Netz zuweisen. rgds
Ok, ich hole etwas weiter aus: Du musst natürlich zu dem Bauteil ein konsistentes Schematic Symbol haben, wo die Thermalflächen (pads) mit den entsprechenden Netzen verbunden werden können. Die Netzzuweisung erfolgt also nicht bereits in der Bibliothek (so wie du es vorhast) sondern erst im Schaltplaneditor. (Ansonsten müsstest du im schlimmsten Fall ja für jedes Desgin das Bauteil neu anlegen -> Vollkkommen unsinnig) Sodann ist die Zuweisung automatisch auch im PCB. Und dann ist es einfaches, dem entsprechenden Polygon den gleichen Netznamen zuzuweisen.
Danke damit wäre die ursprüngliche Frage beantwortet! Aber da ich euch gerade am Haken habe, zwei Nachfragen. Christian B. schrieb: Diesen Block kann ich mir immer noch nicht erklären: > Weiteren in den Designrules die Thermal Anbindung abschalten (direct > connect wählen) denn eine, via Thermal angebundene Kühlfläche ist per se > nutzlos. > Wenn du keine Kühlkörper zusätzlich verbaust dient das Kupfer in erster > Linie dazu, die Wärme schnell zu spreizen, die Abstrahlung der Flächen > ist mit der eines Kühlkörpers nicht zu vergleichen. Auf Seite 6 von https://www.pololu.com/file/0J51/vnh3sp30.pdf "Figure 2. Configuration diagram (top view)" sind die Kühlflächen ja mit Pin 1,15,16,30 "verbunden". Muss ich mir das so vorstellen, dass dort noch eine wärmeleitende Isolierschicht enhalten ist, oder könnte ich die Thermals auch zum verbinden mit Wires verwerden (oder ist dies möglich jedoch schnlechter Designstil?) Auf Seite 25 von https://www.pololu.com/file/0J51/vnh3sp30.pdf "Figure 38. MultiPowerSO-30™ PC board" würde ich für meinen 220W Motor bei 24V die 16cm² anstreben. Und wie muss ich das Diagramm "Figure 40. Auto and mutual Rthj-amb vs PCB copper area in open box free air condition" bzw. seine Überschrift (free air) verstehen? Ist der Chip unter der Vorausetzung, dass ich 16cm² schaffe für Spitzenlasten von 30A OHNE Kühler ausgelegt? In meinen Fall wären es ja ca. 9A, jedoch tue ich mich sehr schwer die Peaks zu erraten. (Anlauf bei blockiertem Motor messen??) Grüße Oekel
D a v i d K. schrieb: > Auf Seite 6 von https://www.pololu.com/file/0J51/vnh3sp30.pdf > "Figure 2. Configuration diagram (top view)" sind die Kühlflächen ja mit > Pin 1,15,16,30 "verbunden". Muss ich mir das so vorstellen, dass dort > noch eine wärmeleitende Isolierschicht enhalten ist, oder könnte ich > die Thermals auch zum verbinden mit Wires verwerden (oder ist dies > möglich jedoch schnlechter Designstil?) Nein, das bedeutet nur, daß diese Flächen das selbe Potential haben, du kannst sie auf der LP ebenfalls so verbinden, musst das aber nicht tun. D a v i d K. schrieb: > Und wie muss ich das Diagramm "Figure 40. Auto and mutual Rthj-amb vs > PCB copper area in open box free air > condition" bzw. seine Überschrift (free air) verstehen? free air meint, daß das Board ohne irgendwo eingebaut zu sein (oder mit entsprechend viel Platz) betrieben wird. Die Kühlwirkung ist dann bei vertikaler Platinenausrichtung höher, da die Konvektion besser ist (warme Luft steigt auf und Kalte kann problemlos von unten nachströmen, bei horizontaler Ausrichtung ist dem nicht so.) >> Wenn du keine Kühlkörper zusätzlich verbaust dient das Kupfer in erster >> Linie dazu, die Wärme schnell zu spreizen, die Abstrahlung der Flächen >> ist mit der eines Kühlkörpers nicht zu vergleichen. Ganz einfach: Die Kühlwirkung ist abhängig von der Fläche die dem Wärmeübergang in ein anderes Medium zur Verfügung steht (und von anderen Faktoren, wie der Wärmekapazität des Mediums, der Strömungsgeschwindigkeit usw.) Die Fläche ist naturgemäß auf der Platine recht klein (im Gegensatz zu einem Stranggepressten oder gar gefrästen Kühlkörper) und dann zumeisst noch mit Lötstopplack belegt, sodaß noch eine dünne Isolierschicht zwischen Kupfer und Luft liegt. >> Weiteren in den Designrules die Thermal Anbindung abschalten (direct >> connect wählen) denn eine, via Thermal angebundene Kühlfläche ist per se >> nutzlos. Was verstehst du daran nicht? Wie du das thermal bei der Anbindung verhinderst oder warum es per se nutzlos ist eine Kühlfläche über ein Thermal anzubinden? Ersteres ist in den Designrules bei Polygon pour style (oder so ähnlich, hab ich jetzt nicht komplett im Kopf und Altium schon aus) zu finden, dort gibt es einen Polygon connect style der standardmäßig auf 4 Speichen steht. Den setzt du auf direct connect (ist für Vias z.B. nahezu immer Sinnvoll, bei Thermal Vias zwingend). Wenns die Frage ist, warum ein Thermal Anschluss an eine Kühlfläche nutzlos ist: Die Kühlwirkung besteht ja aus 2 unterschiedlichen Vorgängen: der Temperaturverteilung und der Abstrahlung sowie Abgabe durch Konvektion. Letzterem ist das Thermal egal aber der Temperaturspreizung nicht. Dieser Vorgang lebt davon, so viel wie möglich thermisch gut leitfähiges Material im Weg zu haben um sich möglichst schnell ausbreiten zu können. Eine Profilverjüngung ist hier einem Widerstand gleichzusetzen. (Das ist ja auch der Sinn der Sache, da man sonst THT Bauteile aus Mehrlagigen Platinen kaum bis gar nicht mehr ausgelötet bekommt) bei SMD ist die Notwendigkeit Thermals zu benutzen nicht immer gegeben. Bei kleinen Bauteilen wie Widerstäbnden z.B. muss man auf eine möglichst gleichmäßige Erwärmung beider Pads achten, da es sonst zum Grabsteineffekt kommen kann. Dafür sind Thermals notwendig, bei Leistungshalbleitern jedoch, die über die Platinenfläche gekühlt werden sollen ist es sinnlos Thermals zu verwenden. Ich hab einmal einen Aufbau gesehen, wo ein Power Mosfet mit Thermals an eine große, ihn umgebende Plane angebunden war und zu allem Überfluss diese Plane auch noch jede Menge thermal Vias hatte. Nur nützt es nichts, wenn ich so für eine große Kühlfläche sorge während ich gleichzeitig das zu kühlende Bauteil mit einem Thermal von dieser entkopple. Was sowas soll ist mir schleierhaft. (Bei derartigen Bauteilen ist ein Grabsteineffekt nat. nicht zu befürchten. Aber es kann passieren, daß die Lötstelle unter dem Kühlpad nicht richtig ausgebildet ist, wenn die Platine nicht entsprechend gut vorgeheizt wurde. d.h. der Bestücker muss hier ggf. an den Parametern drehen. Aber ich entwickle eine Schaltung idR für einen Zweck. Wenn dieser eine Kühlung vorsieht muss sich der Bestücker etwas einfallen lassen. Bisher gab es da auch noch nie wirkliche Probleme.
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