Hallo allerseits ich experimentiere wieder einmal ein bisschen. Ich habe einen Oszillator entworfen (siehe Bild im Anhang). Da ich mit dem Oszillator einen Diodenmischer antreiben will, muss er einen recht hohen Ausgangspegel bringen. Ich habe einmal einen klassischen Colpitts Oszillator realisiert. Da dieser in der Simulation (und auch in der Realität) zu wenig Amplitude gebracht hat, habe ich beim Source des JFET die Schaltung mit dem Übertrager rein gesetzt. Den Übertrager habe ich mit einem Doppellochkern gebaut, sodass die Induktivität der Primärspule zusammen mit den 220pF einen Parallelschwingkreis für die 4.9 MHz ergibt. Dann habe ich die Sekundärwicklung in Serie zur Primärwicklung geschaltet, um die Amplitude zu erhöhen, und dann folgt eine Kollektorschaltung, um den Ausgang etwas belastbarer zu bekommen. Den BFR540 habe ich genommen, weil ich davon noch sehr viele hier habe ;-) mit ft=9GHz ist er zwar etwas überdimensioniert, aber sollte ja nicht stören. Der Aufbau funktioniert und liefert saubere 4.92 MHz; der Quarz wird halt leider ein klein wenig gezogen :-( die 1. Oberwelle liegt ja bei ca. 9.8 MHz und ist gegenüber der Grundwelle um 60 dB gedämpft. Ich denke das ist so O.K. Was meint ihr dazu? Die Amplitude am Ausgang beträgt ca. 4Vss. Der Aufbau des Oszillators mit dem kleinen Übertrager - kann man das so machen, oder ist das Murks? Was ich jetzt als nächstes machen möchte, ist an den Ausgang der Kollektorstufe einen Singly Balanced Mischer (also mit nur 2 Dioden) anzuschliessen (oder wäre ein echter Ringmischer besser.) Nach dem Mischer soll dann ein Quarzfilter folgen, welches das eine Seitenband (welches ist von mir aus gesehen egal) heraus filtert. Breite des Quarzfilters soll ca. 2..3 kHz sein. Die Frage ist: soll man die Kollektorstufe so dimensionieren, dass der Ausgang 50 Ohm hat, und dann beim Quarzfilter auch wieder eine Anpasung machen, oder wie würde man das am besten angehen? Der Diodenmischer muss ja an allen Ports die gleiche Impedanz sehen. Habt ihr da Ideen? Das Quarzfilter möchte ich dann mit den selben 4.9152 MHz Quarzen realisieren, da ich von diesen genug hier habe. Daher müsste man den Oszillator hier um die Filterbreite ziehen können, was aber glaube ich gehen sollte. Gruss Tobias
:
Bearbeitet durch User
Tobias P. schrieb: > Der Aufbau des Oszillators mit dem kleinen Übertrager - kann man das so > machen, oder ist das Murks? Ich würde mir das mit dem Trafo nicht antun wenn es ohne auch geht, wie wir vor einiger Zeit schon mal besprochen haben: Beitrag "Re: Auskopplung aus Oszillator."
Hey, entschuldige das ich mich jetzt da einmische, aber wieso werden oszillatoren mit jfets aufgebaut ? was ist deren Vorteil?
ArnoR schrieb: > Mit noch weniger Aufwand kommt noch mehr Pegel raus. Naja "more power" ist ganz schön, aber wie sieht es mit der unterdrückung von Oberwellen aus? Ich glaube eigentlich gehöre da ein TP hinein. Nur ein Schwinkreis erscheint mir auch anfällig für oberwellen, sonst kommt hinter dem Diodenmischer noch viel mehr herraus was mühsam weggefiltert werden muss, soweit überhaupt möglich. Namaste
me323 schrieb: > wieso werden oszillatoren mit jfets aufgebaut Das macht man aus Mitleid mit den Herstellern, damit die die Dinger nicht umsonst hergestellt haben. Die haben kleine Eingangsströme und -kapazitäten und beeinflussen dadurch Schwingkreis oder Quarz nur wenig.
me323 schrieb: > Hey, entschuldige das ich mich jetzt da einmische, aber wieso werden > oszillatoren mit jfets aufgebaut ? was ist deren Vorteil? - Leichter Aufbau - hochohmiger eingangswiderstand - arbeitspunktsabilisiert sich selbst (Verarmungstyp) Namaste
Winfried J. schrieb: > Naja "more power" ist ganz schön, aber wie sieht es mit der > unterdrückung von Oberwellen aus? Ja, der Pegel ist zu groß, die Stufe übersteuert schon (negative Ausgangspegel). Die Schaltung ist eh nicht so gut und sollte dem TE nur zeigen, dass man ohne den ganzen Zinnober auskommen kann. Eine Amplitudenstabilisierung auf unverzerrten Pegel ist empfehlenswert und einfach: Beitrag "Re: Quarzoszillator: Amplitude festlegen"
Achja der Begrenzerdiode diode würd ich schon noch ein R(4k7) spendieren sonst befürchte ich der Oszilattor wird klingeln (Oberwellen). Namaste
Winfried J. schrieb: > Naja "more power" ist ganz schön, aber wie sieht es mit der > unterdrückung von Oberwellen aus? Wenn er damit einen Dioden-Ringmischer ansteuern will, ist das völlig schnuppe. Die kann man gut und gern auch mit einem Rechteck ansteuern: https://de.wikipedia.org/wiki/Ringmodulator#Funktionsweise
Hallo Jörg, ja jetz ist's klar. Diodenring ja ein Schalter spanungsrichtungsgesteuerter schalter, da ist je ein Steile flanke eher gewollt. Was bin ich wieder blöd heute. Namaste
Winfried J. schrieb: > Was bin ich wieder blöd heute. Ach was, ich bin da auch lange Zeit nicht auf diesen Trichter gekommen. Wir werden schon noch einen Funkamateur aus dir machen. :-))
Tobias P. schrieb: > Das Quarzfilter möchte ich > dann mit den selben 4.9152 MHz Quarzen realisieren Hallo Tobias, welchen Frequenzbereich möchtest Du überhaupt empfangen ?? Mit Deinen Vorgaben wäre 0 .. 5 kHz oder z.B. 9,8304 MHz , 14,7456 MHz usw. möglich (alle ganzzahligen Vielfachen von 4,9152 MHz). Bedenke, dass der Diodenmischer gnadenlos alle möglichen Harmonischen auf Deine gewünschte ZF mischt. Das habe ich durch Experimente mit SDR- Konzepten lernen müssen...
Hallo allerseits sorry für meine späte Rückmeldung. Ist das mit dem Trafo also eine blöde Idee? Ich fand es noch recht vorteilhaft, weil der Schwingkreis mit der Primärwicklung gerade einen schönen Schwingkreis bildet, welcher die Harmonischen recht gut unterdrückt, und die Amplitude kann auch gleich noch verdoppelt werden durch Zuhilfenahme der zweiten Wicklung. Meine Idee war folgende: zuerst soll mit einer 1. Mischstufe das Empfangssignal in den ZF-Bereich runter gemischt werden (eben auf die 4.9152 MHz). Dort sitzt dann das Quarzfilter und filtert mir ein schmales Band raus im Bereich 4.9152 MHz +/- 1.5 kHz (so grob gesagt). Und diesen Bereich mische ich dann mit einem 2. Mischer herunter auf 0..3 kHz sodass man das hörbar machen kann. ;-) und meiner Meinung nach ist der Empfangsbereich nun nur bestimmt durch den Oszillator, den man für den 1. Mischer benutzt...
Hallo zusammen, hallo Tobias. Was du da so beschreibst, ist doch eingentlich ein ganz normaler Superhet-Empfänger. Was hast du da besonders vor? ..oder ist das nur zum 'üben'? Du solltest uns schon sagen, was du beabsichtigst. @ DH1AKF > Bedenke, dass der Diodenmischer gnadenlos alle möglichen Harmonischen > auf Deine gewünschte ZF mischst. Ist das nicht die Aufgabe eines Mischers? Es gibt gewünschte und unerwünschte Ergebnisse. Natürlich kommt es auf den Anwendungsfall an. Warum strotzen die meisten Schaltungen von Filtern? Warum war (ist) bei vielen der früheren kommerziellen Messgeräten - nicht nur von HP - das 'Harmonic Mixing' ein durchaus oft gebrauchtes Prinzip? 73 Wilhelm
:
Bearbeitet durch User
Tobias P. schrieb: > Ist das mit dem Trafo also eine blöde Idee? Warum so ängstlich? Ein Trafo ist nicht grundsätzlich eine blöde Idee. Aber... > Ich fand es noch recht vorteilhaft, weil der Schwingkreis > mit der Primärwicklung gerade einen schönen Schwingkreis > bildet, welcher die Harmonischen recht gut unterdrückt, ... Diodenringmischer werden i.d.R. als Schaltermischer betrieben, somit entstehen am Lokaloszillator-Port des Mischers sowieso jede Menge Harmonische. Ein oberwellenfreies Oszillatorsignal am LO-Port des Ringmischers ist vergebliche Liebesmüh. > und die Amplitude kann auch gleich noch verdoppelt werden > durch Zuhilfenahme der zweiten Wicklung. Das ist zwar korrekt, lohnt sich aber nicht wirklich. 5MHz kann man mit jedem Wald-und-Wiesen-Transistor verstärken. BF199 oder 2N3904 geht auf jeden Fall, der BC547 sicher auch. > Meine Idee war folgende: zuerst soll mit einer 1. Mischstufe > das Empfangssignal in den ZF-Bereich runter gemischt werden > (eben auf die 4.9152 MHz). Nee, das ist ein Denkfehler. Der Lokaloszillator (LO) darf nicht auf der ZF schwingen, sondern muss auf der DIFFERENZ von gewünschter Empfangsfrequenz und ZF arbeiten. Beispiel: Empfangsfrequenz 28 MHz, ZF 5 MHz --> LO 23 MHz. > [...] und meiner Meinung nach ist der Empfangsbereich nun > nur bestimmt durch den Oszillator, den man für den 1. Mischer > benutzt... Jein. Diodenringmischer zeigen beim üblichen Betrieb als Schaltermischer Oberwellenmischung, d.h. der Empfänger ist nicht nur auf ZF+LO empfindlich, sondern auch auf ZF+2*LO, ZF+3*LO und so weiter. Dazu kommt noch der Spiegelwellenempfang, d.h. der Empfänger empfängt nicht nur ZF+LO, sondern auch ZF-LO, ZF-2*LO, ZF-3*LO usw. Man benötigt also eine Vorselektion (Bandpass im Eingangstrakt) und einen gut ausgeklügelten Frequenzfahrplan. Ein Direktmischer ist mMn wesentlich leichter zu beherrschen. Vorselektion benötigt man trotzdem (notfalls in Form eines Preselektors mit Dreko); Spiegelwellenempfang kann man mit der Phasenmethode recht elegant verbessern.
Wilhelm S. schrieb: >> Bedenke, dass der Diodenmischer gnadenlos alle möglichen >> Harmonischen auf Deine gewünschte ZF mischst. > > Ist das nicht die Aufgabe eines Mischers? Nicht unbedingt. Ein Analogmultiplizierer (AD734) liefert nur die Summen- und die Differenzfrequenz, weiter nix. > Es gibt gewünschte und unerwünschte Ergebnisse. Ja. Die Spiegelfrequenz wird von allen Typen gemischt (I/Q-"Mischer" mal außen vor). Oberwellenmischung zeigen nur Schaltermischer.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.