Guten Abend, ich möchte einen Lock-In Verstärker mit dem ADA2200 bauen. Er soll sehr kleine (µV Bereich) und verrauschte AC- Spannungen messen können. Vor diesem Baustein setze ich einen programmierbaren Instrumentenverstärker ein. Es handelt sich hier bei um den ISL28634 von Intersil. Im Anhang befindet sich mein Schaltplan. Es geht mir um den Verstärker (ISL28634). Bei einer eingestellten Verstärkung von 100 verstärkt dieser nicht um 100 sondern geringer. Eher so um die 30 oder so. Keine der eingestellten Verstärkungen funktionierte. Der Instrumentenverstärker wird einseitig betrieben: Vs = +3.3V. Die Spannung Vocm = Vs/2=3.3V/2 soll am Eingang das Potential anheben damit auch negative Spannungen gemessen werden können. Für den Ausgang gilt das Gleiche. Nun meine Frage: Wo könnte der Fehler liegen? Müssen die Widerstände R22 und R19 eine Verbindung gegen Masse haben? Ich habe diese Konfiguration aus dem "A Designers Guide to Instrumentation Amplifiers" (3 RD Edition) Seite 5-3, dort war keine Masseverbindung gezeigt. Oder könnte der Fehler am Rauschen des Eingangs-Signals liegen? Wäre es möglich, dass das Rauschen dazu führt, dass der Verstärker das Rauschen verstärkt und nicht mein Nutzsignal, sodass sich mein Nutzsignal nicht ändert??!? Der ADA2200 erzeugt ein Rechteck-Signal, dass ich auf eine PLL gebe um ein Sinus-Signal gleicher Frequenz zu erhalten. Dieses Sinus-Signal gebe ich auf einen Spannungsteiler. Dann messe ich mit dem Instrumentenverstärker die Spannung über einem der beiden Widerstände. Könnte es sein, dass ich über das Sinus-Signal Rauschen rein hole? Oder gibt es noch andere Gründe? Ich wäre für ein paar Tipps sehr dankbar. Da ich schon etwas länger daran sitze und den Fehler nicht finde. Alternativ wäre mir auch eine Referenz-Schaltung eines Instrumentenverstärkers lieb. Eine, die bereits erprobt ist und mir eine Verstärkung von bis zu 1000 liefert. Vielleicht kennt jemand eine solche? Ich hoffe hier auf etwas Hilfestellung. Vielen Dank Chris
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Bist du dir bewusst, dass deine Eingangsbeschaltung (R9, R19 und R21, R22) das Signal runterteilt und damit gehörigen Einfluss auf deine Verstärkung nimmt? Woher kommt VOCM/3.28? Du musst diese Spannung selbst erzeugen und niederohmig an den Ref-Eingang treiben. Christopher K. schrieb: > Müssen die Widerstände R22 und R19 eine Verbindung gegen Masse haben? Wenn du VOCM/3.28 mit einem Massebezug erzeugst, dann kann der Biasstrom der Verstärkereingänge über diese Widerstände und deine VCOM-Quelle auf Masse abfließen.
Achim S. schrieb: > Woher kommt VOCM/3.28? Du musst diese Spannung selbst erzeugen und > niederohmig an den Ref-Eingang treiben. Hoppla, den Teil nehme ich zurück: der ISL28634 hat doch tatsächlich einen Spannungsfolger am Ref-Eingang sitzen, so dass man den wirklich sehr hochohmig treiben kann (im Prinzip auch aus dem Spannungsteiler am Eingang). Ungewöhnlich, das habe ich bisher bei keinem Instrumentenverstärker gesehen. Was dann aber noch fehlt ist wirklich der Pfad nach GND, über den die Bias-Ströme fließen können.
Hallo Achim, Achim S. schrieb: > Bist du dir bewusst, dass deine Eingangsbeschaltung (R9, R19 und R21, > R22) das Signal runterteilt und damit gehörigen Einfluss auf deine > Verstärkung nimmt? Die R9 und R21 waren zu Strombegrenzung gedacht. Um das IC zu schützen. R19 und R22 sollten das Potential abheben damit auch negative Spannungen gemessen werden können. Leider verstehe ich noch nicht warum diese Spannungsteiler erheblichen Einfluss auf meine Verstärkung haben? Achim S. schrieb: > Woher kommt VOCM/3.28? Du musst diese Spannung selbst erzeugen und > niederohmig an den Ref-Eingang treiben. Vocm kommt aus dem ADA2200. Der Schaltplan ist im Anhang. Hierbei müsste es sich meines Verständnisses nach um das Ausgangssignal der Ausgangsstufe des ADA2200 handeln. Es geht nicht eindeutig aus dem Datenblatt hervor, aber da der Baustein auch dazu konzipiert wurde direkt an einen ADC angeschlossen zu werden sollte es sich um eine niederohmige Verbindung Quelle handeln, oder? Die Bezeichnung Vocm/3.2B ist etwas unglück formatiert. Es handelt sich nicht um eine Spannung Vocm, die durch 3.28 geteilt wird. Vocm ist 3.3V/2 groß. Achim S. schrieb: > Wenn du VOCM/3.28 mit einem Massebezug erzeugst, dann kann der Biasstrom > der Verstärkereingänge über diese Widerstände und deine VCOM-Quelle auf > Masse abfließen Ob Vocm im ADA2200 durch einen Massebezug erzeugt wird, weiß ich leider auch nicht. Steht nicht im Datenblatt. Ich kann nur spekulieren und vermute, dass dem so ist. Dies würde also bedeuten, dass ich keine weitere Verbindung gegen Masse benötige -richtig?!? Sry, ich bin wirklich Neuling in Sachen Schaltungsentwicklung. Vielen Dank! chris
Christopher K. schrieb: > Leider verstehe ich noch nicht warum diese Spannungsteiler erheblichen > Einfluss auf meine Verstärkung haben? Na weil das Differenzsignal (das du verstärken willst) erst mal durch den Spannungsteiler um einen Faktor 2 runtergeteilt wird, ehe es am Eingang des ISL ankommt. Christopher K. schrieb: > Ob Vocm im ADA2200 durch einen Massebezug erzeugt wird, weiß ich leider > auch nicht. Wenn der ADA2200 den VOCM als Ausgang treibt, dann liefert er schon den benötigen Massebezug. Das hängt allerdings von deiner Konfiguration ab: wenn Register VCOMSelect auf 000 gesetzt ist (Default), dann treibt der ADA2200 dort die halbe Betriebsspannung raus. Wenn VCOMSelect auf 001 gesetzt wäre, dann wäre der Pin auch am ADA2200 ein Eingang und dein Gleichtaktpotential würde irgendwo hin floaten. Wie stark der VOCM belastet werden darf, sehe ich auch grade nicht im Datenblatt. Aber für ein paar nA Bias-Strom sollte es schon reichen. Welche Frequenz hat den dein moduliertes Signal? Weit oberhalb der Grenzfrequenz der AC-Kopplung? Falls nicht würde ich noch nachfragen, ob die beiden 100nF Kondensatoren Keramik sind (R18 und R20: seltsame Namen für Kondis). Die tatsächliche Kapazität von X7R kann nämlich in Abhängigkeit von verschiedenen Parameter deutlich vom Nennwert abweichen. Wenn das Signal weit über der Grenzfrequenz liegt, ist das aber egal.
Achim S. schrieb: > Na weil das Differenzsignal (das du verstärken willst) erst mal durch > den Spannungsteiler um einen Faktor 2 runtergeteilt wird, ehe es am > Eingang des ISL ankommt. Ja, ok das stimmt natürlich. Achim S. schrieb: > Wenn der ADA2200 den VOCM als Ausgang treibt, dann liefert er schon den > benötigen Massebezug. Das hängt allerdings von deiner Konfiguration ab: > wenn Register VCOMSelect auf 000 gesetzt ist (Default), dann treibt der > ADA2200 dort die halbe Betriebsspannung raus. Wenn VCOMSelect auf 001 > gesetzt wäre, dann wäre der Pin auch am ADA2200 ein Eingang und dein > Gleichtaktpotential würde irgendwo hin floaten. Ja, ich ändere die default Einstellung dieses Registers nicht. Vocm bleibt auf Vs/2. Achim S. schrieb: > Welche Frequenz hat den dein moduliertes Signal? Weit oberhalb der > Grenzfrequenz der AC-Kopplung? Falls nicht würde ich noch nachfragen, ob > die beiden 100nF Kondensatoren Keramik sind (R18 und R20: seltsame Namen > für Kondis). Die tatsächliche Kapazität von X7R kann nämlich in > Abhängigkeit von verschiedenen Parameter deutlich vom Nennwert > abweichen. Wenn das Signal weit über der Grenzfrequenz liegt, ist das > aber egal. Die Frequenz des modulierten Signals liegt zwischen 1k und 30k. Das entspricht der Bandbreite des ADA2200 bzw. demoduliert dieser Signale bis zu 30 kHz. Das Signal zum Modulieren stammt ebenfalls aus dem ADA2200. Er erzeugt aus dem Clock-Signal, intern ein Referenz-Signal mit 1/64 *f_clock. Mit diesem Referenz-Signal gehe ich auf eine PLL und erhalte einen Sinus gleicher Frequenz. Diesen Sinus nutze ich zur Anregung eines Spannungsteilers. Die Grenzfrequenz des Filters liegt, nach dem ich die 0.1u gegen 1u Keramik Kondensatoren ausgetauscht habe, bei fg=159 Hz. Und ja, es handelt sich um Kerkos. Ich werde wohl dann eher eine Frequenz so kanpp <10k wählen, damit die Bandbreite bei großer Verstärkung stimmt. Was sagst du zum Rauschen?
So ganz nebenbei hat's am Ausgang des ISL nochmals ein Teiler durch Zwei.
Ich verstehe die Ansteuerung der Verstärkung G0, G1 über Spannungsteiler nicht. Die Eingänge sind entweder auf Betriebsspannung oder auf GND zu halten, aber nicht über Spannungsteiler auf halb acht. Liegen dort 5,28 V/2 an? Wie auch immer, im Datenblatt S 11 stehen die zulässigen Spannungen.
Hallo , Ooh. schrieb: > So ganz nebenbei hat's am Ausgang des ISL nochmals ein Teiler durch > Zwei. Nein, die Widerstände am Ausgang habe ich nicht bestück. Ich habe sie im Schaltplan mit DNP (Do Not Place) markiert. Es sind im Moment sogar, gar keine Widerstände am Ausgang und der zweite Instrumentenverstärker ist ebenfalls nicht plaziert. ths schrieb: > Ich verstehe die Ansteuerung der Verstärkung G0, G1 über Spannungsteiler > nicht. Die Eingänge sind entweder auf Betriebsspannung oder auf GND zu > halten, aber nicht über Spannungsteiler auf halb acht. Liegen dort 5,28 > V/2 an? Wie auch immer, im Datenblatt S 11 stehen die zulässigen > Spannungen. Der ISL erlaubt 9 Verstärkungen mit nur 2 Eingängen. Wenn nur die Pegel high und low verwendet würden käme man auf 4 Verstärkungen. Für 9 verschiedene braucht man also noch den Tristate Zustand. Und genau, dass sollen die Spannungsteiler erreichen. Ich möchte über I/O Pins eines µC die high, low und 3,3V/2 (Z-Zustand, wie im Datenblatt angegeben) erzeugen. Das hat auch von den Pegeln her geklappt. Sie liegen jeweils an den Pinnen an. Was sagt ihr zum Rauschen? Oder allgemein zu einer erprobten Alternative einer Instrumentenverstärkerschaltung?
Ich hab auch schon Lock-ins gebaut. Noch vor dem ADA2200. Dort verwendete ich 3 Stufen mit Verstaerkung von 30 oder so, vor dem Synchrongleichrichter. Das wuerde ich immer noch so bauen, wenn Rauschen das Hauptaugenmerk waere. Wie du vielleicht schon herausgefunden hast, ist der Offset des ADA2200 relativ gross mit +-39mV. Dh das effektive Nutzsignal sollte an dieser Stelle ein Stueck drueber sein. Das Rauschen mit 300uVpp ebenfalls. Von nichts kommt nichts. Ich will damit sagen, dass ein PGA bei weitem nicht reicht um uV zu messen. Der geht grad fuer mV. zB fuer DMS bei kleinen Anforderungen. Bei erhoehten Anforderungen sollte man mit AC Verstaerkungen von einigem ueber 1000 rechnen. Und sich nicht mit Eingangsspannungsteilern rumschlagen. Wenn man dem offenen Eingnag nicht traut, besser ein Relais vornedran, das erst schaltet wenn alles passt. Speisung & externe Circuits.
Eine andere Moeglichkeit den Eingang zu schuetzen waere eine Trafokopplung. Ein kleiner Datentrafo, auch genannt stomkompensierte Drossel. Dann haette man eine galvanische Trennung. Die macht die 50Hz oder so viel effektiver weg wie ein Differentialeingang.
Christopher K. schrieb: > Was sagst du zum Rauschen? Tja, was soll ich denn dazu sagen? Der ISL hat 17nV/sqrt(Hz). Wenn du ganz am Ende eine Signalbandbreite von 1Hz anstrebst, ist das in Bezug auf dein µV Signal wahrscheinlich gut. Wenn du eine viel größere Bandbreite anstrebst, würde es sich vielleicht lohnen, für die erste Verstärkerstufe etwas mit ultra-low noise zu suchen (muss ja in der ersten Stufe nicht unbedingt eine einstellbare Verstärkung sein). Die kleine unipolare Versorgungs schränkt die Auswahl natürlich ein. Den Eingangsteiler solltest du natürlich umbauen, um nicht unnötig Signal zu verschenken. Wenn du mit R19, R22 auf 10kOhm gehst, bleibt dir mehr Nutzsignal und du hast noch keinen wesentlichen Beitrag vom Stromrauschen. (Ich gehe mal davon aus, dass deine Signalquelle niederohmig ist und sich nichts daraus macht, ob sie 2kOhm oder 11kOhm treiben muss). Über das Rauschen des ADA2200 finde ich auf die Schnelle nicht die relevanten Angaben. Nach den Zahlen von Oder Doch wäre eine höhere Verstärkung der Vorverstärker durchaus sinnvoll, um dem ADA2200 mehr Rauschabstand zu gönnen. Und bei einer Gesamtverstärkung von deutlich >1000 brauchst du wahrscheinlich eine zweite AC-Kopplung in der Verstärkerkette. Evtl. musst du die Filterung in der Verstärkerkette auch schon etwas enger auf deine Modulationsfrequenz einstellen, damit nicht schon das Rauschen und Störungen den hinteren Verstärker in die Begrenzung treibt (lässt sich mit dem Oszi ja leicht prüfen). Christopher K. schrieb: > Die Grenzfrequenz des Filters liegt, nach dem ich die 0.1u gegen 1u > Keramik Kondensatoren ausgetauscht habe, bei fg=159 Hz. Nö: das wäre die Grenzfrequenz, wenn der komplexe Teiler aus 1µF und 1kOhm bestehen würde. Der 1kOhm liegt aber in Serie mit R19 bevor es auf ein stabiles Potential geht. Aktuell liegt die Grenzfrequenz der AC-Kopplung also bei 80Hz, wenn du den Spannungsteiler änderst sinkt sie nochmal ab. Spätestens dann würde ich den Kondensator kleiner wählen.
Ja. bei erhoehten Anforderungen wuerde ich auch ein Filter im AC Pfad vorsehen. Und allenfalls den Eingang des ADA2200 AC koppeln, denn die Commonmode Rejection ist nur 75dB, bei <1kHz. Dabei sollte man vom Poster erfahren was er denn messen will. wieviel commonmode signal muss weg, resp was ist der Signal/Commonmode Abstand, und was ist der Signal/Noise Abstand. Resp. Was ist die Nutz-Signal zu Modulationsbandbreite.
Hallo Achim, hallo Oder doch, vielen Dank für eure Hinweise! Oder D. schrieb: > Wie du vielleicht schon herausgefunden hast, ist der Offset des ADA2200 > relativ gross mit +-39mV. Dh das effektive Nutzsignal sollte an dieser > Stelle ein Stueck drueber sein. Das Rauschen mit 300uVpp ebenfalls. Von > nichts kommt nichts. Ich will damit sagen, dass ein PGA bei weitem nicht > reicht um uV zu messen. Der geht grad fuer mV. zB fuer DMS bei kleinen > Anforderungen. Bei erhoehten Anforderungen sollte man mit AC > Verstaerkungen von einigem ueber 1000 rechnen. Und sich nicht mit > Eingangsspannungsteilern rumschlagen. Wenn man dem offenen Eingnag nicht > traut, besser ein Relais vornedran, das erst schaltet wenn alles passt. > Speisung & externe Circuits. Ok. Wenn es im ersten Schritt nur mV erreichbar sind, so nehme ich dass erstmal hin. Was verstehst du unter erhoehten Anforderungen? Im Moment geht es mir darum zu zeigen, dass das Prinzip funktioniert. Also bin ich da relativ frei was die Anforderungen angeht. Oder D. schrieb: > Eine andere Moeglichkeit den Eingang zu schuetzen waere eine > Trafokopplung. Ein kleiner Datentrafo, auch genannt stomkompensierte > Drossel. Dann haette man eine galvanische Trennung. Die macht die 50Hz > oder so viel effektiver weg wie ein Differentialeingang. Ok, darüber hab ich noch nicht nachgedacht. Aber wie sieht es mir Störungen bei anderen Frequenzen aus? Was ich die ganze Zeit befürchte ist es, dass das Rauschen und die Störungen im Signal selbst den Verstärker in Sättigung treiben. Wie finde ich das herraus? Wäre eine FFT meine Möglichkeit? Achim S. schrieb: > Tja, was soll ich denn dazu sagen? Der ISL hat 17nV/sqrt(Hz). Wenn du > ganz am Ende eine Signalbandbreite von 1Hz anstrebst, ist das in Bezug > auf dein µV Signal wahrscheinlich gut. Wenn du eine viel größere > Bandbreite anstrebst, würde es sich vielleicht lohnen, für die erste > Verstärkerstufe etwas mit ultra-low noise zu suchen (muss ja in der > ersten Stufe nicht unbedingt eine einstellbare Verstärkung sein). Die > kleine unipolare Versorgungs schränkt die Auswahl natürlich ein. Ja, wobei dass doch schon ein guter Instrumentenverstärker ist, jedenfalls dachte ich das. Die Bandbreite liegt bei 30 kHz. Das Rauschen des ISL wäre dann 17nV/sqrt(Hz)*30kHz = 510µV. Okay, es leuchtet ein, dass für diesen Bereich das Rauschen des ISL zu groß ist. Eine Konsequenz ist also ein anderer Verstärker. Achim S. schrieb: > Über das Rauschen des ADA2200 finde ich auf die Schnelle nicht die > relevanten Angaben. Nach den Zahlen von Oder Doch wäre eine höhere > Verstärkung der Vorverstärker durchaus sinnvoll, um dem ADA2200 mehr > Rauschabstand zu gönnen. Und bei einer Gesamtverstärkung von deutlich >>1000 brauchst du wahrscheinlich eine zweite AC-Kopplung in der > Verstärkerkette. Das heißt, nach dem ersten Verstärker noch Kondensatoren?!? > Evtl. musst du die Filterung in der Verstärkerkette > auch schon etwas enger auf deine Modulationsfrequenz einstellen, damit > nicht schon das Rauschen und Störungen den hinteren Verstärker in die > Begrenzung treibt (lässt sich mit dem Oszi ja leicht prüfen). Mit dem Nachprüfen hab ich so meine Probleme. Wie vermesse ich Rauschen? Oder wie merke ich, dass das Rauschen die Stufe in Sättigung bringt? Achim S. schrieb: > Den Eingangsteiler solltest du natürlich umbauen, um nicht unnötig > Signal zu verschenken. Wenn du mit R19, R22 auf 10kOhm gehst, bleibt dir > mehr Nutzsignal und du hast noch keinen wesentlichen Beitrag vom > Stromrauschen. (Ich gehe mal davon aus, dass deine Signalquelle > niederohmig ist und sich nichts daraus macht, ob sie 2kOhm oder 11kOhm > treiben muss). Ich habe jetzt nur noch die R9 und R22 mit 1k in der Schaltung belassen und die R21 und R22 mit 0Ohm Widerständen versehen. Die Kondensatoren liegen jetzt bei 0.1F. Ansonsten würde ich das mit den 10k auch nochmal ausprobieren. Oder D. schrieb: > Ja. bei erhoehten Anforderungen wuerde ich auch ein Filter im AC Pfad > vorsehen. Und allenfalls den Eingang des ADA2200 AC koppeln, denn die > Commonmode Rejection ist nur 75dB, bei <1kHz. Da stellt sich mir wieder die Frage was erhöhte Anforderungen sind? Wie gesagt, möchte ich erstmal das Prinzip zeigen und dann weiter verbessern. Denn irgendwo muss man ja anfangen. Wenn es keine µV werden, dann werden es ebend mV, die ich messe. Oder D. schrieb: > Dabei sollte man vom Poster erfahren was er denn messen will. wieviel > commonmode signal muss weg, resp was ist der Signal/Commonmode Abstand, > und was ist der Signal/Noise Abstand. Resp. Was ist die Nutz-Signal zu > Modulationsbandbreite. Das ist einer der wichtigsten Absätze hier: Der Lock-In ist ja im Grunde universal einsetz bar. Daher habe ich (noch) keine konkret Vorstellung was ich anschließen möchte um zu messen. Eine Messbrücke wäre eine Variante. Zur Zeit nutze ich einfach einen Spannungsteiler und messe die Spannung über einen der Widerstände. Wie müsste ich denn das Signal/Commonmode Verhältnis festlegen? Und wie bestimme ich das Signal/Rauschverhältnis. Kann ich das einfach messen). Allgemein: Wie geht man systematischer an solche Aufgaben ran?
Einfache Anforderungen sind zB ein DMS in einer Personenwaage. der DMS
macht vieleicht 5mV Vollausschlag. und 1% ist genuegend genau.
Erhoehte Anforderungen bedeuten:
- das Signal ist ein Stueck kleiner wie uV,
- das Signal vom Sensor enthaelt nur 10ppm Nutzsignal
- das Nutzsignal ist mit 10 mal soviel Rauschen ueberlagert.
> Die Bandbreite liegt bei 30 kHz. Das Rauschen des ISL wäre dann
17nV/sqrt(Hz)*30kHz = 510µV.
Aeh. Der AC Verstaerker muss fuer die modulierende Frequenz gut sein.
Also wenn mit 100kHz moduliert wird, ist das zu verstaerkende Signal bei
100kHz plus Oberwellen.
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XantaMarius schrieb: > Die Bandbreite liegt bei 30 kHz. Glaub ich nicht :-) Es geht mir um die Bandbreite, die du am Ausgang deines Demodulators noch hast. Die wird sicher viel kleiner sein als die Modulationsfreuqenz (10kHz) deines Eingangssignals, sonst macht die ganze Sache mit Lockin bzw. Demodulator wenig Sinn. Das Demodulieren samt nachgeschaltetem Tiefpass dient ja gerade dazu, nur ein enges Frequenzband des Rauschens um die Modulationsfrequenz herum (wo das Signal liegt) am Ausgang durchzulassen. Nur dieser Teil des Rauschens bleibt am Ende im Ausgangssignal übrig (sofern man nicht weiter vorne in der Signalkette durch das Rauschen schon in Sättigung kommt). XantaMarius schrieb: > Oder wie merke ich, dass das Rauschen die Stufe in Sättigung bringt? Schauen, ob die Spannung nach dem letzten Verstärker "oben" oder "unten" an eine feste Grenze anschlägt. Das siehst du auf dem Oszibild recht schnell. XantaMarius schrieb: > Ja, wobei dass doch schon ein guter Instrumentenverstärker ist, Gut ist relativ. Es hängt davon ab, was du letztlich damit messen willst. Wenn das noch unklar ist, ist es auch schwer zu sagen, ob der Verstärker gut genug ist oder nicht. "Schlecht" ist er mit 17nV/sqrt(Hz) bei 10kHz natürlich nicht. XantaMarius schrieb: > Ich habe jetzt nur noch die R9 und R22 mit 1k in der Schaltung belassen > und die R21 und R22 mit 0Ohm Widerständen versehen. Du meinst hoffentlich: R19 und R22 bleiben, R9 und R21 haben jetzt 0Ohm. Ich würde R19 und R22 wahrscheinlich trotzdem etwas höherohmig wählen: nicht jede Quelle treibt problemlos einen Lastwiderstand von 1kOhm. Eine Brücke mit DMS ist normalerweise nicht so niederohmig, dass ich sie ohne Not mit 1kOhm belasten würde. Wenn das Eingangssignal von einem Fotodiodenverstärker getrieben wird, hat er mit 1kOhm Last wahrscheinlich kein Problem. XantaMarius schrieb: > Allgemein: Wie geht man systematischer an solche Aufgaben ran? Die Systematik ist oft ein Problem bei Aufgabenstellungen, bei denen das eigentliche Ziel nicht klar ist :-) Wenn die Signalquelle, das geforderte Signal-Rauschverhältnis, ... alles festliegen, dann kann man jede Komponente seines Konzepts darauf abklopfen, ob sie für die Aufgabe ausreicht oder nicht. Und dann kommt man z.B. für unterschiedliche Signalquellen (mit unterschiedlichem Innenwiderstand) durchaus zu unterschiedlichen Lösungen. Wenn einfach mal so einen "möglichst guten" Lock-In bauen will, dann hat man keine echten Entscheidungskriterien, ob eine Einzelkomponente so passt oder nicht.
Wenn man einen guten general Purpose Lock-in will, sollte man sich einen Stanford oder einen Zurich anschauen. Die haben verschiedene Ausfuehrungen. Mindestens einen LF Typ, den SRS810 glaub ich, und mindestens einen SRS844, der geht bis 200MHz. Fuer erhoehte Anforderungen, zB bis 600MHz sollte man Zurich Instruments anschauen. Siehe : http://www.thinksrs.com/products/lockin.htm http://www.zhinst.com/
Hallo Christopher, waerst Du eventuell bereit, Deine Eagle Bibliothek fuer den isl28634 zu teilen/ hier hochzuladen? Herzlichen Dank Pio
Hallo Pio, im Anhang befindet sich die Bibliothek. @Achim S, ODER DOCH Danke für die Tipps bis hierher. Bisher hab ich noch nichts neues zu berichten, daher erfolgte noch kein weiterer Eintrag. Gruß Chris
Hallo Chris, herzlichen Dank! Freundliche Grüsse, Pio
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