Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Strom einer PWM messen


von Bernd (Gast)


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Das Thema ist komplexer als man denkt wie ich herausgefunden habe, aber 
immer speziell, daher bitte ich um Erfahrungen und keine Versuche:

PWM 500Hz - 2000Hz, Last ist leider nicht immer Induktiv sondern auch 
ohmisch.
Die Treiber haben einen Anlauf und einen Auslauf, generieren also keinen 
Rechteck, sieht ähnlich aus wie eine Kondensatorkurve. (Das ist bei 
diesen Automotive Treibern völlig normal und EMV gerecht!)

Die Schaltung ist gesetzt, es lassen sich also keine Hardwareelemente 
mehr zufügen.

Das Problem ist das man sich dabei schnell selbst verunsichern kann bei 
der Messung. Messgerät Baumarkt (beim Kunden), Messgerät mit Echt 
Effektiv Fluke bei uns, Oszilloskop mit mathematischer EEMessung in der 
Entwicklung.
Drei verschiedene Ergebnisse und einen Kunden der nicht weiß wie er es 
überprüfen soll.

An einem induktivem Ventil kann man ja relativ konstanten Strom Messen, 
da aber mehrere unterschiedliche Ventile möglich sind ist es mit der 
Konstanz auch weit her aufgrund der Frequenz.
Ohmische Lasten sind nur schwer messbar aufgrund der Steigungen anfangs 
und am Ende, gemittelter Strom ist somit auch eher geschätzt bei 
unterschiedlichen Belastungen.

Meine bisher beste Lösung ist die EEMessung im Prozessor. Ist aber 
zeitlich enorm aufwendig bei mehreren Ausgängen. Aufgrund vieler anderer 
Prozesse einfach nicht machbar.
Alles mitteln wie ein Tiefpass macht auch nur Sinn wenn das 
angeschlossene Bauteil das gleiche ist.

Wie geht ihr diese Dinge an, werden da Kompromisse eingegangen, jede 
Situation kalibriert (wie dann beim Kunden umsetzen?) oder ignoriert (in 
der Automotive keine Option.

von Ingo L. (corrtexx)


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Bernd schrieb:
> Wie geht ihr diese Dinge an, werden da Kompromisse eingegangen
Nimm n klassisches Zeigerinstrument, da integriert der Zeiger bzw. das 
Messwerk (Drehspulmesswerk)

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Bernd schrieb:

> Messgerät mit Echt Effektiv Fluke bei uns,

Das sollte schon den richtigen Strom anzeigen, zumindest wenn
der Gleichrichter korrekt ausgeführt ist.

von Bernd (Gast)


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Es geht nicht um das Messgerät! Die Frage ist wie man Die Messungen der 
Schaltung am besten so ähnlich wie möglich ausführt, ohne EEMessung im 
Prozessor machen zu müssen.

Wenn der Kunden den Strom beim Proportionalventil mit seinen 
Möglichkeiten nachmisst zieht das immer Diskussionen nach sich.
Ich möchte natürlich schon so genau wie möglich messen.

von Der Andere (Gast)


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Bernd schrieb:
> Oszilloskop mit mathematischer EEMessung

sagt dir die Wahrheit

von TestX (Gast)


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Naja....bei solch variablen verbrauchern würde man beim treiberdesign 
stromregler pro ausgang vorsehen und dann bei der installation einmalig 
den sollstrom vorgeben. Das ganze kommt dann in die gerätedokumentation 
mit einer entsprechenden erklärung...so kann der kunde das dann auch 
nachvollziehen....dein post klingt sehr nach bastellösung...

von Dirk K. (knobikocher)


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Bernd schrieb:
> Messgerät Baumarkt (beim Kunden), Messgerät mit Echt
> Effektiv Fluke bei uns, Oszilloskop mit mathematischer EEMessung in der
> Entwicklung.

Alle Geräte in die Entwicklung. Dort Vergleichsmessung durchführen und 
daraus Vergleichstabelle erstellen lassen.

von Ingo L. (corrtexx)


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Also tut mir Leid, ich verstehe deine Frage auch nach mehrmaligem Lesen 
nicht...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd schrieb:
> und einen Kunden der nicht weiß wie er es überprüfen soll.
Weiß der Kunde denn, was er will?
Denn vermutlich will er keinen Strom, sondern eine Auswirkung dieses 
Stromes (Licht, Wärme, Magnetfeld). Dann kann ja einfach genau das 
messen...

von Achim S. (Gast)


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Bernd schrieb:
> Alles mitteln wie ein Tiefpass macht auch nur Sinn wenn das
> angeschlossene Bauteil das gleiche ist.

Wenn dich der mittlere Strom interessiert, dann ist zeitliches Mitteln 
mit einem analogen Tiefpass die perfekte Methode. Dass der Wert dann 
natürlich etwas anderes anzeigen wird als dein Fluke, das den 
Effektivwert misst, ist klar - Effektivwert und Mittelwert sind halt 
nicht das selbe. Bei ohmschen Lasten mag der Effektivwert das 
Interessanteste sein, bei anderen Lasten aber unter Umständen halt 
nicht.

Daher auch von mir die Frage: was willst du (oder der Kunde) denn 
eigentlich messen? Wenn es der Effektivwert sein sollte: es gibt ICs, 
die dem Prozessor das Rechnen abnehmen, indem sie den Effektivwert einer 
Spannung ausgeben.

von Hans (Gast)


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Bernd schrieb:
> Es geht nicht um das Messgerät! Die Frage ist wie man Die
> Messungen der
> Schaltung am besten so ähnlich wie möglich ausführt, ohne EEMessung im
> Prozessor machen zu müssen.
>
> Wenn der Kunden den Strom beim Proportionalventil mit seinen
> Möglichkeiten nachmisst zieht das immer Diskussionen nach sich.
> Ich möchte natürlich schon so genau wie möglich messen.

Genau das darf der Kunde dann halt nicht. In die Doku kommt mit was man 
gemessen hat:

Ingo L. schrieb:
> Nimm n klassisches Zeigerinstrument, da integriert der Zeiger bzw. das
> Messwerk (Drehspulmesswerk)

Der Andere schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Oszilloskop mit mathematischer EEMessung
>
> sagt dir die Wahrheit

Und wenn er mit anderen Mitteln als den in der Doku angegebenen misst 
kann er diskutieren wie er will und es ist egal "was mit seinen 
Möglichkeiten" bei ihm raus kam.

von Bernd (Gast)


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Tja, ist vielleicht die beste Lösung. In der Theorie immer so einfach, 
aber in der Praxis....
Bastellösung...Wenn du meinst. Ich glaube dieses Problem kann nur einer 
Beurteilen der es auch schon mal gemacht hat. Dann wird man sehen das es 
gar nicht so logisch ist. Kommen noch Peaks hinzu ist das ganze mehr ein 
Schätzeisen. Ich mach das schon ziemlich lange und eine Musterlösung 
konnte mir noch keiner präsentieren. Von Blinky Schaltungen mal 
abgesehen.

Da ich alle Varianten zum Test einprogrammiert habe muss ich wohl dann 
entscheiden. 38 Stromrückführende PWM Ausgänge wollen alle bedient und 
geregelt werden.

von Hermann (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich weiß nicht, ob es dein Problem löst. Aber wenn der arithmetische 
Mittelwert gemessen werden soll, mache ich das wie im Anhang. Die 
Dimensionierung muss man auf den konkreten Fall anpassen.
Diese Art passt besonders für die Wirkungsgrad-Messung von DC-Wandlern 
mit den hohen Spitzenstömen. Da hier die Eingangs- und Ausgangs-Spannung 
meistens konstant ist und einfach gemessen werden kann. Und bei Akkus 
usw. interessiert kein Effektivwert des Stroms.
Da man mit dem DVM locker mV messen kann, kommt man mit einem sehr 
kleinem Shunt aus.

von Harald W. (wilhelms)


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Hermann schrieb:

> Ich weiß nicht, ob es dein Problem löst. Aber wenn der arithmetische
> Mittelwert gemessen werden soll, mache ich das wie im Anhang.

Hmm, misst man so nicht eher den Spitzenwert?

von Wolfgang (Gast)


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Bernd schrieb:
> Die Treiber haben einen Anlauf und einen Auslauf, generieren also keinen
> Rechteck, sieht ähnlich aus wie eine Kondensatorkurve.

Das liegt wohl nicht am Treiber, sondern an der Wirkung der Induktivität 
des Magneten.

von Hermann (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Hmm, misst man so nicht eher den Spitzenwert?

Nein, dann müsste man eine Diode einbauen. Ein RC-Glied macht einen 
einfachen Mittelwert - wie ein Drehspulinstrument.

von Sebastian S. (amateur)


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Wenn Du Streit vermeiden willst - oder musst - einfach sagen:
"Gemessen mit ..."

Dann kann der Kunde sich mit dem Messgerätehersteller streiten, ob sein 
China-Import oder das von Dir verwendete Gerät "recht haben".

Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass Du etwas Vernünftiges 
verwendest.

In Testberichten wird immer wieder moniert, dass low-cost 
Energiemessgeräte, bestenfalls Fahrkarten ausgeben. Das fast immer in 
Verbindung mit schaltenden Verbrauchern.

Also: Im Westen nichts Neues.

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