Hallo zusammen. Vielleicht treibt sich hier jemand herum, der von diesem Thema mehr Ahnung hat als ich. Mein Heizungsbauer scheint keine zu haben. Zur Problematik: In meinem Haus wurde eine neue Heizung inklusive neuem Pufferspeicher verbaut. Mein Heizungsbauer hat einen Speicher mit innenliegendem Kupfer-Wärmetauscher für das Brauchwasser verbaut und an die bestehenden Heizkreise und Warmwasserleitungen angeschlossen. Es ist ein Stahlkessel an dem anscheinend keine Opferanode benötigt wird. Dies hat mir auch der Speicherhersteller bestätigt, jedoch habe ich noch keine Erklärung hierfür erhalten. Die Verrohrung im Keller wurde komplett neu aus Kupferrohr mit Messing-Übergängen gemacht. Man hört ja immer wieder, dass durch falsche Kombination von Metallen in einer Lösung (z.B. Heizungswasser) Korrosion entsteht, da hier eine galvanische Zelle entsteht. So weit, so gut. Ich hab den "Heizungsfachmann" nun gefragt, ob er dies bei der Installation beachtet hat. Seinem "Herumgestammelle" konnte ich entnehmen, dass er dies wohl nicht beachtet und auch nicht richtig verstanden hat. Weiß jemand wie man prüfen kann, ob irgendwo so eine Zelle entstanden ist, bzw. ob ein Elektronenfluss stattfindet? Der "Heizungsfachmann" meinte noch, dass er das System mit entmineralisiertem Wasser gefüllt hätte und daher nix passieren kann. Und außerdem seinen ja zwischen den Kupferleitungen und dem Stahlspeicher noch Messingverbinder die das sowieso verhindern. Er meinte auch noch, dass durch die Erdung des Speichers das Problem noch weiter entschärft wird. Das halte ich allerdings für ein Märchen! Die Fußbodenheizungsrohre sind auch aus Kupfer, jedoch sind Kunststoffverteiler dazwischen. Macht es das besser? Hat da jemand mehr Ahnung? Ich habe keine Lust, dass mir innerhalb kurzer Zeit etwas durch fault! Danke schon mal für eurer Antworten. P.S. Das ist der eingesetzt Puffer: http://www.hellmann-behaelterbau.de/fileadmin/downloads/FSK_0_Classic_WP.pdf
Das ist ein Heizungspuffer, kein Trinkwasserspeicher. Du hast da ein geschlossenes System, da korrodiert nichts, oder zumindest nicht dauerhaft. Nach der Befüllung wird sich der Restsauerstoff binden und dann ists gut. Jede Heizung hat diese Mischinstallation, unbehandelte Stahloberflächen, Kupfer und Messingteile. Wichtig ist daß die verwendeten Kunststoffe sauerstoffdicht sind und über die Betriebsdauer möglichst wenig Frischwasser nachgefüllt wird. Bei der Trinkwasserseite wäre es gut wenn keine verzinkten Stahlrohre nach dem Speicher verlegt sind. Hier wäre kurzfristig ein Schaden zu erwarten.
Messing und Kupfer beissen sich nicht. Kunststoff und MS Cu ebenfalls nicht. Das mit dem entmineralisierten Wasser kommt mir aber seltsam vor, denn das ist genau das, was man nicht in den Kühler eines Autos schütten sollte, weil es dann die Minerale oder andere Stoffe aus den Kühlerlamellen zieht, jedoch dann auch an den Innenseiten der Heizungsrohre und Heizkörpern. Ob dem wirklich so sei, vermag ich nicht zu wissen, aber normalerweise wird ein Heizungssystem doch mit Leitungswasser gefüllt.
Thomas S. schrieb: > Ob dem wirklich so sei, vermag ich nicht zu wissen, aber normalerweise > wird ein Heizungssystem doch mit Leitungswasser gefüllt. Praktisch ja, theoretisch nein. Die meisten Hersteller schreiben vor, dass das Heizungswasser aufbereitet werden sollte. Wenn man einen großen Pufferspeicher hat, sollte man diesen Hinweis auch berücksichtigen. Aufbereitung üblicherweise mit Ionenaustauscher, bei sehr hohen Volumina auch zusätzlich chemisch (mit Hydrazin) um Sauerstoff zu binden Klempi schrieb: > Bei der Trinkwasserseite wäre es gut wenn keine verzinkten Stahlrohre > nach dem Speicher verlegt sind. Hier wäre kurzfristig ein Schaden zu > erwarten. Besonders toll sind die Mischinstallationen: verzinktes Stahlrohr für Kaltwasser und Kupferrohr für Warmwasser...
Schreiber schrieb: > Aufbereitung üblicherweise mit Ionenaustauscher, bei sehr hohen Volumina > auch zusätzlich chemisch (mit Hydrazin) um Sauerstoff zu binden Ist natürlich sehr Sauerstoffbindend. Ist das auch in Privathaushalten erlaubt? Hydrazin ist doch ein wenig Reaktionsfördernd. Das können doch nur Wasserwerker mit Unterschriftshaftung bekommen. Ich muss auch mit meiner Unterschrift haften, um H2o2 mit 35 % zu bekommen, um in der Neutra Salpetersäure gewässerfahig zu bekommen, und keinen Sprengstoff oder BTM zu produzieren. Hydrazin ist ja nicht zu verachten :-)
Opferanode schrieb: > Speicher mit innenliegendem > Kupfer-Wärmetauscher für das Brauchwasser So oder so ähnlich? http://www.hellmann-behaelterbau.de/index.php?id=83 Der Heizkreis ist ein geschlossenes System. Das Brauchwasser kommt nur mit dem Kupferwärmetauscher in Berührung. Eine Anode ist nicht nötig. Edit: Hab deinen Link am Ende zu spät gesehen.
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Erst mal vielen Dank für eure Antworten. Jetzt weiß ich schon ein Wenig mehr. Klempi schrieb: > Das ist ein Heizungspuffer, kein Trinkwasserspeicher. Du hast da ein > geschlossenes System, da korrodiert nichts, oder zumindest nicht > dauerhaft. Nach der Befüllung wird sich der Restsauerstoff binden und > dann ists gut. Jede Heizung hat diese Mischinstallation, unbehandelte > Stahloberflächen, Kupfer und Messingteile. Wichtig ist daß die > verwendeten Kunststoffe sauerstoffdicht sind und über die Betriebsdauer > möglichst wenig Frischwasser nachgefüllt wird. Ok verstanden. Es ist ein so genannter Hygienespeicher. Das ist natürlich ein Heizungspuffer, aus dessen Inhalt über den Kupferwärmetauscher das Brauchwasser erzeugt wird. Das stimmt schon. Mein Systemdruck ist sehr konstant, Wasser musste ich noch keine nachfüllen. Das sind meine Kunststofffverteiler: https://www.google.de/url?url=https://afriso.de/servlet/com.itmr.waw.servlet.FileViewer%3Fdokmanid%3D2091704%26kdid%3D256967%26sprachid%3D1&rct=j&q=&esrc=s&sa=U&ved=0ahUKEwiFism9navKAhUCkA8KHfeTBpoQFgggMAI&usg=AFQjCNGF6EYN6kVfJ56ZNIBBkgRhZlzZJw Siehe letzte Seite im Katalog. Da kann ich natürlich nicht viel heraus lesen. Ich müsste mal konkret nachfragen. Schreiber schrieb: > Wenn man einen großen Pufferspeicher hat, sollte man diesen Hinweis auch > berücksichtigen. > Aufbereitung üblicherweise mit Ionenaustauscher, bei sehr hohen Volumina > auch zusätzlich chemisch (mit Hydrazin) um Sauerstoff zu binden Wie es genau funktioniert hat weiß ich nicht. Er hatte so eine große Kartusche mit Netzteilanschluss, durch die das Wasser (sehr langsam) rein gedrückt wurde. Schreiber schrieb: > Besonders toll sind die Mischinstallationen: verzinktes Stahlrohr für > Kaltwasser und Kupferrohr für Warmwasser... Bei mir gibt es keine verzinkten Rohre. Alles Kupfer oder Kunststoff. Kann von euch noch jemand abschätzen, ob die Erdung des Systems eine Einfluss hat. Ich glaube ihm das nämlich nicht! Und wieso soll das Messing zwischen einem Kupferrohr und Stahlspeicher die Bildung eines galvanischen Elements verhindern? Das erschließt sich mir nicht!
Wie funktionieren eigentlich die aktiven Anoden? Man kann anscheinend anstatt einer Opferanode (ich glaube aus Magnesium) eine aktive Anode einbauen. Kennt das jemand?
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