Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kühlkörper für 50 Watt LED


von Kalle S. (heinrich_zwo)


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Hallo,

ich habe eine 50 Watt LED ( Ebay 121763331422 ) in Betrieb. Als 
Kühlkörper verwende ich den hier von Ebay 111362018805

Bei ca. 25 Watt (35 Volt  0,75 Ampere ) wird der Alukühlkörper ca.60 
Grad warm. Gemessen mit Peaktech  2015.

Meine Fragen:

Von der Lebensdauer der LED betrachtet ist - der Kühlkörper schon (viel) 
zu heiss ?

Hat jemand eine Alternative (Kühlkörper) ?

Nun ist die LED sehr hell (gleißendes licht) für mich ist es nicht 
angenehm wenn die LED direkt zu sehen ist. Wenn ich die
LED für indirekte Beleuchtung verwende, sinkt auch wieder Wirkungsgrad.

Hat einer eine Idee ? Streuscheibe ?

Heinrich

: Verschoben durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Kalle S. schrieb:

> ist - der Kühlkörper schon (viel) zu heiss ?

Errechne die Sperrschichtemperatur und vergleiche sie mit dem
zulässigen Wert laut Datenblatt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kalle S. schrieb:
> ist - der Kühlkörper schon (viel) zu heiss ?

Wie heiß ist die LED und was steht im Datenblatt?

> für mich ist es nicht angenehm wenn die LED direkt zu sehen ist.

Lampenschirm, Diffusor, whatever. Kommt drauf an, wie und wofür Du die 
LED verwenden willst. Punktstrahler sind zur Raumbeleuchtung eher 
ungeeignet.

Die Probleme aber gibt es bei jeder anderen Lichtquelle auch -- auch 
Glühlampen oder "Energiesparlampen" will man nicht direkt ansehen.

von Kalle S. (heinrich_zwo)


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Ich habe kein Datenblatt, ich suche jemand mit Erfahrung von den LEDs.

von Werner H. (werner45)


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Schraub einen CPU-Kühler dran (mit 7812).

Gruß   -   Werner

von ArnoR (Gast)


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Kalle S. schrieb:
> Ich habe kein Datenblatt

Na und, wo ist das Problem? Du nimmst eben das DB einer vergleichbaren 
LED und rechnest damit.:

http://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A500/HPR40E-19K50XWX.pdf

Die hat einen Rthjc von 0,8K/W, dazu noch 0,2K/W für die Montage, ergibt 
1K/W und eine Chiptemperatur von 85°C bei 25W und 60°C am KK. Außerdem 
sieht man im DB, dass die Helligkeit gegenüber 25°C um etwa 10% 
abgenommen hat.

von Teo D. (teoderix)


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Kühlkörper 60° - wo?
Nicht direkt an der LED. Zu warm für eine echt lange Lebensdauer. 
Diese sollte dann selbst nicht viel mehr als 60° haben.

Mit einem Standard PC-Kühlkörper, brauch ich bei 30W den Lüfter bei 
ca. 8,5V, um ca.55° zu erreichen.

Darum gibt's eigentlich keine LED-Birnen mit mehr als 9W und selbst die 
Misstdinger haut's schon viel zu früh durch.

von c.m. (Gast)


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wie heiß der kühlkörper wird hängt, neben der leistung der heizenden 
led, auch von der thermischen kopplung zwischen LED und kühlkörper ab.
grob gesagt bleibt der KK schön kühl wenn du statt wärmeleitpaste 
styropor benutzt.

jetzt kommts: wenn du weniger "saft" in die led steckst wird sie weniger 
warm, und der wirkungsgrad steigt - die lebensdauer ebenso, und die 
helligkeit zwischen 80% leistung und 100% ist nicht wirklich stark 
wahrnehmbar.

von Kalle S. (heinrich_zwo)


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Hallo,

mit den 80% ist alles richtig, aber von den angegeben 50 Watt nutze ich 
ja nur 25 Watt und da hat der gesamte KK rund 60 Grad - einen Ventilator 
möchte ich nicht.

Aber das große Problem ist das Blenden.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Mein KK ist 80x80x100mm und packt locker eine 100W LED im Dauerbetrieb 
mit einem 80er Lüfter @10V. Neben der LED maximal 35°C.

von Peter M. (r2d3)


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Für Marken-Hochleistungs-LEDs hat es einmal eine Untersuchung an der FH 
Hannover gegeben, bei der mit Strömen von 350mA, 700mA und 1000mA bei 
Temperaturen von bis zu 95 Grad Farbverschiebung und Lichtstromverlust 
über die Dauer eines Jahres gemessen worden sind.

Bei 55 Grad Umgebungstemperatur betrug der Lichstrom nach einem Jahr 
90%-93% des Ausgangstroms.

Bei 85 Grad Umgebungstemperatur betrug der Lichstrom nach einem Jahr
circa 72% (bei 1000mA), 90% (bei 700mA) und 92% (bei 350mA).

Die Daten wurden von mir von einem Stellwandfoto abgelesen.

Wenn sich Dein Discount-Chinaböller so benähme wie Markenware, wärst Du 
bei 55 Grad auf der sicheren Seite.

Bei einem Preis von €3,64 für eine LED, die angeblich 50W leisten kann, 
erübrigt sich Deine Frage eigentlich, da jegliche Optimierungsmaßnahme 
in keinem Verhältnis zum Anschaffungspreis steht.

Zum Vergleich:
Eine Cree XM-L T6, für die ich in Deutschland etwa €8 bezahle, ist 
maximal für 3A bei 3,35V Spannung spezifiziert, also für etwa 10W 
maximal.

Ich betreibe die mit Strömen <=1,5A.

Neben indirekter Beleuchtung und Streuscheibe weiß ich keinen Rat mehr 
für Dich.

Ein Kamera-Hilfslicht, das ich sah, war auf einer Fläche von 50cmx50cm 
mit einer Vielzahl von kleinen leistungsschwach wirkenden LEDs bestückt.

Offensichtlich lösen Profis das Problem quasi extensiv aber nicht 
intensiv wie Du mit einem gleißenden Punktstrahler.

von Crazy Harry (crazy_h)


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@Peter: So eine LED kauft man zum spielen. An einen sinnvollen Einsatz 
hab ich dabei nie gedacht.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/280001/LED100_01.jpg

von Peter M. (r2d3)


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Das ist sicherlich eine der kompaktesten, wenn auch lautesten 
Kühlmethoden!
Eine Lichthöllenmaschine. Gefällt mir!

Ist aber leider zu meinem Stirnband inkompatibel (nutze Selbstbaulampen 
zum Inline-Skaten).

von Crazy Harry (crazy_h)


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Peter M. schrieb:
> Das ist sicherlich eine der kompaktesten, wenn auch lautesten
> Kühlmethoden!
> Eine Lichthöllenmaschine. Gefällt mir!
>
> Ist aber leider zu meinem Stirnband inkompatibel (nutze Selbstbaulampen
> zum Inline-Skaten).

Wenn du meine meinst: Das ist nicht laut - kaum zu hören. Der KK ist 
oben massiv Kupfer (vernickelt) und 6 Headpipes.

von frog268 (Gast)


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Kalle S. schrieb:
> Aber das große Problem ist das Blenden.

Dieses Problem kommt mir sehr bekannt vor :-D

Völlig "inkorrekt" habe ich mich für eine Lösung mit StepDown und 
eingebautem currentlimiter entschieden, nachdem ich die COB(für die ich 
kein Datenblatt fand) am Labornetzteil ausgemessen habe...
Die Helligkeit läßt sich nun prima über die Spannung einstellen.

Nachdem der Umbau etwa 2 Jahre völlig fehlerfrei funktionierte, habe ich 
eine kleine Serie umgebaut...
http://www.mikrocontroller.net/attachment/259373/a_1010.JPG
Hier werkelt aber nur eine 10W-COB

von Crazy Harry (crazy_h)


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@frog268: Wie lang hält der Akku?

von Kalle S. (heinrich_zwo)


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Vielen Dank für die Infos - ich denke nochmal darüber nach.

von frog268 (Gast)


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Crazy H. schrieb
> @frog268: Wie lang hält der Akku?

Wenn der Akku gut ist etliche Tage, aber das ist auch abhängig von der 
Helligkeit.

Genau kann ich es dir also nicht sagen - auch weil ich die 6 Jahre alten 
Akkus nehme, die an der Stichsäge keine 5 Minuten mehr bringen...

von Dirk D. (dicky_d)


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frog268 schrieb:

> http://www.mikrocontroller.net/attachment/259373/a_1010.JPG


Verdammte Axt, wo hat alle Welt den orangenen HACKED Sticker her? :)

von Harald W. (wilhelms)


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Kalle S. schrieb:

> Ich habe kein Datenblatt, ich suche jemand mit Erfahrung von den LEDs.

Die Verwendung derart leistungsstarker LEDs ohne Datenblatt ist ein
ziemliches Risiko. Hier lohnt es sich wirklich, ein paar mehr Cent
für ein gut dokumentiertes Exemplar auszugeben.

von Armin X. (werweiswas)


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@ froh: was heißt "mehrere Tage"?
Bei 10min täglich???
Der Akku hat im Neuzustand etwa 54Wh und Du hast ein 10W COB dran. Dann 
wären dies bei neuem Akku rund 5Stunden(Verluste in der KSQ nicht 
berücksichtigt)
Wenn der Akku am Schrauber nur noch 5 min liefert werden es mit der LED 
nicht plötzlich wieder Stunden...

von frog268 (Gast)


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Da zitiere ich mich mal selber:
> ...alten Akkus nehme, die an der Stichsäge keine 5 Minuten...

Ich hoffe, du kennst den Unterschied zwischen "Schrauber" und 
"Stichsäge" bezüglich Verbrauch ;-)

Zur Haltbarkeit am Akku spielts wohl keine Rolle, wieviel Leistung die 
LED haben könnte - entscheidend ist die tatsächliche Leistung.
Ab 10V fängt die LED an zu leuchten, und zwar bereits ab wenigen mA's.

BTW: Die Akkuhalterung habe ich von einer Makita-Lampe genommen, und den 
originalen Akkuwächter der Lampe wieder mit verbaut. Das Schaltelement 
ist hier ein gewöhnlicher Leistungstransistor, der bei 12,4V abschaltet. 
Der dann noch fließende Leckstrom durch den Transistor läßt die LED aber 
nicht ausgehen - sie leuchtet weiter, bis die Spannung unter 10V 
fällt...


Treibende Kraft für den Umbau des Strahlers war neben dem Blenden die 
Leuchtdauer, die original nur für 2h je Akkuladung reichte. Das war 
nicht genug für einen ganzen Arbeitstag, und mehrere Strahler mit on 
tour einzupacken unmöglich...
Jetzt lade ich den Akku erst nach einer abgelaufenen Arbeitswoche :-)

von Hp M. (nachtmix)


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frog268 schrieb:
> as Schaltelement
> ist hier ein gewöhnlicher Leistungstransistor, der bei 12,4V abschaltet.
> Der dann noch fließende Leckstrom durch den Transistor läßt die LED aber
> nicht ausgehen - sie leuchtet weiter, bis die Spannung unter 10V
> fällt...

Dann ist deine Schaltung falsch.

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