Forum: Offtopic Seltsamer Effekt bei Leuchtstofflampen


von Stefan M. (derwisch)


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Sicher kennt jeder den Effekt, dass Leuchtstofflampen etwas Zeit 
brauchen, um nach dem Einschalten auf maximale Helligkeit zu kommen.
Irgendwie scheint das aber nicht nur von der Temperatur abängigig zu 
sein.
Das dachte ich immer und habe es auch nie weiter hinterfragt.

Ich habe kürzlich einen Raum betreten, der nur sehr selten genutzt wird.
Nach dem Einschalten der Deckenleuchten ( Leuchtstoffröhren ) dauerte es 
besonders lange, bis eine "gewohnte" Lichtstärke da war.
Der Raum ist normal beheizt ( Büro ).
Es war also nicht kälter als in anderen Räumen.

Am Folgetag habe ich auch wieder das Licht eingeschaltet und es dauerte 
nur eine sehr kurze Zeit, bis die volle Lichtstärke vorhanden war.

Ich bin sicher, dass ausser mir niemand den Raum vorher betreten hat.

Warum ist es ein Unterschied, ob die Lampen nur eine Nacht aus waren, 
oder mehrere Wochen?

Die "Kaltstarttemperatur" ist in beiden Fällen gleich.

Hat die Flourezenzschicht ein Gedächtnis ( ionisierung )?

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Stefan M. schrieb:

> Hat die Flourezenzschicht ein Gedächtnis ( ionisierung )?

Es ist wohl eher das Quecksilber, welches erst einmal verdampfen
muss. Vorher leuchtet wohl nur das Neon.

von Peter R. (pnu)


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Die paar mg Quecksilber in einer Leuchtstoffröhre werden heutzutage 
wegen der Hg-Phobie weitgehend in Form von Amalgam gebunden bzw. an den 
Metall/Leuchtkristalloberflächen in den Betriebspausen absorbiert. Bis 
dann beim Erwärmen das absorbierte Hg aus den Oberflächen und dem 
Amalgam herausgewärmt ist, dauert es eben etwas länger. Und je länger 
die Betriebspause war, desto intensiver ist das Hg im Amalgam und den 
Leuchtstoffen absorbiert.

Früher gabs in der Röhre irgendwo ein in Form eines Tröpfchens 
bereitstehendes Quecksilber und das sorgte von vornherein für 
ausreichenden Dampfdruck.

Wie knapp es mit dem Hg zugeht, sieht man bei den Energiesparröhren: 
Zunächst findet die Entladung vorwiegend nur unter Beteiligung der 
Neon-Füllung ab. Erst nach Minuten entsteht die richtige Leuchtfarbe, 
wenn das Quecksilber wieder aus dem absorbierten Zustand freigeworden 
ist.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Peter R. schrieb:
> Energiesparröhren

Sind denn das nicht auch Leuchtstoffröhren?

von Harald W. (wilhelms)


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Alfred B. schrieb:

>> Energiesparröhren
>
> Sind denn das nicht auch Leuchtstoffröhren?

Wenn Du den Leuchtstoff weglässt, sparen sie noch mehr.
Allerdings wird Dir die Lichtfarbe nicht gefallen.

von Alfred B. (alfred_b979)


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Harald W. schrieb:
> Allerdings wird Dir die Lichtfarbe nicht gefallen.

Schon klar...  so ganz ohne Rot ist auch blöd. Hmmm... sowas wird doch 
zum Abtöten von Bakterien auch verwendet. HQL ohne Leuchtstoffschicht, 
glaub ich, waren das. Sind ESL ohne Schicht nicht auch in Leuchten f. 
Belichtungszwecke / Fotopositivplatinen?

Mich faszinieren Entladungslampen allgemein. Das Prinzip finde ich 
höchst interessant. Mit irgendwelchen Metall-, Gas- und 
Selten-Erden-Mischungen künstliche Sterne in verschiedensten 
"Geschmacksrichtungen" - finde ick jut.
Die Natriumdampf-Niederdruck-Lampen sind doch auch heute noch an der 
Effizienzspitze, oder nicht?

von Harald W. (wilhelms)


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Alfred B. schrieb:

> Mich faszinieren Entladungslampen allgemein.

In der Schule habe ich mal ein Referat über Leuchtstofflampen
gehalten. Dazu hatte ich von Osram eine Lampe geschenkt bekommen,
bei der nur die Hälfte der Länge mit Leuchtstoff beschichtet war.
So konnte man das Prinzip gut erkennen. Gefährliche UV-Strahlung
kommt da wohl kaum raus, weil die Röhren aus Glas sind, welches
UV ausfiltert.

> Das Prinzip finde ich höchst interessant.

Solche Gasentladungslampen sind übrigens deutlich älter als
Glühlampen

> Die Natriumdampf-Niederdruck-Lampen sind doch auch heute noch an der
> Effizienzspitze, oder nicht?

Ich glaube, im Labor gibt es schon LEDs mit höherer Effizienz.

von Timm T. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Solche Gasentladungslampen sind übrigens deutlich älter als
> Glühlampen

Ägypten?

https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChbirnen_von_Dendera

von Thomas B. (thombde)


Angehängte Dateien:

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Harald W. schrieb:
> Solche Gasentladungslampen sind übrigens deutlich älter als
> Glühlampen

Ne, die “Glühbirne“ gibt es schon wesentlich länger.
Der “Homo habilis“ und der “Homo erectus“ sollen sich angeblich schon
mit gegorenen Früchten einen schönen Abend gemacht haben.
Am nächsten Tag gab’s dann die “Glühbirne“
(garantiert UV-frei) :-)

Gruß
Thomas

von Dominik P. (termi2020)


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Evg lampe oder   mit drossel und starter?

von Paul B. (paul_baumann)


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Thomas schrob:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/281439/evolution.jpg

Den 2. von links habe ich WIMRE am Bahnhof "Zoo" aussteigen sehen.

MfG Paul

von Alfred B. (alfred_b979)


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Paul B. schrieb:
> Bahnhof "Zoo"

Wenn man dem Film glauben darf, wurde da schon von sehr vielen Menschen 
alles nur vorstellbare (und un-) "gesehen". Wie war das bei Dir? O.o

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