Hallo zusammen, ich habe mir vor paar Jahren folgendes Labornetzteil gekauft: http://www.amazon.de/Wentronic-Stabilisiertes-Labornetzger%C3%A4t-Ampere-Display/dp/B001C6FQF0/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1452881325&sr=8-1&keywords=Wentronic+Stabilisiertes+Labornetzger%C3%A4t Hat bisher auch immer seinen Dienst getan. Als ich in letzter Zeit mit dem ESP8266 rumspielen wollte, sind mir nacheinander zwei Bausteine abegraucht. Zogen auf einmal über 450mA. Ok, dachte ich, evtl. schlechte Marge erwischt. Hab dann neue bestellt und wieder angeschlossen --> gleiches Problem. Bin erst jetzt drauf gekommen, mir den Ausgang des Netzteils mit dem Oszi anzuschauen. Und siehe da: Ich bekomme bei eingestellten 3,3V beim Abschalten des Ausgangs Spitzen bis 9V hin! 1. Hat jemand dieses Netzteil und hat die gleichen Probleme festgestellt? 2. Was kann man machen, um die Spitzen in Zukunft zu unterdrücken? Hat jemand evtl. einen Schaltplan von diesem Gerät? Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe. Gruß electricar
Sehr unschön, das. Evtl. hilft es, erst den Ausgang abzuschalten, und dann erst das Gerät selbst.
Ja das mache ich ja so. Das Netzteil bleibt an, ich trenne nur den Ausgang mit dem rechten roten "Output" Knopf.
Hier nochmal ein Bild. Eingestellt: 3,3V 0,23A (Strombegrenzung) Last: 100R
Schau dir mal die Elkos an. Das Verhalten ist bei bestimmten Topologien typisch wenn die Regelschaltung des Netzteils vor dem Leistungsteil keine Spannung mehr hat, sprich wenn der Elko vor der Regelschaltung sich schneller entläd als der Elko vor dem Leistungsteil (also nicht der Elko an den Ausgangsklemmen). Darauf würde ich als erstes jetzt tippen.
Michael K. schrieb: > wenn die Regelschaltung des Netzteils vor dem Leistungsteil > keine Spannung mehr hat, sprich wenn der Elko vor der Regelschaltung > sich schneller entläd als der Elko vor dem Leistungsteil (also nicht > der Elko an den Ausgangsklemmen). Darauf würde ich als erstes jetzt > tippen. Nöö, weil: D. M. schrieb: > Ja das mache ich ja so. Das Netzteil bleibt an, ich trenne nur den > Ausgang mit dem rechten roten "Output" Knopf. Da wird irgendein anderer Schwachsinn gemacht.
ArnoR schrieb: > Nöö, weil: > > D. M. schrieb: >> Ja das mache ich ja so. Das Netzteil bleibt an, ich trenne nur den >> Ausgang mit dem rechten roten "Output" Knopf. > > Da wird irgendein anderer Schwachsinn gemacht. Oh, das hatte ich überlesen...
Wird der Ausgang tatsächlich abgeschaltet, relaisklackern und dann Null Volt?
Flow schrieb: > Wird der Ausgang tatsächlich abgeschaltet, relaisklackern > und dann Null Volt? Ja, sieht man auf dem Bild, aber auch mit dem Multimeter nachgemessen. Relaisklackern inklusive :)
Also dem Bild nach: Nö. Ich glaub da ehrlich gesagt auch nicht, dass da ein Relais die Ausgangskontakte weg schaltet. Das Relais wird was anderes schalten, hoffentlich nicht nur dem Regler und dem Leistungsteil gleichzeitig den Saft abdrehen.
D. M. schrieb: > Hat jemand eine Idee? Evtl. kann man die Schaltung so umbauen, dass das Relais die Sollspannung für den Regler auf 0V schaltet, also so, als wenn man das Spannungspoti runterdrehen würde. Aber nicht umschalten (sonst zeitweise offen), sondern kurzschließen.
Würde wirklich gerne was machen, jedoch ist das ganze ohne Schaltplan nicht so einfach. Hat da jemand was? Konnte leider nichts finden. Offen ist es schon komplett auf meinem Tisch...
D. M. schrieb: > Ja das mache ich ja so. Das Netzteil bleibt an, ich trenne nur den > Ausgang mit dem rechten roten "Output" Knopf. Also wenn der Schalter den Ausgang wirklich abtrennen würde, könnte das nicht sein. Wenn der Schalter ein Relais schaltet, das wirklich den Ausgang abtrennt, könnte das nicht sein. Wenn der Schalter bloss in die Regelung eingreift um runterzuregeln, könnte das sein, dann darf auch das Relais zum Umschalten der Trafoanzapfung klackern. Schau also mal rein (oder per Schaltplan) wie es wirklich gemacht wird. Ja, solche Netzteile sind unbrauchbarer Schrott. Trifft aber auch die Grossen, das Hameg HM7042-5 macht z.B. Überspannungsspitzen von ca. 5% beim Ein- und Ausschalten, wie auch die Präzisions-Labor-Netzgeräte NGRU 45 und NGSM 32/10 von Rhode & Schwarz, das HMC8043 macht aus 3.3V 4.2V wenn die 230V ausfallen.
Allgemein beliebtes Problem, daß hinten Spannung hochgeht wenn Netz ausfällt. WENN das vor 3 Jahren noch nicht auftrat, dann würde ich die Elkos genauer ansehen, die in der Nähe der Reglung sind. Evtl. sind sie ausgetrocknet und haben dadurch Kapazität verloren.
Leider kann ich nicht sagen, ob es vor drei Jahren auch aufgetreten ist, wobei ich meine mich zu erinnern, dass beim Rumspielen mit dem Oszi ich auch kurz die Sprungantwort des Netzteils betrachtet habe und dort nichts aufgetreten ist. Ob es jedoch derselbe Fall war, weiß ich nicht mehr. Verringert sich bei Austrocknung der Kondensatoren die Kapazität auch im nicht betriebenen Zustand? Habe gerade 7,1mF gemessen (bestückt sind 3x 2,2mF). Zu den Relais: Ich höre eindeutig das Relais bei der Trafoanzapfung und entweder eines oder beide Relais am Ausgang. Was am Ausgang zwei Relais machen, kann ich mir erstmal nicht erklären. Hat von euch jemand ne Ahnung? Im Anhang nochmal Bilder der "Ausgangsplatine".
D. M. schrieb: > Austrocknung der Kondensatoren Ich hätte eher die kleineren Elkos in Verdacht, daß irgendwelche Hilfsspannungen zu schnell weg sind. Das NT kenne ich nicht persönlich. Es könnte aber genauso ein anderer Schaltungsfehler sein.
Der Ausgangsabschalter hat eine Verbindung zu einem Trimmpoti. Wozu ? Er sollte nur das Relais beeinflussen, damit man auch bei abgeschaltetem Ausgang die Spannung einstellen und kontrollieren kann. Versucht das Ding irgendwelche Tricks ? (Wie Einstellung des Maximalstroms obwohl kein Strom fliesst bei abgeschaltetem Ausgang ?) Diese Beeinflussung der Regelelektronik geht dann wohl in die Hose.
Michael B. schrieb: > Der Ausgangsabschalter hat eine Verbindung zu einem Trimmpoti. Oder holt er sich nur von da die Versorgungsspannung, also das Signal, dass er dann durchschalten soll? ;)
ich würde einfach mal die zwei Elkos auf der Potiseite tauschen, einfach in der Hoffnung, daß diese bei fehlender Kap. evtl. für den Peak verantwortlich sein könnten. Ansonsten: die Schaltung sieht eigentlich noch recht übersichtlich aus. Da könnte man auch schon mal den Schaltplan abmalen.
Meinst du die beiden 220uF Ausgangselkos? Hatte diese gestern Abend auch ausgemessen und über 500µF gemessen. Oder meinst du die beiden kleinen Elkos links oben und rechts unten neben der LED?
D. M. schrieb: > Meinst du die beiden 220uF Ausgangselkos? Die finde ich ehrlich gesagt ganz schön groß für den Ausgang aber OK. Und ich glaube auch nicht, dass die für das deutliche Überschwingen bei dir verantwortlich sind.
D. M. (elektricar) >Meinst du die beiden 220uF Ausgangselkos? >Hatte diese gestern Abend auch ausgemessen und über 500µF gemessen. >Oder meinst du die beiden kleinen Elkos links oben und rechts unten >neben der LED? Wie gesagt: die auf der Potiseite. Also die kleineren.
Also ich habe jetzt mal Elkos parallel zu den kleinen Elkos gelötet und keine Änderung feststellen können.
Hat jemand eine weitere Idee? Andere Frage: Kennt jemand diese zwei-Relais-Topologie am Ausgang?
Ich habe heute Abend mal versucht die Ausgangsschaltung zu rekonstruieren. Im Anhang das Ergebnis. Beim Transistor T1 wurde es mir zu der späten Stunde zu bunt. Ich komme trotzdem nicht drauf, wieso ich so einen riesen Spike auf dem Ausgang habe... Hat von euch jemand nen Tipp? Vielen Dank im Voraus! Gruß electricar
Wenn K1 umschaltet von 11 auf 14, dann könnte es ja sein, dass der Power Transistor Output schon zu hoch ist und bis zum Zurückregeln die Spannung an Vout+ in diesem Moment zu hoch sein wird... Zumindest nach diesem Plan...
Ich habe hiezu zwei Oszi Bilder gemacht. REGO ist der Ausgang des Power Transistors. VOUT ist der Ausgang des Netzteils. Man sieht, dass beim Ausschalten die REGO-Spannung einen Sprung nach oben macht und der Ausgang diesem Sprung folgt. Mir scheint, als ob etwas mit dem Timing nicht stimmt. Eigentlich sollte der Ausgang doch abgeklemmt werden und erst danach kann das REGO-Signal machen was es will. Beim Einschalten scheint das zumindest so zu sein.
Habe gerade gemerkt, dass ich beim Ausgang auf AC Kopplung war. Hier die neuen Bilder.
D. M. schrieb: > Meinst du die beiden 220uF Ausgangselkos? 220µF Ausgangselkos bedeutet, dass eine dranhängende Schaltung, unabhängig von der Einstellung der Stromregelung/-begrenzung, den vollen Kurzschlussstrom dieser Kondensatoren abbekommen kann. Bei dem Netzteil scheint einfach die Bezeichnung "Labornetzgerät" etwas übertrieben zu sein. Tritt die Spannungsspitze nur auf, wenn das Netzteil beim Abschalten des Ausgangs in der Strombegrenzung ist, oder auch sonst?
Ich bin nicht in der Strombegrenzung und die Spitzen treten auch sonst auf. Der "Kurzschlussstrom" dürfte ja nur im Einschaltmoment auftreten. Ich habe das Spitzenproblem beim Ausschalten des Ausgangs.
mach doch mal eine Diode vom Reglerausgang zum Reglereingang, dann wird die Spannung auf Uein+Diodenflussspannung begrenzt.
Ich denke immer noch, dass das Problem die generelle Regelschaltung ist. Tippe hier auch auf ungünstiges Timing. Auch die 2*220uF am Ausgang sind, finde ich, für ein Labornetzteil sehr erschreckend. Damit kann man im Falle eines Falles einiges grillen. Wahrscheinlich sind sie aber nötig um den Ausgang zu bremsen und das Ganze nicht zu schwingen beginnt.
Thomas O. schrieb: > mach doch mal eine Diode vom Reglerausgang zum Reglereingang, dann wird > die Spannung auf Uein+Diodenflussspannung begrenzt. Du meinst sicher die Reverse Diode über dem Leistungstransistor oder? Wäre wirklich verwundert, wenn diese nicht bereits eindesignt wurde. Hab das noch gar nicht überprüft. Danke. Michael K. schrieb: > Ich denke immer noch, dass das Problem die generelle Regelschaltung ist. > Tippe hier auch auf ungünstiges Timing. > Auch die 2*220uF am Ausgang sind, finde ich, für ein Labornetzteil sehr > erschreckend. Damit kann man im Falle eines Falles einiges grillen. > Wahrscheinlich sind sie aber nötig um den Ausgang zu bremsen und das > Ganze nicht zu schwingen beginnt. Ja, das glaube ich auch. Evtl. kann ich an dem Timing etwas ändern, sodass das Relais erst abgeschaltet wird, wobei das wieder heißt, dass ich die Schaltung rekonstruieren müsste und das dauert wie ihr wisst...
und falls man eine Strombegrenzung hat, sind große Ausgangselkos nach der Strombegrenzung gefährlich den diese können kurzfristig einen hohen Strom ermöglichen ohne das die Strombegrenzung greift.
D. M. schrieb: > Ja, das glaube ich auch. Evtl. kann ich an dem Timing etwas ändern, > sodass das Relais erst abgeschaltet wird, wobei das wieder heißt, dass > ich die Schaltung rekonstruieren müsste und das dauert wie ihr wisst... Da wird es einfacher/schneller gehen ein eigenes Netzteil zu bauen…
Michael K. schrieb: > D. M. schrieb: >> Ja, das glaube ich auch. Evtl. kann ich an dem Timing etwas ändern, >> sodass das Relais erst abgeschaltet wird, wobei das wieder heißt, dass >> ich die Schaltung rekonstruieren müsste und das dauert wie ihr wisst... > > Da wird es einfacher/schneller gehen ein eigenes Netzteil zu bauen… Ich habe bereits einen Draft Schaltplan erstellt. Mir ist mitten in der Entwicklung jedoch "eingefallen", dass ich zuerst eine elektronische Last entwickeln sollte. Somit ist das Netzteil das zweite Projekt. Ganz ohne Netzteil ist jetzt jedoch auch blöd. Wollte mir eigentlich das hier als Zweitgerät kaufen, jedoch ist der Preis von 89€ auf 105€ vor paar Tagen angestiegen. https://www.pollin.de/shop/dt/ODE0ODQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Regelbare_Netzgeraete/Programmierbares_Netzgeraet_mit_USB_Interface_KORAD_KA3005P_30_V_5_A.html Ich habe mir heute zusätzlich mal die Basis der Power Transistoren angeschaut und eigentlich denselben Verlauf wie auf dem Ausgang erkennen können. Die Regelung scheint hier wirklich voll daneben zu sein.
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