Hallo, ich muss einen 5V/200mA Motor ansteuern, und zwar vorwärts und rückwärts. Jetzt habe ich zufällig einige billige Leistungs-OpAmps übrig: http://www.mouser.ch/ProductDetail/Fairchild-Semiconductor/L272M/?qs=sGAEpiMZZMtCHixnSjNA6EIHZJ49oiZjKLI8lGjVb0Y%3d Kann ich nicht einfach den OpAmp so an einen uC schalten, dass es auch damit geht? Wenn ich Op+ auf 5V fahre und Op- auf GND, ist der Ausgang ja 1 und umgekehrt. Da es ein Dual OpAmp ist, habe ich doch damit quasi schon eine H-Brücke?
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Christian S. schrieb: > Kann ich nicht einfach den OpAmp so an einen uC schalten, dass es auch > damit geht? Wenn ich Op+ auf 5V fahre und Op- auf GND, ist der Ausgang > ja 1 und umgekehrt. Da es ein Dual OpAmp ist, habe ich doch damit quasi > schon eine H-Brücke? Kann man machen. Bei der Leistung wäre ein L293D aber einfacher zu beschalten.
STK500-Besitzer schrieb: > Kann man machen. Bei der Leistung wäre ein L293D aber einfacher zu > beschalten. Nur kostet der L293D aber direkt 10 mal mehr als mein Billig-OpAmp.
Als SMD ist er billiger: http://www.distrelec.ch/de/komparator-dual-so-st-lm293d/p/17312980?q=L293D&page=2&origPos=2&origPageSize=50&simi=95.38 Der Preis ist Abhängig vom Gehäuse... DIP braucht einfach mehr Material ;)
Hallo, > Christian S. schrieb: > Da es ein Dual OpAmp ist, habe ich doch damit quasi > schon eine H-Brücke? wenn man den Aufbau der Endstufen sieht, sind da tasächlich Ähnlichkeiten. Allerdings ist ein OPV primär für den linearen Betrieb zwischen den Bereichen der Übersteuerung ausgelegt und eine Schaltstufe ist genau nur für die Übersteuerung, also für digitalen Betrieb gemacht. Daraus ergeben sich diverse Probleme: 1) Die Unterschiede sieht man dann auch in nde Kennlinie und da speziell in den Übersteuerungsspannungen (siehe Datenblattt: Output Voltage Swing). Während bei der H-Brücke für die Motorsteuerung die Transistoren nur wenige 10mV bis max. ca. 150mV Restspannung im durchgeschalteten Zustand übrig bleiben, hat ein billiger OPV eben deutlich größere Dropspannungen. Der LM272 steuert nur bis max. ca. 1...2V gegen die Betriebssppannung aus. Die Aussteuerung geht also nur von ca. 1V bis ca. 4V bei Ucc=5V. Mit einem Rail-to-Rail OPV würde es besser gehen. 2) Viele OPV gehen im übersteuerten Zustand in einen gesättigten Betrieb, aus dem sie nur rel. langsam wieder herauskommen. Deren dynamische Kennwerte wären dann eher bescheiden. Eine PWM würde womöglich zeitlich deutlich ungenau werden Manche (besonders alte )OPV haben auch einen Latchup-Effekt, der bei massiver Übersteuerung ausgelöst werden kann. Die kommen dann ganz schlecht wieder aus der Übersteuerung oder gar nicht. Schaltstufen in einer H-Brücke für Motoren haben das grundsätzlich nicht. 3) Diverse H-Brücken-IC werden auch noch mit zusätzlichen Schaltungen versehen, welche die Endstufen vor Überspannung schützen oder bei Überstrom ansprechen. Bei OPV macht man das eher selten. Das heißt jetzt nicht, dass man mit OPV keinen Motor betreiben könnte, nur sollte man sich der möglichen Probleme und Einschränkungen bewußt sein. Gruß Öletronika
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STK500-Besitzer schrieb: > Der Preis ist Abhängig vom Gehäuse... ... und auch davon, ob man zwischen L293 und LM293 unterscheiden kann.
Ich würde ebenfalls vom L293D abraten. Bei 5V - wenn es überhaupt geht - kommt da hinten nicht viel raus. Doch wie schon unser Altkanzler (H. Kohl) sagte: "Wichtig ist was hinten rauskommt". Ob Du eine H-Brücke diskret aufbaust, eine integrierte verwendest, oder pseudo-diskret mittel OPs aufbaust, ist gehopst wie gehüpft. Es kann aber nicht schaden, wenn die Daten sinnvoll sind. Also irgendwo zwischen: Es kommt noch was raus und es riecht nicht (elektrisch);-)
Augenauf schrieb: > ... und auch davon, ob man zwischen L293 und LM293 unterscheiden kann. Danke an distrelec (und mein ADHS): Wenn man da nach dem L293 sucht, bekommt man den LM293 auch angezeigt... Bei der Spannung und der Leistung verwendet man auch gerne diskrete Endstufen aus NPN- und PNP-Transitoren. Inzwischen sollte es passende MOSFET-H-Brücken geben.
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