Hallo, ich wollte mir einen simplen Vorverstärker basteln, um mein Handy direkt an eine Auto-Endstufe (Magnat classic 80) anzuschließen. Schließe ich das Handy direkt an, kommt einfach nicht die Lautstärke raus, als wenn ich ein Autoradio dort anschließe. Das ist eigentlich schon mal das erste was ich nicht verstehe. Wenn das Handy doch Ohrhörer ansteuern kann, sollte das doch eigentlich auch für einen Endstufeneingang reichen. Reicht aber anscheinend nicht. Ich habe so was schon mal mit einer simplen Transistorstufe für den Line-In an einer Kompaktanlage gemacht, was auch gut funktioniert. Für diese Endstufe wollte ich es aber gerne mit einem Op-Amp machen, also habe ich es mit der Schaltung "OpAmp Vorverstärker.png" versucht. Die Betriebsspannung liegt so bei 12-13V. Die Geräte (Handy und Endstufe) werden über 3,5 mm Klinkenbuchsen angeschlossen. Mir ist klar, dass ich für Stereo das gleiche noch mal aufbauen muss. Ist am Eingang noch nichts angeschlossen, so arbeitet die Schaltung wie erwartet. Am Ausgang des Op ist die halbe Betriebsspannung zu messen. Das eigentliche Problem ist, wenn ich am Eingang das Handy anschließe. Dann sinkt die Spannung am positiven Eingang des Op's auf 2,8 V. und am Ausgang natürlich auch. Ohne das überhaupt ein Signal vom Handy kommt. Spiele ich dann vom Handy ein MP3 ab, funktioniert die Schaltung an sich auch, aber ab einer gewissen Lautsärke meine ich verzerrt es doch merklich. Wie kann das sein, dass die Spannung am postiven Eingang so absinkt? Das Handy ist doch über den Koppelkondensator gleichstrommässig getrennt. Den Koppelkondensator habe ich bereits getauscht. Den OpAmp habe ich mittlerweile auch schon mal durch einen MC1458p getauscht. Den habe ich aus einem alten E-Bass-Verstärker. Der verhält sich aber genauso. Der LM358AN soll ja , wie ich in manchen Foren gelesen habe, anscheinend für Audio nicht so geeignet sein. Warum eigentlich? Ich habe die Schaltung auch noch als invertierenden Verstärker aufgebaut. Siehe Anhang "OpAmp Vorverstärker Invertierend.png" Da besteht das Problem jedoch auch. Der Ausgang hat dann nach Anschluss des Handys irgendwas mit 11 V. Bei diesem Aufbau wird das Signal aber eher gedämpft anstatt verstärkt. Die Schaltung ist auf einer Steckplatine aufgebaut. Eigentlich dachte ich so etwas mit Op's aufzubauen sollte einfacher sein, als mit einzelnen Transistoren, aber momentan bin ich am kapitulieren. Hat jemand eine Idee wo das Problem liegt? Gruß Dirk
Dirk S. schrieb: > und am Ausgang natürlich auch. > Ohne das überhaupt ein Signal vom Handy kommt. Welcher Art ist denn C3? Wenn das ein leckiger Keramikkondensator ist, siehst du da schlicht den Leckstrom an deinen 100 kΩ Widerständen arbeiten. Dirk S. schrieb: > Der LM358AN soll ja , wie ich in manchen > Foren gelesen habe, anscheinend für Audio nicht so geeignet sein. Warum > eigentlich? Geradezu lächerlich hohe Übernahmeverzerrungen durch eine ~1.5 V Totzone in der Endstufe, hohes Rauschen, schlechte Verzerrungen, langsam.
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Marian . schrieb: > schlechte Verzerrungen, Die "guten" Verzerrungen werden von Guitarrenverstärkern produziert?
Dirk S. schrieb: > ich wollte mir einen simplen Vorverstärker basteln, Diese Schaltung funktioniert bei mir im Auto für einen MP3-Player seit Jahren. https://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverst%C3%A4rker-Grundschaltungen#Betrieb_mit_einfacher_Versorgungsspannung Ich habe auch einen TL072 benutzt da der gerade so rumlag. Wenn man neu bestellt dann nimmt man halt einen NE5532.
Ein einfacher NF-Trafo hätte vielleicht auch gereicht ? Braucht keine Spannung und trennt auch noch Brummschleifen auf.
Christoph K. schrieb: > Ein einfacher NF-Trafo hätte vielleicht auch gereicht ? Reichelt NFU: R_prim. 4,6 Ohm Funktioniert das am Handy?
Dirk S. schrieb: > Der verhält sich aber genauso. Der LM358AN soll ja , wie ich in manchen > Foren gelesen habe, anscheinend für Audio nicht so geeignet sein. Warum > eigentlich? Das steht auch in den Foren. Weil seine Ausgangsstufe ruhestromlos ist und einen grossen Totbereich hat der beim Übergang von push (leiten nach plus) nach pull (leiten nach minus)zu grossen Verzerrungen führt. Aber viele Ohren sind taub. Dirk S. schrieb: > Dann sinkt die Spannung am positiven Eingang des Op's auf 2,8 V. > Wie kann das sein, dass die Spannung am postiven Eingang so absinkt? Das sollte höchstens sein, bis C2 und C3 aufgeladen sind. > Spiele ich dann vom Handy ein MP3 ab, funktioniert die Schaltung > an sich auch Die 100k+100k koppeln dir jede Störung der Versorgungsspannung (lass mich raten: Autoakku) direkt auf das Signal. So ein Murks funktioniert in der LTSpice Simulation, aber im Auto höchstens als Drehzahlmesser. > aber ab einer gewissen Lautsärke meine ich verzerrt es doch merklich. LM358 halt, der begrenzt auf 20mA und kommt vielleicht an seine Aussterungsgrenzen. Dirk S. schrieb: > Ich habe die Schaltung auch noch als invertierenden Verstärker > aufgebaut. Der hat dasselbe Problem mit den 160k+160k. Abblocken der Versorgungsspannung scheint dir auch überflüssig zu sein.
Michael B. schrieb: > Weil seine Ausgangsstufe ruhestromlos ist und einen grossen Totbereich > hat der beim Übergang von push (leiten nach plus) nach pull (leiten nach > minus)zu grossen Verzerrungen führt. Zudem ist der Ausgang asymetrisch, d.h. der Ausgang kann weitaus mehr Strom liefern als aufnehmen. Ich hab da sehr üble Erfahrung gemacht als ich Lasten gegen die positive Versorgungsspannung treiben wollte. Wenn man wirklich keinen anderen OpAmp nehmen möchte, dann kann man die Audioeigenschaften des LM358 stark verbessern, indem man den Ausgang belastet. So 1.5kOhm vom Ausgang gegen die negative Spannungsversorgung sorgen dafür, das die Ausgangsstufe immer treiben muss, damit verschwindet der Totbereich. Wer ein modernes Update für den LM358 sucht, der sollte sich den TSH82 von StMicro mal anschauen :-) > Aber viele Ohren sind taub. Jup!
Marian . schrieb: > Welcher Art ist denn C3? Wenn das ein leckiger Keramikkondensator ist, > siehst du da schlicht den Leckstrom an deinen 100 kΩ Widerständen > arbeiten. C3 ist ist ein neuer Elko.
Christoph K. schrieb: > Ein einfacher NF-Trafo hätte vielleicht auch gereicht ? > Braucht keine Spannung und trennt auch noch Brummschleifen auf. Aha! Also dann wäre gar kein Verstärker notwendig, und die der Trafo transformiert die Spannung hoch?
Michael B. schrieb: > > Dirk S. schrieb: >> Dann sinkt die Spannung am positiven Eingang des Op's auf 2,8 V. >> Wie kann das sein, dass die Spannung am postiven Eingang so absinkt? > > Das sollte höchstens sein, bis C2 und C3 aufgeladen sind. > Das ist aber dauerhaft, was ich ja auch überhaupt nicht verstehen kann. Ich glaube ich schaue mir mal genauer die Steckplatine an, nicht das da irgendwo eine Verbindung ist. >> Spiele ich dann vom Handy ein MP3 ab, funktioniert die Schaltung >> an sich auch > > Die 100k+100k koppeln dir jede Störung der Versorgungsspannung (lass > mich raten: Autoakku) direkt auf das Signal. So ein Murks funktioniert > in der LTSpice Simulation, aber im Auto höchstens als Drehzahlmesser. > Das Gerät wird nicht im Auto betrieben. Die Endstufe hängt momentan an einem 12 V Netzteil. Meine Verstärkerschaltung an einem 12V Bleiakku. > Der hat dasselbe Problem mit den 160k+160k. Abblocken der > Versorgungsspannung scheint dir auch überflüssig zu sein. Was ist mit Abblocken er Versorgungsspannung gemeint? Ich habe es übrigens auch noch mal mit einem anderen Handy und mit einem MP3-Player probiert. Bei allen das gleiche Ergebnis.
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