Forum: Offtopic Pumpe langsamer laufen lassen


von Stefan (Gast)


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Hallo,

Ich habe eine kleine Wasserpumpe aus einer Kartuschenfilteranlage für 
ein Schwimmbecken. Ich würde gerne die Drehzahl reduzieren um 
Fördermenge und vor allem Geräuschentwicklung zu verringern.

Der Motor der Pumpe sieht eigentlich aus wie bei einer 
Aquarienfilterpumpe. D.h. sie hat einen magnetischen Rotor, an dem das 
Pumpenrad direkt befestigt ist. Den kann man ganz einfach aus dem Motor 
ziehen. Der Rest des Motors ist komplett wasserdicht vergossen. Die 
Pumpe bekommt Netzspannung (55W). Ich weiß allerdings nicht, ob sie 
irgendwo in dem vergossenen Klumpen noch herabgesetzt wird.

Kennt sich jemand mit dem Funktionsprinzip solcher Pumpen aus? Ist das 
im Grunde ein kleiner Synchronmotor?
Und wie könnte ich die Drehzahl reduzieren? Bleibt mir da nur ein 
Frequenzumrichter oder kann ich vielleicht einfach die Spannung 
reduzieren und so höheren Schlupf verursachen?

: Verschoben durch User
von Georg G. (df2au)


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Vermutlich ist es ein Spaltpol Motor (die sind robust und billig). 
Leider ist der Drehmoment Verlauf über Schlupf ungünstig. Jenseits eines 
bestimmten Schlupfes ist die Kennlinie negativ, der Motor bleibt dann 
einfach stehen.

Warum nimmst du dir nicht einen kleinen Stelltrafo (ausleihen) und 
probierst es aus? Alternativ einfach eine alte Glühlampe in Reihe 
schalten. Mit der Größe der Lampe kannst du grob die Spannung 
einstellen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan schrieb:
> Bleibt mir da nur ein Frequenzumrichter
Nicht mal das geht, denn die gesamte Mechanik incl. des Spalts sind auf 
die 50Hz "optimiert".

> oder kann ich vielleicht einfach die Spannung reduzieren
Versuch macht kluch. Allerdings könnte es sein, dass das ding dann zwar 
weniger Leistung hat, aber trotzdem gleich laut ist.

BTW: wie alt ist die Pumpe? Evtl. ist das Ding einfach ausgeleiert...

von Stefan (Gast)


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Hm, an Spaltpol hatte ich bisher nicht gedacht, weil die ja 
normalerweise einen Käfigläufer haben. Unbestrohmt sollte der sich frei 
drehen können. Der Motor hier hat aber deutliche magnetische Rasten.

Aber klar, probieren wäre mal der erste Schritt. Hatte ich auch schon 
vor, habe aber gerade nur Energiesparbirnen im Haus - glaubt man das! 
Auf einen Stelltrafo habe ich keinen Zugriff und Halogendimmer habe ich 
mich nicht getraut (induktive Last).

Die Pumpe ist quasi neu. Sie funktioniert auch gut. In meiner speziellen 
Anwendung will ich das Wasser in einem (Floating-)Becken zur Filterung 
umwälzen. Während der eigentlichen Benutzung des Beckens soll es so 
ruhig wie möglich sein, aber ich brauche dennoch einen ganz geringen 
Durchfluss. Im Zweifel werde ich dazu eine kleinere Pumpe parallel 
schalten, aber gerade überlege ich halt, wie ich mit einer auskomme. 
Effizienz wäre ich dem Fall auch nicht so wichtig, das Wasser wird 
ohnehin beheizt.

P.S.
Sorry, sehe gerade, dass ich das falsche Forum gewählt habe, sollte 
eigentlich nach Analogtechnik. War da wohl schon wieder einen Gedanken 
weiter.

von Georg G. (df2au)


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Die modernen Heizungs Umwälz Pumpen sind in der Leistung gut regelbar. 
Und sie sind robust.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan schrieb:

> Während der eigentlichen Benutzung des Beckens soll es so
> ruhig wie möglich sein, aber ich brauche dennoch einen ganz geringen
> Durchfluss.

Teilweise macht man eine solche "Regelung" ja auch per Bypass.

> Im Zweifel werde ich dazu eine kleinere Pumpe parallel schalten,

Das wäre hier m.E. die beste Lösung. Egal, wie Du die grosse Pumpe
"regeln" willst, es ist ein nicht stabiler Arbeitspunkt für die
Pumpe; das heisst, sie wird bei zunehmenden Verschleiss einfach
irgendwann stehenbleiben. Das ist ein ähnliches Problem, wie der
5V-Betrieb von 12V-Lüftern in Computernetzteilen.

von Michael P. (mpl)


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Ich hab so eine Pumpe in einem zimmerbrunnen erfolgreich runter drehen 
können. Mit diesem hier.

http://m.ebay.de/itm/Osaga-ODR-800-Leistungsregler-Drehzahlsteller-Drehzahlregler-/251599487661?nav=SEARCH

von Harald W. (wilhelms)


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Michael P. schrieb:

> Ich hab so eine Pumpe in einem zimmerbrunnen erfolgreich runter drehen
> können. Mit diesem hier.
>
> 
http://m.ebay.de/itm/Osaga-ODR-800-Leistungsregler-Drehzahlsteller-Drehzahlregler-/251599487661?nav=SEARCH

Vielleicht war dort ein Reihenschlussmotor verbaut. Mit dem geht das
problemlos (siehe Bohrmaschine).

von Michael P. (mpl)


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War das selbe wie oben erwähnt... Komplett vergossener Klumpen. Innen 
ist das rad mit nem ferritkern? Magnet?  auf eine Stab aufgesteckt

von Stefan (Gast)


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Also, ich habe jetzt in der Tat einen Stelltrafo aufgetrieben. Damit 
klappt es nicht. Es ist so wie Georg vermutet hat. Das Ding läuft bis 
ca. 150V normal schnell weiter und bleibt dann plötzlich stehen und 
brummt nur noch.

In einer anderen Quelle habe ich jetzt auch noch gelesen, dass es in der 
Tat Spaltpolmotoren sind, bei denen man sogar die Hilfswicklungen 
weglässt. Ist wohl effizienter, hauptsächlich aber einfach nur billiger. 
Der Nachteil ist, dass die Drehrichtung von der Phasenlage im 
Einschaltmoment abhängig ist. So wie das Pumpenrad geformt ist, ist es 
aber wirklich egal.

Diesen Leistungsregler von Michael finde ich sehr interessant. Für das 
Geld reizt es mich schon einen zu kaufen nur um mal reinzuschauen. Bei 
ähnlichen Angeboten steht sogar explizit "nur geeignet für 
Asynchronmotoren". Was wird da wohl drin sein? Für das Geld ist ein 
Frequenzumrichter sicher nicht herstellbar. Doch nur ein einfacher 
Dimmer?

von Stefan (Gast)


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Oh Mann! Wer lesen kann ist klar im Vorteil:
"Der ODR- 800 regelt die Spannung am Stromausgang im Bereich von 100 
Volt bis 230 Volt bei gleichbleibender Frequenz (50/60Hz)."
Also definitiv kein Frequenzumrichter.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan schrieb:

> Diesen Leistungsregler von Michael finde ich sehr interessant. Für das
> Geld reizt es mich schon einen zu kaufen nur um mal reinzuschauen. Bei
> ähnlichen Angeboten steht sogar explizit "nur geeignet für
> Asynchronmotoren". Was wird da wohl drin sein? Für das Geld ist ein
> Frequenzumrichter sicher nicht herstellbar. Doch nur ein einfacher
> Dimmer?

Das sind typisch Dimmer mit zusätzlichen Snubber, um sie für
Induktivitäten geeignet zu machen. Das Problem bei der "Regelung"
von Motoren ist, das der Ansatz, je nach Motortyp, unterschiedlich ist.

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Kauf Dir eine andere Pumpe!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Georg G. schrieb:
> Vermutlich ist es ein Spaltpol Motor (die sind robust und billig).
> Leider ist der Drehmoment Verlauf über Schlupf ungünstig. Jenseits eines
> bestimmten Schlupfes ist die Kennlinie negativ, der Motor bleibt dann
> einfach stehen.

Das wird auch von meinen Versuchen mit Spaltpolmotor und 
Frequenzumrichter bestätigt. Die Dinger sind nur in einem wirklich 
kleinen Bereich um die 50Hz herum zu regeln, bei spätestens 40-42Hz ist 
Schluss - Motor steht und knurrt nur noch.

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