Hallo, ich habe leider wegen einem Stromausfall eine defekte Festplatte in meinem NAS. Ich habe bereits versucht die Platte mit Hilfe einer Dockingstation zum Laufen zu bekommen, aber auch da bin ich gescheitert. Nun ist meine Vermutung, dass etwas an der Platine defekt ist. Ich habe mir auch schon eine exakt baugleiche Platine besorgt, allerdings muss der Firmware-Chip (ROM) von der alten auf die neue Platine umgelötet werden, weil dort anscheinend Kalibrierdaten, ohne die die Platte nicht läuft, drauf sind. Da die Anleitungen auf Youtube so einfach aussahen, habe ich die Ersatzplatine bestellt. Als die nun angekommen ist und ich mir das nochmal angesehen habe, bin ich aber unsicher, ob ich als Laie das wirklich hinbekomme. Und da die Daten auf der Platte für mich sehr wichtig sind, möchte ich den ROM-Chip bei diesem Versuch nicht zerstören. Gibt es in Bayern einen Profi, der mir beim umlöten des Chips helfen kann? Natürlich gegen Entlohnung. Ich komme aus dem Raum Ingolstadt, würde aber auch eine weitere Strecke in Kauf nehmen, wenn nötig. Und bevor die Frage kommt....Ich möchte das erst selbst probieren, bevor ich einem Datenrettungsdienst 1000,- Euro oder mehr in den Rachen werfe. Schließlich werden die erstmal nichts anderes versuchen. Grüße, Mario
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Mario P. schrieb: > Und bevor die Frage kommt....Ich möchte das erst selbst probieren, bevor > ich einem Datenrettungsdienst 1000,- Euro oder mehr in den Rachen werfe. > Schließlich werden die erstmal nichts anderes versuchen. nur als Info, so teuer sind die auch nicht. Ich habe das mal für ca. 180€ machen lassen. Auch wenn sauber um gelötet wird, kann dir kaum jemand garantieren wie die Festplatte mit dem "neuem" ROM klarkommt. Oder eventuell gleich mal eine Formatierung vornimmt.
Was meinst Du mit Defekt? Rührt sich garnichts mehr oder läuft die Platte an wenn bestromt? Was meinst Du mit Dockingstation? Das n Stromausfall die Leiterplatte schießt kommt mir sehr sehr unwahrscheinlich vor.
Hallo, mit Dockingstation meine ich eine USB-Dockingstation in die ich die blanke Sata-Platte stecken kann. Dort läuft die Platte auch an, macht dann aber ein paar komische Geräusche und dann macht sie nichts mehr. Da die Platte vor dem Stromausfall problemlos funktioniert hat, habe ich es damit in Verbindung gesetzt. Sicher bin ich mir da allerdings nicht, war eben eine Vermutung. Ich habe eine exakt baugleiche Festplatte hier. Wenn ich von dieser Platte die Platine auf die defekte umbaue, dann läuft die Platte an und die komischen Geräusche sind dann allerdings weg. Erkannt wird sie aber trotzdem nicht, weil ja die Kalibrierdaten vom ROM-Chip nicht passen Grüße, Mario
Da dir die Daten wichtig sind hast du sicherlich ein Backup davon. Haue die defekte Platte in die Tonne, kaufe dir eine neue und spiele das Backup darauf zurück. Ist ganz einfach und kostet nur eine neue Platte.
Wenn die Festplatte Hardwaremäßig noch erkannt wird, dann versuche mal das Tool GetDataBack, das hat mir schon oft aus der Patsche geholfen... Gruß
Ganz genau, GetDataBack wäre auch meine erste Wahl vor dem löten.
Bevor Du durch unüberlegte Reparaturversuche Deine Festplatte ruinierst, solltest Du vielleicht erst einmal in einer kontrollierten Umgebung Deine Festplatte an einen funktionierenden Rechner anschließen und versuchen, das fehlerhafte Verhalten genau zu diagnostizieren. Sinnvollerweise ist das ein Rechner, der unter Linux läuft. Falls Du kein Linux betreibst, tut es auch eine Linux-Live-CD oder eine USB-Stick mit bootbarem Linux drauf. Falls Du bisher überhaupt keine Erfahrung mit Linux hast, solltest Du Dir Unterstützung suchen. Dafür benötigtst Du noch kein Datenrettungsunternehmen.
Peter II schrieb: > nur als Info, so teuer sind die auch nicht. Ich habe das mal für ca. > 180€ machen lassen. Welches Unternehmen war das und was genau wurde zu diesem Preis gemacht?
die Platte wurde jetzt aber nicht nur an diesem einen Docking port ausprobiert, oder? Hast Du mal probiert die Platte direkt an einem SATA-Anschluss auf dem Motherboard zu testen?
Hallo erstmal Danke für die vielen Antworten und eure Hilfestellung. Ich habe die Platte bisher nur mit Hilfe der Dockingstation an meinem Windows 7 PC getestet. Da sie aber, wie schon geschrieben komische Geräusche gemacht hat, wollte ich sie nicht noch länger laufen lassen. Ist das nicht zu gefährlich, wenn ich eine EXT4-Platte aus dem NAS einfach an den Sata-Controller meines Win-PC's hänge? GetDataBack kann kein EXT4, kennt jemand ein anderes Tool, das damit zurecht kommt? Wie hoch ist die Gefahr, dass ich etwas kaputt mache, wenn ich mit einer Linux Live-CD boote und dann die Platte am internen Sata-Controller teste (ich schließe die natürlich vorher an :-) )? Sorry für die dumme Fragerei, aber ich habe mit solchen Dingen keine Erfahrung und möchte erst alle Möglichkeiten ausschöpfen, bevor ich viel Geld für die Datenrettung ausgebe. Grüße, Mario P.S.: Am NAS wurde die Platte noch erkannt, ich konnte nur nicht darauf zugreifen. Nach einem Neustart hat er die Platte wieder erkannt, allerdings dann mit einem Speichervolumen von ein paar GB, anstatt den 3TB, die die Platte wirklich an Kapazität hat. Vielleicht sind das ja Anhaltspunkte, die einer von euch schon mal gesehen hat.
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Peter M. schrieb: > Peter II schrieb: >> nur als Info, so teuer sind die auch nicht. Ich habe das mal für ca. >> 180€ machen lassen. > > Welches Unternehmen war das und was genau wurde zu diesem Preis gemacht? Ich denke es waren die: http://www.krollontrack.de/datenrettung/festplatten-diagnose-preise/ sie hatten damals ein Sonderangebot für Privatkunden. Die Festplatte hatte Überspannung bekommen, Leiterplatte und Lesekopf waren hinüber.
Mario P. schrieb: > GetDataBack kann kein EXT4, kennt jemand ein anderes Tool, das damit > zurecht kommt? Es gibt einen (sogar kostenlosen) EXT4-Treiber für Windows. https://www.paragon-software.com/de/home/extfs-windows/ Mario P. schrieb: > Ist das nicht zu gefährlich, Was sollte daran gefährlicher sein, als sie in einem USB-Dock zu betreiben?
Mario P. schrieb: > P.S.: Am NAS wurde die Platte noch erkannt, ich konnte nur nicht darauf > zugreifen. Nach einem Neustart hat er die Platte wieder erkannt, > allerdings dann mit einem Speichervolumen von ein paar GB, anstatt den > 3TB, die die Platte wirklich an Kapazität hat. Vielleicht sind das ja > Anhaltspunkte, die einer von euch schon mal gesehen hat. je mehr du solche Experiment machst, desto geringer wird die Möglichkeit der Datenrettung.
Mario P. schrieb: > Ist das nicht zu gefährlich, wenn ich eine EXT4-Platte aus dem NAS > einfach an den Sata-Controller meines Win-PC's hänge? gefährlich nichts. da solltest Du aber mal einen PC mit einem Ubuntu oder ähnlichem "Live-Zeugs" booten. Z.B. einer "Desinfec't"-CD -nein ich hab damit nix zu tun :D Ähnlichkeiten sind nur rein zufällig Oder mal auf einer alt-Platte ein Ubuntu installieren und dann die Fehler-Platte ins System integrieren. unter Windows sollte aber ein Info-Programm wie "Crystal-Disk" nähere Infos ausspucken. wenn das dann das Teil als "ROT" markiert, nun ja, dann isse wohl hi'
Win7 ist zum einen eine schlechte Lösung für Datenrettung, weil Microsoft-Betriebssysteme immer gleich versuchen, ein Dateisystem zu "mounten". Die Installation eines ext4-Treibers für Win7 führt lediglich zu unerwünschter Festplattenaktivität, weil Win7 nun ein Dateisystem mounten kann, das es sonst nicht mounten könnte. Vielleicht wird dann auch ein Laufwerk im Explorer sichtbar, wenn die Platte in Ordnung ist und Windows rödelt darauf herum. Das wirkt zwar auf den ersten Blick erleichternd, ist aber an der Stelle nicht sinnvoll. In Deinem Fall ist der fehlende ext4-Treiber sogar ein Vorteil, weil Win7 die Partition nicht lesen kann. Damit könntest Du auch eine Datenrettung unter Win7 durchführen, ohne dass Dir das Betriebssystem in die Quere kommt. Strukturierte Herangehensweise bedeutet: 1. Mit einer anderen funktionsfähigen Platte sicherstellen, dass Linux Deine externe Hardware erkennt (Dockingstation, Festplattengehäuse) 2. Defektplatte anschließen und mit smartctl oder anderer Software die SMART-Parameter der Festplatte auslesen (in eine Datei umleiten) und hier veröffentlichen. 3. Ergebnisse auswerten: Sind offensichtliche physikalische Defekte vorhanden? Alles weitere hängt davon ab.
Peter II schrieb: > Peter M. schrieb: >> Peter II schrieb: >>> nur als Info, so teuer sind die auch nicht. Ich habe das mal für ca. >>> 180€ machen lassen. >> >> Welches Unternehmen war das und was genau wurde zu diesem Preis gemacht? > > Ich denke es waren die: > > http://www.krollontrack.de/datenrettung/festplatten-diagnose-preise/ > > sie hatten damals ein Sonderangebot für Privatkunden. > > Die Festplatte hatte Überspannung bekommen, Leiterplatte und Lesekopf > waren hinüber. Das klingt zu schön, um wahr zu sein! Defekter Lesekopf bedeutet doch Öffnung der Platte im Reinraum. Mir hat ein Mitarbeiter eines großen Labor gesagt, dass der Preis dann vierstellig werde. Du hast offensichtlich ein Schnäppchen gemacht. Vielleicht war es aber auch nur geschickte Werbung des Dienstleisters, Dir hinterher einen Riesenschaden vorzugauckeln?!
Peter M. schrieb: >> Die Festplatte hatte Überspannung bekommen, Leiterplatte und Lesekopf >> waren hinüber. > > Das klingt zu schön, um wahr zu sein! > Defekter Lesekopf bedeutet doch Öffnung der Platte im Reinraum. > Mir hat ein Mitarbeiter eines großen Labor gesagt, dass der Preis dann > vierstellig werde. Viele Festplatten haben eine Suppressordiode auf der 5V-Schiene, die bei Überspannung durchlegiert. Wenn man die ersetzt oder einfach nur runterschmeisst, tut's die Platte wieder. Wie eine am Busstecker anliegende Überspannung die Köpfe zerstören sollte, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Damit hätte die Rettungsfirma das Schnäppchen gemacht.
Was heißt "durchlegiert"? Durchbrennen? Höre den Begriff zum ersten Mal.
Peter M. schrieb: > Was heißt "durchlegiert"? Niederohmig werden. Diese Dioden erzeugen bei ihrem Ableben einen dauerhaften Kurzschluss.
Peter M. schrieb: > Das klingt zu schön, um wahr zu sein! > Defekter Lesekopf bedeutet doch Öffnung der Platte im Reinraum. > Mir hat ein Mitarbeiter eines großen Labor gesagt, dass der Preis dann > vierstellig werde. > Du hast offensichtlich ein Schnäppchen gemacht. > Vielleicht war es aber auch nur geschickte Werbung des Dienstleisters, > Dir hinterher einen Riesenschaden vorzugauckeln?! da nicht alle Daten lesbar waren, wird es mehr also nur die Elektronik gewesen sein.
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