Hi, ich habe hier Widerstände im "Ammo Pack". Wieso wird sowas gebaut? Die bekommt man ja nur mit Gewalt rausgezogen? Trick?
Du willst die Bänder abhaben? Nein, die Widerstände werden rausgeschnitten. Dafür gibts passende <teure> Maschinen. Der Bastler nimmt den Seitenschneider.
Na, weil bei THT-Widerstände die Füsse gekürzt werden müssen und das auf Rastermaß gebogen werden muss. Die entsprechenden Maschinen gehen halt mit Ammopack. Da ist das Praktisch - einspannen, kurbeln, 1000 Stück gebogen und gekürzt in 1 Minute. Für die Handverarbeitung kann man doch einfach die Beine abzwicken.
Wie heissen solche Maschinen? Bei Google nach Ammo pack suchen ist sinnlos.
Moin. Mark schrieb: > Wie heissen solche Maschinen? Bei Google nach Ammo pack suchen ist > sinnlos. Puh - einen herstellerübergreifenden Namen für die Aparillos kenne ich auch nicht. Allerdings sollte die Suche etwas ergiebiger werden, wenn du die Stichwörter "Bauteilvorbereitung" oder "Bauteilbearbeitung" mit einfließen lässt... So auf die Schnelle: http://www.bjz.de/warengruppe/show/301010000 http://www.weidinger.eu/shop/bauteilebearbeitung/fuer_axiale_bauteile http://streckfuss.de/c-036-1.html http://www.ebso.com/web/leistungen/bauteilevorbereitung/axiale-bauteile/ hth & Grüße, Markus
Das wurde gemacht, weil man in maschineller Bestückung ja irgendwie das Bauteil in die Maschine bringen musste. Dadurch waren alle Wiederstände in Reih und Glied und hatten den gleichen Abstand. Damit konnte die Maschine wunderbar umgehen. Wird bei den heute verwendeten SMD-Bauteilen auch gemacht, die sind ebenfalls im Gurt
Mark schrieb: > ich habe hier Widerstände im "Ammo Pack". Warum verwendest Du hier eine militaristische Bezeichnung? Gebräuchlich ist eigentlich nur die Bezeichnung "gegurtet" bzw. deren Variationen. > Wieso wird sowas gebaut? Die > bekommt man ja nur mit Gewalt rausgezogen? Trick? Es ist überhaupt nicht ratsam, die Bauteileanschlüsse aus den Gurten herauszuziehen, da man damit auch Kleberreste an den Enden erhält. Beim Bestücken streift man diese Kleberreste dann leicht an der Leiterplatte ab, was äußerst unschöne Rückstände ergibt. Wie schon an anderen Teilnehmern erwähnt, sollte man die Bauteile daher aus dem Gurt herausschneiden. Neben den handbetriebenen Maschinen zum Biegen und Schneiden gegurteter Bauteile gibt es auch Umgurtmaschinen, die die Bauteile mehrerer Gurte herauslösen und damit einen neuen Gurt herstellen, bei dem die Bauteile periodisch angeordnet sind, z.B. 1k, 1k, 1k, 47k, 220R, 1k, 10k, 1k, 1k, 1k, 47k, 220R, 1k, 10k, usw.. Diese neu zusammengestellten Gurte werden dann von entsprechenden Bestückungsautomaten verarbeitet, d.h. beim Bestücken geschnitten, gebogen und eingesetzt. Der Vorteil besteht darin, dass der Bestückungsautomat nur eine einzige Bauteilezuführung benötigt. Aber wehe, wenn sich beim Einlegen oder der Verarbeitung ein Versatz um ein Bauteil ergibt! Ich habe leider noch nie solch einen Bestückungsautomat in Aktion gesehen, aber der Chef eines Bestückungsdienstleisters hatte mir irgendwann einmal mit stolzgeschwellter Brust die Umgurtmaschine gezeigt. Da dieser Hersteller überwiegend Baugruppen für sehr langlebige Investitionsgüter (Militär, Bahntechnik, Energietechnik) mit entsprechenden Ersatzteilverfügbarkeiten herstellt, ist es für ihn immens wichtig, auch solche alten Anlagen sehr sorgfältig zu behandeln und zu pflegen.
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Andreas S. schrieb: > Mark schrieb: >> ich habe hier Widerstände im "Ammo Pack". > > Warum verwendest Du hier eine militaristische Bezeichnung? Gebräuchlich > ist eigentlich nur die Bezeichnung "gegurtet" bzw. deren Variationen. Der Begriff "Ammo Pack" hat schon seine spezielle Bedeutung, nämlich für im Zick-Zack gelegte Bauteilgurte im Gegensatz zu großen Rollen. Siehe z.B. hier: http://electronics.stackexchange.com/questions/73467/what-is-the-ammo-packaging-method-when-ordering-through-hole-parts Sieht halt aus wie ein Munitionsgurt für ein MG: http://images.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fcdn.globalauctionplatform.com%2F93d0d1b4-7e81-491e-9f0e-a4af0137ee91%2Fe2da400b-1c74-4f21-94bf-a4af01401feb%2Foriginal.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.the-saleroom.com%2Fen-gb%2Fauction-catalogues%2Fbene-merenti-auktionen%2Fcatalogue-id-benemerenti10005%2Flot-6ea75feb-f786-4f0d-b34d-a4af013aac82&h=497&w=600&tbnid=D-5unf1WvhEjNM%3A&docid=O8ErV8Jo9jklxM&ei=HUefVraUKeTgyQOWipPQDA&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=521&page=1&start=0&ndsp=30&ved=0ahUKEwj2lpKX_rfKAhVkcHIKHRbFBMoQrQMISjAP Nebeneffekt: Widerstände z.B. sind dann immer 50er-weise gefaltet, das erleichtert das Zählen ungemein.
Hallo Andreas. Andreas S. schrieb: >> ich habe hier Widerstände im "Ammo Pack". > > Warum verwendest Du hier eine militaristische Bezeichnung? Gebräuchlich > ist eigentlich nur die Bezeichnung "gegurtet" bzw. deren Variationen. > "Ammo Pack" ist bei einigen Herstellern die Bezeichnung für gegurtete Bauteile, die in einer rechteckigen Schachtel meanderartig zusammengefaltet liegen, vergleichbar den Munitionskisten für MG-Munition. Wenn die selbe Sorte Gurt dagegen aufgerollt wird, nennen diese Hersteller das dann "Reel". In dem Sinne ist also "gegurtet" schon ein Überbegriff, der durch "Ammo Pack" näher spezifiziert wird. Es gibt wohl Maschinen, die entweder das eine oder andere benötigen. Daher wird beides angeboten, um dem Anwender das Umpacken zu ersparen. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Aha, wieder etwas dazugelernt! Hat jemand von Euch konkrete Erfahrung gemacht, ob sich Bauteile auf Rollen oder im "ammo pack" zuverlässiger verarbeiten lassen?
Erfahrungen nicht, aber Überlegungen: Es kommt denke ich auf den Prozess an. Wenn die Bauteile in eine kontinuierlichen Prozess umgebogen werden, würde ich die Rolle bevorzugen. Beim kontinuierlichen Prozess entfallen Beschleunigungskräfte, die so einen Gurt zerreißen können. Je größer die Rolle, desto größe das Moment. Bei der gefalteten Variante ist halt die Gewichtskraft geringer, da immer nur ein- zwei Lagen Beschleunigt werden müssen. Wäre vorteilhaft bei einer getackten Variante. An der Faltstelle könnte aber wiederum der Gurt im Einzug verkannten.
Hallo Andreas. Andreas S. schrieb: > Hat jemand von Euch konkrete Erfahrung gemacht, ob sich Bauteile auf > Rollen oder im "ammo pack" zuverlässiger verarbeiten lassen? Wenig, auch nur mit so einem Handkurbel Zurichter gelegentlich....rechteckige Schachteln sind besser zu stapeln und rollen weniger leicht weg als Rollen. Dafür können die Knicke "Stolperstellen" sein, wo etwas hängen bleibt. Der Rest hängt wohl von der Gestaltung der Zuführung im Detail ab. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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