Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Durchgangsprüfung gefährlich für Schaltung?


von Asbarg (Gast)


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Hallo allerseits,

Beim rummessen an einer habe ich mich gefragt ob man mit einem 
Multimeter auf Durchgansprüfung geschaltet eine Schaltung beschädigen 
kann.

Zur Durchgangsprüfung wird ja eine Spannung benötigt, wie sieht das aus 
wenn man an einem (unbekannten) Bauteil prüfen will? Noch dazu könnte 
die Spannung  das Bauteil mit falscher Polarität erwischen..

Ist das eine reelle Gefahr oder eher zu vernachlässigen? Wie macht ihr 
das wenn ihr an einer unbekannten Schaltung messen müsst? Und hängt die 
Spannung vom Multimeter ab oder gibts einen generellen Richtwert?

Viele Grüße,
Aasbarg

von Falk B. (falk)


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@ Asbarg (Gast)

>Ist das eine reelle Gefahr oder eher zu vernachlässigen?

Kann man zu 99% vernachlässigen. Die meisten Multimeter messen mit 1mA 
Konstantstrom und max. 3V, damit kriegt man nichts kaputt.

> Wie macht ihr
>das wenn ihr an einer unbekannten Schaltung messen müsst?

Halt messen.

> Und hängt die
>Spannung vom Multimeter ab

Kann sein.

> oder gibts einen generellen Richtwert?

Ich hab nur meins damals gemessen, Fluke 87IV

von Marcel (Gast)


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Man sollte nur NIE den Widerstand in Schaltungen messen wo noch Strom 
fließt.

von Georg A. (georga)


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Es soll gerüchteweise irgendwelche filigranen HF-Fets geben, die bei 3V 
in der falschen Richtung ihre Verstärkung verlieren. Das sind aber eher 
Sonderfälle, da kommt man so oder so mit einem Piepser nicht weiter.

von Noch einer (Gast)


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Die Prüfspitze an sich ist gefährlich für die Schaltung.

Bei eingeschalteten Geräten hab ich schon ein Bauteile mit Kurzschlüssen 
kaputt gemacht. Ausgehschalten mit dem Durchgangsprüfer ist noch nie was 
kaputt gegangen.

von Asbarg (Gast)


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Vielen Dank für eure Antworten, dann kann ich ja beruhigt weitermessen 
:)

An einen kleinen Konstantstrom hab ich nicht gedacht, ich werde mal 
nachmessen was da so fließt. Eventuell ist es ja um einiges mehr bei den 
Chinakrachern.

Mja mit der Prüfspitze an sich hab ich auch schon was gegrillt, mein 
Oszitastkopf hat leider eine relativ dicke Spitze. (Oder das ganze SMD 
Geraffel ist einfach zu klein..)

von Joe F. (easylife)


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Am besten mit einem 2. Multimeter die Spannung messen.
Der "gefährliche" Mode ist meistens der Dioden-Test-Mode.
Da hatte ich schon Geräte, die satte 7V rausgeben...

von Hp M. (nachtmix)


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Joe F. schrieb:
> Da hatte ich schon Geräte, die satte 7V rausgeben...

Und dann reichen schon die damit aufgeladenen Leitungen um einer 
Mikrowellendiode den Garaus zu machen.

von Asbarg (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Am besten mit einem 2. Multimeter die Spannung messen.

Das hab ich jetzt mal gemacht. Ich habe leider kein gutes Multimeter, 
nur zwei billige.

elix AL72D (Aldi): 3V, <=1mA; Diodentest identisch
bside ADM01: 0.5V, 3mA; Diodentest 1.5V, 6mA

Keine Ahnung in wievern man der Strommessung mit einem billigen 
Multimeter trauen kann, aber die Größenordnung wird wohl stimmen.

von Kurt (Gast)


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Mein Analogmessgerät hat nur 2 AA Batterien drin. Das geht nicht über 3 
Volt.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Kurt schrieb:
> nur 2 AA Batterien drin. Das geht nicht über 3
> Volt.

Willkommen in der verrückten Zeit der Aufwärtswandler, die auch aus 2 AA 
Batterien 350V und mehr schaffen.

von Falk B. (falk)


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Gerade gemessen:

Fluke 87V

Diodenmessung und Durchgangsprüfung (Ohm + Piepser) sind gleich.

max. 7,3V @1mA Konstantstrom. (uups!)

Peaktek 3330

Diodentest

max. 1,5V @0,43mA

Durchgangsprüfung

max. 0,44V @0.16mA

von Joe F. (easylife)


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Keithley 2000

Je nach Range:
3,7V / 1mA (auto und seltsamerweise 10M)
6,7V / 100uA (10K - 100K)
12,7V / 10uA (1M) - AUTSCH

Diode: 6,7V / 1mA

von Paul B. (paul_baumann)


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Hier fand ich eine Schaltung, die ich vor einer Weile nachbaute:
http://m.eet.com/media/1139768/18463-10903di.pdf

Damit kann man Nichts kaputtmachen und findet ganz leicht die Stelle, an 
der sich ein Schluss befindet.

MfG Paul

von Ralph B. (rberres)


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Mikrowellendioden haben meist eine höchstzulässige Sperrspannung von 4V

Wenn man diese überschreitet wars das.

HF Leistungsmosfets haben keine Schutzdiode an den Eingängen.

Je nach Mosfet reichen 5V um diese zu killen. ( LD-Mos ).

Gasfets sind in der Regel ebenso an den Eingängen ungeschützt.

Logik Mosfets scheinen da gutmütiger zu sein.

Ralph Berres

von Juergen (Gast)


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Manche Extech-Geräte habe da sehr niedrige Werte.
Z.B. Extech 430 mit 0,44V offen, 0,15mA im Kurzschluss (gerade 
gemessen).

von Cyblord -. (cyblord)


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Boris O. schrieb:
> Kurt schrieb:
>> nur 2 AA Batterien drin. Das geht nicht über 3
>> Volt.
>
> Willkommen in der verrückten Zeit der Aufwärtswandler, die auch aus 2 AA
> Batterien 350V und mehr schaffen.

Psst die gabs zu Kurtis zeit noch nicht. Wenn er merkt dass er in der 
Zukunft ist, dreht er womöglich total durch. Jetzt ist er doch grade so 
schön eingestellt.
Aktuell wird ihm schonend der Übergang von Gaslaternen zu Elektrischen 
beigebracht. Eins nach dem anderen!

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Falk B. schrieb:

> max. 7,3V @1mA Konstantstrom. (uups!)

Das dürfte für LEDs im Sperrbereich schon recht grenzwertig sein.

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