kennt sich hier jeamand mit kapazitiven Tasten aus, bzw. hat schon mit den Demokits rumprobiert ? Hintergrund: Ich habe einen kreuzgrabbensaggteueren Lötkolben (Weller WX2) gekauft, bei welchem ich mich in der Entwicklung (u.A.) über eine unbrauchbare Tastatur beschwert habe. Der Verkäufer wollte mir nun klarmachen, daß dies beim kapazitiven Prinzip "normal" wäre und da nichts zu machen ist. Tatsächlich habe ich auch so eine Tastatur bei meinem Cerankochfeld hinter dem Glas sitzen mit welcher ich ebenso unzufrieden bin. Die Unzufriedenheit bezieht sich auf die Ansprechempfindlichkeit und die Reaktionszeit. Eine taktile Rückmeldung gibt es von der Glasplatte verständlicherweise nicht, dafür aber eine akustische. Die arbeitet aber so besch... dass man mindestens zweimal drücken muss und dabei den nicht gerade leichten Kasten (Design ohne SNT) schon auf dem Tisch nach hinten schiebt. Dem Verkäufer ist das selbt auch so gegangen. Trotzdem bleibt er dabei, dass das vom kapazitiven Prinzip kommt was ich aber nicht einsehe sondern eher einen Murks in der Firmware vermute. Eine andere Unart (vor allem aus Fernost) ist Firmware die beim Loslassen der Taste reagiert. Bei Maschinen mit solchen Folientastaturen gehen diese immer vorzeitig kaputt da sie durchgedrückt sind. Hatte da schon mal mit einem Chinesen eine große Diskussion. Der wollte das nicht anders machen, weil das Microsoft bei der Maus auch so macht. (Tatsächlich ist das dort auch so und da kommt mir das nicht so störend vor). Also: Welche Empfindlichkeiten und welche Reaktionszeiten sind im kapazitiven Prinzip hinter Glas praktisch machbar? Gibt es auch gute Beispiele für solche Tastaturen ? Antippen und geht ? Wer triggert beim Antippen und wer beim Loslassen ?
J. V. schrieb: > Eine andere Unart (vor allem aus Fernost) ist Firmware die beim > Loslassen der Taste reagiert. [...] weil das Microsoft bei der Maus > auch so macht. Bei der Maus hat das was mit Drag & Drop zu tun. Ich kann einen Klick schlecht auslösen, bevor ich weiß, ob es wirklich ein Klick ist oder nicht. Software-Buttons, die beim Loslassen feuern, haben den Vorteil, dass man sich beim versehentlichen Klicken korrigieren kann, ohne, dass die Aktion feuert (also Down -> Drag -> Up).
Wer kauf sich auch eine solche Lötstation mit vielen unnützen Funktionen. Nur weil ein Gerät scheinbar mehr kann, heißt das noch lange nicht, dass die auch Ansatzweise besser ist als andere Modelle. Mit einer Weller PU81 wärst du vermutlich deutlich besser beraten gewesen. Hast du extrem trockende Finger? Könnte ein Grund sein, dass die Teile nicht richtig reagieren.
Das ist einfach großer Murks wenn die Tasten so empfindlich sind. Mit der passenden Sensorgeometrie und dem richtigen Verfahren sind die Cap Tasten eine super Sache. Tasten mit Charge Transfer Verfahren und eine ausgefuchste Software die Drift und Empfindlichkeit ausregelt kann man noch unter widrigsten Bedingungen einsetzen. Wahrscheinlich hat der Designer mit einer anderen Frontplatte gearbeitet bis ein paar geniale Vertriebler 5mm Glas für eine tolle Idee hielten. Geb den Kram zurück wegen nicht erfüllter wesentlicher Produkteigenschaften. Wenn ein Werkstattgerät nicht in der jeweiligen Werkstatt einsetzbar ist weil es auf allgegenwärtige Schaltnetzteile reagiert dann hat es seinen Sinn verfehlt. Dir jetzt zu sagen Nichtfunktion sei ein notwendiger Teil der Funktion ist lächerlich. Ich persönlich kann die billigen Aoyue Stationen empfehlen. Die Lötspitzen kommen fast alle aus der gleichen Fertigung und das Teil definiert warm zu bekommen ist heute auch keine Wissenschaft die diese anormalen Weller Preise rechtfertigt. Die Weller Qualtät ist besser aber ein Griffstück kostet bei Weller mehr als bei Aoyue ein kompletter Lötkolben.
J. V. schrieb: > Also: Welche Empfindlichkeiten und welche Reaktionszeiten sind im > kapazitiven Prinzip hinter Glas praktisch machbar? Reaktionszeiten im Millisekundenbereich und etliche Millimeter Glas sind überhaupt kein Problem. Die beschriebenen Erfahrungen weisen eher auf unterirdisch schlechte Implementierung und schrottige Software hin in den genannten Einzelfällen. Wird halt auch erschreckend viel Murks gebaut, selbst dann wenns eigentlich wirklich kein Problem und auch kein Mehraufwand gewesen wäre es richtig zu machen.
J. V. schrieb: > Gibt es auch gute Beispiele für solche Tastaturen ? Antippen und geht ? Smartphone zum Beispiel.
J. V. schrieb: > Gibt es auch gute Beispiele für solche Tastaturen ? Cypress hat da viel Gehirnschmalz investiert: CapSense(tm) Vor knapp 10 Jahren habe ich ein Gerät mit mehr als 20 kapazitiven Tasten entwickelt. Anfangs skeptisch, war ich dann recht begeistert. Unterschiedliche Leiterbahnlängen zu den Tastern lassen sich in der Software ausgleichen. Langsame Variationen der Empfindlichkeit durch Temperatur- oder Luftfeuchteänderung werden automatisch ausgeglichen. Natürlich kann per Software auch die Gesamtempfindlichkeit der Tasten eingestellt werden.
J. V. schrieb: > Der wollte das nicht > anders machen, weil das Microsoft bei der Maus auch so macht. Eine Taste ist aber keine Maus, d.h. die Taste kann man nicht hin und her bewegen. Wenn man auf der Tastatur 'A' drückt, erscheint das 'A' natürlich beim Drücken und nicht erst beim Loslassen.
J. V. schrieb: > Der Verkäufer wollte mir nun > klarmachen, daß dies beim kapazitiven Prinzip "normal" wäre und da > nichts zu machen ist. Kapazitiv ist sehr sicher implementierbar. Es wird dabei über längere Zeit die Ruhekapazität gemessen und bei Betätigung der sprunghafte Anstieg über eine kurze Zeit. D.h. es gibt keine feste Schwelle, sondern es wird die Änderungsgeschwindigkeit ausgewertet. Stark Drücken muß man nicht, die Annäherung des Fingers ändert schon die Kapazität ausreichend. In den Anfängen der Sensortasten wurde allerdings nicht die Kapazität gemessen, sondern die Einkopplung der 50Hz Brummspannung und das war sehr störanfällig.
Ok, das mit der Maus scheint abgehakt. Es gibt eine zur jeweiligen Tastenflanke passende Aktion. Bei der ansteigenden Flanke wird das Pulldown-Menü aufgerollt, während sie gedrückt ist wird die Auswahl angewählt und beim Loslassen die Aktion ausgelöst. Hier passt das tatsächlich, bei einer Tastatur nicht. Zur WX2 Vorteile: -Griffstück WXMP für SMD super handlich, mit 55W ordentliche Leistung -Griffstück WXP für Multilayer und Mechanik mit 120W gute Leistung, trotzdem noch handlich -Pinzette WXMT im Vergleich zu Ersa mechanisch deutlich besser, Leistung müsste mit 80 Watt vermutlich nicht so hoch sein. Nachteile: -Exorbitanter Preis welcher nicht gerechtfertigt scheint - Station ist groß, schwer und unhandlich (da kein SNT) - keine Version mit Absaugung vergleichbar zu Weller FE50 verfügbar Leider hatte ich offensichtlich eine der ersten WX2 und nach einiger Zeit herumdümpelns ist mir der Kragen geplatzt und ich habe einen Brief an Weller geschrieben. Daraufhin hat der Weller Geschäftsführer bei mir angerufen und versprochen, einen Vertreter vorbeizuschicken. Der hat dann etwa ein halbes Dutzend beanstandeter Punkte nachgebessert. U.a. wurde der komplette (Magnet-)Halter des WXMP gegen eine andere Konstruktion ausgetauscht, Spitzen getauscht, Firmware update usw. Bei den Spitzen wurde übrigens eingeräumt, dass mal ein falsches Kupfer mit falschem Ausdehnungskoeffizient verarbeitet worden sei. Die Spitzen (ca. 50 Eur/Stck) werden dabei nach kurzem Gebrauch locker und damit unbrauchbar. Später habe ich weitere Exemplare direkt über Weller Besigheim umgetauscht, was problemlos ablief, aber eben nur wenn man reklamiert. Falls sich also noch jemand über die Teile ärgert ... (das steht sonst nirgends) Zu den Alternativen: Ein Mitarbeiter hatte bei Reichelt mal ein chinesisches Teil gekauft. Ich glaube es war Zongdhi oder so. Das habe ich nach kurzer Zeit wegen Unbrauchbarkeit weiterverschenkt und es tut jetzt bei einem Veranstaltungstechniker (mit akuter Diebstahlsgefahr) seinen Dienst. Von Pace habe ich auch schon gutes Gehört und es scheint, ich muß mir noch so das Eine oder Andere in Sachen Löttechnik zum Vergleich angucken. Nun soll das ja kein Thread über Lötkolben oder Weller sein, aber die Smartphone (Iphone/Samsung) Tasten werde ich mir als eingefleischter Handy Verweigerer mal im Verlgeich genauer angucken und ggf. bei Weller nochmal reklamieren.
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