Forum: Offtopic Kunst die MICH beeindruckt


von Stephan S. (outsider)


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Ich mag ein Banause sein was "herkömmliche" Kunst betrifft. Aber es gibt 
Dinge die mich unglaublich beeindrucken. Vermutlich wegen der eigenen 
Entwicklung in Kindheit, Jugend und Leben mit Elektronik, Computern und 
Technik und der eigenen Neugier und Faszination. Schei... auf den 
nächsten Superstar, was soll dieser Unsinn überhaupt?! für mich sind die 
echten Stars Leute wie die hier:

https://www.youtube.com/watch?v=sVtJGobSZKM&list=PL7F6D4CF68C76189A&index=1

https://www.youtube.com/watch?v=3JQkW6BgUYU&index=5&list=PL7F6D4CF68C76189A

https://www.youtube.com/watch?v=OuLCyYnmKW0&list=PL7F6D4CF68C76189A&index=3

Auch jedes mal beeindruckt bin ich von Audio und visueller Kunst auf dem 
Fusion Festival, kann ich jedem nur empfehlen.

Was beeindruckt euch, elektronisch, elektrisch oder mechanisch?

von IncreasingVoltage .. (increasingvoltage)


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https://www.youtube.com/watch?v=m1pchpDD5EU


Das hat mich schon vor Jahren beeindruckt, seit dem wollte ich immer 
eine Orgel selber umbauen, aber mir fehlt zum Spielen das musikalische 
Talent.

Wozu ein Auto restaurieren, wenn man nicht fahren kann?!

von Stephan S. (outsider)


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Ja, auch nicht schlecht. Es gibt auch noch nen Typen, der nen SID Chip 
per E-Gitarre spielt. Gerade im Musikbereich scheint sehr viel selbst 
entwickelt zu werden. Sieht man z.B. auch an den vielen Roland TB-303 
Umbauten.

Was immer häufig dabei ist, ist das Super Mario Theme:

https://www.youtube.com/watch?v=CtGA4phu2X8

https://www.youtube.com/watch?v=3ZtBeiGO5MA

Und einiges weiteres mit Schrittmotoren. Mein Favourite:

https://www.youtube.com/watch?v=lx_vWkv50uk

von Peter Z. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Kunst die Milch beeindruckt: Hier eine Schülerarbeit von der Otto 
Boonekamp Schule zum Thema "Wir schaffen das!"

von Timm T. (Gast)


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Peter Z. schrieb:
> Kunst die Milch beeindruckt: Hier eine Schülerarbeit von der Otto
> Boonekamp Schule zum Thema "Wir schaffen das!"

Sowas Ähnliches hat Frank Stella vor ein paar Jahren in Jena auf den 
Unicampus gestellt und ein Haufen Geld dafür bekommen.

Das IST Kunst. Definitiv.

von Asko B. (dg2brs)


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Timm T. schrieb:
> und ein Haufen Geld dafür bekommen.

DAS ist wohl die Kunst daran.


Gruss Asko

von Stephan S. (outsider)


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Ja das mag eine Art von Kunst sein dafür Geld zu bekommen. Beeindruckt 
mich aber nicht. Darüber wundere ich mich nur.

von Georg A. (georga)


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Das ist halt die alte Diskussion, wenn man als Kunst nur das sieht, was 
bis 18xx (xx<50) gemacht wurde. Aber über diese enge Definition ist man 
eigentlich schon hinweg. Kunst ist es, wenn das künstlich erstellte 
Emotionen oder auch Diskussionen hervorruft. "Früher" gings da nur ums 
Liebliche und Erbauliche, war ja meistens auch immer irgendwelche 
religiöse Sosse drin.

Aber an Emotionen bzw. verwandten Reizen gibt es ja durchaus noch mehr, 
zB. Erstaunen, Neugier, Belustigung, Entsetzen, Ekel, Wut, Hass, ...

Und wenn zB. eine an sich langweilige Installation von vielen Stühlen 
auf einem öffentlichen Platz tatsächlich richtigen Hass und körperliche 
Bedrohung des "Künstlers" hervorruft, dann ist das Kunst im besten 
Sinne:

http://www.stadtarchive-metropolregion-nuernberg.de/vermuellung-der-stadt-die-nuernberger-empoerung-ueber-die-verhuellung-des-schoenen-brunnens/

Genauso die scheinbar simple Idee, eine grosse Leinwand einfarbig zu 
streichen... Aber der, der das das erste Mal gemacht und sich 
überhaupt getraut hat, hat eben auch ungläubiges Staunen und 
Diskussionen über Kunst erzeugt. Mission erfüllt. Wer sowas heute noch 
macht, erntet nur gelangweilte Blicke.

Dass die Preise dafür nicht mehr ganz realistisch (hüstel...) sind, ist 
was anderes. Das ist Markt und nicht Kunst...

von Stephan S. (outsider)


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Georg A. schrieb:
> Aber an Emotionen bzw. verwandten Reizen gibt es ja durchaus noch mehr,
> zB. Erstaunen, Neugier, Belustigung, Entsetzen, Ekel, Wut, Hass, ...

Ja, da ist was dran. Vermutlich finde ich deshalb auch Rammstein auch so 
genial :-) Bei Rock im Park hat mal ein Fan die Security Linie vor der 
Bühne durchbrochen, die Bühne erklommen und wurde von der Band mit nem 
Flammenwerfer lichterloh in Flammen gesetzt. Die Zuschauer waren 
schockiert! Es war aber nur ein Stuntman und Teil der Show. Das finde 
ich mal genial gemacht!

Georg A. schrieb:
> Und wenn zB. eine an sich langweilige Installation von vielen Stühlen
> auf einem öffentlichen Platz tatsächlich richtigen Hass und körperliche
> Bedrohung des "Künstlers" hervorruft, dann ist das Kunst im besten
> Sinne:

Das finde ich wiederum einfach nur dämlich. Mittlerweile ist der "schöne 
Brunnen" ja auch schon ewig zwecks Restauration verhüllt. Wird echt Zeit 
dass das ein Ende hat.

Was ich hingegen genial fand, war eine Installation bei der Blauen Nacht 
vor dem DB Museum. Ich weiß nicht ob es davon schon ein Video bei 
Youtube gibt. Falls nicht, sollte ich vermutlich mal eines davon hoch 
laden. Das war eine Leinwand, auf der ein Bild projiziert wurde, bei dem 
kleine Dreiecke aus dünnen Linien von oben herab gefallen sind. Leute 
konnte sich zwischen Projektor und Leinwand stellen und somit Schatten 
werfen. Die kleinen Dreiecke sind von den Schatten der Leute 
"eingefangen" worden und konnten weg geschleudert oder fallen gelassen 
werden. Das war mal richtig beeindruckend!

von Georg A. (georga)


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> Das finde ich wiederum einfach nur dämlich.

Mich hats jetzt auch nicht vom Hocker gehauen. Aber einige scheint 
dieser Stuhl-Salat an der Stelle tief ins Herz getroffen zu haben. Gab 
da auch mal einen Fernsehbericht, wo der Künstler sein Werk besucht hat. 
Ohne Absperrgitter wäre der vermutlich gelyncht worden. Und das finde 
ich dann höchst erstaunlich, dass ein abstraktes Aufeinanderstapeln von 
Stühlen am richtigen Ort ohne weitere konkrete Aussagen (also nichts 
politisches, religiöses, etc. angedeutet) solche Emotionen auslösen 
kann. Wir machen uns heute lustig drüber, wie religiöse Bilder die Leute 
im Mittelalter beeindruckt und "motiviert" haben, aber eigentlich ist da 
kein Unterschied.

von Stephan S. (outsider)


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Ja, das ist in gewisser Weise schon beeindruckend wie sehr sich die 
Menschheit von der Kirche versklaven und verarschen ließ und lässt. Ich 
war ein Jahr lang in Zhuhai, was direkt um Macau herum ist. Die älteste 
Kolonie der Portugiesen in China (oder sogar weltweit?). Dort gibt es 
ein Museum aus 15XX. Bilder und Statuen. Man spürt dort regelrecht wie 
sich die Leute damals gefühlt haben müssen. Total eingeschüchtert. Angst 
vor dem was mit ihnen passiert wenn sie nicht dem folgen, was ihnen die 
Geistlichen gesagt haben.

von Falk B. (falk)


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@Georg A. (georga)

>Das ist halt die alte Diskussion, wenn man als Kunst nur das sieht, was
>bis 18xx (xx<50) gemacht wurde. Aber über diese enge Definition ist man
>eigentlich schon hinweg. Kunst ist es, wenn das künstlich erstellte
>Emotionen oder auch Diskussionen hervorruft.

Also auch Geld für einen Riesenmist ausgeben, erzeugt auch viel Emotion 
und Diskussion ;-)

> "Früher" gings da nur ums
>Liebliche und Erbauliche, war ja meistens auch immer irgendwelche
>religiöse Sosse drin.

Immerhin waren das WIRKLICH KÜNSTLER! Die hatten AUSSERORDENTLICHE 
handwerkiche und gestalterische Fähigkeiten!!!

Was haben viele "moderne Künstler", sie wilde Farbkleckse und 
vergnubbelte Gebilde zusammenmurkse, wie es jeder 5-Jährige kann? Ist 
das einfach nur abstrakt oder schlicht Schwachsinn?

>Aber an Emotionen bzw. verwandten Reizen gibt es ja durchaus noch mehr,
>zB. Erstaunen, Neugier, Belustigung, Entsetzen, Ekel, Wut, Hass, ...

Darum geht es nicht.

>Und wenn zB. eine an sich langweilige Installation von vielen Stühlen
>auf einem öffentlichen Platz tatsächlich richtigen Hass und körperliche
>Bedrohung des "Künstlers" hervorruft, dann ist das Kunst im besten
>Sinne:

Ohje.

>Genauso die scheinbar simple Idee, eine grosse Leinwand einfarbig zu
>streichen... Aber der, der das das erste Mal gemacht und sich
>überhaupt getraut hat, hat eben auch ungläubiges Staunen und
>Diskussionen über Kunst erzeugt. Mission erfüllt.

Naja, nach der Definition ist jeder Depp ein Künstler, er muss den 
Unsinn nur zum 1. Mal machen. Das entwertet die wahren Künstler!

>Dass die Preise dafür nicht mehr ganz realistisch (hüstel...) sind, ist
>was anderes. Das ist Markt und nicht Kunst...

Ich glaube nicht, das der moderne Kunstmarkt ein Betrug ist. Ich weiß 
es!

They have heavy one on the wafer!

;-)

von Da D. (dieter)


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Stephan S. schrieb:
> an spürt dort regelrecht wie
> sich die Leute damals gefühlt haben müssen. Total eingeschüchtert. Angst
> vor dem was mit ihnen passiert wenn sie nicht dem folgen, was ihnen die
> Geistlichen gesagt haben.

Ja, das ist natürlich etwas, was es nur bei der Kirche gegeben hat. Und 
trifft garantiert nicht auf min. 100 nicht christliche "Organisationen" 
zu.

Wenn man sich die lange Reihe von Diktatoren, Königen, usw. in der 
Menschheitsgeschichte anschaut, die ihr Volk eingeschüchtert haben, 
könnte man genauso gut auf die Atheisten schimpfen. Aber das würde 
vermutlich nicht in dein Weltbild passen...

von Daniel C. (dan1el)


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Ich frage mich, ob sowas auch Kunst ist:

https://www.youtube.com/watch?v=8Uee_mcxvrw

Und wem das nicht hart genug ist, möge das hier beurteilen:

https://www.youtube.com/watch?v=Sy5wpB8uT7Y

von Georg A. (georga)


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> Immerhin waren das WIRKLICH KÜNSTLER! Die hatten AUSSERORDENTLICHE
> handwerkiche und gestalterische Fähigkeiten!!!

Dann bist du immer noch im Mittelalter stehen geblieben ;) Kunst kann 
mit handwerklichen Fähigkeiten zu tun haben, muss aber nicht.

> Was haben viele "moderne Künstler", sie wilde Farbkleckse und
> vergnubbelte Gebilde zusammenmurkse, wie es jeder 5-Jährige kann? Ist
> das einfach nur abstrakt oder schlicht Schwachsinn?

Wenn's so einfach ist, warum hast du es nicht schon längst gemacht und 
damit Millionen verdient?

Schau doch nur mal Impressionismus, Expressionismus und Kubismus an. Die 
Bilder hatten auch nichts mit der damals üblichen Darstellungsweise zu 
tun, die Maler wurden oft auch als schwachsinnig, verrückt etc 
bezeichnet. Und Adolf hats dann auch als entartet verdammt. 100 Jahre 
später gibts da keine Diskussionen mehr.

> Ich glaube nicht, das der moderne Kunstmarkt ein Betrug ist. Ich weiß
> es!

Ja und? Hat nichts mit der Kunst zu tun. Nur weil es mal in Holland eine 
Tulpenzwiebelblase gab, dürfen mir Tulpen trotzdem gefallen.

von Falk B. (falk)


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@ Georg A. (georga)

>> Immerhin waren das WIRKLICH KÜNSTLER! Die hatten AUSSERORDENTLICHE
>> handwerkiche und gestalterische Fähigkeiten!!!

>Dann bist du immer noch im Mittelalter stehen geblieben ;) Kunst kann
>mit handwerklichen Fähigkeiten zu tun haben, muss aber nicht.

Nun ja, alles eine Frage der Definition. Ich dache fatalerweise immer, 
Kunst kommt von Können . . .
Was unterscheidet den Künster vom Nichtkünstler? Kann jeder Künstler 
sein? Gibt es Ausschlußkrierien für Kunst?

>> Was haben viele "moderne Künstler", sie wilde Farbkleckse und
>> vergnubbelte Gebilde zusammenmurkse, wie es jeder 5-Jährige kann? Ist
>> das einfach nur abstrakt oder schlicht Schwachsinn?

>Wenn's so einfach ist, warum hast du es nicht schon längst gemacht und
>damit Millionen verdient?

"noch im Mittelalter stehen geblieben "

>Schau doch nur mal Impressionismus, Expressionismus und Kubismus an. Die
>Bilder hatten auch nichts mit der damals üblichen Darstellungsweise zu
>tun, die Maler wurden oft auch als schwachsinnig, verrückt etc
>bezeichnet.

Waren sie ja bisweilen auch, Absinth & Co sein Dank ;-)

>> Ich glaube nicht, das der moderne Kunstmarkt ein Betrug ist. Ich weiß
>> es!

>Ja und? Hat nichts mit der Kunst zu tun. Nur weil es mal in Holland eine
>Tulpenzwiebelblase gab, dürfen mir Tulpen trotzdem gefallen.

Davon redet keiner.

Wir halten fest. Kunst ist alles, es gibt weder Anforderungen 
inhaltlicher noch handwerklicher Qualität. Erlaubt ist alles, egal ob es 
gefällt oder nicht.

LariFari par exellence! Es lebe der Zeitgeist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Larifari

(Was es nicht alles auf Wikipedia gibt!)

von Joe S. (bubblejoe)


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Ich finde Lichtgraffiti wirklich faszinierend. Damit kann man tolle 
Sachen "malen"!

http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2009/09/01/article-0-063FA855000005DC-705_964x642.jpg

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


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> Was unterscheidet den Künster vom Nichtkünstler? Kann jeder Künstler
> sein? Gibt es Ausschlußkrierien für Kunst?

Wende dich vertrauensvoll an Hr. Beuys.

> Wir halten fest. Kunst ist alles, es gibt weder Anforderungen
> inhaltlicher noch handwerklicher Qualität. Erlaubt ist alles, egal ob es
> gefällt oder nicht.

Wenn Kunst um Erlaubnis fragen muss, läuft was falsch.

von Oliver S. (phetty)


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Falk B. schrieb:
> Was haben viele "moderne Künstler", sie wilde Farbkleckse und
> vergnubbelte Gebilde zusammenmurkse, wie es jeder 5-Jährige kann? Ist
> das einfach nur abstrakt oder schlicht Schwachsinn?

Naja, die KÖNNTEN schon richtig zeichnen, malen oder bild hauen.
Das haben die doch alles studiert und gelernt. Die Interpretation der 
wirklichen Welt in Bild, Wort, Video oder Skulptur bleibt dem Künstler 
überlassen.
Wem das nicht gefällt der braucht es nicht ansehen.

von Falk B. (falk)


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@ Oliver Stellebaum (phetty)

>> Was haben viele "moderne Künstler", sie wilde Farbkleckse und
>> vergnubbelte Gebilde zusammenmurkse, wie es jeder 5-Jährige kann? Ist
>> das einfach nur abstrakt oder schlicht Schwachsinn?

>Naja, die KÖNNTEN schon richtig zeichnen, malen oder bild hauen.
>Das haben die doch alles studiert und gelernt.

Da habe ich bei einigen so meine Zweifel.

> Die Interpretation der
>wirklichen Welt in Bild, Wort, Video oder Skulptur bleibt dem Künstler
>überlassen.

Sicher, aber . . .

>Wem das nicht gefällt der braucht es nicht ansehen.

Kindergartenargument. Darum geht es gar nicht. Es geht um die Bewertung 
des Begriffs "Künstler". Was bedeutet er WIRKLICH?
Und eine BEWERTUNG einer Sache schließt auch die Möglichkeit einer 
negativen Bewertung ein. Dem muss sich auch der Begriff "Künstler" 
stellen.
"Wem das nicht gefällt der braucht es nicht ansehen" zieht da nicht. 
Allerspätestens wenn es ums Bezahlen geht . . .

von Falk B. (falk)


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@Georg A. (georga)

>> Was unterscheidet den Künster vom Nichtkünstler? Kann jeder Künstler
>> sein? Gibt es Ausschlußkrierien für Kunst?

>Wende dich vertrauensvoll an Hr. Beuys.

;-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Beuys

https://de.wikipedia.org/wiki/Erweiterter_Kunstbegriff

Nun ja, ich fürchte die Thematik ist dann doch deutlich umfangreicher 
und tiefgründiger, als wir es hier je diskutieren könnten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Erweiterter_Kunstbegriff#Zitat

Das ist mir zuviel LariFari, denn danach ist jeder Pups und jedes 
sinnlose Geplapper "Kunst", die eben die echten, talentierten Künstler 
entwertet.
Auch ein Handwerker, der ein Haus baut, ist IMO kein Künstler, auch wenn 
er kreativ und talentiert tätig ist. Ein Entwickler, der eine Hard- oder 
Software erschafft ist ein kreativer (Neues schaffender) Mensch. Aber 
ein Künstler ist er IMO noch lange nicht. Wenn gleich einige (viele?) 
Soft/Hardware sicher den Rang von Kunst erreicht, wie es der OP mit 
seinem Link auf die Retromusik ausdrückte. Viele Grafiken, Sounds und 
auch Spielkonzepte von damals wie heute würde ICH als Kunst einordnen. 
U.a. weil da wirkliches (mittelalterlich gedacht!) Können dahinter 
steckt, das nicht einfach so vom Himmel fällt (oder aus Körperöffnungen 
entweicht).

Ein Begriff, der sich zu allgemein nahzu selbst auflöst ist als Begriff 
sinnlos (sinngemäß "Kunst ist fast alles" J. Beuys)

Ich hätte wohl besser beim Studium generale mal ein paar 
Kunstvorlesungen besuchen sollen ;-)

>> Wir halten fest. Kunst ist alles, es gibt weder Anforderungen
>> inhaltlicher noch handwerklicher Qualität. Erlaubt ist alles, egal ob es
>> gefällt oder nicht.

>Wenn Kunst um Erlaubnis fragen muss, läuft was falsch.

Siehe mein vorheriges Posting. Auch die Kunst lebt nicht im definitions- 
und luftleeren Raum. Denn wenn "Kunst" auf Alltag/Realität trifft, gibt 
es halt ab nd an ein paar deftige Reibungspunkte (jaja, alles Absicht, 
Provokation, Nachdenken usw.) und im Erstfall eins aufs Maul 8-0

von Georg A. (georga)


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> Da habe ich bei einigen so meine Zweifel.

Na und? Ist es Kunst nur dann, wenn der Ausführende einen Abschluss 
einer Kunstakademie hat und es >50% der Zuschauer gefällt? Wo soll man 
da die Grenze ziehen? Du solltest doch langsam merken, wo der Versuch so 
einer Definition hinführt, es geht einfach nicht.

Kunst hat was mit Gefühlen zu tun, da kann man keine wissenschaftlichen 
Fakten anlegen.

Und wenn ich mit den Blutsauereien des Hr. Nitsch auch nichts anfangen 
kann, finde ich es gut, wenn er damit anscheinend bei anderen massive 
Ablehnung erzeugen kann, obwohl die kalkulierte Provokation 
offensichtlich ist. Trotz dieser Offensichtlichkeit scheint es also 
manche stark zu berühren, wenn auch nicht positiv... Aber auch das muss 
man erstmal können und sich trauen. Gibt ja genügend, wo die gezielte 
Provokation einfach nur ein Schulterzucken verursacht. Das ist dann auch 
nicht anders als die Alptraumbilder vom Hieronymus Bosch um 1500 rum. 
Erbaulich sind die auch heute nicht, da steckt in den Details genügend 
Grauen, um 20 Horrorfilme zu machen.

Es muss auch nichts mit dem handwerklichen Können zu tun haben, auch 
wenn das durchaus hilft. Das ist auch nicht nur bei der bildenden Kunst 
so. Schau zB. mal die Anfeindungen an, die Kraftwerk in der Anfangszeit 
hatten. Der Florian Schneider ist ein "echter" ausgebildeter Musiker 
(Hochschule, Querflötist). Wie die damals die gewohnte Musik und die 
Rhythmen reduziert haben, hat viele durchaus arg verstört (tuts bei 
einigen immer noch). Und trotzdem ist der Einfluss auf heutige 
"Gebrauchsmusik" (insb. auch bei der Werbung) wirklich grundlegend.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Falk B. schrieb:
> Nun ja, alles eine Frage der Definition. Ich dache fatalerweise immer,
> Kunst kommt von Können . . .

Es gibt aber einen Unterschied zwischen einem Künstler und einem Könner.

Ein Könner beherrscht sein Handwerk, ein Künstler ist zusätzlich
überdurchschnittlich kreativ, d.h. in der Lage, originelle Dinge zu
schaffen.

Beispiel: Ein Maler, der Landschaftsszenen so in Gemälde umsetzt, dass
diese kaum von einem Foto zu unterscheiden sind, beherrscht sein
Handwerk (also den Umgang mit Pinsel und Farbe) nahezu perfekt. Er ist
aber nicht kreativ, da er die Szene lediglich kopiert und keine eigenen
Ideen verwirklicht hat. Somit gebührt ihm zwar großer Respekt als
Könner, ein Künstler ist er aber trotzdem nicht.

Es stellt sich allerdings die Frage, ob Kreativität alleine – losgelöst
jeglichen handwerklichen Geschicks – schon einen Künstler ausmacht. Vor
100 Jahren war die Antwort ganz klar nein, heute sind sich die Leute
darüber uneinig.

Ich persönlich empfinde ein Werk (egal ob Gemälde, Musikstück oder
wohlschmeckendes Gericht) dann als Kunst, wenn es in irgendeiner Form
eine überdurchschnittlich starke Faszination auf mich ausübt. Dazu
bedarf es nicht immer eines hohen handwerklichen Geschicks.

Georg A. schrieb:
> Kunst ist es, wenn das künstlich erstellte
> Emotionen oder auch Diskussionen hervorruft. […]

Ein Kunstwerk darf gerne provozieren, aber Provokation ohne Faszination
ist für mich noch lange keine Kunst.

> Aber an Emotionen bzw. verwandten Reizen gibt es ja durchaus noch mehr,
> zB. Erstaunen, Neugier, Belustigung, Entsetzen, Ekel, Wut, Hass, ...

Bei den letzten dreien hört für mich die Kunst auf, Kunst zu sein. Sonst
müsste ich ja den einen oder anderen Politiker, einen Hund, auf dessen
Exkrementen ich ausgerutscht bin und sogar einen Kinderschänder als
Künstler ansehen.

von Falk B. (falk)


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@Georg A. (georga)

>> Da habe ich bei einigen so meine Zweifel.

>Na und? Ist es Kunst nur dann, wenn der Ausführende einen Abschluss
>einer Kunstakademie hat und es >50% der Zuschauer gefällt?

Nö, aber es sollte sich von TRIVIALITÄT abheben.

> Wo soll man
>da die Grenze ziehen?

Das ist die spannende Frage!

>Du solltest doch langsam merken, wo der Versuch so
>einer Definition hinführt, es geht einfach nicht.

Du gibst aber schnell auf!

>Kunst hat was mit Gefühlen zu tun, da kann man keine wissenschaftlichen
>Fakten anlegen.

Ablenkung!

>Und wenn ich mit den Blutsauereien des Hr. Nitsch auch nichts anfangen
>kann, finde ich es gut, wenn er damit anscheinend bei anderen massive
>Ablehnung erzeugen kann, obwohl die kalkulierte Provokation
>offensichtlich ist.

Macht Ramstein auch so ;-)

> Trotz dieser Offensichtlichkeit scheint es also
>manche stark zu berühren, wenn auch nicht positiv...

Wenn du nicht überzeugen kannst, dann verwirre wenigstens. Ist auch in 
Politkerkreisen üblich (Ohhh, er hat das P-Wort benutzt!)

> Aber auch das muss
>man erstmal können und sich trauen. Gibt ja genügend, wo die gezielte
>Provokation einfach nur ein Schulterzucken verursacht.

Abstumpfung bzw. Übersättigung der Gesellschaft. Viele Effekte 
funktionieren nur beim 1. Mal, dann ist die Überraschung weg.

>Es muss auch nichts mit dem handwerklichen Können zu tun haben, auch
>wenn das durchaus hilft.

Das ist deine Ansicht. Meine nicht.

> Das ist auch nicht nur bei der bildenden Kunst
>so. Schau zB. mal die Anfeindungen an, die Kraftwerk in der Anfangszeit
>hatten. Der Florian Schneider ist ein "echter" ausgebildeter Musiker
>(Hochschule, Querflötist).

Naja, die klassische Musik war den Jungs halt zu 
langweilig/anstrengend/althergebracht. Man will Neues erschaffen. Man 
experimentiert. Vollkommen OK.

>Wie die damals die gewohnte Musik und die
>Rhythmen reduziert haben, hat viele durchaus arg verstört (tuts bei
>einigen immer noch).

Darf es auch. Kunst heißt ja nicht, zu allem ja und Amen zu sagen. Nicht 
umsonst gibt es Kunstkritiker (für Luete die sonst nicht viel können 
außer plappern und andere Leute schlecht machen ;-)

> Und trotzdem ist der Einfluss auf heutige
>"Gebrauchsmusik" (insb. auch bei der Werbung) wirklich grundlegend.

Mag sein.

Wie es scheint bin ich wohl doch zu sehr von meinem ingenieuersmäßigen 
Denken und Verhalten eingeschränkt. Oder man will mir einen Bären 
aufbinden und jeden Mist als "Kunst" verkaufen.

Bis zum Eintreffen überzeugender Arguente bleibe ich bei "Kunst kommt 
von Können". Der Rest sind talentfreie Spinner, die der 
Selbstbeweihräucherung huldigen. Wenn gleich einige das mit überaus 
großem medialen als auch kommerziellem Erfolg tun ;-)

von Falk B. (falk)


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@ Yalu X. (yalu) (Moderator)

>Ein Könner beherrscht sein Handwerk, ein Künstler ist zusätzlich
>überdurchschnittlich kreativ, d.h. in der Lage, originelle Dinge zu
>schaffen.

Das gefällt mir.

>Beispiel: Ein Maler, der Landschaftsszenen so in Gemälde umsetzt, dass
>diese kaum von einem Foto zu unterscheiden sind, beherrscht sein
>Handwerk (also den Umgang mit Pinsel und Farbe) nahezu perfekt. Er ist
>aber nicht kreativ, da er die Szene lediglich kopiert und keine eigenen
>Ideen verwirklicht hat. Somit gebührt ihm zwar großer Respekt als
>Könner, ein Künstler ist er aber trotzdem nicht.

Der Herr Kujau läßt grüßen ;-)

https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_Kujau

>Es stellt sich allerdings die Frage, ob Kreativität alleine – losgelöst
>jeglichen handwerklichen Geschicks – schon einen Künstler ausmacht.

GENAU! Wenigstens einer versteht mich!

> Vor
>100 Jahren war die Antwort ganz klar nein, heute sind sich die Leute
>darüber uneinig.

Das nennt sich Toleranz und Weltoffenheit ;-)

>Ich persönlich empfinde ein Werk (egal ob Gemälde, Musikstück oder
>wohlschmeckendes Gericht) dann als Kunst, wenn es in irgendeiner Form
>eine überdurchschnittlich starke Faszination auf mich ausübt.

Das macht ein Unfallbild auch.

> Dazu
>bedarf es nicht immer eines hohen handwerklichen Geschicks.

Hmmm . . .
Im Einzelfall gebe ich dir recht, allgemein sicher nicht.

>> Kunst ist es, wenn das künstlich erstellte
>> Emotionen oder auch Diskussionen hervorruft. […]

>Ein Kunstwerk darf gerne provozieren, aber Provokation ohne Faszination
>ist für mich noch lange keine Kunst.

Eben! Provokation ist eher einfach!

>> Aber an Emotionen bzw. verwandten Reizen gibt es ja durchaus noch mehr,
>> zB. Erstaunen, Neugier, Belustigung, Entsetzen, Ekel, Wut, Hass, ...

>Bei den letzten dreien hört für mich die Kunst auf, Kunst zu sein. Sonst
>müsste ich ja den einen oder anderen Politiker, einen Hund, auf dessen
>Exkrementen ich ausgerutscht bin und sogar einen Kinderschänder als
>Künstler ansehen.

MEINE REDE!

von Paul B. (paul_baumann)


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Die Vorstellung ergreift mich wild:
Mit Honig male ich ein Bild
an die weiße Küchenwand
schwungvoll mit der rechten Hand.
Für jeden, der den Text gelesen:
Das ist nur KUNST-Honig gewesen!
Selbst im Krankenhaus,
da malt man Bilder.
Auch der Chirurg ist wie ein Wilder
hinter dem großen Blutbild her
und macht eine Konserve leer.

MfG Paul

von Timm T. (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Kunst ist es, wenn das künstlich erstellte
> Emotionen oder auch Diskussionen hervorruft.

Hier hat jemand, anstatt sie fachgerecht zu entsorgen, blaue Müllsäcke 
mit Hundekacke aus den Hundeklos der Stadt auf einer Waldwiese verteilt. 
Das ruft durchaus Emotionen und Diskussionen hervor.

Jetzt verstehe ich auch, warum die Gemeinde sich darum nicht kümmert: 
Sie entscheiden noch - ist das Kunst oder kann das weg.

Oliver S. schrieb:
> Wem das nicht gefällt der braucht es nicht ansehen.

Aber bezahlen muß ich trotzdem. 250.000 DM sollte der Schrott die Stadt 
Jena angeblich kosten, den Stella aus dem Fluß gefischt und 
zusammengelötet hat. Das schlug so hohe Wellen, bis letztlich einige 
Firmen das gesponsort haben.

Mit jeder SD-Karte, Festplatte, DVD-Brenner, Scanner, Drucker... bezahle 
ich für "Künstler" und solche, die sich dafür halten.

In so ziemlich jeder extra-3-Sendung tauchen irgendwelche Kunstwerke 
oder "Installationen" auf, die sinnlos in der Gegend rumstehen, Ärger 
machen und dem Bürger einen Haufen Geld gekostet haben. Zum Beispiel ein 
Brunnen, der unregelmäßig noch oben spritzt und dabei die Leute einsaut, 
die ihm zu nahe kommen. Da muß dann eine Absprerrung drumrum, die 
wiederum dem "Künstler" nicht gefällt.

von Georg A. (georga)


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Falk B. schrieb:
>>Bei den letzten dreien hört für mich die Kunst auf, Kunst zu sein. Sonst
>>müsste ich ja den einen oder anderen Politiker, einen Hund, auf dessen
>>Exkrementen ich ausgerutscht bin und sogar einen Kinderschänder als
>>Künstler ansehen.
>
> MEINE REDE!

Da ist aber auch kein kreativer Prozess dabei...

Ich würde sogar fast sagen: Wenn es jedem gefällt, ist es keine Kunst ;)

Aber mal andersrum, ab wann ist es keine Kunst mehr?

Hieronymus Bosch
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/17/Hieronymus_Bosch_-_The_Garden_of_Earthly_Delights_-_Hell.jpg

Gauguin
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e5/Paul_Gauguin_-_D'ou_venons-nous.jpg

Miro
http://uploads5.wikiart.org/images/joan-miro/harlequin-s-carnival-1925.jpg

Frida Kahlo
http://images.huffingtonpost.com/2013-10-14-02_kahlo_sinesperanza.jpg

Hermann Nitsch
http://lorieesser.info/protest-hermann-nitsch-will-wieder-seine-kunst-mit-blut-und-eingeweiden-von-tieren-in-leipzig-auffuhren-2

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>Die Vorstellung ergreift mich wild:
>Mit Honig male ich ein Bild
>an die weiße Küchenwand
>schwungvoll mit der rechten Hand.
>Für jeden, der den Text gelesen:
>Das ist nur KUNST-Honig gewesen!
>Selbst im Krankenhaus,
>da malt man Bilder.
>Auch der Chirurg ist wie ein Wilder
>hinter dem großen Blutbild her
>und macht eine Konserve leer.

DAS ist Dichtkunst!

(Gestern warst du dicht! Doch Goethe war Dichter!) ;-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Georg A. schrieb:
> Aber mal andersrum, ab wann ist es keine Kunst mehr?

Ab da:

> Hermann Nitsch
> 
http://lorieesser.info/protest-hermann-nitsch-will-wieder-seine-kunst-mit-blut-und-eingeweiden-von-tieren-in-leipzig-auffuhren-2

Abartig und krank.

Schlimm ist: Nachdem sich wahrscheinlich ein Kunstkritiker findet, der 
dieses "Werk" in den höchsten Tönen lobt und die darin enthaltene 
Botschaft preist, kommt der sog. Künstler vor Lachen nicht in den 
Schlaf.

MfG Paul

von Falk B. (falk)


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@ Georg A. (georga)

>>>Bei den letzten dreien hört für mich die Kunst auf, Kunst zu sein. Sonst
>>>müsste ich ja den einen oder anderen Politiker, einen Hund, auf dessen
>>>Exkrementen ich ausgerutscht bin und sogar einen Kinderschänder als
>>>Künstler ansehen.
>> MEINE REDE!

>Da ist aber auch kein kreativer Prozess dabei...

Nach Beuys schon.

>Ich würde sogar fast sagen: Wenn es jedem gefällt, ist es keine Kunst ;)

Ich merke schon, du bist hier auch künstlerisch tätig. Die Provokation 
ist gelungen ;-)

>Aber mal andersrum, ab wann ist es keine Kunst mehr?

>Hieronymus Bosch
>https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1...

Salvador dali läßt grüßen. Kunst.

>Gauguin
>https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e...

Kunst, aber nicht mein Geschmack.

>Miro
>http://uploads5.wikiart.org/images/joan-miro/harle...

Unsinn^3.

>Frida Kahlo
>http://images.huffingtonpost.com/2013-10-14-02_kah...

Kunst, aber nicht mein Geschmack.

>Hermann Nitsch
>http://lorieesser.info/protest-hermann-nitsch-will...

Effekthascherei, aka Provokation. Macht Dieter Bohlen nur geringfügig 
anders.

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>http://lorieesser.info/protest-hermann-nitsch-will...

>Abartig und krank.

Hmmm.

>Schlimm ist: Nachdem sich wahrscheinlich ein Kunstkritiker findet, der
>dieses "Werk" in den höchsten Tönen lobt und die darin enthaltene
>Botschaft preist, kommt der sog. Künstler vor Lachen nicht in den
>Schlaf.

In der Tat.

Man könnte doch einfach ein paar OP-Bilder veröffentlichen. Herz oder 
Lungentransplantation, irgendwas mit großem Gewebeeingriff. Für die 
Chirurgen und das OP-Personal ist das Alltag, das kratzt die 
wahrscheinlich keine Sekunde mehr, die machen da bestimmt auch Witze zur 
unpassenden Zeit. Der normale Mensch ist dem Kotzen oder der Ohnmacht 
nah!

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk B. schrieb:
> Herz oder
> Lungentransplantation, irgendwas mit großem Gewebeeingriff.

Das geht dem normalen Betrachter an die Nieren...

MfG Paul

von Fatal E. (Firma: Fatal Error) (fatalerror)


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>Das geht dem normalen Betrachter an die Nieren...

Und deine ewig flachen und gequälten Wortspiele gehen auf den Sack...

von Falk B. (falk)


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@ Fatal Error (Firma: Fatal Error) (fatalerror)

>>Das geht dem normalen Betrachter an die Nieren...

>Und deine ewig flachen und gequälten Wortspiele gehen auf den Sack...

"Ich würde sogar fast sagen: Wenn es jedem gefällt, ist es keine Kunst 
;)"

Q.E.D.

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk B. schrieb:
> @ Fatal Error (Firma: Fatal Error) (fatalerror)
>
>>>Das geht dem normalen Betrachter an die Nieren...
>
>>Und deine ewig flachen und gequälten Wortspiele gehen auf den Sack...

:-))

Ach, diese Zecke gibt es ja auch noch. Nur durch das Zitat merke ich, 
daß er sich hier abarbeitet -bei mir ist er seit einem halben Jahr 
ausgeblendet.

MfG Paul

von Fatal E. (Firma: Fatal Error) (fatalerror)


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>Wenn es jedem gefällt, ist es keine Kunst

Damit erhebst du sinnlose Laberei im Zweifelsfall zur Kunstform.

Ich dachte deine Ansprüche wären höher, so kann man sich täuschen.

von Stephan S. (outsider)


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Falk B. schrieb:
> Ich glaube nicht, das der moderne Kunstmarkt ein Betrug ist. Ich weiß
> es!

Ist das echt ein Problem? Musst doch nicht kaufen wenn du nicht 
willst...

Falk B. schrieb:
> They have heavy one on the wafer!

Da stimme ich uneingeschränkt zu :-)

Da D. schrieb:
> Ja, das ist natürlich etwas, was es nur bei der Kirche gegeben hat. Und
> trifft garantiert nicht auf min. 100 nicht christliche "Organisationen"
> zu.
>
> Wenn man sich die lange Reihe von Diktatoren, Königen, usw. in der
> Menschheitsgeschichte anschaut, die ihr Volk eingeschüchtert haben,
> könnte man genauso gut auf die Atheisten schimpfen. Aber das würde
> vermutlich nicht in dein Weltbild passen...

Stimmt, gibt auch andere. Aber wirklich vergleichbar ist es trotzdem 
nicht. Die eine Sache ist einfach eine Frage der Gewaltanwendung und die 
andere Sache ist Gehirnwäsche. Wobei das auch teilweise verschwimmen 
kann...

Georg A. schrieb:
> Schau doch nur mal Impressionismus, Expressionismus und Kubismus an. Die
> Bilder hatten auch nichts mit der damals üblichen Darstellungsweise zu
> tun, die Maler wurden oft auch als schwachsinnig, verrückt etc
> bezeichnet. Und Adolf hats dann auch als entartet verdammt. 100 Jahre
> später gibts da keine Diskussionen mehr.

Keine Diskussionen mehr? Und was ist das dann was in diesem Thread hier 
gerade läuft? :-) Dabei wollte ich so etwas garnicht diskutieren, weil 
das eh nicht zu einem Ende führt, sondern eher Links zu Dingen sehen, 
die mich beeindrucken könnten...

von Timm T. (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Ist das echt ein Problem? Musst doch nicht kaufen wenn du nicht
> willst...

Auch hier wieder das Problem: Trotzdem bezahlst Du das mit. Mit jedem 
Bild, welches ein öffentliches Museum zu einem überteuertem Preis kauft, 
z.B. um zu verhindern, daß es ins Ausland abwandert oder daß eine 
Sammlung zerlegt wird.

Gab da letztens mal eine Diskussion, in wieweit sich öffentliche Museen 
noch an diesem Kunstmarkt beteiligen wollen und dürfen.

von Stephan S. (outsider)


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Ja das kann dann echt ein Problem sein. Ich frage mich eh warum Unsummen 
an Geld ausgegeben werden für Kunst, die eigentlich nur ein paar wenige 
Leute wollen. Wie viele Orchester hat die ARD gleich nochmal? 
Grundversorgung, pff!

von Stephan S. (outsider)


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https://youtu.be/M4hrn68SO9M

Das war bei der blauen Nacht immer gut belegt, ein faszinierendes 
Spielzeug :-)

von Georg A. (georga)


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(Bosch)
> Salvador dali läßt grüßen. Kunst.

Nur war Bosch ~450 Jahre früher...

(Miro)
> Unsinn^3.

Warum? Nur weil es etwas nicht so darstellt, wie wir es sehen?

(Nitsch)
> Effekthascherei, aka Provokation.

Nunja, war Bosch zu seiner Zeit was anderes? Da gings auch um die 
ureigensten Ängste des Menschen, dargestellt durch Folter, Perversität 
und Qualen. Nur halt in Öl und nicht "in echt" inszeniert. Die Bilder 
waren auch nicht zur Erbauung gedacht, unmittelbar christlich ist daran 
auch nichts. Also ging es auch nur um das Hervorrufen von Ängsten, 
Abscheu und Ekel, evtl. so als negative Erbauung ;) Die (dunkle) 
Fantasie, die dahinter steht, ist dieselbe wie bei Nitsch. Nur muss der 
halt etwas mehr draufhauen, damit es in der heutigen Zeit noch wirkt.

> Keine Diskussionen mehr? Und was ist das dann was in diesem Thread hier
> gerade läuft? :-) Dabei wollte ich so etwas garnicht diskutieren, weil
> das eh nicht zu einem Ende führt, sondern eher Links zu Dingen sehen,
> die mich beeindrucken könnten...

Na ich hoffe mal, dass hier nicht ernsthaft eine Diskussion um entartet 
oder nicht anfängt.
Ansonsten schau dir den Bosch mal längere Zeit "mit der Lupe" an. Das 
finde ich beeindruckend.

von Falk B. (falk)


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@ Georg A. (georga)

>(Bosch)
>> Salvador dali läßt grüßen. Kunst.

>Nur war Bosch ~450 Jahre früher...

Ich dachte die machen Zündkerzen und so ;-)

>(Miro)
>> Unsinn^3.

>Warum? Nur weil es etwas nicht so darstellt, wie wir es sehen?

Jajaja. Es ist und bleibt ein Spinner.

>(Nitsch)
>> Effekthascherei, aka Provokation.

>Nunja, war Bosch zu seiner Zeit was anderes?

Nein.

>Da gings auch um die
>ureigensten Ängste des Menschen, dargestellt durch Folter, Perversität
>und Qualen. Nur halt in Öl und nicht "in echt" inszeniert. Die Bilder
>waren auch nicht zur Erbauung gedacht, unmittelbar christlich ist daran
>auch nichts.

Christlich ist kein Kriterium für Kunst. Damals vielleicht, heute kaum.

> Also ging es auch nur um das Hervorrufen von Ängsten,
>Abscheu und Ekel, evtl. so als negative Erbauung ;)

Geht's nicht auch ne Nummer kleiner? Fangen wir mal mit Verwunderung und 
Irritation an.

> Die (dunkle)
>Fantasie, die dahinter steht, ist dieselbe wie bei Nitsch. Nur muss der
>halt etwas mehr draufhauen, damit es in der heutigen Zeit noch wirkt.

Mag sein, ändert an meiner Aussage aber nichts.

>Na ich hoffe mal, dass hier nicht ernsthaft eine Diskussion um entartet
>oder nicht anfängt.

;-)

>Ansonsten schau dir den Bosch mal längere Zeit "mit der Lupe" an. Das
>finde ich beeindruckend.

Das ist auch Kunst, handwerklich wie inhaltlich.
Blutige Gedärme gibt es in jedem Schlachthof im 3 Schicht System.

von Paul B. (paul_baumann)


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Das ist Kunst die MICH beeindruckt:

http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/kultur/detail/-/specific/Vortrag-ueber-moegliche-oder-unmoegliche-Figuren-von-M-C-Escher-in-Nordhausen-347004335

Diese Art von Zeichnung läßt den Betrachter lange grübeln, wie das 
Gesehene möglich sein kann.

Das ist etwas Anspruchsvolles -für den Erfinder und den Betrachter.

mfG Paul

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>Das ist etwas Anspruchsvolles -für den Erfinder und den Betrachter.

Da haben "wir" doch schon hinter uns. Nach Georga ist handwerkliches 
Geschick kein Kriterium für Kunst.

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk B. schrieb:
> Nach Georga ist handwerkliches
> Geschick kein Kriterium für Kunst.

Irgendwelcher Unfug, den auch ein Säugling mit einer Planierraupe 
anrichten könnte, kann ich nicht als Kunst empfinden.

Kunst kommt von Können. Wenn es nur vom Wollen käme, würde es Wulst 
heißen.

MfG Paul

von Timm T. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Nach Georga ist handwerkliches
> Geschick kein Kriterium für Kunst.

So? Dann bau es doch mal auf!

von Oliver S. (phetty)


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Die hier bemängelte Kunst stösst einigen deswegen so auf, weil sie ihr 
sauer verdientes Steuergeld schwimmen gehen sehen!
Lasst euch gesagt sein, es wird landauf-landab mehr Geld für sinnlosere 
Dinge ausgegeben.

Na und... sich aufregen nützt nichts, stellt euch zur Wahl und wenn ihr 
genügend Stimmen auf euch vereint könnt ihr die Sache entsprechend 
beeinflussen.

Nur Mut!

Mondrian, Richter, Escher. Was sagt ihr dazu?

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@Oliver Stellebaum (phetty)

>Die hier bemängelte Kunst stösst einigen deswegen so auf, weil sie ihr
>sauer verdientes Steuergeld schwimmen gehen sehen!

Stimmt.

>Lasst euch gesagt sein, es wird landauf-landab mehr Geld für sinnlosere
>Dinge ausgegeben.

Mag sein, das macht es aber nicht besser. Denn so kann man fast JEDEN 
Mist verharmlosen.

Weltweit werden JEDES JAHR gut 1000 Milliarden Dollar/Euro für 
"Verteidigung" ausgegeben. Vor dieser Zahl verblaßt ALLES!

>Na und... sich aufregen nützt nichts, stellt euch zur Wahl und wenn ihr
>genügend Stimmen auf euch vereint könnt ihr die Sache entsprechend
>beeinflussen.

Schon wieder so ein Kindergartenargument. Man darf auch seinen Unmut 
äußern, ohne gleich die Weltrevolution anzustreben. Nicht mehr, nicht 
weniger! Auch das beeinflußt irgendwann, irgendwie den Lauf der Dinge. 
Mal mehr, mal weniger.

von Dipl.- G. (hipot)


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Stephan S. schrieb:

> Was beeindruckt euch, elektronisch, elektrisch oder mechanisch?

https://www.youtube.com/watch?v=3FpjcOWwiI4

von Mani W. (e-doc)


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Hier noch eine Möglichkeit, Kunst darzustellen:



Ein Glas Wasser, eine 230 V Leitung (2pol Kabel) mit abisolierten
Enden in das Glas mit Wasser getaucht...

Bei genauem Hinsehen sind einige Luftperlen zwischen den
Elektroden zu sehen...

Dann nimmt man einen ganz normalen Salzstreuer und streut Salz ein,
das beschleunigt dann die Elektrolyse, mehr Perlen steigen auf...


Das ganze wird dann heißes Wasser - und darauf dann einen Schluck
Bier, Schaum bildet sich und im Schaum sind dann blaue Blitze zu
sehen, das ganze brummelt dann mit 50 Hz...



Diesen Versuch habe ich immer wieder gezeigt, wenn jemand meint, daß
normales Leitungswasser gut leitend ist - ohne Salz den Finger in die
Flüssigkeit (ohne Erdkontakt!) tut nichts, mit Salz prickelt es und
mit Bierschaum ist es dann ein Fingerschocker...

von Mani W. (e-doc)


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Minus-Bewertungen sind mir wurscht, aber ich habe die
Sicherheitshinweise mit dem Umgang von Netzspannung nicht erwähnt...


Das können ja andere User hier tun...

von Stephan S. (outsider)


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Dipl.- G. schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>
>> Was beeindruckt euch, elektronisch, elektrisch oder mechanisch?
>
> https://www.youtube.com/watch?v=3FpjcOWwiI4

Die beiden habe ich auf dem Fusion Festival schon live gesehen. Ist 
wirklich ziemlich beeindruckend, ja.

von Richard H. (richard_h27)


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Seltsam finde ich, dass in den anderen Disziplinen der Kunst immer noch 
erbarmungslos Talent und intensive Ausbildung erwartet wird, während es 
in der bildenden Kunst inzwischen reicht, einen Eimer Blut an die Wand 
zu schütten.

Ich werde auch den Verdacht nicht los, dass die akademische Ausbildung 
eines bildenden Künstlers hauptsächlich dazu dient, zu lernen was man 
über sein Werk sagen muss und wie man sich geben muß, damit man für 
einen Künstler gehalten und als solcher ernst genommen wird.

So gesehen, ist Kujau als Fälscher noch einer der Redlichen. Er konnte 
viele oder alle imitieren, aber nur ganz wenige könnten ihn fälschen.

Grüße
Richard

von Paul B. (paul_baumann)


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Richard H. schrieb:
> ....während es
> in der bildenden Kunst inzwischen reicht, einen Eimer Blut an die Wand
> zu schütten.

Na, da bin ich ja froh, daß ich mit meiner o.g. Meinung nicht allein 
dastehe.

MfG Paul

von Georg A. (georga)


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Bevor hier jemand meint, dass ich auf blutige Wände stehe (darf man denn 
nicht Sachen verteidigen, auch wenn sie einem persönlich nicht 
gefallen?):

https://www.youtube.com/watch?v=hvoTDxSoGI4

Ich finde es faszinierend, wie das Motiv des Mädchens immer wieder 
auftaucht.

Und das hier ist musikalisch zwar eher mässig, aber wie man sowas 
tatsächlich in einem Rutsch hinbekommt (bzw. wie oft das geprobt werden 
muss) ist schon auch erstaunlich:

https://www.youtube.com/watch?v=u1ZB_rGFyeU

Das Making-Of dazu ist auch interessant...

von Stephan S. (outsider)


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Georg A. schrieb:
> Youtube-Video "EZ3kiel   L'Œil du Cyclone Official Video"
>
> Ich finde es faszinierend, wie das Motiv des Mädchens immer wieder
> auftaucht.

So stelle ich mir einen LSD Trip vor. Was der Künstler wohl zuvor 
konsumiert hat? :-)

Erinnert mich an das hier: :-)

https://www.youtube.com/watch?v=BceHGzsDVLY

Aber auch an das hier:

https://www.youtube.com/watch?v=VKJ_68q_Mec

von Stephan S. (outsider)


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von J. C. (corben002)


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Falk B. schrieb:
> Ist das einfach nur abstrakt oder schlicht Schwachsinn?

Was im Kopf eines Künstlers vorgeht kann nur abstrakt sein. Der Sinn 
hängt vom Kontext ab. Wenn er nicht offensichtlich ist, muß der Künstler 
versuchen ihn zu vermitteln.
Und wenn dabei nur Schwachsinn rauskommt sollte der Künstler vielleicht 
mal das Konzept neu überdenken.

Wobei man aber bedenken muß, daß sich die Erlebnis- und Gefühlswelt 
eines Künstlers erheblich von der eines Menschon unterscheiden kann der 
nicht immer wieder den Drang verspürt sich irgendwas aus den Fingern zu 
saugen.

Früher war der Kontext eigentlich immer ziemlich klar. Das hat sich mit 
der Entwicklung der abstrakten Kunst geändert.
Zu bedenken ist auch, daß Höhlenmalereien oft an abstrakte Kunst 
erinnern.
Also kann jedes  "Bildnis" eigentlich nur eine Abstraktion sein.

von J. C. (corben002)


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Jetzt hab ichs.
Kunst ist die Manifestation einer Abstraktion die erst zur Kunst wird 
wenn der eine es kann und der andere nicht.

von J. C. (corben002)


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Stephan S. schrieb:
> Rammstein

Die Typen sind einfach nur krass.
Am besten ist immernoch "Ich will kein Engel sein".
Ich kann mich noch an den ersten Auftritt bei RTL erinnern.
Fängt der da doch LIVE IM STUDIO an mit'm Flammenwerfer rumzufackeln. 
Ich wär fast vom Hocker gefallen. Der Keyboarder auf'm Rollband im 
Vogelbauer ... komplett irre.
Und dann der Text, und die Musik, und der Text ... Genial!

von J. C. (corben002)


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Stephan S. schrieb:
> Rammstein

In dem Film "Rammstein in Amerika" wird berichtet, daß die 'ne zeitlang 
jede Menge Leuchtstoffröhren zerdeppert haben. Später ist dann von 
diffusen Problemen die Rede, welche die Kreativität und den Zusammenhalt 
der Gruppe beeinträchtigt haben.

Klarer Fall von Quecksilbervergiftung!
Das sind ja schon geradezu alzheimerartige Symptome.
Das sollte man mal den Glühbirnenverbietern um die Ohren hauen.

Der größte Teil der Menschheit interessiert sich nicht für technische 
Details.
Wenn das Ding kaputt is, isses kaputt und hat somit den 
Aufmerksamsbereich eigenmächtig verlassen. Darauf steht der Mülleimer.
Und Alzheimer kann auch zu Agressionen führen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Stephan S. schrieb:
> Youtube-Video "Graham Dunning 'Mechnical Techno' Boiler Room London LIVE Set"

Es ist schon witzig, wie der Bub mit mechanischen Mitteln nacheinander
die einzelnen Sound-Effekte aufbaut. So richtig cool wäre die Sache,
wenn am Ende neben der Show auch noch so etwas wie Musik herauskäme :D

von Stephan S. (outsider)


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Yalu X. schrieb:
> Stephan S. schrieb:
>> Youtube-Video "Graham Dunning 'Mechnical Techno' Boiler Room London LIVE Set"
>
> Es ist schon witzig, wie der Bub mit mechanischen Mitteln nacheinander
> die einzelnen Sound-Effekte aufbaut. So richtig cool wäre die Sache,
> wenn am Ende neben der Show auch noch so etwas wie Musik herauskäme :D

Naja, ist halt nicht jedermanns Sache. Scheinbar ist da jeder im Kopf 
irgendwie anders gebaut was ihn oder sie beeindruckt. Mich nimmt der 
Teil bis einschließlich der Tennisbälle richtig mit, für andere Leute 
ist das nur Lärm. Dafür kann ich mit Marianne und Michael, Stefan Mross, 
Hans Hinterseer, Bushido, Jürgen Drews und sämtlichen "Ballermann Hits" 
überhaupt nichts anfangen. Genauso extrem wie mich (für mich) gute Musik 
bewegt, genauso sehr zieht mich schlecht Musik runter und nervt 
teilweise derartig, dass ich den Ort sofort verlasse an dem sie läuft um 
dem dem zu entgehen. Falls möglich. Falls nicht stellt sich ein sehr 
unangenehmes Gefühl des Unwohlseins ein. Aber scheinbar gibt es da nicht 
viele Leute denen es so geht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Stephan S. schrieb:
> Mich nimmt der Teil bis einschließlich der Tennisbälle richtig mit,
> für andere Leute ist das nur Lärm.

Diese Stelle fand ich auch ziemlich gut, nicht nur visuell, sondern auch
akustisch.

Aber mal ganz ehrlich: Wenn du nur die Musik gehört hättest, ohne das
Video dazu zu sehen, du also nicht wüsstest, wie die Sounds erzeugt
worden sind, hättest du sie dann immer noch als so gut empfunden? Für
meinen Geschmack gibt es auch im Techno-Bereich wesentlich Besseres.

Stephan S. schrieb:
> Dafür kann ich mit Marianne und Michael, Stefan Mross, Hans
> Hinterseer, Bushido, Jürgen Drews und sämtlichen "Ballermann Hits"
> überhaupt nichts anfangen. Genauso extrem wie mich (für mich) gute
> Musik bewegt, genauso sehr zieht mich schlecht Musik runter und nervt
> teilweise derartig, dass ich den Ort sofort verlasse an dem sie läuft
> um dem dem zu entgehen. Falls möglich. Falls nicht stellt sich ein
> sehr unangenehmes Gefühl des Unwohlseins ein.

Da stimme ich dir in jedem einzelnen Punkt zu 100% zu :)

von Timm T. (Gast)


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J. C. schrieb:
> Kunst ist die Manifestation einer Abstraktion die erst zur Kunst wird
> wenn der eine es kann und der andere nicht.

Das trifft auf C-Programmierung auch zu.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ein großes Problem ist doch, dass man der Diarrhoe bestimmter Kunst-
schaffender nicht entkommen kann.

Das trifft für Drecksmusik oder den visuellen Ergüssen der
meisten Graffitisprayer zu.

In jedem Bereich gibt es das und auch noch täglich.

Warum gibt es keine Prüfarchitektur? Pfüfstatiker gibt es
doch auch.

Grüße Bernd

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Spaghetti-Code kann auch schön sein:

http://www.georgehart.com/sculpture/spaghetti-code-wood.html
http://www.georgehart.com/sculpture/sculpture.html

Auch wenn man das nicht als Kunst ansieht, Kunstfertigkeit um sowas zu 
bauen braucht's auf jeden Fall — neben viel Zeit und Geduld.

Und immer wieder beeindruckend sind natütlich der Werke von Lang, wie 
zum Beispiel

http://langorigami.com/artwork/cyclomatus-metallifer-opus-562

aus "One uncut square of ... paper".  Und selbst mit Anleitung wird 
niemand hier schaffen, sowas nachzufalten :-)

http://langorigami.com/crease-pattern/cyclomatus-metallifer-opus-562


Paul B. schrieb:
> Kunst kommt von Können. Wenn es nur vom Wollen käme, würde es /Wulst/
> heißen.

Schönberg meinte dazu:

"Kunst kommt nicht von können, sondern vom Müssen."

Ist zwar nicht so lustig, ich find's aber treffender.

von Stephan S. (outsider)


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Yalu X. schrieb:
> Aber mal ganz ehrlich: Wenn du nur die Musik gehört hättest, ohne das
> Video dazu zu sehen, du also nicht wüsstest, wie die Sounds erzeugt
> worden sind, hättest du sie dann immer noch als so gut empfunden?

Also die Baseline auf jeden Fall. Ich denke die ist es was mich laufend 
wippen lässt :-)

Aber natürlich wäre es dann schon ein wenig anders wenn man das Video 
nicht sähe und  nicht wüsste wie es erzeugt wurde. Da würde man dann 
auch weniger über leichte Unsynchronitäten hinweg sehen. Ich frage mich 
eh wie er das macht. Hat der auf seinen Scheiben ne 
Synchronisationskennzeichnung und legt die genau übereinander? Oder gar 
an seinen Abstandshaltern und Platten etwas, was nur an einer Stelle 
einrastet?

Ich finde er sollte auch noch den Synthesizer gegen was anderes 
ersetzen. Auf der einen Platte sind ja nur ein Schleifkontakt um den 
Synthesizer zu steuern soweit ich das sehe.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Stephan S. schrieb:
> Ich frage mich eh wie er das macht. Hat der auf seinen Scheiben ne
> Synchronisationskennzeichnung und legt die genau übereinander? Oder
> gar an seinen Abstandshaltern und Platten etwas, was nur an einer
> Stelle einrastet?

Mir erscheint ersteres der Fall zu sein: Die Platten sind ja alle mit
irgendetwas beklebt, was man als Synchronisationshilfe verwenden kann.
Wenn der Typ dann die nächste Platte auflegt, hält er sie knapp über den
Auflagezylinder, wartet auf die richtige Winkelposition und lässt sie
dann los. Dabei gibt er ihr noch einen Drehimpuls, um zu verhindern,
dass sie beim Loslassen verrutscht. Da er aber die richtige Drehzahl
nicht immer genau erwischt, ändert sich kurzzeitig die Frequenz des
Grundsounds von der untersten Platte, was aber von seinen Fans sicher
als Stilmittel und nicht als Makel wahrgenommen wird.

von J. C. (corben002)


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Timm T. schrieb:
> Das trifft auf C-Programmierung auch zu.

Unter den Programmierern gibt es natürlich auch Künstler, die leider nur 
von Programmieren bewundert werden können.

Genaugenommen ist ein Programm doch auch eine Abstraktion die sich erst 
zur Laufzeit Manifestiert.

Das könnte man als Kunst-Performance bezeichnen wie zum Beispiel ein 
Videospiel wie World Of Goo.
Din

von J. C. (corben002)


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Wo die Kunst bei der Oberfläche anfängt und beim Spielprinzip nicht 
aufhört.

von J. C. (corben002)


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P.S.:
Ich weiß nich, ich weiß nich, wieso mir immer wieder das Wort 
"...wasfüreinidiot.." in den Sinn kommt...

von Joachim B. (jar)


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Georg A. schrieb:
> Wende dich vertrauensvoll an Hr. Beuys.

ich habe für meinen zerkautschten Escord nicht so viel bekommen, aber 
ich hatte auch keinen Hut!

von Joachim B. (jar)


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Paul B. schrieb:
> Na, da bin ich ja froh, daß ich mit meiner o.g. Meinung nicht allein
> dastehe.
>
> MfG Paul

du bist nicht alleine 6m² blau bekommt man von einem Anstreicher 
billiger!

https://de.wikipedia.org/wiki/Yves_Klein

https://de.wikipedia.org/wiki/Yves_Klein#/media/File:Untitled_blue_monochrome2.png

von Timm T. (Gast)


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Ich hab den Eindruck, manchmal testen die "Künstler" einfach aus, was 
sie alles so als Kunst verkaufen können.

Sehr schön parodiert hier: https://www.youtube.com/watch?v=RAx0P-8n5K4

Ihr Ings seid doch nur neidisch, weil ihr nicht einfach einen Pappkasten 
hinstellen könnt, auf den ihr ITER schreibt, und viel Geld dafür 
bekommt. Obwohl, manchmal funktioniert auch das.

von Bernie P. (logimaus)


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Wintergatan finde ich cool
https://www.youtube.com/watch?v=IvUU8joBb1Q
Toller Sound und Groove, der gewollt und nicht durch Zufallsprozesse 
entsteht.

von Stephan S. (outsider)


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Das ist echt gut! Intel hat mal so etwas ähnliches auf der Messe gehabt, 
war schlussendlich aber totaler Fake. Bälle die rum gesprungen sind, 
doch nicht getroffen haben, aber trotzdem ein Lied korrekt gespielt 
wurde, als wäre es von den Bällen ausgelöst. Total peinlich. Genau wie 
der rumschreiende Typ mit dem Custom Motorrad mit V4 Motor oder was das 
war. Eine Erklärung warum das so toll war und was das mit dem Intel 
4-Kern-Prozessor zu tun hatte ist er dann doch schuldig geblieben...

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Ja es gibt immer wieder mal solche Ideen, Musikerzeugung zu 
automatisieren. Auch was das Puppenspiel angeht, wird das ja gemacht. Es 
gibt Hinweise darauf, dass es schon in der Antike solche Maschinen gab, 
die Bewegungen und Geräusche machen konnten, um die Zuschauer zu 
faszinieren und welche in ähnlicher Weise "programmierbar" waren. Leider 
hat man da nur Aufzeichungen.

Was der da gebaut ist, ist schon sehr bemerkenswert, weil er die 
einzelnen Instrumente wie am DJ-Pult zuschalten kann und das rythmisch 
sauber! Schon von der Konstruktion her ist das beeindruckend: Mit 
Fallhöhen und unterschiedlichen Erzeugungsarten zu arbeiten, erfordert 
schon etwas Geschick und Timing, Ich denke aber, dass er da einiges 
einstellen kann, um die "Strings" drauf zu synchen und man muss sagen, 
dass er das gut hinbekommen hat, das Arrangement klingt richtig gut, 
finde ich. Interessant sind auch die Mikros der der benutzt: Die 
scheinen auch recht antik :-)

Kennt jemand noch solche ähnlichen Projekte?

: Bearbeitet durch User
von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Stephan S. schrieb:
> Also die Baseline auf jeden Fall. Ich denke die ist es was mich laufend
> wippen lässt :-)

Da habe ich mir gerade angehört. Bass und Bells sind leicht aus dem 
Takt. Hört sich nicht gut an!

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