Forum: /dev/null Zukunftsforscher gibt's nicht!


von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Freunde der Wahrheit,

Arfikaforscher kamen manchmal zurück, bis heute aber noch kein einziger 
Zukunftsforscher.

Deshalb gibt es die nicht. Sondern allenfalls Visionäre, allerdings 
erinnert die Qualität in ihren Visionen der Bauernregel: "Kräht der Hahn 
auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist."

Was interessiert mich ein Visionär, wenn dessen Antithese genauso wahr 
werden könnte?

Wohl aber interessieren Trends in der Entwicklung der Menscheit, wenn 
diese glaubhaft begründet sind.


Ciao
Wolfgang Horn

: Verschoben durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Prognosen sind halt schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.

Ähm. was war eigentlich die Frage oder der Anlass für deinen geistigen 
Erguss?

von Konrad S. (maybee)


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Wolfgang H. schrieb:
> Arfikaforscher kamen manchmal zurück, bis heute aber noch kein einziger
> Zukunftsforscher.
>
> Deshalb gibt es die nicht.

Du übersiehst bei deiner Argumentation, dass sich Zukunftsforscher aus 
der Vergangenheit bei uns aufhalten könnten. Sie könnten sich als 
Ewig-Gestrige tarnen und wären so nicht zu entdecken.

von Mani W. (e-doc)


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Konrad S. schrieb:
> dass sich Zukunftsforscher aus
> der Vergangenheit bei uns aufhalten könnten. Sie könnten sich als
> Ewig-Gestrige tarnen und wären so nicht zu entdecken.

Und weil es so viele sind, wird es noch schwererer...


Ich bin seit meiner Ankunft auf dieser Welt ein Zukunftsforscher bis zu
meinem Abgang !

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Mani,

> Ich bin seit meiner Ankunft auf dieser Welt ein Zukunftsforscher bis zu
> meinem Abgang !
Genau.
Wir Menschen vergeuden einige Jahrzehnte Leben, bis uns wirklich klar 
wird, dass wir auf der Erde nur ein Gast sind. Eine Laufkundschaft, die 
der im Schnellrstaurant gleicht.
(Ich zweifle, ob wenigstens mit das wirklich, wirklich klar ist.)

Aber die Zukunftsforschung ist ein Witz, wie auch mein erster Beitrag 
usprünmglich dazu gedacht war.
Jetzt sehe ich den Witz ernster:

1. Zukunftsforschung ist eine clevere Art der Abzocke. Der 
Zukunftsforscher kann phantasieren, wie er will und was er will - 
Qualität ist für ihn keine Forderung, denn wann immer seine Arbeit 
geprüft werden soll, kann er sagen "Was kümmert mich mein Schnee von 
Gestern?" und behaupten, er sei schon wieder einige tausend Jahre 
voraus.

2. Ich sehe nichts, was zwei Zukunftsforscher zwingen könnte, sich über 
ihre Thesen zu einigen. Denn Experimente werden immer erst hinterher 
ausgewertet.

3. Wollte jemand Zukunftsforschung mit Qualität betreiben, müßte er erst 
ein Ziel definieren. Wie "damit es unsere Kinder und Enkel mal besser 
haben wie wir". Fein. Das könnte er wohl effizienter erreichen, indem er 
erforscht, warum es uns bisher so schlecht gegangen ist - und wie er die 
Ursache des Übels abstellen kann. Ich tue das gerade intensiv mit der 
Frage "wie funktioniert Burnout?" und "Wie kommt es, dass Fachkräfte 
erst überarbeitet werden, diese Opfer dann schuldig gesprochen und zum 
Risiko für ihre Arbeitgeber,  und dann ins soziale Netz verbannt mit dem 
Schicksal "Hartz IV bis zur Bahre - und dann klagen die Personaler, die 
dies Übel verursacht haben, über Fachkräftemangel?"

Deshalb halte ich für einen Scharlatan, wer Gehalt verlangt, damit er 
die Zukunft erforsche. Ein Halunke.

Aber Deine Einstellung ist goldrichtig.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mani W. (e-doc)


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Wolfgang H. schrieb:
> Was interessiert mich ein Visionär, wenn dessen Antithese genauso wahr
> werden könnte?
>
> Wohl aber interessieren Trends in der Entwicklung der Menscheit, wenn
> diese glaubhaft begründet sind.



Jeder kann ein Visionär werden, wenn er nicht mit Scheuklappen durch das
Leben auf einer selbstgepflasterten Strasse dahin stolpert...


Erst wenn der Zwang weicht, ständig irgend etwas tun zu müssen, ob
arbeiten oder helfen, den Freunden, Verwandten zur Verfügung zu stehen,
ständig mit Handy herum zu rennen, dann erst wird es langsam anders...



Und wenn einem dann ein Unfall durch Stress bzw. eine Krankheit
buchstäblich "auf de Dackn haut", dann könnte es sein, dass man seine
eigene Zukunft sieht...



Maka ist wakan...


Mani

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Mani,

Die Datei beschreibt die moderne Form der Apokalypse.
Einen Alptraum. Ja. Aber keinen neuen.
Sondern das, was Romantiker umhauen könnte, ist, dass die Probleme 
bekannt sind, von den Verantwortlichen aber nicht so ernst genommen 
werden, wie sie der Romantiker nimmt.

Die Bezeichnung "Vision" ist mehrdeutig:

1. Eine Art "Hellseherei" wie die der Kassandra von Troja, die das 
Geschehen anders deutete als alle anderen, die erkannte, was da 
passieren wird, und eben doch nicht ernst genommen wurde. Wertvoll wäre 
die Fähigkeit, das zu erkennen, was anderen unbekannt ist oder was die 
ignorieren.

2. Alpträume - der Leidende sieht denselben schrecklichen mentalen Film 
immer wieder und verzweifelt, weil er nichts ändern kann. Da sehe ich 
das Problem des Mangels an Überzeugungsfähigkeit, da fehlen 
besipielsweise Argumente. Aber der Alptraum enthält keine neuen 
Informationen.

In Sachen "Zukunftsforschung" zählt die Fähigkeit 1. Die andere ist eher 
ein Fall für die Weiterbildung oder gar den PSychotherapeuten.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mani W. (e-doc)


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Wolfgang H. schrieb:
> Wertvoll wäre
> die Fähigkeit, das zu erkennen, was anderen unbekannt ist oder was die
> ignorieren.

Das sehe ich jeden Tag...

von Mani W. (e-doc)


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Wolfgang H. schrieb:
> Die Datei beschreibt die moderne Form der Apokalypse.
> Einen Alptraum. Ja. Aber keinen neuen.

Stimmt nicht! Die Datei beschreibt das JETZT, in dem WIR leben und
es nicht sehen WOLLEN - Kein ALBTRAUM - sondern REALITÄT...


Und wer sich dem verschließt, es abzutun als SPINNEREI, der ist
genau so schuld an unserem DESASTER...


No more Words...

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Mani,

> Stimmt nicht! Die Datei beschreibt das JETZT, in dem WIR leben und
> es nicht sehen WOLLEN - Kein ALBTRAUM - sondern REALITÄT...
>
Ja. Aber eben nicht der einzige.
Jeder hat seine Sorgen und Nöte,die ihnmehr beschäftigen als die anderer 
Leute.

Im Ruf "Meine Nöte sind wichtiger als deine, bemühe dich, meine Nöte 
abzustellen!" steckt auch ein wenig Despotismus.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mani W. (e-doc)


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Wolfgang H. schrieb:
> Jeder hat seine Sorgen und Nöte,die ihn mehr beschäftigen als die anderer
> Leute.

Klar, Jeder hat seine Sichtweise...


> Im Ruf "Meine Nöte sind wichtiger als deine, bemühe dich, meine Nöte
> abzustellen!" steckt auch ein wenig Despotismus.

Ich kann dem Satz nicht ganz folgen, ich habe auch keine Nöte, habe
nur beschrieben, was ICH sehe...


Niemand soll oder muss folgen, es ist jedem Einzelnen überlassen, das zu
tun und zu denken, das er will...

von Mani W. (e-doc)


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Wolfgang H. schrieb:
> Im Ruf "Meine Nöte sind wichtiger als deine, bemühe dich, meine Nöte
> abzustellen!" steckt auch ein wenig Despotismus.

Da liegt Wahrheit und Tatsache darin, danke dafür...

Habe es erst jetzt verstanden...

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Mani W. schrieb:
> "Meine Nöte sind wichtiger als deine, bemühe dich, meine Nöte
>> abzustellen!"

Ein gewaltiger Satz, eine gewaltige Ausdrucksform, eine gewaltige 
Bitte...

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Mani,

>> "Meine Nöte sind wichtiger als deine, bemühe dich, meine Nöte
>>> abzustellen!"
>
> Ein gewaltiger Satz, eine gewaltige Ausdrucksform, eine gewaltige
> Bitte...

Und er ertönt jedes Frühjahr wieder im Vogelnest, wenn die Küken ihren 
Eltern zubrüllen, sie gehörten gefüttert und ja kein anderes Küken!

Die Menschheit braucht Mahner, vollkommen klar. Aber auch die Fähigkeit 
zur Unterscheidung, ob das Abschlachten von Walen wirklich schrecklicher 
ist als das, was in unseren Schlachthöfen passiert.


Ciao
Wolfgang Horn

von Mani W. (e-doc)


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Wolfgang H. schrieb:
> Aber der Alptraum enthält keine neuen
> Informationen.

Das sehe ich nicht so, aber ich kann ja auch nicht sagen, dass meine
Träume solche sind...


Es kommt vor, dass ich erwache, weil ein Hund sich meldet oder sonst
ein Ereignis (Gewitter) meinen Traum unterbricht, und ich möchte den
dann weiter erfahren, geht aber oft nicht mehr - Filmriss...


Meine Träume oder besser Visionen sind für viele Menschen Alpträume,
mir zeigen diese aber immer wieder etwas auf, daraus kann ich lernen...

Wolfgang H. schrieb:
> Die Menschheit braucht Mahner, vollkommen klar. Aber auch die Fähigkeit
> zur Unterscheidung, ob das Abschlachten von Walen wirklich schrecklicher
> ist als das, was in unseren Schlachthöfen passiert.

Wie wahr...

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Mani,

> ... daraus kann ich lernen...

Wozu? Der Beruf "Kassandra" wird äußerst schlecht bezahlt, davon kann 
man nicht leben, da liegt man dann immer anderen auf der Tasche.

"Satiriker" ist schon besser, ich bewundere den Scott Adams 
(http://www.ingenieur.de/Spiel-Spass/Dilbert), der die Übel in der 
Industrie zum Lacher macht und daran gut verdient.

Originalton eines Managers in der Vorstandsetage über ein Dilbert-Buch: 
"Oh, der Dilbert, der tut ja richtig weh. Aber er hat ja Recht. Woher 
kennt er nur ausgerechnet unsere Firma so gut?"
Aber leider hat der Manager den Dilbert ähnlich ernst genommen wie 
Honnecker die Kabarrets in der DDR.

Das ist mein Schlachtfeld.

„Kein Kluger denkt über Sachen nach, die sich unmöglich anders verhalten 
können, als sie es tun; oder bei denen er nichts verändern kann, wenn er 
handelt. (Aristoteles Eth. Nic. VI, 5, 1140a 3133)

Der ideale Manager kümmert sich nur um das, was er verbessern oder 
zumindest nutzen kann.

Folgerung: Wer sich auf Kassandra-Rufe beschränkt, der wird als Versager 
angesehen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mani W. (e-doc)


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Sehen und gesehen werden sind doch zwei paar Schuhe...

von Mani W. (e-doc)


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Jetzt nur eine Idee von mir selbst:


Hieße ich Kassandra, würde mir niemand Glauben schenken,

bei Mani W. ist man sich aber nicht sicher...

von Mani W. (e-doc)


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Wolfgang H. schrieb:
> „Kein Kluger denkt über Sachen nach, die sich unmöglich anders verhalten
> können, als sie es tun; oder bei denen er nichts verändern kann, wenn er
> handelt. (Aristoteles Eth. Nic. VI, 5, 1140a 3133)


Wie oft ist es so, dass sich Unmögliches anders verhält?


Oder Dinge, die man angeblich nicht ändern konnte?



Mani

von Mani W. (e-doc)


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Was ist denn besonderes an einem Zukunftsforscher???


Dass uns Der sagt, was in Zukunft passieren wird oder soll?


Ich sehe jeden Tag in die Zukunft - Was wird mir wohl der nächste
Tag bescheren?



Tagesforscher wäre sinnvoller...

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Mani,

> Tagesforscher wäre sinnvoller...

Vor allem um 23:59, wo gilt: "Du sollst den Tag nicht vor dem Abend 
loben."

> Was ist denn besonderes an einem Zukunftsforscher???
>
> Dass uns Der sagt, was in Zukunft passieren wird oder soll?
Dazu bräuchte er ein Seminar "Hellseherei". Seit altägyptischen Zeiten 
gibt es wohl die Kunst, Tarot-Karten zu legen, aber die darf jeder nach 
eigenem Geschmack deuten.

Sondern:
1. Afrikaforscher waren diejenigen, die in den noch unbekannten 
Kontinent aufbrachen. Von denen auch manche zurückkehrten und 
berichteten, wie sie den Löwen entkommen sind.
2. Ein Zukunftsforscher wäre danach eine Person, die in die Zukunft 
aufbricht, möglichst zurückkommt und sagt, welche Aktien im Kurs 
gestiegen sind und welche gefallen. Nutzt der Auftraggeber der Reise 
diese Information aus, hätten wir damit das Zeitpardoxon, vor dem Doc. 
Emmet Brown schon in "Zurück in die Zukunft" gewarnt hatte - denn dieser 
Handel hätte die Prognose des Rückkehrers von seiner Zeitreise zunichte 
gemacht.
3. Deshalb ist das ein weiterer Beleg für die Unmöglichkeit der 
Zukunftsforscherei.

Allerdings kann seine Schätzungen über zukünftige Ereignisse verbessern, 
wer aus der Betrachtung der Vergangenheit versteht, wie Menschen und 
Gesellschaften "ticken".
Sehr viel einträglicher ist die Methode "Nostradamus" - wirres Zeug 
niederschreiben, den Eindruck der Hellseherei wecken, und dann die 
Wißbegierigen abzocken.

> Ich sehe jeden Tag in die Zukunft - Was wird mir wohl der nächste
> Tag bescheren?
Zeitverschwendung. Es sei denn, Du betrachtest die Vergangenheit, 
erkennst daraus die Notwendigkeiten, die Dir am nächsten Tag drohen und 
bereitest Dich auf die vor.

Das ist dann so ähnlich wie das Lenken des Autos anhand der Sicht durch 
den Rückspiegel. Solange die Strasse gerade ist, geht das. Aber nur bis 
zur nächsten Ampel oder Kurve.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mani W. (e-doc)


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Wolfgang H. schrieb:
> Das ist dann so ähnlich wie das Lenken des Autos anhand der Sicht durch
> den Rückspiegel. Solange die Strasse gerade ist, geht das. Aber nur bis
> zur nächsten Ampel oder Kurve.

Weil Du das als Beispiel bringst, hätte ich auch noch eines:


Ich habe es selbst ausprobiert, mit einer Spiegelreflexkamera mit
Weitwinkel oder Tele auf einer schmalen Strasse fahren, durch die
Kamera sehen und schätzen, wie weit die Kurve noch weg ist...


Ohne Absetzen der Kamera weiter fahren (empfehlenswert 5 bis 20 KmH)
und je nach Objektiv die nächste Kurve fahren, ohne im Acker zu
landen...


Einfach mal austesten und die Zukunft erforschen...


Gruß
Mani

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