Forum: PC Hard- und Software Disk Wiper / Eraser / SafeErase für MS-DOS 6.2


von Mondo H. (mondoelectra)


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Hallo Experten,

ich habe einen MS-DOS 6.2 / Win 3.1 Laptop, der noch vertrauliche 
Dateien in diversen Ordnern enthält, die ich nun weitestgehend sicher 
löschen möchte, ohne aber das Betriebssystem als solches zu löschen.

Leider finde ich DOS- oder gar Win 3.1-Programme, die so etwas können, 
nicht im Netz.

Vielen Dank für Eure Tipps oder Links,
Mondo

---------------------------------------------

#DOSERASE
hi! will dateien mit MS DOS sicher löschen - wo bekomme ich programm?

von Tek (Gast)


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Du könntest von einer Linux Live CD Booten, die Festplatte mounten und 
dann mit zb: Wipe https://de.wikipedia.org/wiki/Wipe die Ordner löschen.

von Chefaufseher im Cubicle (Gast)


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In den Norton utilites für MS-DOS gab es den Diskdoctor, dieser oder ein 
anderes Tool der Utilities konnte freie Bereiche überschreiben und auch 
Teilbelegte Cluster/Sektoren und alte Verzeichniseinträge komplett 
löschen.

Sowas ähnliches gibts z.B. hier:
http://www.bttr-software.de/freesoft/disk1.htm#wipers

von Peter II (Gast)


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lösche die Dateien einfach und mache danach die Festplatte 100% voll. 
Dann ist der Inhalt nicht wieder herstellbar.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Es genügt, alle Sektoren der Festplatte einmal mit Nullen zu 
überschreiben.

Alles, was darüber hinausgeht (Zufallsdaten, x-mal überschreiben etc.) 
ist Schlangenöl.

Im Anhang sind die beiden DOS-Programme ZAP.COM und WIPE.COM

Die kann man z.B. auf eine DOS-Diskette kopieren, den Rechner von der 
Diskette booten und die Programme aufrufen.

ZAP überschreibt nur den Anfang der Festplatte mit Nullen, und löscht so 
den MBR inklusive sämtlicher Partitionsinformationen. Das ist 
interessant, wenn man Probleme mit unterschiedlichem CHS-Mapping 
verschiedener BIOSe hat, und es ist interessant, wenn man nicht 
löschbare Partitionen vorfindet.

WIPE überschreibt die gesamte Festplatte mit Nullen.

von Peter II (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> WIPE überschreibt die gesamte Festplatte mit Nullen.

und genau das will er nicht:

> ohne aber das Betriebssystem als solches zu löschen.

von Jan L. (ranzcopter)


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Peter II schrieb:
> Rufus Τ. F. schrieb:
>> WIPE überschreibt die gesamte Festplatte mit Nullen.
>
> und genau das will er nicht:
>
>> ohne aber das Betriebssystem als solches zu löschen.

...bestand das "Betriebssystem" unter DOS nicht einfach aus 
"command.com", "msdos.sys" plus Bootsektor? => Sichern, HD per DBAN o.ä. 
löschen, zurückkopieren, fdisk /mbr...

von Soul E. (Gast)


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Mondo H. schrieb:

> Leider finde ich DOS- oder gar Win 3.1-Programme, die so etwas können,
> nicht im Netz.

1) Lösch was gelöscht werden soll.

2) Leg einen neuen Ordner an.

3) schreib beliebige Daten in den Ordner, bis die Platte voll ist.

4) lösch den Ordner wieder


Je nach Paranoidität kann man das mehrmals wiederholen.

Bei Platten mit Kopfpositionierung über Schrittmotoren (z.B. Seagate 
ST-412 oder ST-225) hängt die genaue Spurlage ein bisschen von der 
Temperatur ab. Daher können beim Überschreiben noch minimale Reste der 
alten Daten übrig bleiben. Mehrfaches Überschreiben, einmal bei warmer 
und einmal bei kalter Platte, entfernen diese. Moderne Platten mit 
embedded servo (alles >100 MB) brauchen das nicht mehr. Der 
FIPS-Standard fordert es trotdem immer noch.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> und genau das will er nicht:

OK, das habe ich übersehen. Würde ich auch nie so machen, eine alte 
Betriebssysteminstallation wird auch durch Löschen einiger Dateien nicht 
besser. Und ob wirklich alle persönlichen Daten weg sind, nicht doch 
irgendwelche Registry/Ini-Dateien etc. übrig bleiben, ist auch nicht 
sichergestellt.

Plattmachen (komplett!) und das OS neuinstallieren, wenn überhaupt.

von Stefan P. (form)


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soul e. schrieb:
> 3) schreib beliebige Daten in den Ordner, bis die Platte voll ist.

So bleiben aber noch manche alten gelöschten Daten übrig, wenn sie sich 
zusammen mit nicht gelöschten Dateien einen Cluster teilen, der zu wenig 
freien Platz für die neuen Daten hat.

Ich würde die Platte lieber auch komplett "nullen" - Und das was bleiben 
soll vorher sichern und dann zurück kopieren.

von Peter II (Gast)


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Stefan P. schrieb:
> So bleiben aber noch manche alten gelöschten Daten übrig, wenn sie sich
> zusammen mit nicht gelöschten Dateien einen Cluster teilen, der zu wenig
> freien Platz für die neuen Daten hat.

wie sollen denn bei FAT Dateien sich ein Cluster teilen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> wie sollen denn bei FAT Dateien sich ein Cluster teilen?

Vermutlich meint er, daß ein Cluster nicht vollständig überschrieben 
wird.

Wenn eine Datei nur 500 Byte groß ist, die Clustergröße aber 8 Sektoren 
beträgt, belegt die Datei nur den ersten Sektor; die restlichen sieben 
aber können durchaus noch den Krempel enthalten, der vorher in ihnen 
stand.

von Peter II (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Peter II schrieb:
>> wie sollen denn bei FAT Dateien sich ein Cluster teilen?
>
> Vermutlich meint er, daß ein Cluster nicht vollständig überschrieben
> wird.
>
> Wenn eine Datei nur 500 Byte groß ist, die Clustergröße aber 8 Sektoren
> beträgt, belegt die Datei nur den ersten Sektor; die restlichen sieben
> aber können durchaus noch den Krempel enthalten, der vorher in ihnen
> stand.

ok, ich würde (wie schon oben geschrieben) die Festplatte mit einer 
Datei rand voll machen, dann sollte das auch ausgeschlossen sein.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> dann sollte das auch ausgeschlossen sein.

Nö, ist es nicht. Denn auf der Festplatte sollen ja --so die von mir 
zunächst übersehene Vorgabe-- diverse Dateien draufbleiben. Und die 
Clusterreste dieser Dateien bleiben erhalten, denn die Dateien werden ja 
nicht überschrieben.

von Peter II (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Nö, ist es nicht. Denn auf der Festplatte sollen ja --so die von mir
> zunächst übersehene Vorgabe-- diverse Dateien draufbleiben. Und die
> Clusterreste dieser Dateien bleiben erhalten, denn die Dateien werden ja
> nicht überschrieben.

Er löscht ja vorher die Dateien und diese freien Cluster werden dann 
mithilfe einer neuen Datei überschrieben, wo soll das noch etwas 
übrigbleiben?

In den Clusterresten können also nur Dateien sein, die er nicht löscht 
und damit auch der Inhalt egal.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> Er löscht ja vorher die Dateien

Die er löschen will. Sicher. Die sind dann weg. Aber die Reste von 
Dateien, die irgendwann früher mal gelöscht wurden, und deren Cluster 
zwischenzeitlich wiederverwendet wurden, die bleiben erhalten.

Man müsste also ein Löschprogramm basteln, das den unbenutzten Teil im 
letzten Cluster jeder bestehenden Datei überschreibt, nur dann kann man 
sich halbwegs sicher sein, alles losgeworden zu sein.

Und auch dann kann man sich alles andere als sicher sein, wirklich alles 
erwischt zu haben -- temporäre Internetdateien, irgendwelche 
Download-Caches, vom OS selbst verwurstete Dateien und vom Benutzer 
falsch abgelegte Dateien -- hier war von Windows 3.1 die Rede, damals 
war es noch recht verbreitet, daß Programme die ihnen "gehörenden" 
Dateien in ihrem Programmverzeichnis abgelegt haben.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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soul e. schrieb:
> 1) Lösch was gelöscht werden soll.
>
> 2) Leg einen neuen Ordner an.
>
> 3) schreib beliebige Daten in den Ordner, bis die Platte voll ist.
>
> 4) lösch den Ordner wieder


mache ich auch so.
wenn ich denn überhaupt mal eine Platte weitergebe.

man zeige mir denjenigen,
der dann noch eine darunter gelegene Datei wieder hervorholt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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▶ J-A von der H. schrieb:
> man zeige mir denjenigen, der dann noch eine darunter gelegene Datei
> wieder hervorholt.

Um komplette Dateien geht es ja nicht, sondern um Fragmente von Dateien, 
die in nicht benutzten Teilen des jeweils letzten Clusters von anderen 
Dateien herumdümpeln.

Da können halt auch interessante Informationen drinstecken, auch wenn 
die Wahrscheinlichkeit natürlich überschaubar ist.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Mondo,

zu DOS-Zeiten war ich noch kein PC-Benutzer und kenne keine passende 
Software dafür.

Ich würde Deine Platte dafür temporär in ein externes Gehäuse packen und 
an einen modernen Windows-Rechner hängen, auf dem zum Beispiel
die OpenSource-Software Eraser von Heidi läuft.

Die Sechser-Version stand etwas in der Kritik, habe mit der 
Fünferversion hatte ich immer gute Erfahrungen.

Dort kannst Du selektiv einzelne Dateien sicher löschen, aber auch den 
Clusterverschnitt und den freien Speicher.

Falls Deine Platte noch so alt ist, das einfaches Nullen nicht sicher 
löscht, kannst Du dort auch die Art und Weise der Löschprozedur 
bestimmen.

Rückmeldung, ob positiv oder negativ, ist erwünscht!

von Soul E. (Gast)


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Peter M. schrieb:

> Ich würde Deine Platte dafür temporär in ein externes Gehäuse packen

Da denkst Du wahrscheinlich an ein IDE -> USB - Gehäuse. Das klappt aber 
nur, wenn die Platte schon im LBA-Modus ansprechbar ist. Der wurde so 
zur 420 MB-Zeit eingeführt und war ab 528 MB zwingend erforderlich.

Für CHS-Platten gibt es keine Möglichkeit, der IDE-USB-Bridge die 
Plattengeometrie mitzuteilen (das was man früher im BIOS eingestellt 
hat). Daher laufen auch die MFM-IDE-Umsetzer (WD1005) nicht an 
IDE-USB-Wandlern.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo soul eye,

würde das denn mit einer IDE-Controllerkarte für PCI oder PCI-Express 
gehen?

von Soul E. (Gast)


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Wenn Du da die Plattengeometrie einstellen kannst. Für die eingebauten 
Schnittstellen geht das über das BIOS, wobei neue Boards auch nur noch 
LBA und Autodetect können.

Um was für eine Platte handelt es sich denn überhaupt? MFM oder IDE, und 
welche Größenordnung?

von Mondo H. (mondoelectra)


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Danke für Eure guten Tipps!

Ich denke, das mit dem Vollschreiben mit Dateien nach vorherigem Löschen 
ist hier der einfachste Weg.
Zumal ich jetzt feststellen musste, dass sich das Diskettenlaufwerk 
dejustiert hat und nicht mehr mit der Außenwelt kommunizieren will. Es 
ist ein Laptop von 1993 und ich habe weder ein Nullmodem-Kabel, noch 
kann ich gerade eine DFÜ-Verbindung über das eingebaute 56kbit Modem 
aufbauen. Die Installationsdisketten wären nach 22 Jahren ohnehin nicht 
mehr da.

Also bleibt mit nichts weiter übrig, als in DOS eine Batchdatei zu 
schreiben, um die Festplatte zu füllen. Ich hoffe ich bekomme das nach 
so vielen Jahren Windows überhaupt noch hin...

Dank und Gruß
Mondo

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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aber Du sicherst Dir erstmal das Betriebssystem, oder?
...lässt sich ein Image ziehen?

ansonsten gibts die Dinge sicherlich auch im Web.
's gibt doch für jeden "Schaltkreis" einen "Club" im Web
mit passenden Downloads.
Das geht runter bis Lochkarten für die allerersten Digitalmaschinen.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hallo zusammen,
zum Thema "geteilte Cluster" mal laut gedacht:
Das "Teilen von Clustern" erfordert doch, dass eine Datendatei gelöscht 
wurde und deren Cluster damit freigegeben wurden, um anschließend von 
einer anderen Datendatei verwendet zu werden.
Ich nehme mal an, dass das auf Betriebssystemdateien nicht zutrifft, da 
diese zuerst installiert wurden und es damals noch nicht laufend Updates 
gab.

Daher sollte es doch IMHO das Löschen aller nicht-OS Daten reichen, um 
beim anschließenden Füllen (z.B. per Batch-Datei)
alle Datendateicluster zu überschreiben.

Grüße,
 Marcus

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Marcus H. schrieb:
> Ich nehme mal an, dass das auf Betriebssystemdateien nicht zutrifft, da
> diese zuerst installiert wurden und es damals noch nicht laufend Updates
> gab.

Auf die Betriebssystemdateien nicht zwingend (wobei es welche gibt, die 
im Laufe der Zeit ihre Größe ändern), aber auf all das andere Geraffel, 
das kreuz und quer durch das Dateisystem verstreut ist. Programme, 
temporäre Dateien, falsch abgelegte und nicht gefundene Dokumente, 
Konfigurationsdateien ...

Der Aufwand, so ein System tatsächlich von all diesen Resten zu 
bereinigen ist erheblich größer als das System komplett neu zu 
installieren.

Wobei die Frage, wie sinnvoll das ganze Unterfangen überhaupt ist, 
durchaus gestellt werden sollte -- wer will bitte ein über 20 Jahre 
altes Notebook heute noch verwenden?

von Soul E. (Gast)


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Marcus H. schrieb:

> Daher sollte es doch IMHO das Löschen aller nicht-OS Daten reichen, um
> beim anschließenden Füllen (z.B. per Batch-Datei)
> alle Datendateicluster zu überschreiben.

Wie ist denn überhaupt das Angriffs-Szenario? Soll der Rechner ins 
Museum und Du willst verhindern, dass eine neugierige Nase "undelete" 
eintippt? Oder sind da sicherheitskritische Daten drauf, die vor dem 
israelischen Geheimdienst versteckt werden müsssen?

Davon hängt ab, ob löschen und überschreiben der kompletten Cluster 
reicht, oder ob die Platte zu Staub zermahlen und in den Weltraum 
geschossen werden muss. Für ein paar alte Briefe und Quellcodes dürfte 
ersteres sicher ausreichen.

von batman (Gast)


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Die Cluster-Reste sind ja leider auch nur ein Nebenschauplatz. OS und 
Anwendungen legen Kopien von x-bel Userdaten an und verstecken sie in 
Plätzen wie Cache, Cookies, Konfiguration u.v.a.m. Dafür brauchts 
Experten.

von Der Andere (Gast)


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soul e. schrieb:
> Wie ist denn überhaupt das Angriffs-Szenario? Soll der Rechner ins
> Museum und Du willst verhindern, dass eine neugierige Nase "undelete"
> eintippt? Oder sind da sicherheitskritische Daten drauf, die vor dem
> israelischen Geheimdienst versteckt werden müsssen?

Genau das habe ich mich bei der Diekusssion hier auch gefragt.
Sind da Dateien drauf in denen beschrieben wird wie man eine H Bombe 
baut, oder die benutzten Tans von vor 10 Jahren?

Soll der Rechner verkauft werden?
Kauft sowas tatsächlich noch jemand?

von Peter II (Gast)


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batman schrieb:
> Die Cluster-Reste sind ja leider auch nur ein Nebenschauplatz. OS und
> Anwendungen legen Kopien von x-bel Userdaten an und verstecken sie in
> Plätzen wie Cache, Cookies, Konfiguration u.v.a.m. Dafür brauchts
> Experten.

aber doch nicht bei Dos. Und dafür braucht man auch keine Experten 
sondern maximal Zeit um jeden Ordner zu durchsuchen.

von batman (Gast)


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Mondo H. schrieb:
> ich habe einen MS-DOS 6.2 / Win 3.1 Laptop,

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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batman schrieb:
> Die Cluster-Reste sind ja leider auch nur ein Nebenschauplatz. OS und
> Anwendungen legen Kopien von x-bel Userdaten an und verstecken sie in
> Plätzen wie Cache, Cookies, Konfiguration u.v.a.m. Dafür brauchts
> Experten.

Echt, hat Win 3.1 das schon alles gemacht?

Zur Frage nach dem Sinn - man macht sich mal wieder Gedanken darüber, 
was auf den unteren Ebenen so abgeht.

Und ich erinnere mich daran, welchen weiten Weg wir seit den ZX Spectrum 
gegangen sind. Nostalgie, jetzt oder nie. So Zeug macht man nicht 
kaputt, sondern gibt Sie jemandem der es haben will. Aber halt ohne 
private Daten.

Demnächst werde ich aus Platzgründen auch meine alten Geräte hier 
anbieten (ZX Spectrum, ZX81, Atari ST). Also im Markt und an 
Selbstabholer in 97657.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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hat hier schon mal jemand Dateien aus zerkhackten Clustern, Teilclustern 
oder wie auch immer zurück geholt?

und selbst wenn...
Mit Verlaub, wenn Du Dir auf dem Rechner ein Selbstbildnis im 
Adamskostum abgelegt hast und man Dir einen Teil des Bildes wieder 
herzaubern kann...

Das ist die Mühe doch nicht wert, solange man frei im Web sofort 
Millionen andere $chwanz-Bilder sehen kann, ohne sich die Mühe zu 
machen, irgendwelche zig Jahre alten Daten Teilzuerneuern.

mit Chance reaktiviert man auch noch einen Virus, der so alt ist,
dass den moderne Scanner nicht mehr auf der "Pfanne" haben.

von Mondo H. (mondoelectra)


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In der Tat soll der Rechner weggegeben werden, und zwar an ein Museum.
Es sind zwar keine wirklich kriegswichtigen Informationen verborgen. 
Aber es sind persönliche Daten aus einer Zeit, als Daten noch rein 
"lokal" verwahrt wurden, so wie ein Schuhkarton voller Liebesbriefe oder 
ein intimes Tagebuch, und so eine "Offenheit" wie in instagram oder 
einem twitter-blog undenkbar waren - höchstens in Chatrooms mit "special 
interest" vulgo: Swinger-Clubs

Ich habe alle wertvolle und zweckmäßige Information in diesem Threasd 
erhalten, und ich bedanke mich nochmals.

Mondo

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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▶ J-A von der H. schrieb:
> hat hier schon mal jemand Dateien aus zerkhackten Clustern, Teilclustern
> oder wie auch immer zurück geholt?
>
...
>
> mit Chance reaktiviert man auch noch einen Virus, der so alt ist,
> dass den moderne Scanner nicht mehr auf der "Pfanne" haben.

Genau, und damit der Virus nicht die Weltherrschaft übernimmt, werden 
dann pensionierte Häcker reaktiviert, um uns alle zu retten. Vielleicht 
würde   William Gates III (KBE) persönlich einspringen.

von hiddenUser (Gast)


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... also, Anfang der Neunziger-Jahre hatte ich ein ähnliches Problem, um 
Daten sauber zu löschen. Ich hatte mir damals eine sehr große Datei mit 
ESC-Zeichen befüllt. Das waren damals einige Megabyte. Diese Datei (z.B. 
"ESC.DAT") habe ich mit dem Befehl "copy" weitervergrößert: "copy 
ESC.DAT+ESC.DAT ESC1.DAT" Die Namen kann man auch beliebig wählen. 
Irgendwann hat man eine sehr, sehr große Datei, die man dann nicht mehr 
verdoppeln muss, sondern nur noch kopieren. Das macht man so lange, bis 
die Festplatte nicht mehr genügend Speicher zu Verfügung stellt. Dann 
kopiert man in den freien Rest eine kleinere Version der ESC-Datei. und 
so weiter... Wann dann nichts mehr geht, einfach alle Dateien mit "del 
ESC*.DAT" löschen. Dann sollten nur noch ESC-Zeichen in den nun freien 
Bereichen stehen. ... und dann hat sich meine ehemaliger Chef gewundert, 
dass er meine Dateien mit Norton (also in 1995) nicht rekonstruieren 
konnte.

von Peter M. (r2d3)


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▶ J-A von der H. schrieb:
> hat hier schon mal jemand Dateien aus zerkhackten Clustern, Teilclustern
> oder wie auch immer zurück geholt?

Ja, habe ich. Die erste Aktion dieser Art auf einem Atari ST in den 
Neunzigern. Später öfters mal, aber fast immer nur in eigener Sache. Das 
wichtigste auf der Festplatte meines Kollegen 2001 mit FAT-Dateisystem 
war die Einladungsliste im Excelformat mit den Menschen, die er zu 
seiner Hochzeit eingeladen hatte.

Ich kann mit den Beiträgen hier überhaupt nichts anfangen, die dem 
Fadeneröffner unterstellen wollen, dass sein Löschanliegen überflüssig 
ist.

Genauso unproduktiv finde ich die unflätigen Spekulationen anderer über 
die schützenswerten Inhalte. Das geht niemanden etwas an und die 
Spekulation darüber ist sinnfrei.

Was ich aber interessant finde, sind die unterschiedlichen Vorschläge, 
das Ziel aufwandsminimal zu erreichen.

Insbesondere die letzte Lösung mit Bordmitteln ohne programmieren zu 
müssen fand ich interessant.

von oszi40 (Gast)


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Schlecht wäre, seinen Ast abzusägen auf dem man sitzt.
>ich habe einen MS-DOS 6.2 / Win 3.1 Laptop,

Erst mal mit sys a: das noch funktionierende DOS-System auf Diskette 
sichern und die nötigsten Programme wie format, fdisk ... kopieren. Dann 
könnt Ihr (auch irrtümlich) den Rest von der Platte fegen und mehrfach 
überschreiben.

von Sebastian S. (amateur)


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Ein Minniprogramm schreiben und selber machen.
-Dateigröße feststellen.
-Datei öffnen (r/w).
-Ein paarmal gesamte Datei mit Random-Zahlen von Anfang bis Ende
 überschreiben.
-Datei schließen.
-Datei mit Standardbefehl löschen.

von michael_ (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Ich kann mit den Beiträgen hier überhaupt nichts anfangen, die dem
> Fadeneröffner unterstellen wollen, dass sein Löschanliegen überflüssig
> ist.

Was soll denn da brisant gewesen sein? Gar nicht mit heute zu 
vergleichen.
Und wenn schon, wenn ein paar Bruchstücke durch einen Besessenen wieder 
auftauchen sollten.
Ich habe auch einen Laptop mit W3.11 von einer Hochschule geerbt.
Nur banale Dinge drauf.
Diese gelöscht und Defrag drüber laufen lassen.
Es lohnt einfach nicht, bei so einer alten Mühle Daten wiederherstellen 
zu wollen.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Es lohnt einfach nicht, bei so einer alten Mühle Daten wiederherstellen
> zu wollen.

war auch genau das was ich damit sagen wollte.
20 Jahre alte Dateien haben schlicht keinen Nährwert.
erst recht wenn die nur unvöllständig wieder hervorkommen.

von michael_ (Gast)


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Natürlich sollte vorher der auch unter W3.11 vorhandene Papierkorb 
gelöscht sein.
Als auch das TMP/TEMP- Verzeichnis.

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