Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Klausuraufgabe Hochschule Elektromagnetismus


von Paed M. (paedman)


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Schönen guten Tag,

ich habe bei folgender Aufgabe leider das Problem, dass ich mir nicht 
erklären kann wie der magnetische Fluss auf das Mittelstück zustande 
kommt. In der Lösung wird lediglich Spule 1 und Spule 3 zur Berechnung 
beachtet, Spule 2 wird komplett aussen vor gelassen. Warum ist dies so 
und warum addieren sich der magnetische Fluss von Spule 1 und Spule 2 
nicht auch?

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Paed M. schrieb:

> und warum addieren sich der magnetische Fluss von Spule 1 und Spule 2
> nicht auch?

Theta1 = w1*I1 und Theta2 = w2*I2 sind zwei magnetische Spannungsquellen 
ohne Innenwiderstand (mu_fe -> unendlich), die paralell geschaltet 
werden. Welche Spannung ergibt sich dann?

Grüßle,
Volker.

: Bearbeitet durch User
von Marc E. (mahwe)


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Versuch mal die elektrische Ersatzschaltung zu malen.
Frag dich was passiert am Spalt ahn der Wicklung an den einzelnen 
schenkeln.
Dann malst du ein Bild mit Widerständen quellen.

von Paed M. (paedman)


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Volker B. schrieb:
> Paed M. schrieb:
>
>> und warum addieren sich der magnetische Fluss von Spule 1 und Spule 2
>> nicht auch?
>
> Theta1 = w1*I1 und Theta2 = w2*I2 sind zwei magnetische Spannungsquellen
> ohne Innenwiderstand (mu_fe -> unendlich), die paralell geschaltet
> werden. Welche Spannung ergibt sich dann?
>
> Grüßle,
> Volker.

Sry, ich hätte eventuell erwähnen sollen, dass ich keine Elektrotechnik, 
sondern Maschinenbau studiere.

Bei der Parallelschaltung von 2 Spannungsquellen von z.B. 24V  hat man 
trotzdem nur 24V zur Verfügung. Die Spannung würde sich ja nur addieren, 
wenn man diese in Reihe schaltet.

Aber die elektr. Durchflutung wird ja in Ampere angegeben. Wird somit 
keine Strom- anstatt Spannungsquelle für das Ersatzschaltbild verwendet?

Aber schon mal vielen Dank für die bisherigen Antworten, dass hat mich 
schon mal ein Stückchen weiter gebracht.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Paed M. schrieb:

> Sry, ich hätte eventuell erwähnen sollen, dass ich keine Elektrotechnik,
> sondern Maschinenbau studiere.

...das ist leider immer ein Problem hier. Es werden meist hellseherische 
Fähigkeiten vorausgesetzt. :-(

> Bei der Parallelschaltung von 2 Spannungsquellen von z.B. 24V  hat man
> trotzdem nur 24V zur Verfügung. Die Spannung würde sich ja nur addieren,
> wenn man diese in Reihe schaltet.

Genau!

> Aber die elektr. Durchflutung wird ja in Ampere angegeben. Wird somit
> keine Strom- anstatt Spannungsquelle für das Ersatzschaltbild verwendet?

Man kann einen magnetischen Kreis wie ein elektrisches Netzwerk 
berechnen.
Durchflutungen werden zu (magnetischen) Spannungen, Flüsse zu Strömen.
Siehe auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetischer_Kreis#Analogie_zum_elektrischen_Stromkreis



Grüßle,
Volker.

von Paed M. (paedman)


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> Man kann einen magnetischen Kreis wie ein elektrisches Netzwerk
> berechnen.
> Durchflutungen werden zu (magnetischen) Spannungen, Flüsse zu Strömen.
> Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetischer_Kreis#A...
>

Danke, so langsam erschließt sich mir die Aufgabe, sehe ich dass nun 
richtig, dass aus den beiden äußeren Spulen eine Spannung resultiert, 
welche sich ja parallel nicht addiert und die mittlere ebenfalls eine 
Spannung hervorruft, welche, aber praktisch in Reihe geschaltet ist und 
sich somit addiert? Und daraus der magnetische Fluss im Mittelstück 
resultiert?
Kann man also sagen, dass Spulen im magnetischen ESB vereinfacht immer 
als Spannungsquellen eingezeichnet werden können?

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Paed M. schrieb:

> Danke, so langsam erschließt sich mir die Aufgabe, sehe ich dass nun
> richtig, dass aus den beiden äußeren Spulen eine Spannung resultiert,
> welche sich ja parallel nicht addiert

Das gilt aber nur, wenn die "Spannungen" gleich groß sind bzw. wenn die 
magnetischen "Innenwiderstände" der "Quellen" gleich Null sind.

>  (...)                                 und die mittlere ebenfalls eine
> Spannung hervorruft, welche, aber praktisch in Reihe geschaltet ist und
> sich somit addiert? Und daraus der magnetische Fluss im Mittelstück
> resultiert?

Du kannst Deinen magnetischen KReis wie ein elektrisches Netzwerk lösen.
In Deiner Aufgabe hast Du zwei Maschen. Wie beim el. Netzwerk muss die 
Summe der magnetischen "Spannungen" und innerhalb einer Masche Null 
sein. An den magnetischen Widerständen fällt eine magnetische Spannung 
ab. Da  die Joche eine unendliche Permeabilität (== magn. Leitwert) 
haben, ist deren Widerstand Null und somit fällt an diesen keine magn. 
Spannung ab.
Bleiben nur noch die Luftspalte -- und deren Widerstände sind einfach zu 
berechnen.

> Kann man also sagen, dass Spulen im magnetischen ESB vereinfacht immer
> als Spannungsquellen eingezeichnet werden können?

Wie gesagt: Die Durchflutung kann als magnetische Spannung betrachtet 
werden. Eine stromdurchflossene Leiterschleife ist also eine magnetische 
Spannungsquelle. Wenn sie einen Innenwiderstand besitzt (also ein 
endliches mu_r), kann man sie aber auch in eine Stromquelle umrechnen.

Jetzt die Verständnisfrage :-) Was für ein el. Ersatzelement stellt ein 
magnetisierter Dauermagnet dar?


Grüßle,
Volker.

von L. H. (holzkopf)


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Paed M. schrieb:
> ich habe bei folgender Aufgabe leider das Problem, dass ich mir nicht
> erklären kann wie der magnetische Fluss auf das Mittelstück zustande
> kommt. In der Lösung wird lediglich Spule 1 und Spule 3 zur Berechnung
> beachtet, Spule 2 wird komplett aussen vor gelassen. Warum ist dies so
> und warum addieren sich der magnetische Fluss von Spule 1 und Spule 2
> nicht auch?

Denke, Du hast im zweiten Anhang nicht die komplette Lösung gezeigt. :)
Denn da fehlt oben etwas.
Genauer gesagt, wie I_1 * w_1 ermittelt wurde.

Stammt die Zeichnung im Anhang 1 von Dir oder wurde die so vorgegeben?

von Paed M. (paedman)


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L. H. schrieb:
> Paed M. schrieb:
>> ich habe bei folgender Aufgabe leider das Problem, dass ich mir nicht
>> erklären kann wie der magnetische Fluss auf das Mittelstück zustande
>> kommt. In der Lösung wird lediglich Spule 1 und Spule 3 zur Berechnung
>> beachtet, Spule 2 wird komplett aussen vor gelassen. Warum ist dies so
>> und warum addieren sich der magnetische Fluss von Spule 1 und Spule 2
>> nicht auch?
>
> Denke, Du hast im zweiten Anhang nicht die komplette Lösung gezeigt. :)
> Denn da fehlt oben etwas.
> Genauer gesagt, wie I_1 * w_1 ermittelt wurde.
>
> Stammt die Zeichnung im Anhang 1 von Dir oder wurde die so vorgegeben?


Die Zeichnung war vorgegeben, die Werte für I_1 und w_1 etc waren in der 
Aufgabenstellung gegeben, mir hatte sich nur nicht erschlossen, warum 
die eine Spule nicht berücksichtigt wird. Ich hatte auch ein paar 
Probleme wenn sich jetzt Beispielsweise spulen/Leiter in den Luftspalten 
befanden und man die Kraft auf diese bzw. Ihre Richtung angeben sollte, 
aber dank ein paar schlauen Hand regeln und Startschwierigkeiten sollte 
auch das nun laufen..


> Das gilt aber nur, wenn die "Spannungen" gleich groß sind bzw. wenn die
> magnetischen "Innenwiderstände" der "Quellen" gleich Null sind.
> Du kannst Deinen magnetischen KReis wie ein elektrisches Netzwerk lösen.
> In Deiner Aufgabe hast Du zwei Maschen. Wie beim el. Netzwerk muss die
> Summe der magnetischen "Spannungen" und innerhalb einer Masche Null
> sein. An den magnetischen Widerständen fällt eine magnetische Spannung
> ab. Da  die Joche eine unendliche Permeabilität (== magn. Leitwert)
> haben, ist deren Widerstand Null und somit fällt an diesen keine magn.
> Spannung ab. Bleiben nur noch die Luftspalte -- und deren Widerstände
> sind einfach zu berechnen.

Jetzt wo ich begriffen habe, dass die Spulen sich praktisch wie 
Spannungsquellen verhalten, ergibt das ganze natürlich Sinn. Ich habe 
nun alle Alt-Klausuren dieser Art durch gerechnet und da die 
Permeabilität (der Rechtschreibgott sei mir gnädig) des Eisens dort 
immer gegen unendlich gesetzt wird macht das Ganze für mich auch endlich 
wieder Sinn. Wie gesagt ich bin nur dummer Maschinenbauer und auch in 
der Ausbildung bzw. in der Praxis hieß es für mich immer alles über 12 V 
ist Hexerei. Dementsprechend waren natürlich auch meine 
E-Technikkenntnisse und vor allem das Verständnis für diese Magnetischen 
Aufgaben (die restlichen Aufgabentypen sollten leicht machbar sein, 
falls man sich nicht im Eifer des Gefechts vertut). Also Mit 
deiner/eurer Hilfe war es mir nun möglich etwas Licht ins dunkle zu 
bekommen und ich denke ich bin relativ fit für die Klausur morgen Danke 
vielmals!!:)

von L. H. (holzkopf)


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Die im zweiten Anhang für den magn, Fluß (phi= ...(rot umrandet)) gen. 
Lösung ist m.E. nicht korrekt, wenn nicht sogar irreführend. :)

Denn dort ist mit I_1 * w_1 eigentlich etwas ganz anderes gemeint, als 
eingangs zu I_1 und w_1 angegeben wurde.

Eingangs bezieht sich das nämlich auf die Wicklung 1.
Während es sich in der Lösung auf die Zusammenführung von Wicklung 1 
und Wicklung 2 zu einer einzigen Wicklung handelt.
Die aber dann eigentlich auch als Ersatzwicklung o.ä. bezeichnet 
werden müßte.


Paed M. schrieb:
> ich habe bei folgender Aufgabe leider das Problem, dass ich mir nicht
> erklären kann wie der magnetische Fluss auf das Mittelstück zustande
> kommt. In der Lösung wird lediglich Spule 1 und Spule 3 zur Berechnung
> beachtet, Spule 2 wird komplett aussen vor gelassen. Warum ist dies so
> und warum addieren sich der magnetische Fluss von Spule 1 und Spule 2
> nicht auch?

Die Spule 2 wurde in der Lösung schon integriert, was aber - wie gesagt 
- nicht so ohne weiteres erkennbar ist. :)
Wenn Dir so eine Aufgabe unterkommt, orientierst Du Dich am besten 
zunächst mal am Wicklungssinn aller Spulen in einer Zeichnung.

Denn durch den Wicklungssinn ist auch die Richtung des magn. Flusses, 
den eine Spule erzeugt, festgelegt.
Die Flußrichtung muß nicht unbedingt gleich sein, weil sich 
Magnetfelder nicht nur verstärken, sondern auch abschwächen lassen.

Ferner können Spulen im Prinzip auf einem Kern beliebig angeordnet sein, 
weil es an sich keine Rolle spielt, wo sie den magn. Fluß erzeugen.

Wenn Du nun hergehst und Dir im Anhang 1 den Mantelkern ansiehst, kannst 
Du feststellen, daß die äußeren Schenkel - wie üblich - den halben 
Querschnitt des Mittelschenkels haben.

Spule 1 und Spule 2 kannst Du (geistig) auf den Mittelschenkel 
"verschieben". ;)
Dabei wirst Du feststellen, daß dabei dann alle Spulen den gleichen 
Wicklungssinn haben - also insgesamt sich verstärkend wirken.
Weiterhin kannst Du feststellen, daß (geistig) durch Spule 1 und Spule 2 
dann der gesamte Querschnitt des Mittelschenkels magnetisiert werden 
kann.

Was der Grund dafür ist, daß (geistig) bei der Lösung mit nur einer 
Ersatzwicklung für beide Spulen gearbeitet werden darf. :D

von Name (Gast)


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Meine Güte holzkopf halte dich doch einfach zurück. Du hast ein absolut 
unterirdisches Verständnis der Elektrotechnik wie du in jedem Thread 
wieder unter Beweis stellst also lass es doch besser und verwirre 
Anfänger nicht mit deinen komplett hirnrissigen Vorstellungen.
Dein Unwissen zu magnetischen Kreisen hast du genug unter Beweis 
gestellt im Thread zu halben Windungszahlen bei Spulen.

Ich denke Pead Man hat es sowieso inzwischen verstanden. So ein 
Hexenwerk ist die Elektrotechnik nicht ;)

von L. H. (holzkopf)


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Wäre es nicht besser, Name, Du würdest Dich etwas zurückhalten?

Wenn Du Vorstellungen für komplett hirnrissig hältst:
Warum widerlegst Du sie dann nicht einfach sachlich?

Zerfetz die doch einfach, wenn Du dazu in der Lage bist!!


Im Übrigen scheinst Du hierzu:
Name schrieb:
> Dein Unwissen zu magnetischen Kreisen hast du genug unter Beweis
> gestellt im Thread zu halben Windungszahlen bei Spulen.
bereits vergessen zu haben, was voltwide beim Abwickeln von 
Teilwindungen einer Induktivität definitiv feststellte:
Daß sich nämlich auch dabei der Wert der L veränderte.

Kannst das ja nochmal zu Deiner Gedächtnis-Auffrischung nachlesen, bevor 
Du hierzu irgendeinen Schmarrn verbreitest. :)

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