Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Pull-Down Widerstand Neuauslegung


von zu Gast bei Freunden (Gast)


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Hallo zusammen,
im Rahmen eines Projekts hab ich es mit einer Sensorbeschaltung zutun.
Die im Plan eingezeichneten Schalter sind Reedsensoren (Standex/Meder 
MK16-C-2)
Über die Kontakte E6-E1 sollen 24V (HIGH) oder 0V (LOW) über einen 
Koppler an ein Feldbussystem (ASI-Interface) übergeben werden.
Als Pull-Down Widerstände R6-R1 wurden 470Ohm gewählt.
Das Problem ist, dass dies bei mindestens 5 schaltenden Reedsensoren zu 
Überlast führt, da die Versorgung auf insgesamt 200mA beschränkt ist.

Um im Fall von 6 schaltenden Reedsensoren unter 200mA zu bleiben sollten 
jeweils 700Ohm Pull-down Widerstände das Problem lösen, oder?
Ist so eine grobe Dimensionierung möglich? Was ist dabei zu beachten?


MfG

von Samuel C. (neoexacun)


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Sind wirklich derart hohe Ströme für die Signale erforderlich?

50mA nur für einen Pulldown sind schon nicht ganz ohne. Die müssen 
deutlich über 1W verbraten.

von Joe F. (easylife)


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Du kannst auch einfach nur einen 4.7K Widerstand nehmen (z.B. in die 
24V Leitung legen), und alle Schalter parallel schalten.
Dann ist es egal, wie viele Schalter gleichzeitig geschlossen sind.

: Bearbeitet durch User
von Samuel C. (neoexacun)


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Joe F. schrieb:
> Du kannst auch einfach nur einen 4.7K Widerstand nehmen (z.B. in die
> 24V Leitung legen), und alle Schalter parallel schalten.
> Dann ist es egal, wie viele Schalter gleichzeitig geschlossen sind.

Aufgrund sechs verschiedener Eingänge, die vermutlich alle 
unterschiedliche Funktionen haben fällt diese Option wohl aus.

Allerdings sollten 4k7 dennoch gut ausreichen.

: Bearbeitet durch User
von Tomas (Gast)


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Normalerweise nimmt man 10k

von W.A. (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Du kannst auch einfach nur einen 4.7K Widerstand nehmen (z.B. in die
> 24V Leitung legen), und alle Schalter parallel schalten.

Dann ist es auch egal, welcher Schalter geschlossen wird ;-)

von zu Gast bei Freunden (Gast)


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Samuel C. schrieb:
> Sind wirklich derart hohe Ströme für die Signale erforderlich?

wahrscheinlich nicht. Die 470Ohm Widerstände stammen von der Auslegung 
für eine Einbindung der Sensorik in ein anderes System mit höherer 
Strombelastbarkeit. Wieso diese dennoch so klein gehalten wurden, ist 
mir nicht ersichtlich. Für die die Einbindung in das ASi-Bussystem, ist 
nun eben erforderlich, dass der Gesamtstrom unter 200mA bleibt, und das 
die Reedsensoren schalten.

Samuel C. schrieb:
> Aufgrund sechs verschiedener Eingänge, die vermutlich alle
> unterschiedliche Funktionen haben fällt diese Option wohl aus.
>
> Allerdings sollten 4k7 dennoch gut ausreichen.

Die sechs Verschiedenen Eingänge dienen zu Unterscheidung verschiedener 
Fälle in der Anwendung, daher soll die Schaltung beibehalten werden, nur 
dass die Widerstände ausgewechselt werden.

Wenn durch die 4k7Ohm Widerstände der Strombedarf deutlich unter die 
geforderten 200mA sinkt, wäre dann wohl ein positiver Nebeneffekt. 
Hauptsache ist, dass High und Low unterschieden werden kann.

von Tek (Gast)


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Industrielle Buskoppler brauchen normalerweise gar keine zusätzlichen 
Pull-Down Widerstände. Hast Du das ganze mal ohne die Widerstände 
getestet?

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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zu Gast bei Freunden schrieb:
> Wieso diese dennoch so klein gehalten wurden, ist
> mir nicht ersichtlich.

Vermutlich um Störeinstahlungen gering zu halten. Das würde durch eine 
Änderung auf PullUps aber besser funktionieren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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zu Gast bei Freunden schrieb:
> Über die Kontakte E6-E1 sollen 24V (HIGH) oder 0V (LOW) über einen
> Koppler an ein Feldbussystem (ASI-Interface) übergeben werden.
Ich sehe das wie Tek: höchstwahrscheinlich hat die Eingangsbeschaltung 
dieses Busknotens bereits solche Pulldown eingebaut, so dass bei 
offenem Eingang zuverlässig eine '0' erkannt wird.

Nur wenn Schalterkontakte "freigebrannt" werden müssen, kann es sein, 
dass ein höherer Strom erforderlich sein könnte. Das könnte dann aber 
auch ein kleiner Kondensator vom Eingang nach GND übernehmen. Und bei 
gasdichten und oxidationsgeschützten Reedkontakten ist so ein 
"Freibrennen" idR. überhaupt nicht nötig.

: Bearbeitet durch Moderator
von zu Gast bei Freunden (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ich sehe das wie Tek: höchstwahrscheinlich hat die Eingangsbeschaltung
> dieses Busknotens bereits solche Pulldown eingebaut, so dass bei
> offenem Eingang zuverlässig eine '0' erkannt wird.

Das wäre möglich, ist aus dem Datenblatt jedoch nicht ersichtlich und 
müsste ich erproben. Die vorhandene Schaltung war ursprünglich nicht für 
die Anbindung über einen Buskoppler gedacht, möglicherweise wurden 
deshalb die pull-down Widerstände integriert.
Falls pull-down-Widerstände im Buskoppler vorhanden sein sollten,
hätten zusätzliche hier in der Schaltung auch keinen negativen 
Nebeneffekt, wenn auch überflüssig, oder?
Sollte ansonsten in der Verschaltung auf diese verzichtet werden?

von Tek (Gast)


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zu Gast bei Freunden schrieb:
> Falls pull-down-Widerstände im Buskoppler vorhanden sein sollten,
> hätten zusätzliche hier in der Schaltung auch keinen negativen
> Nebeneffekt, wenn auch überflüssig, oder?
Bis auf den erhöten Strom eigentlich nicht.

> Sollte ansonsten in der Verschaltung auf diese verzichtet werden?

Da Du nur eine begrenzten Strom zur Versorgung zur Verfügung hast: Ja.

Wie gesagt, in der Industrie ist es normalerweise nicht nötig einen SPS 
oder Buskoppler Eingang zusätzlich zu beschalten.

von Joe F. (easylife)


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W.A. schrieb:
> Joe F. schrieb:
>> Du kannst auch einfach nur einen 4.7K Widerstand nehmen (z.B. in die
>> 24V Leitung legen), und alle Schalter parallel schalten.
>
> Dann ist es auch egal, welcher Schalter geschlossen wird ;-)

Stimmt, sorry. Saublöder Vorschlag.
Ich hatte das Schaltbild falsch interpretiert. "S1".."S6" hielt ich für 
die Bezeichner der Schalter, und nicht für Signalnamen.
Ich war auch schon kurz davor am Begriff "Pulldown" in einer 
vermeintlichen Stromschleife rumzumäkeln... ;-)

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