Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik So werden direkt parallel geschaltete LED betrieben


von Michael P. (Firma: n.a.) (micha1102)


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Hallo alle zusammen,

hier im Forum wird ja schon in vielen Beiträgen über Sinn und Unsinn vom 
direkten Parallelschalten von LEDs debattiert. Eine Ergänzung dazu auch 
noch von mir:
Bei einem chinesischen Großhändler sah ich neulich massenweise 
"Bausätze" für diverse LED-Lampen im Bereich von 3 bis 23 Watt.
Kleinere Firmen setzen diese dann zusammen und überschwemmen damit den 
hiesigen Markt. Im EU-Bereich hätten die Dinger wohl keine Chance, da 
Sicherheit und Entstörung bei den Teilen offenbar kein Thema sind.

Zum Testen und aus Neugier habe ich mir mal ein paar Bausätze 3 Watt 
warmweiss mitgenommen. Es sind nur zwei Drähte des LED-Treibers an die 
Trägerplatine mit den LEDs zu löten. Alles andere wird verschraubt und 
geklemmt. Am Ende funktioniert es dann sogar auf Anhieb.

Eines ist dabei an diesen Dingern bemerkenswert:

Auf den Platinen sind die LED tatsächlich parallel geschaltet. Ohne 
einen einzigen Widerstand. Ein Bild davon habe ich beigefügt. Mit dem 
DMM im Modus Diodentest messe ich eine Flussspannung von 2,48 V. Wie man 
deutlich sieht, leuchten 2 LED gleich hell, obwohl ich nur an eine die 
Messspitzen angehalten habe. Auffällig ist auch die relativ große 
Helligkeit bei dem sehr geringen Messstrom.

Trotz weißem Schutzlack kann man die Leiterbahnen gut erkennen. Die 
einfache Schaltung auf der LED-Leiterplatte habe ich deshalb als Skizze 
auch noch mal beigefügt.

Die Lampe leuchtet nun schon ca. 100 Stunden ohne Ausfall. Alle 6 LED 
erscheinen gleich hell. Auf der Treiberplatine ist ein AP3122 verbaut. 
Den Typ der SMD-LEDs kann ich leider nicht feststellen.

Ich würde gerne mal eine LED entlöten und herausfinden, wie die das mit 
dem Parallelschalten hinbekommen.
Habt ihr eine Idee dazu, wie ich mit Messungen feststellen kann, ob da 
ein interner Widerstand oder sonst irgendwas neuartiges
im LED-Gehäuse integriert ist?

Beste Grüße

Micha

von Peter II (Gast)


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Michael P. schrieb:
> Ich würde gerne mal eine LED entlöten und herausfinden, wie die das mit
> dem Parallelschalten hinbekommen.

das gibt es kein Geheimnis. Wenn die LEDs recht gleich sind( von der 
gleichen Rolle) und die selbe Temperatur haben (was durch die 
Alu-Leiterplatte sichergestellt ist) dann leuchten sie auch gleich.

Selbst wenn es 2-3% Abweichung gibt, wirst du es nicht sehen.

von G. H. (schufti)


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naja, wenn die || geschalteten LEDs jeweils ausgemessen sind und guter 
thermischer Kontakt herrscht, kann das schon eine Weile so laufen ...

die ganzen COB arbeiten nach dem Prinzip

: Bearbeitet durch User
von M.N. (Gast)


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Jo, und darum fallen sie auch nach 100 Stunden aus.
Murks wird nicht besser, wenn man ihn noch so oft wiederholt.

von Peter II (Gast)


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M.N. schrieb:
> Jo, und darum fallen sie auch nach 100 Stunden aus.
> Murks wird nicht besser, wenn man ihn noch so oft wiederholt.

dann begründe doch mal bitte. Am besten mir konkreten Werten aus der 
Praxis.

Bei welcher Temperatur Differenz kann es zu welchen Ungleichheit kommen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael P. schrieb:
> Habt ihr eine Idee dazu, wie ich mit Messungen feststellen kann
Miss einfach die Durchlasskennlinie If=f(Uf) aus. Wenn die hinreichend 
flach ist, dann ist eine Parallelschaltung bei Temperaturgleichheit und 
bei selber Fertigungscharge(!) für die Dauer der Garantiezeit durchaus 
möglich...

: Bearbeitet durch Moderator
von Falk B. (falk)


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@Michael Pereira (Firma: n.a.) (micha1102)

>Ich würde gerne mal eine LED entlöten und herausfinden, wie die das mit
>dem Parallelschalten hinbekommen.

Das Auslöten würde ich lassen, das bekommt man meist nicht stressfrei 
für die LEDs hin. Ist auch nicht nötig.

>Habt ihr eine Idee dazu, wie ich mit Messungen feststellen kann, ob da
>ein interner Widerstand oder sonst irgendwas neuartiges
>im LED-Gehäuse integriert ist?

Da ist nichts neuartiges drin. Jede LED hat einen parasitären 
Bahnwiderstand auf dem Chip. Der hilft bei der Parallelschaltung.

Trenne die Leitungen zwischen den LEDs auf, um an die Einzelanschlüsse 
ranzukommen. Dann kannst du die Flußspannung bei Nennstrom (=halber 
Gesamtstrom!) messen. Diese sollte bei parallelen LEDs sehr ähnlich 
sein, ich sag mal +/-50mV und weniger.
Wenn du es richig machen willst misst du mal den Bereich um +/-100mV um 
den Nennstrom herum und vergleichst die Kurven. Dabei muss man aber 
aufpassen. Die Flußspannung driftet mit der Eigenerwärmung.
Also muss man immer eine Weile warten, bis sich der Messwert 
eingeschwungen hat und stabil ist. Ich bin mal gespannt was da raus 
kommt.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael P. schrieb:

> hier im Forum wird ja schon in vielen Beiträgen über Sinn und Unsinn vom
> direkten Parallelschalten von LEDs debattiert.

...und das Ergebnis der "Debatte" war immer gleich: Es ist Unsinn.
Nur diejenigen, die sich mit Elektronik nicht auskennen, waren
anderer Meinung.

von Peter II (Gast)


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Harald W. schrieb:
> ...und das Ergebnis der "Debatte" war immer gleich: Es ist Unsinn.
> Nur diejenigen, die sich mit Elektronik nicht auskennen, waren
> anderer Meinung.

jeder liest halt das raus was er lesen will.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter II schrieb:

>> Murks wird nicht besser,

> dann begründe doch mal bitte.

Murks muss man nicht begründen.
Jeder der die Grundlagen der Elektronik beherrscht, sieht die Probleme.
Und die anderen sollten sich vielleicht ein neues Hobby suchen.

von Soul E. (Gast)


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Wichtig ist jedenfalls die Erkenntnis, das Osram, Philips und Hella sich 
nicht mit Elektronik auskennen. Daher bitte auch weiter schön beim 
Chinesen bestellen!

von ?!? (Gast)


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soul e. schrieb:
> Wichtig ist jedenfalls die Erkenntnis, das Osram, Philips und
> Hella sich
> nicht mit Elektronik auskennen. Daher bitte auch weiter schön beim
> Chinesen bestellen!

Doch, die kennen sich sogar sehr gut damit aus. Und sie wissen auch, daß 
sich mit Langlebigkeit kein Geld verdienen läßt.

von Harald W. (wilhelms)


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?!? schrieb:

> Doch, die kennen sich sogar sehr gut damit aus. Und sie wissen auch, daß
> sich mit Langlebigkeit kein Geld verdienen läßt.

Das sind ja auch keine elektronischen Erkenntnisse, sondern eher
betriebswirtschaftliche.

von Genial (Gast)


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soul e. schrieb:
> Wichtig ist jedenfalls die Erkenntnis, das Osram, Philips und Hella sich
> nicht mit Elektronik auskennen.

Falsche Aussage.
Oben stand schon die richtige Begründung:

Lothar M. schrieb:
> für die Dauer der Garantiezeit durchaus
> möglich...

Wenn das Ziel die Gewinnmaximierung ist, dann spart man die Widerstände.

Wenn das Ziel Haltbarkeit ist, dann baut man kein Murks.

Das ist eine einfache Rechnung:

Selbst wenn 50% frühzeitig ausfallen, z.B. schon nach 3 Jahren, ist die 
Garantie schon vorbei.
Selbst wenn 20% in der Garantie ausfallen, dann haben 90% der Käufer 
keinen Kaufbeleg mehr oder kein Bock wegen 3,50€ einen Aufstand zu 
machen.

Damit bleiben dann 2% echte Garantiefälle übrig, die eben wieder eine 
beschissene LED Leuchte bekommen.

Die ganzen Beispiele sind doch alles Consumer Cent Artikel.

Zeig doch mal jemand so einen Murks bei einer 100.000 € 
Stadiumbeleuchtung.

von WehOhWeh (Gast)


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soul e. schrieb:
> Wichtig ist jedenfalls die Erkenntnis, das Osram, Philips und
> Hella sich
> nicht mit Elektronik auskennen. Daher bitte auch weiter schön beim
> Chinesen bestellen!

Na, so ist das halt mit den Fausregeln. Die taugen nicht viel.

Faustregel LED darf man nicht parallelschalten : Stimmt!
Warum:
Normalerweise haben zwei einzelne diskrete LED eine recht steile 
Kennlinie, so dass eine LED mehr Strom abbekommt. Das entsymmetriert 
sich dann noch zusätzlich durch den negativen Temperaturkoeffizienten. 
Drum funktioniert das oft nicht gescheit und ist sehr unsauber.

Faustregel LED können auch parallel geschaltet werden : Stimmt!
Warum:
Wenn die LED die gleiche VF haben, thermisch gut gekoppelt sind und eine 
hinreichend flache Kennlinie haben (ausreichend hoher Innenwiderstand) 
kann man das machen. Auch so, dass das sauber ist. Wenn man nötigen 
Randbedingungen kennt und beachtet hat.

Drum sind Fausregeln in der Elektronik für den Hugo. Dafür ist das Lesen 
und verstehen von Datenblättern immer sinnvoll :-)

von Soul E. (Gast)


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Genial schrieb:
> soul e. schrieb:
>> Wichtig ist jedenfalls die Erkenntnis, das Osram, Philips und Hella sich
>> nicht mit Elektronik auskennen.
>
> Falsche Aussage.

Hättest Du den ganzen Thread gelesen, dann hättest Du auch die Ironie 
hinter dieser Bemerkung verstanden.


> Zeig doch mal jemand so einen Murks bei einer 100.000 €
> Stadiumbeleuchtung.

Auch da werden LEDs in Matrixschaltung verbaut. Üblicherweise werden die 
LED-Chips direkt auf einen Aluträger geklebt, und zwar ungefähr in der 
Anordnung, wie sie auf dem Wafer gesessen haben. Dann schaltet man eine 
Gruppe parallel, und derer mehrere in Reihe. Damit hast Du dann eine 
"LED", die 36V bei 1400 mA braucht. Das ist absolut Stand der Technik, 
setzt aber entsprechend selektierte Bauteile voraus.

von Uhu U. (uhu)


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Genial schrieb:
> Stadiumbeleuchtung.

Genial...

von G. H. (schufti)


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@WehOhWeh & soul eye

das könnt ihr noch 100x schreiben und belegen, im nächsten Thread wo es 
um dieses Thema geht, kommen die selben Protagonisten mit den selben 
Argumenten wieder ...

von Soul E. (Gast)


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Ein Beispiel: 
http://ce.citizen.co.jp/lighting_led/dl_data/datasheet/en/COB_3/CLU054-1825B8_P2408_0614.pdf

25 Dice parallel und 18 dieser Gruppen in Serie. Funktioniert wunderbar.


Aber halt nur mit vom Hersteller zusammengesuchten Chips. Mit 
statistisch verteilten Einzelbauteilen funktioniert das nicht.

von Michael B. (laberkopp)


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Michael P. schrieb:
> Ich würde gerne mal eine LED entlöten und herausfinden, wie die das mit
> dem Parallelschalten hinbekommen.
> Habt ihr eine Idee dazu, wie ich mit Messungen feststellen kann, ob da
> ein interner Widerstand oder sonst irgendwas neuartiges
> im LED-Gehäuse integriert ist?

Das ist einfach bloss chinesischer Pfusch.

Es hat schon seinen Grund, warum viele Kunden jammern, daß LED Leuchten 
so schnell ausfallen, zumindest einzelne LEDs darin.

WehOhWeh schrieb:
> Faustregel LED können auch parallel geschaltet werden : Stimmt!
> Warum: Wenn die LED die gleiche VF haben,

Sie haben aber nicht die gleiche VF.

von Peter II (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Es hat schon seinen Grund, warum viele Kunden jammern, daß LED Leuchten
> so schnell ausfallen, zumindest einzelne LEDs darin.

und in 99,9% sind die LEDs nicht das Problem sondern die Stromversorgung

von Paul B. (paul_baumann)


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Michael B. schrieb:
> Das ist einfach bloss chinesischer Pfusch.

Ich bin mit diesem Pfusch ziemlich zufrieden: Von 10 Lampen mit diesem 
Aufbau, die seit ca. 2,5 Jahren im Gange sind, ist noch keine 
ausgefallen.

MfG Paul

von Michael P. (Firma: n.a.) (micha1102)


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Hallo,

die Idee mit dem Auftrennen der Leiterbahn ohne Entlöten der LED ist 
gut. Hoffentlich ergeben sich beim Auftrennen keine Kurzschlüsse bei dem 
Aluminium darunter. So werde ich mal eine Lampe opfern und sie dann im 
Detail ausmessen.

Die Wärmeabgabe der LEDs an die Alu-Leiterplatte erfolgt scheinbar nur 
über die gelöteten Anschlüsse. Ob auch Wärmeleitpaste darunter ist kann 
ich nicht erkennen. Da bei der Bestückung der LED z.T. auch leichte 
Positionierabweichungen vorhanden sind, haben die Lötstellen 
unterschiedliche Dimensionen. Das dürfte auch einige Auswirkungen auf 
die Betriebstemperatur der einzelnen LED haben.

Eine Frage bleibt bestehen: Auch wenn die Lampen eventuell für einen 
Weitspannungsbereich von 100-250 V konzipiert wurden, so hätte der 
LED-Treiber ohne jeglichen Mehraufwand die doppelte Flussspannung (bei 
halben Strom) für eine übliche Reihenschaltung aller 6 LED bereitstellen 
können. Warum halst sich ein Hersteller dann mit der gewählten 
Parallelschaltung ohne Not das Problem auf, das er immer paarweise LEDs 
mit annähernd gleicher Kennlinie dafür benötigt.


Beste Grüße

Micha

von Der Andere (Gast)


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Michael P. schrieb:
> Eine Frage bleibt bestehen: Auch wenn die Lampen eventuell für einen
> Weitspannungsbereich von 100-250 V konzipiert wurden, so hätte der
> LED-Treiber ohne jeglichen Mehraufwand die doppelte Flussspannung (bei
> halben Strom) für eine übliche Reihenschaltung aller 6 LED bereitstellen
> können.

Oft scheint es echt Dummheit des Entwicklers zu sein. Siehe der Thread 
mit dem Opel Rücklicht hier vor kurzer Zeit.
Dort waren dann genau einzelne Leds ausgefallen.

von Peter II (Gast)


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Michael P. schrieb:
> Die Wärmeabgabe der LEDs an die Alu-Leiterplatte erfolgt scheinbar nur
> über die gelöteten Anschlüsse.
sie haben meinst ein Wärme pad unter der LED

> Ob auch Wärmeleitpaste darunter ist kann
> ich nicht erkennen.
Ich denke schon

> Da bei der Bestückung der LED z.T. auch leichte
> Positionierabweichungen vorhanden sind, haben die Lötstellen
> unterschiedliche Dimensionen. Das dürfte auch einige Auswirkungen auf
> die Betriebstemperatur der einzelnen LED haben.
aber nur wenn sie kein Pad haben

von Peter II (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Dort waren dann genau einzelne Leds ausgefallen.

so ganz klar war das auch nicht, denn da hätte dann die nächsten LEDs 
noch mehr Strom bekommen und wären auch ausgefallen.

LEDs können auch bei mechanischer Belastung ausfallen - es muss nicht 
immer elektrische Ursachen haben

von Jens G. (jensig)


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@Michael Bertrandt (laberkopp)

>WehOhWeh schrieb:
>> Faustregel LED können auch parallel geschaltet werden : Stimmt!
>> Warum: Wenn die LED die gleiche VF haben,

>Sie haben aber nicht die gleiche VF.

Stimmt. Es reicht aber auch weitgehend gleiche Vf.

von Michael B. (laberkopp)


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Jens G. schrieb:
> LED die gleiche VF haben,
>
>>Sie haben aber nicht die gleiche VF.
>
> Stimmt. Es reicht aber auch weitgehend gleiche Vf.

Für weitgehend gleiche VF müsste man die LEDs selektieren.

Das kann ein Hersteller, aber der Dumme Bursche, der hier jede Woche 
wieder LEDs parallelschalten will, der kann das nicht.

Peter II schrieb:
> und in 99,9% sind die LEDs nicht das Problem sondern die Stromversorgung

Unwahrscheinlich, daß dir schon 1000 defekte LED Lampen begegnet sind, 
und nur 1 mal eine LED ausgefallen ist.

Beliebt waren die bündelweise 5mm LEDs in GU LED Spots, wo dann einzelne 
LEDs aufgaben, oder die LED-Strips wo einzelne ausgefallen sind. Die 
Weihnachtsbaumlichterketten hatten zwar auch oft LED-Schäden, aber 
hoffentlich keine Parallelschaltung.

von Uhu U. (uhu)


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Michael B. schrieb:
> Das kann ein Hersteller, aber der Dumme Bursche, der hier jede Woche
> wieder LEDs parallelschalten will, der kann das nicht.

Ist es denn wenigstens sicher, dass selektierte und in thermischem 
Kontakt betriebene LEDs in Parallelschaltung auch im Gleichschritt 
altern?

von Bernd K. (prof7bit)


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Die Kurve verläuft bei weißen LED relativ flach, es wird also niemals so 
sein daß eine LED alles und die andere gar keinen Strom abbekommt. Eher 
ist es so daß vielleicht eine LED vielleicht mal 10% mehr abbekommt wenn 
sich Vf um ein paar hundertstel Volt verschiebt (wenn überhaupt, denn 
dazu müssten sie schon arg unterschiedliche Temperatur haben) und wenn 
man sie nicht extrem hart am Limit betreibt dann ist da noch genug Luft.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Michael P. schrieb:
> Wie man
> deutlich sieht, leuchten 2 LED gleich hell, obwohl ich nur an eine die
> Messspitzen angehalten habe. Auffällig ist auch die relativ große
> Helligkeit bei dem sehr geringen Messstrom.

Fasching bei Parallelschaltung?


Selbst wenn nur zwei "ausgewählte Leds" jeweils parallel betrieben
werden, wird es Unterschiede im Spannungs/Strom/Themperaturverhalten
geben...

von Peter II (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Beliebt waren die bündelweise 5mm LEDs in GU LED Spots, wo dann einzelne
> LEDs aufgaben
die 5mm LED werden auch oft bei 120% betrieben damit sie super-hell 
sind. Davon abgesehen habe sie eine extrem schlechte Kühlung die nur 
über die Anschlussdrähte erfolgt. Sie fallen vermutlich genauso oft bei 
einer Reihenschaltung aus.

> , oder die LED-Strips wo einzelne ausgefallen sind
welche LED-Strips kennst du wo die LEDs ohne Widerstand parallel 
geschaltet sind? Ist mir bis jetzt noch nicht über den weg gelaufen.

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd K. schrieb:

> Wenn sich Vf um ein paar hundertstel Volt verschiebt (wenn überhaupt,
> denn dazu müssten sie schon arg unterschiedliche Temperatur haben)

Der Tk von Dioden ergibt sich aus der Physik: Er beträgt 1,7mV/K.

von Peter II (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Wenn sich Vf um ein paar hundertstel Volt verschiebt (wenn überhaupt,
>> denn dazu müssten sie schon arg unterschiedliche Temperatur haben)
>
> Der Tk von Dioden ergibt sich aus der Physik: Er beträgt 1,7mV/K.

richtig, mehr als 10Grad unterschied werden sie auf einer 
alu-Leiterplatte wohl nicht haben. Macht also nur 17mV unterschied in 
der Spannung. Bei 3,4V sind das also weniger als 0,5%.

Wie stark wird sich damit der Strom ändern 2%-3% - davon stirbt keine 
LED.

von oszi40 (Gast)


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Was lange hält, bringt keine Geld meinte ein Verkäufer. Frage ist später 
nur, was es kostet, wenn man die Hubbühne braucht, um die eine defekte 
Lampe auszutauschen ...  500€ ?

von Mani W. (e-doc)


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Peter II schrieb:
> die 5mm LED werden auch oft bei 120% betrieben damit sie super-hell
> sind. Davon abgesehen habe sie eine extrem schlechte Kühlung die nur
> über die Anschlussdrähte erfolgt. Sie fallen vermutlich genauso oft bei
> einer Reihenschaltung aus.

Aber wenn ich einzelne Leds in Serie mit einem "lebensverlängerndem 
Strom"
von 100 % oder 95 % betreibe, dann werden sie nicht so schnell 
sterben...


Bei dieser oben gezeigten Reihenschaltung können eigentlich nur
zwei Zustände vorkommen:


a) eine von jeweils 2 Leds verschmilzt und bildet einen Kurzschluss - 
bei
KSQ kein Problem - beide Leds leuchten nicht mehr...


b) eine von den 2 Leds stirbt und hat keinen Durchgang mehr, folglich
   Stress für die andere Led, je nachdem hat sie einen Kurzschluss,dann
   würde die Kette weiterhin leuchten -  oder
   keinen Durchgang, dadurch ist die ganze Kette unterbrochen...

von Peter II (Gast)


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Mani W. schrieb:
> a) eine von jeweils 2 Leds verschmilzt und bildet einen Kurzschluss -
> bei
> KSQ kein Problem - beide Leds leuchten nicht mehr...
>
> b) eine von den 2 Leds stirbt und hat keinen Durchgang mehr, folglich
>    Stress für die andere Led, je nachdem hat sie einen Kurzschluss,dann
>    würde die Kette weiterhin leuchten -  oder
>    keinen Durchgang, dadurch ist die ganze Kette unterbrochen...

und was passiert bei einer Reihenschaltung, wenn eine LED verschmilzt 
und einen Kurzschluss bildet?

von asd (Gast)


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Peter II schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> a) eine von jeweils 2 Leds verschmilzt und bildet einen Kurzschluss -
>> bei
>> KSQ kein Problem - beide Leds leuchten nicht mehr...
>
> und was passiert bei einer Reihenschaltung, wenn eine LED verschmilzt
> und einen Kurzschluss bildet?

Dann leuchtet die mit dem Kurzschluß nicht mehr. Und die andere leuchtet 
weiter, als wenn nix gewesen wäre. Deswegen heißt KSQ auch 
KONSTANTSTROM-Quelle...

von Peter II (Gast)


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asd schrieb:
> Dann leuchtet die mit dem Kurzschluß nicht mehr. Und die andere leuchtet
> weiter, als wenn nix gewesen wäre. Deswegen heißt KSQ auch
> KONSTANTSTROM-Quelle...

ja wenn eine KSQ vorhanden ist, es gibt aber auch Schaltungen wo nur ein 
Widerstand vor der LED ist - z.b. bei den LED-Strips.

von Michael B. (laberkopp)


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Peter II schrieb:
>> , oder die LED-Strips wo einzelne ausgefallen sind
> welche LED-Strips kennst du wo die LEDs ohne Widerstand parallel
> geschaltet sind?

Zumindest einen einer chinesischen Tischleuchte, immer 3er Gruppen 
parallel, und dann die ganze Sache an ein Konstantstromnetzteil.

Dumme Noobs gibt es nicht nur in Deutschland...

von asd (Gast)


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Na dann bekommt die andere natürlich mehr Spannung.

von Mani W. (e-doc)


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asd schrieb:
> Dann leuchtet die mit dem Kurzschluß nicht mehr. Und die andere leuchtet
> weiter, als wenn nix gewesen wäre. Deswegen heißt KSQ auch
> KONSTANTSTROM-Quelle...

Bei der Anfang des Threads gezeigten Schaltung sind jeweils 2 Leds
parallel geschaltet in Serie zu jeweils wieder 2 parallel geschalteten
Leds...


Was passiert, wenn eine Led des Päärchens einen Kurzschluss darstellt?

von G. H. (schufti)


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na was?
dann wird die parallel dazu auch dunkel und die anderen 4 werden 
weiterhin wie vorher mit dem konstaten Strom der KSQ durchströmt ... 
alles paletti

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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G. H. schrieb:
> na was?
> dann wird die parallel dazu auch dunkel und die anderen 4 werden
> weiterhin wie vorher mit dem konstaten Strom der KSQ durchströmt ...
> alles paletti

Siehst Du - Du weißt es - Ich weiß es -Andere wissen es, aber nicht
alle, die sich Gedanken über dieses Thema machen...

von Peter II (Gast)


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Mani W. schrieb:
> G. H. schrieb:
>> na was?
>> dann wird die parallel dazu auch dunkel und die anderen 4 werden
>> weiterhin wie vorher mit dem konstaten Strom der KSQ durchströmt ...
>> alles paletti
>
> Siehst Du - Du weißt es - Ich weiß es -Andere wissen es, aber nicht
> alle, die sich Gedanken über dieses Thema machen...

und was bringt das? Dann ist die Lampe immer noch defekt, auch wenn sie 
noch halb so hell leuchtet.

von Soul E. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>
>> Wenn sich Vf um ein paar hundertstel Volt verschiebt (wenn überhaupt,
>> denn dazu müssten sie schon arg unterschiedliche Temperatur haben)
>
> Der Tk von Dioden ergibt sich aus der Physik: Er beträgt 1,7mV/K.

Aha.

* Osram LTRB GFSF (RGB)
rot –2.5, grün –3.6, blau –4.0 mV/K

* Osram LW T673 (weiss)
–4.5 mV/K

Osram LY E67B (gelb)
–3.7 mV/K

Bei den monochromatischen LED ist der TK relativ konstant, d.h. die 
Kennlinie ist linear. Bei weiss und iceblue (d.h. blauer Emitter unter 
Leuchtstoff, englisch "phosphor") ist das eher eine Hyperbel. D.h. je 
heisser desto weniger TK.

von Mani W. (e-doc)


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Peter II schrieb:
> und was bringt das? Dann ist die Lampe immer noch defekt, auch wenn sie
> noch halb so hell leuchtet.

Leider eine Täuschung:


Bei Kurzschluß (Verschmelzen des Si-Kristalls) leuchtet keine
von Beiden - auch nicht halb so hell und auch nicht mit 5 % ...

von Soul E. (Gast)


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Wieviele Leistungs-LEDs sind dir denn schon mit Kurzschluß ausgefallen? 
Die machen fast immer den Bonddraht hoch. Manche lassen sich sogar durch 
antippen wieder reparieren, oder arbeiten als thermisch aktivierter 
Blinker.

Von der FIT-rate her ist die Parallelschaltung besser als die 
Reihenschaltung.

von Mani W. (e-doc)


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Peter II schrieb:
> ja wenn eine KSQ vorhanden ist, es gibt aber auch Schaltungen wo nur ein
> Widerstand vor der LED ist - z.b. bei den LED-Strips.

Die sind dann jede für sich parallel geschaltet mit je einem VR...

von Thomas (kosmos)


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das Problem das wenn eine LED aussteigt und die anderen dann den Strom 
übernehmen müssen gibt es nur bei einer Konstantstromquelle.

Wenn also 4 x 20mA LEDs parallel hängen eine verreckt dann müssen die 
anderen 3 dann statt 60mA nun 80mA abkönnen, wenn dann noch eine 
verreckt dann müssen die restlichen 2 die 80mA abkönnen. Es sind also 
irgendwann alle hinüber.

Wenn man eine Konstantspannung hat ist es viel unproblematischer, die 
LEDs laufen bei thermischer Belastung zwar davon aber mit etwas weniger 
Flussspannung kann man sich an dieses Gleichgewicht mit der Wärmeabfuhr 
rantasten. Selbst wenn eine LED verreckt sterben die anderen deswegen 
nicht zwangsläufig wie bei der Parallelschaltung an der 
Konstantstromquelle.

Mit Widerstand pro LED oder LED-Serie verringert man halt das Risiko 
welchen bei einer Konstantspannung eh sicherer
viel geringer ist als bei einer Konstantstromquelle.

Am besten ausprobieren. mA-Meter in Reihe zu LED Labornetztteil 
hochdrehen und Strom beobachten, man wird am Anfang sehen wie der Strom 
mit Erwärmung der LED ansteigt und das vielleicht auch in den ungesunden 
Bereich man dreht die Spannung etwas runter und dann ist alles paletti.

von Max (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Wenn also 4 x 20mA LEDs parallel hängen eine verreckt dann müssen die
> anderen 3 dann statt 60mA nun 80mA abkönnen, wenn dann noch eine
> verreckt dann müssen die restlichen 2 die 80mA abkönnen. Es sind also
> irgendwann alle hinüber.

Und dann steigt die Spannung wegen der KSQ auf über 100kV, Alles 
explodiert und die Welt geht unter :-(

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas O. schrieb:
> Wenn man eine Konstantspannung hat ist es viel unproblematischer

Häh ?

Ein Kette von (sagen wir 10) LEDs (je 4 parallel) kann man nicht an eine 
Konstantspannung hängen, die gingen sofort kaputt, man braucht eine 
leicht höhere Konstantspannung und einen Vorwiderstand, der so 
ausgewählt sein muss, daß 80mA fliessen.

Wenn nun 1 LED einer 4-er Parallelschaltung kaputt geht, dann müssen 
durch die 3 anderen immer noch 80ma durch. Eine Konstantspannungsquelle 
zur Versorgung ändert also genau gar nichts an dem Problem.

von Michael P. (Firma: n.a.) (micha1102)


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Hallo,

hier noch mal paar Ergänzungen zur LED-Lampe selbst:

Das Durchtrennen der Leiterbahn bei einer Alu-Leiterplatte geht kaum 
ohne Kurzschlüsse zu erzeugen. Mit Heißluft konnte ich die LEDs dann 
doch noch zerstörungsfrei alle ablösen. Als nächstes ist dann das 
Ermitteln der Kennlinien dran.
Die Pads unter den LED sind durch Lot direkt mit der Platine verbunden 
und somit ist wohl die Wärmeableitung zum Kühlkörper optimal vorhanden. 
Dass der Hersteller die Bauteile für die Parallelschaltung extra 
selektiert glaube ich bei der Preislage eher nicht. Die gesamte 
3-Watt-Lampe wird für ca. 60 Cent angeboten. Inkl. Hochglanzschachtel im 
4-Farbdruck zum Selbstfalten. Und bei Abnahme vom 1000 Stück und mehr 
ist ganz sicher noch spürbarer Nachlass drin.

Wenn also die Chinesen ihre LEDs direkt von der Rolle und ohne vorherige 
paarweise Selektion auf die Platinen bringen und die Parallelschaltung 
dann auch noch funktioniert, deutet das eigentlich auf erstaunlich 
geringe Toleranzen bei den Kennlinien in der laufenden Fertigung hin.

Noch eine Anmerkung zum Wärmemanagement bei LED-Lampen:
Seit 14 Monaten leuchtet bei mir am Haus täglich über 12 Std lang eine 
5-Watt-LED-Lampe mit Kondensatornetzteil. Hier sind jedoch alle LED in 
Reihe geschaltet. Das Bild dazu habe ich mal angehängt. Der Kondensator 
hat 1,3 uF, in Reihe dazu ein Widerstand 47 Ohm. Über den LEDs liegt zur 
Glättung noch ein Elko mit 47uF.
Bei 9 LED (weiß) und Netzspannung ist der Rest eigentlich einfache 
Mathematik.

Was mich nun wundert ist, dass das ganze völlig ohne Kühlung der LEDs im 
Dauerbetrieb so problemlos läuft. Die Platine ist einfaches 
Basismaterial und selbst auf breite Leiterbahnen als Kühlflächen wurde 
verzichtet.
Nach den bisher gelaufenen ca. 5000 Betriebsstunden ist ein 
Helligkeitsverlust auch kaum bemerkbar. Bei Reihenschaltung geht es in 
dieser Leistungsklasse wohl auch ganz ohne Kühlung.

Beste Grüße

Micha

von Falk B. (falk)


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@Michael Pereira (Firma: n.a.) (micha1102)

>ohne Kurzschlüsse zu erzeugen. Mit Heißluft konnte ich die LEDs dann
>doch noch zerstörungsfrei alle ablösen.

Äußerlich. Ob sie durch Überhitzung eine bleibende Veränderung erfahren 
haben, weißt du nicht. Aber OK, es ist nur Bastelei ;-)

>selektiert glaube ich bei der Preislage eher nicht. Die gesamte
>3-Watt-Lampe wird für ca. 60 Cent angeboten.

Au weia!

>Wenn also die Chinesen ihre LEDs direkt von der Rolle und ohne vorherige
>paarweise Selektion auf die Platinen bringen und die Parallelschaltung
>dann auch noch funktioniert, deutet das eigentlich auf erstaunlich
>geringe Toleranzen bei den Kennlinien in der laufenden Fertigung hin.

Da wäre ich vorsichtig! Das hält nicht sonderlich lange, nur mit Glück. 
In Großserien hast du aber niemals Glück, nur im Einzelfall.

>Was mich nun wundert ist, dass das ganze völlig ohne Kühlung der LEDs im
>Dauerbetrieb so problemlos läuft. Die Platine ist einfaches
>Basismaterial und selbst auf breite Leiterbahnen als Kühlflächen wurde
>verzichtet.

Das Ding hat nie und nimmer 5W Wirkleistung am Eingang. Die 8 LEDs 
laufen vielleicht mit 100mA, macht ~330mW/LED bzw in Summe 2,4W.
200mA glaub ich fast nicht, da kochen die Dinger weg.

>Nach den bisher gelaufenen ca. 5000 Betriebsstunden ist ein
>Helligkeitsverlust auch kaum bemerkbar. Bei Reihenschaltung geht es in
>dieser Leistungsklasse wohl auch ganz ohne Kühlung.

Das hat mit Reihenschaltung nix zu tun.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Eventuell züchten die die LEDs so, daß sie intern sogar einen 
höheren Bahnwiderstand haben als technologisch heute notwendig, nur 
damit sie bei Zusammenschaltung sich besser ausregeln. Siliziumfläche 
ist vielleicht billiger als ein extra Widerstand?
Das könnte die in der Großserie oft erstaunlichen Prozeßgenauigkeiten 
vielleicht gar komplett stabilisieren, so daß es einfach für den 
Großteil der gefertigten Lampen reicht und die restlichen Ausfälle 
werden eben kulant geregelt - billiger als mehr Aufwand in die 
Technologie zu stecken.

Ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, daß der Chinanormalo sich 
so viel Gedanken dazu macht. Da wird auf Masse gleich billig gleich 
insgesamt viel Gewinn für den Unternehmer gearbeitet.
So ne chinesische Hochzeit ist sehr teuer und alle wollen im Mercedes 
anreisen...


Dann mal zur Frage des sogenannten Bahnwiderstandes:
Gäbe es ihn durch Fortschritt plötzlich nicht mehr, leuchten dann alle 
LEDs exakt gleich und das Leuchten würde exakt ab einer bestimmten 
Spannung vollständig quasi schlagartig in Erscheinung treten? Nein! 
Manche Elektronen tunneln früher, andere später.
Hat eine LED zusätzlich zu diesem äußerlich als ohmscher Widerstand in 
Erscheinung tretenden Bahnwiderstand einen weiten intrinsinschen 
Widerstand? Ich weiß es nicht. Könnte ich mir aber vorstellen.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@  Abdul K. (ehydra) Benutzerseite

>Hm. Eventuell züchten die die LEDs so, daß sie intern sogar einen
>höheren Bahnwiderstand haben als technologisch heute notwendig, nur
>damit sie bei Zusammenschaltung sich besser ausregeln.

Eher unwahrscheinlich.

>Siliziumfläche
>ist vielleicht billiger als ein extra Widerstand?

>Großteil der gefertigten Lampen reicht und die restlichen Ausfälle
>werden eben kulant geregelt

kulant geregelt ? ;-)
Kunde kauf neu!

>Ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, daß der Chinanormalo sich
>so viel Gedanken dazu macht. Da wird auf Masse gleich billig gleich
>insgesamt viel Gewinn für den Unternehmer gearbeitet.

Eben.

>Dann mal zur Frage des sogenannten Bahnwiderstandes:
>Gäbe es ihn durch Fortschritt plötzlich nicht mehr, leuchten dann alle
>LEDs exakt gleich und das Leuchten würde exakt ab einer bestimmten
>Spannung vollständig quasi schlagartig in Erscheinung treten? Nein!

Die Variation der LED-Kennlinie kommt nicht nur vom Bahnwiderstand. Oder 
doch?
Halbleiterexperten sind gefragt.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael P. schrieb:

> Wenn also die Chinesen ihre LEDs direkt von der Rolle und ohne vorherige
> paarweise Selektion auf die Platinen bringen und die Parallelschaltung
> dann auch noch funktioniert, deutet das eigentlich auf erstaunlich
> geringe Toleranzen bei den Kennlinien in der laufenden Fertigung hin.

Wenn die LEDs "direkt von der Rolle" verarbeitet werden, ist die
Wahrscheinlichkeit gross, das sie auch vom selben Wafer kommen.
Irgendwann ist der Wafer aber zu Ende, und ein neuer wird ange-
fangen. Dann gibt es einen "Sprung".

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Möglicherweise wird dieser Sprung dann bei ebay gen Okzident entsorgt... 
Oder landet in der allerbilligsten Ramschware als "Schnäppchen".

von Michael B. (laberkopp)


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Abdul K. schrieb:
> Hm. Eventuell züchten die die LEDs so, daß sie intern sogar einen
> höheren Bahnwiderstand haben als technologisch heute notwendig, nur
> damit sie bei Zusammenschaltung sich besser ausregeln. Siliziumfläche
> ist vielleicht billiger als ein extra Widerstand?

Das Problem beginnt schon dabei, daß LEDs kein Silizium enthalten.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Den polemischen Beitrag von laberkopp dann bitte auch löschen!

Die LEDs enthalten kein Silizium, aber der Satz soll ja bedeuten: Abdul, 
du hast eh keine Ahnung.

von Bernd K. (prof7bit)


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Michael P. schrieb:
> deutet das eigentlich auf erstaunlich
> geringe Toleranzen bei den Kennlinien in der laufenden Fertigung hin.

Das ist auch zu erwarten, immerhin arbeiten dort mittlerweile Maschinen 
und keine Menschen mehr, ich denke schon daß man bei so einem 
Massenartikel mittlerweile die Produktionsprozesse ziemlich stabil 
hinbekommt.

von Marco (Gast)


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G. H. schrieb:
> die ganzen COB arbeiten nach dem Prinzip

Hallo G.H. was meinst Du mit COB?

von Der liebe Adblock-Nutzer (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Den polemischen Beitrag von laberkopp dann bitte auch löschen!

Abdul K. schrieb:
> ....aber der Satz soll ja bedeuten: Abdul,
> du hast eh keine Ahnung.

ABDUL! Da stehst Du drüber. Für den xxxxx (selbst zensiert) ist das ein 
Zeitvertreib -der hat sonst nix.

von Falk B. (falk)


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@ Bernd K. (prof7bit)

>> deutet das eigentlich auf erstaunlich
>> geringe Toleranzen bei den Kennlinien in der laufenden Fertigung hin.

Ein Irrtum.

>Das ist auch zu erwarten, immerhin arbeiten dort mittlerweile Maschinen
>und keine Menschen mehr, ich denke schon daß man bei so einem
>Massenartikel mittlerweile die Produktionsprozesse ziemlich stabil
>hinbekommt.

Das heißt aber nicht, daß die Toleranzen sehr klein sind! Auch heute 
noch haben LEDs relativ hohe Toleranzen, das ist technologiebedingt.
Das Problem der Parallelschaltung ist damit NICHT vom Tisch!

von Falk B. (falk)


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@ Marco (Gast)

>> die ganzen COB arbeiten nach dem Prinzip

>Hallo G.H. was meinst Du mit COB?

Chip on Board. Man klebt die nackigen LED-Chips direkt auf eine 
Trägerplatine, ohne Gehäuse. Ist billiger.

http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Chip-On-Board-LEDs/

https://de.wikipedia.org/wiki/Chip-On-Board-Technologie

von Thomas (kosmos)


Angehängte Dateien:

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Michael B. schrieb:
> Wenn nun 1 LED einer 4-er Parallelschaltung kaputt geht, dann müssen
> durch die 3 anderen immer noch 80ma durch. Eine Konstantspannungsquelle
> zur Versorgung ändert also genau gar nichts an dem Problem.

Eine Konstantstromquelle würde hier immer 80mA durchschieben egal 
wieviele LEDs hinten dran sind. Wenn also eine LED Reihe ausfällt oder 
Kontaktprobleme hat, gehen alle anderen Hops, deswegen sind hier 
Widerstände zwingend erforderlich, weil dann ein höherer Strom einen 
Spannungsabfall am Widerstand bewirkt wodurch er icht ansteigen kann.

Schau dir mal das angehängte Diagramm an. Man erkennt das eine kleine 
Spannungsänderung einen große Stromänderung bewirken kann, deswegen muss 
man zum Knick in der Kennlinie etwas Abstand halten da sich diese 
Kennlinie mit dem Erwärmen der LED weiter nach links verschiebt.

Ich verwende für einen LED Belichter über 100 UV-LEDs parallel ohne 
Widerstand und mir ist noch keine hops gegangen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Falk B. schrieb:
> Das heißt aber nicht, daß die Toleranzen sehr klein sind!

Ok, es ist Wochenende, also vielleicht findet sich ja einer der jetzt 
mal ganz ohne Stress die Muße hat hundert frische LEDs aus der selben 
Rolle zu nehmen und bei jeder einzelnen die Flußspannung beim Nennstrom 
zu messen (und vielleicht auch mal den Strom bei verschiedenen 
konstanten Spannungen) und diese Tabelle zu posten. Dann könnte man da 
mal ein bisschen Statistik mit echten Zahlen betreiben und müsste nicht 
wild herumspekulieren.

von Falk B. (falk)


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@ Thomas O. (kosmos)

>> Wenn nun 1 LED einer 4-er Parallelschaltung kaputt geht, dann müssen
>> durch die 3 anderen immer noch 80ma durch. Eine Konstantspannungsquelle
>> zur Versorgung ändert also genau gar nichts an dem Problem.

Stimmt.

>Eine Konstantstromquelle würde hier immer 80mA durchschieben egal
>wieviele LEDs hinten dran sind.

Stimmt auch!

> Wenn also eine LED Reihe ausfällt oder
>Kontaktprobleme hat, gehen alle anderen Hops,

Erstmal nicht, aber sie müssen mehr Strom leiten. Nicht gut, aber 
kurzfristig nicht tödlich.

> deswegen sind hier
>Widerstände zwingend erforderlich, weil dann ein höherer Strom einen
>Spannungsabfall am Widerstand bewirkt wodurch er icht ansteigen kann.

Nö. Denn ein Vorwiderstand an Konstantspannung IST ein schlechte 
Konstantstromquelle. Frag PSpice.

>Schau dir mal das angehängte Diagramm an. Man erkennt das eine kleine
>Spannungsänderung einen große Stromänderung bewirken kann,

Ach was?

>Ich verwende für einen LED Belichter über 100 UV-LEDs parallel ohne
>Widerstand und mir ist noch keine hops gegangen.

BINGO! Damit qualifizierst du dich für die 
LED-an-Konstantspannung-Experten-Liga!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Im Prinzip die gleiche Rechnung wie in meinem Beitrag zu Statistik bei 
Parallelschaltung von Transen zur Rauschreduzierung der Eingangsstufe:
Beitrag "Re: Parallelschalten von Halbleitern für kleines Rauschen"

Allein, man muß nur die Rauschwerte durch Vf und Bahnwiderstand 
ersetzen.


Allein der Hersteller weiß die genaue Verteilung.


Früher wollte jeder nen MP3-Player bauen, momentan sind es LED-Lampen. 
Was kommt danach?

von mhh (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Schau dir mal das angehängte Diagramm an. Man erkennt das eine kleine
> Spannungsänderung einen große Stromänderung bewirken kann, deswegen muss
> man zum Knick in der Kennlinie etwas Abstand halten da sich diese
> Kennlinie mit dem Erwärmen der LED weiter nach links verschiebt.

Im Ernst?

Das Diagramm zeigt die Änderung der Flussspannung über der LED in 
Abhängigkeit vom fließenden Strom, keinesfalls die Änderung des Stromes 
bei anliegender Spannung.

Falk B. schrieb:
> BINGO! Damit qualifizierst du dich für die
> LED-an-Konstantspannung-Experten-Liga!

Traurig, aber wahr.

Warum haben die Leute nur Probleme, die LED als das zu sehen
was sie ist - eine Diode (mit optischer Strom-fließt-Meldung).

von Paul B. (paul_baumann)


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Abdul K. schrieb:
> Früher wollte jeder nen MP3-Player bauen, momentan sind es LED-Lampen.
> Was kommt danach?

Konstantstromquellen. Jede Menge Konstantstromquellen.

MfG Paul

von Bernd K. (prof7bit)


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mhh schrieb:
> Warum haben die Leute nur Probleme, die LED als das zu sehen
> was sie ist - eine Diode (mit optischer Strom-fließt-Meldung).

Die Leute haben keine Probleme damit das zu sehen und zu verstehen.

Sie haben darüberhinaus sogar auch damit kein Problem eine Faustregel 
für Anfänger im begründeten Einzelfall bewußt zu ignorieren wenn sich 
herausstellt daß die Kennlinien und die empirisch ermittelten 
Exemplarstreuungen es in einer bestimmten Konstellation erlauben sich 
kurzerhand darüber hinwegzusetzen und von so einem unorthodoxen "Hack" 
zu profitieren ohne nennenswerte Nachteile in Kauf zu nehmen.

Mehrere parallelgeschaltete PN-Übergänge mögen zwar vielleicht Deine 
Gefühle verletzen, sie verletzten offenbar nicht die Mathematik oder die 
Physik, andernfalls würde es nicht milliardenfach klaglos funktionieren. 
Werf nur mal einen Blick in einen 741, dann fällst Du vom Glauben ab.

: Bearbeitet durch User
von mhh (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Die Leute haben keine Probleme damit das zu sehen und zu verstehen.

Doch, das haben viele. Liest man hier immer wieder.

Bernd K. schrieb:
> Mehrere parallelgeschaltete PN-Übergängen mögen zwar vielleicht Deine
> Gefühle verletzen, sie verletzten offenbar nicht die Mathematik oder die
> Physik, andernfalls würde es nicht milliardenfach klaglos funktionieren.
> Werf nur mal einen Blick in einen 741, dann fällst Du vom Glauben ab.

Lies und verstehe meinen Beitrag, interpretiere aber bitte nichts 
hinein.

Die vielen Frühausfälle bei LED Leuchtmitteln sprechen übrigens eine 
andere Wahrheit. Solange in China 0,5 + 0,5 = 1,0 bei der 
Parallelschaltung betrieben wird, werden die Frühausfälle nicht merklich 
zurückgehen.

von Timm T. (Gast)


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Genial schrieb:
> Zeig doch mal jemand so einen Murks bei einer 100.000 €
> Stadiumbeleuchtung.

Oh, bei einem 50.000 Euro Markenauto eines deutschen Premiumherstellers 
hatten wir das letztens hier im Forum. Mit genau dem zu erwartendem 
Ergebnis - LED kaputt.

von 10 LED-Taschenlampen mit je 10 parallelgeschalteten LED - ihr kennt 
die Billigdinger? -, die ein Bekannter als Werbegeschenk hier verteilt 
hat, waren nach kurzer Zeit 10 kaputt, alle mit dem gleichen 
Schadensbild - nach und nach Ausfall der LED. Schön hell waren die alle 
- am Anfang.

von batman (Gast)


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Da ist eben mal die Umsetzung der Schaltung kritisch. Eine LED muß seine 
parallelen Nachbarn hinreichend mitheizen können. Auf einer Platte gehts 
gut, auf einer Folie gehts hoch. Hat nichts mit Glück zu tun.

von Thomas (kosmos)


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mhh schrieb:
> Das Diagramm zeigt die Änderung der Flussspannung über der LED in
> Abhängigkeit vom fließenden Strom, keinesfalls die Änderung des Stromes
> bei anliegender Spannung.

Der Strom durch die LED ist eben nicht proportional mit der Spannung und 
dafür gibt es die Kennlinie.

Mit einem Widerstand macht man nichts anderes als den gewünschten 
Spannungsabfall herbeizuführen und hat als Bonus noch den Effekt das der 
Strom nicht steigen kann, weil es in diesem Fall zu einem höherem 
Spannungsabfall kommt und sich der Strom so einpegelt.

Mit dem Strom kann man halt nichts falsch machen 1000mA sind 1000mA wenn 
dann von 2 LEDs doch mal eine verreckt wird die andere eben gnadenlos 
überlastet, das kann bei einer konstanten Spannung nicht passieren, wenn 
da eine LED hops geht zieht die andere eben weiterhin ihre 500mA und 
muss dann nicht 1000mA schlucken.

Und ganz ohne Widerstand ist auch eine Schaltung mit 100 LEDs nicht, den 
auch die Zuleitung fungiert als kleiner Widerstand.

Alles gut und schön wenn ihr die Leermeinung vertretet, man sollte aber 
nicht alles andere ausblenden. Wenn jeder bisher gesagt hätte es geht 
nicht anders würden wir heute noch in Höhlen wohnen.

von Der Andere (Gast)


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Timm T. schrieb:
> Oh, bei einem 50.000 Euro Markenauto eines deutschen Premiumherstellers

Es war ein nicht mehr neuer Opel, nix 50000 und nix premium, machts aber 
auch nicht besser.

Thomas O. schrieb:
> Ich verwende für einen LED Belichter über 100 UV-LEDs parallel ohne
> Widerstand und mir ist noch keine hops gegangen.

Und wie siehst du das bei UV?
Hast du eine Messgerät, das die Lichtleistung zuverlässig erfasst?
Wie viele Betriebsstunden hat der Belichter denn schon?

von Der Andere (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Wenn jeder bisher gesagt hätte es geht
> nicht anders würden wir heute noch in Höhlen wohnen.

Man kann auch auf Lemminweise blind hinter dem Vordermann in den Abgrund 
hüpfen, oder man versucht die Theorie dahinter wenigstens prinzipiell 
etwas zu verstehen.
Ich denke nicht dass technischer Fortschitt durch "basteln ohne 
nachdenken" getrieben wurde.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas O. schrieb:
> Ich verwende für einen LED Belichter über 100 UV-LEDs parallel ohne
> Widerstand und mir ist noch keine hops gegangen.

Es gibt immer wieder dumme Leute die trotzdem Glück haben.

Du gehst halt mit verschlossenen Augen bei Rot über eine Kreuzung.

Kann gut gehen - ist aber idiotisch.

Und kriminell ist es, dann Anderen zu empfehlen,
es ebenso zu machen "weil es ja ein mal gut ging".

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)



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@Thomas O. (kosmos)


>Mit dem Strom kann man halt nichts falsch machen 1000mA sind 1000mA wenn
>dann von 2 LEDs doch mal eine verreckt wird die andere eben gnadenlos
>überlastet,

Stimmt.

> das kann bei einer konstanten Spannung nicht passieren, wenn
>da eine LED hops geht zieht die andere eben weiterhin ihre 500mA und
>muss dann nicht 1000mA schlucken.

Falsch! Auch durch hundertfache Wiederholung wird diese Aussage nicht 
wahr. Das ist nur Propaganda.

>Und ganz ohne Widerstand ist auch eine Schaltung mit 100 LEDs nicht, den
>auch die Zuleitung fungiert als kleiner Widerstand.

Geschwätz! Als ob eine handvoll Milliohm da auch nur ansatzweise einen 
Effekt hätten! Haben sie nicht!

>Alles gut und schön wenn ihr die Leermeinung vertretet,

FALSCH! Wir wissen sowohl in der Theorie als auch in der Praxis wie es 
geht und können das JEDERZEIT nachweisen. DU stellst nur Behauptungen 
auf!
Beweise deine Aussage mit einer nachvollziebaren Schaltung und 
Messwerten. DANN reden wir weiter!

>man sollte aber
>nicht alles andere ausblenden. Wenn jeder bisher gesagt hätte es geht
>nicht anders würden wir heute noch in Höhlen wohnen.

Totschlagargument. Könnte Von Kurt B. kommen.

Siehe Anhang. Und oh welch Überraschung, auch mit Vorwiderstand an 
Konstantspannung wird die LED überlastet. Der Herr Kirchhoff läßt 
grüßen!

von Harald W. (wilhelms)


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Falk B. schrieb:

>>Alles gut und schön wenn ihr die Leermeinung vertretet,
>
> FALSCH! Wir wissen sowohl in der Theorie als auch in der Praxis wie es
> geht und können das JEDERZEIT nachweisen. DU stellst nur Behauptungen
> auf!

Falk, Du hast falsch gelesen. Es geht hier um eine Leermeinung,
also eine Meinung, die keinen Sinn enthält. :-)

Unabhängig davon: In der Elektronik geht es nicht um Meinungen,
sondern um physikalisch begründbare Gesetze. Ich habe manchmal
den Verdacht, solche Fehlmeinungen wie das parallelschalten von
LEDs kommen durch die zunehmende Verwendung von Simulations-
programmen zustande, denn mit denen kann man problemlos Tausende
von LEDs parallel schalten. :-(

von Michael P. (Firma: n.a.) (micha1102)


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Hallo,

ich lese hier immer viel von "Bastlerglück", wenn es mit dem 
LED-Parallelschalten doch mal klappt. Die 3-Watt-Lampe, die ich eingangs 
mit Bild und auch Schaltung dazu beschrieben hatte, wird aber 
industriell sicher millionenfach so produziert. Und eine derartige 
Alu-Platine lässt sich sicher nicht mal eben im Bastelkeller 
herbeizaubern.

Durch die Parallelschaltung von 2x0,5 Watt LED haben die praktisch 3x1 
Watt LED in Reihe geschaltet. Der LED-Treiber liefert dann die korrekten 
350mA Strom dazu.

Ist es nicht letztendlich so, das jede LED stets intern aus Mllionen 
atomar kleiner PN-Übergängen mit optimaler Thermokoppelung besteht und 
man eben nur die eine, summierte Uf/If-Kennlinie von außen ermitteln 
kann?

Warum sollte man also, wenn man die gleiche Betriebstemperatur 
gewährleisten kann, nicht die Fläche der PN-Übergänge auch über mehrere 
LED-Gehäuse verteilen können, indem man sie direkt parallelschaltet.
Auf die notwendigen und auch ereichbaren geringen Toleranzen bei 
industrieller laufender Fertigung wurden ja schon weiter oben 
detailliert hingewiesen.

Eine Frage noch an die LED-Experten: Hat ein netzgespeister LED-Treiber 
für 350mA Diodenstrom eigentlich einen anderen Wirkungsgrad als einer 
für die Hälfte dieses Stroms? Also wenn man die 3-Watt-Lampe mit reiner 
Reihenschaltung realisiert hätte?

Beste Grüße

Micha

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael P. schrieb:
> Eine Frage noch an die LED-Experten: Hat ein netzgespeister LED-Treiber
> für 350mA Diodenstrom eigentlich einen anderen Wirkungsgrad als einer
> für die Hälfte dieses Stroms? Also wenn man die 3-Watt-Lampe mit reiner
> Reihenschaltung realisiert hätte?
Nicht nennenswert. Es geht hier eher um die Ausfallsicherheit der 
gesamten Geschichte: wenn bei der Reihenschaltung 1 LED hochhohmig wird, 
dann ists dunkel. Wenn bei der kombinierten Schaltung 1 LED hochohmig 
wird, dann leuchtet wenigstens die Lampe noch. Wie lange sei erst mal 
dahingestellt.

> Warum sollte man also, wenn man die gleiche Betriebstemperatur
> gewährleisten kann, nicht die Fläche der PN-Übergänge auch über mehrere
> LED-Gehäuse verteilen können, indem man sie direkt parallelschaltet.
Das funktioniert schon...
Man nehme einfach mal "eine" 50W-LED (in der ja viele Chips verbaut 
sind) und lege sie über einen Widerstand an eine Labornetzteil. Dann 
langsam die Spannung von 0 hochgedreht, und voila, da beginnt schon eine 
der LEDs recht vernehmlich zu funzeln, vor die Anderen sich überhaupt 
mucken. Und trotzdem läuft die Lampe im Dauerbetrieb tadellos...


EDIT:
An den, den es angeht: bitte keine militanten Ausfälle!!!

: Bearbeitet durch Moderator
von mhh (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> mhh schrieb:
>> Das Diagramm zeigt die Änderung der Flussspannung über der LED in
>> Abhängigkeit vom fließenden Strom, keinesfalls die Änderung des Stromes
>> bei anliegender Spannung.
>
> Der Strom durch die LED ist eben nicht proportional mit der Spannung und
> dafür gibt es die Kennlinie.

Flussspannung ist NICHT Betriebsspannung. Das ist doch nun wirklich zu 
verstehen.

Die Änderung des Stromes bewirkt lt. Kennlinie eine nichtlineare 
Änderung der an der (durch was auch immer) stromgebremmsten LED 
messbaren Flussspannung.

Eine LED wird mit Strom betrieben! Alles andere ist preisbedingter 
Pfusch. Denn Spannungsbetrieb macht die LED zur Lampe und sie verglüht 
recht schnell im Verhältnis zur propagierten Lebensdauer.

Kann man dummerweise auf Parallelschaltung nicht verzichten, muss man 
den Gesamtstrom reduzieren. Da es den Herstellern aber um Lichtleistung 
geht, wird der Nennstrom einfach addiert mit den bekannten Folgen.

von Falk B. (falk)


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@ Michael Pereira (Firma: n.a.) (micha1102)

>Ist es nicht letztendlich so, das jede LED stets intern aus Mllionen
>atomar kleiner PN-Übergängen mit optimaler Thermokoppelung besteht und
>man eben nur die eine, summierte Uf/If-Kennlinie von außen ermitteln
>kann?

Ja, aber deine Millionen PN-Übergänge haben auch das gleiche 
Dotierungsprofil und damit gleiche Eigenschaften.

>Warum sollte man also, wenn man die gleiche Betriebstemperatur
>gewährleisten kann, nicht die Fläche der PN-Übergänge auch über mehrere
>LED-Gehäuse verteilen können, indem man sie direkt parallelschaltet.

Nur dann, wenn man halbwegs sicherstellen kann, daß eben die Kennlinien 
der diskreten LEDs sehr ähnlich sind. Thermische Kopplung allein reicht 
nicht!

>Auf die notwendigen und auch ereichbaren geringen Toleranzen bei
>industrieller laufender Fertigung wurden ja schon weiter oben
>detailliert hingewiesen.

Nein. Denn die sind eben nur dann eng toleriert, wenn man sie ausmißt 
und sortiert! Das machen die Billighersteller eben NICHT! Daher auch die 
hohen Ausfallquoten und geringen Lebensdauern!

>Eine Frage noch an die LED-Experten: Hat ein netzgespeister LED-Treiber
>für 350mA Diodenstrom eigentlich einen anderen Wirkungsgrad als einer
>für die Hälfte dieses Stroms? Also wenn man die 3-Watt-Lampe mit reiner
>Reihenschaltung realisiert hätte?

Nur geringfügig.

: Bearbeitet durch User
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