Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Universeller JTAG-Adapter


von Stefan (Gast)


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Hallo zusammen,

gerade im Hobbybereich werden oft verschiednen, für die Anwendung 
passende Controller verwendet. Zum probieren und basteln kaufe ich 
Controller unterschiedlichster Hersteller, um Erfahrung zu sammeln und 
spezielle Funktionen zu realisieren.

Nun ist es ja so, dass viele Hersteller ihre JTAG-Library nicht offen 
legen. Dies führt dazu, dass man für nahezu jeden Controller bzw. jeden 
Hersteller einen JTAG-Adapter benötigt.

Gibt es dennoch einen JTAG-Programmier/Debug-Adapter, welcher nahezu 
alle Hersteller und Chips abdecken kann? Als µC verwende ich z.B. einige 
Atmel-Controller, den MSP430 von TI, den C5000, CPLDs von Xilinx, FPGA 
von Lattice. Das ganze darf auch etwas kosten, wenn dadurch dann das 
Gewirr an unterschiedlichsten Adaptern entfällt.


MfG
Stefan

von 6a66 (Gast)


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Stefan schrieb:
> Gibt es dennoch einen JTAG-Programmier/Debug-Adapter, welcher nahezu
> alle Hersteller und Chips abdecken kann?

Segger J-Link, für zuhause reicht der J-LINK EDU, kostet um die 50EUR.
Du kannst aber auch bei ebay gucken.

rgds

von Sven L. (svenl)


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Schau Dir mal das USBProg 5.0 an...

http://www.usbprog.org

Viele Grüße!

Sven

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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6a66 schrieb:
> Segger J-Link

Damit kann man MSP430 bearbeiten?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Damit kann man MSP430 bearbeiten?

Oder AVRs?

von Georg (Gast)


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Stefan schrieb:
> Gibt es dennoch einen JTAG-Programmier/Debug-Adapter, welcher nahezu
> alle Hersteller und Chips abdecken kann?

Nein, jedenfalls nicht fürs Debuggen. Das ist nicht normiert.

Georg

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der Beeprog2 hat einen 20-poligen Flachkabelanschluss für viele 
Hersteller mit Hilfe-File zur Belegung.
http://www.elnec.com/en/products/universal-programmers/beeprog2/
Die Software läuft als Demo auch ohne Gerät.
Allerdings 1.249,59 € bei Conrad Nr. 155153

von Mein grosses V. (vorbild)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Damit kann man MSP430 bearbeiten?

Nein.

Jörg W. schrieb:
> Oder AVRs?

Nein.

Stefan schrieb:
> den C5000, CPLDs von Xilinx, FPGA
> von Lattice.

Und die auch nicht.



6a66 schrieb:
> Segger J-Link, für zuhause reicht der J-LINK EDU, kostet um die 50EUR.
> Du kannst aber auch bei ebay gucken.

Supported CPUs

J-Link works with any of the following CPU cores:

    ARM7/9/11
    Cortex-A5/A8/A9
    Cortex-M0/M0+/M1/M3/M4/M7
    Cortex-R4/R5
    Microchip PIC32
    Renesas RX110, RX111, RX113
    Renesas RX210, RX21A, RX220
    Renesas RX610
    Renesas RX621, RX62G, RX62N, RX62T
    Renesas RX630, RX631, RX63N, RX63T


Sven L. schrieb:
> Schau Dir mal das USBProg 5.0 an...
>
> http://www.usbprog.org

Supported processors: ARM (JTAG, SWD), AVR (ISP,PDI), XMega (PDI)


Christoph K. schrieb:
> Der Beeprog2 hat einen 20-poligen Flachkabelanschluss für viele
> Hersteller mit Hilfe-File zur Belegung.
> http://www.elnec.com/en/products/universal-programmers/beeprog2/
> Die Software läuft als Demo auch ohne Gerät.

48-pins powerful pindrivers, no adapter required for any DIL devices
ISP connector for in-circuit programming

Naja, immerhin habt ihr euch bemüht. Nur helfen tut es keinem.

Stefan schrieb:
> Gibt es dennoch einen JTAG-Programmier/Debug-Adapter,

Nein.

: Bearbeitet durch User
von Strubi (Gast)


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Moin,

Der Segger-Kram ist definitiv nix universelles, aber danke trotzdem für 
die Werbung.

Die meisten setzen auf den FT2232(D/H) für die einfachen 
Programmier/Debug-applikationen. Die Hardware ist dieselbe, und die 
Software muss man sich halt zusammenstückeln.
Gerade für msp430 und AVR habe ich allerdings, als es aktuell war, nix 
fertiges gefunden und musste den HAL oder HIL selber hacken.
Dafür sind die Xilinx, Lattice und ARM-Sachen gut abgedeckt, zumindest, 
wenn man unter Linux arbeitet.

Grüsse,

- Strubi

von 6a66 (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> 6a66 schrieb:
>> Segger J-Link
>
> Damit kann man MSP430 bearbeiten?

Asche auf mein Haupt!
Kann er nicht genauso wenig wie die AVRs.
War ich wohl zu voreilig, und Werbung wollte ich keine machen :(

Sorry!

rgds

von guest (Gast)


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Was dem Wunsch des TE wohl noch am nächsten käme wäre Lauterbach.
AVR8 kann der aber wohl auch nicht (scheint erst bei AVR32 los zu gehen) 
und der Preis ist für den Hobbybereich natürlich auch jenseits von Gut 
und Böse.

von Falk B. (falk)


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Man bräuchte eine Art Super-Treiber, der nach oben hin alle 
verschiedenen Treibermodelle der verschiedensten Software adaptiert und 
nach unten hin eine einheitliche Hardwar anspricht. Denn auf der 
Hardware-Ebene sind ALLE JTAG-Adapter gleich, die State Machine vom JTAG 
ist standardisiert. Dann könnte man mit eine Programmieradapter fast 
alle Software nutzen.
Aber der Aufwand für so einen Treiber ist groß. Fast genauso groß wie 
die Softwarehersteller zur Nutzung eines gemeinsamen Low Level Treibers 
zu überzeugen.

von Georg (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Denn auf der
> Hardware-Ebene sind ALLE JTAG-Adapter gleich, die State Machine vom JTAG
> ist standardisiert.

Das hat bloss fürs Debuggen überhaupt nichts zu sagen, da kocht jeder 
Hersteller sein eigenes Protokoll. Aber soweit waren wir schon längst.

Georg

von Falk B. (falk)


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@ Georg (Gast)

>> Denn auf der
>> Hardware-Ebene sind ALLE JTAG-Adapter gleich, die State Machine vom JTAG
>> ist standardisiert.

>Das hat bloss fürs Debuggen überhaupt nichts zu sagen, da kocht jeder
>Hersteller sein eigenes Protokoll. Aber soweit waren wir schon längst.

Nö, denn auch der Debugger muss durch die normale JTAG- State Machine 
rein. Und eben DAS ist überall gleich!

von Georg (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Nö, denn auch der Debugger muss durch die normale JTAG- State Machine
> rein. Und eben DAS ist überall gleich!

Ja und? Dann kannst du Hardware prüfen oder I/O-Ports lesen oder was in 
einen Speicher schreiben, aber noch lange nicht was Debuggen. Zumindest 
wenn man unter Debuggen mehr versteht als Speicherplätze zu lesen und zu 
schreiben.

Georg

von Falk B. (falk)


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@Georg (Gast)

>> Nö, denn auch der Debugger muss durch die normale JTAG- State Machine
>> rein. Und eben DAS ist überall gleich!

>Ja und?

Nichts na und! Darum geht es! Die untersten Schichten universell 
ansprechen, das sie schon per Hardware immer gleich sind!

>einen Speicher schreiben, aber noch lange nicht was Debuggen. Zumindest
>wenn man unter Debuggen mehr versteht als Speicherplätze zu lesen und zu
>schreiben.

Darum geht es gar nicht!

Vergleich. JTAG ist so ählich wie Ethernet, es stellt die physikalische 
Schicht und Bitübertragungsschicht zur Verfügung, siehe 
OSI-Schichtenmodell. Alle Ethernetkarten arbeiten zusammen. Und alle 
Ethernetkarten stellen nach oben, zu höheren Schichten, eine IDENTISCHE 
Schnittstelle zur Verfügung! Damit kann dann TCP/IP, UDP, FTP etc. alles 
drüber laufen und die HÖHEREN Funktion umsetzen. Die darunterleigende 
Hardware ist gleich! Capice?

Wenn Ethernet wie JTAG wäre, bräuchte man für TCP/IP eine andere 
Netzwerkkarte als für FTP!!!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Nichts na und! Darum geht es! Die untersten Schichten universell
> ansprechen, das sie schon per Hardware immer gleich sind!

Sind sie zumindest beim MSP430 eben nicht. Sieh Dir dazu die 
Auslassungen von TI an:
1
However this JTAG interface is not 100% IEEE 1149.1 (JTAG) compatible. 
2
For example none of the MSP430 devices has Boundary Scan Cells. We only
3
support the required command BYPASS, but don’t support the other required
4
commands for example EXTEST and SAMPLE/PRELOAD.
5
6
Therefore there is no BSDL file for any MSP430 devices. 
7
In addition you can not put a MSP430 into a JTAG chain together 
8
with other devices.

(http://processors.wiki.ti.com/index.php/JTAG_%28MSP430%29)



Auch wenn Dein Vergleich von JTAG/Ethernet eine schöne Vorstellung ist, 
so bleibt sie ein unrealistischer Traum.

von Falk B. (falk)


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@ Rufus Τ. Firefly (rufus) (Moderator) Benutzerseite

>> Nichts na und! Darum geht es! Die untersten Schichten universell
>> ansprechen, das sie schon per Hardware immer gleich sind!

>Sind sie zumindest beim MSP430 eben nicht. Sieh Dir dazu die
>Auslassungen von TI an:

>However this JTAG interface is not 100% IEEE 1149.1 (JTAG) compatible.

MÖÖÖÖP!!! Gehe ins Gefängnis. Gehe direkt dorthin. Ziehe keine 4000 
Dollar ein!

>For example none of the MSP430 devices has Boundary Scan Cells. We only
>support the required command BYPASS, but don’t support the other required
>commands for example EXTEST and SAMPLE/PRELOAD.

Auch damit kann eine universelle Hardware laufen, denn Bypass reicht, um 
diese Ebene zu verarbeiten. Dann ist aber auch der JTAG-Port für 
Testzwecke nutzlos und die Bezeichnung JTAG irreführend!

>Therefore there is no BSDL file for any MSP430 devices.
>In addition you can not put a MSP430 into a JTAG chain together
>with other devices.

Jaja, die lieben Süppchen, die da alle kochen.

>Auch wenn Dein Vergleich von JTAG/Ethernet eine schöne Vorstellung ist,
>so bleibt sie ein unrealistischer Traum.

I have dream!

;-)

Mag sein, aber es ist kein technisches Problem, es ist ein 
organisatorisches. Das babylonische Sprachgewirr gab es auch in vielen 
anderen Bereichen und wurde irgendwann mal, als die Not groß war oder 
was auch immer, mehr oder minder sinnvoll standardisiert. Denk nur mal 
an die Zeiten, als ein Byte noch nicht immer 8 Bit hatte, oder als es 
noch 25, 30 sonstwas Hertz Stromversorgung gab etc., etc. Oder ganz 
einfaches Konsumer-Beispiel. Die endlos vielen verschiedenen Stecker und 
Spannungen für Handladegeräte. Da ist man mittlerweile beim 
Quasistandard Micro-USB. Geht doch!

Klar, die Notwendigkeit und der Leidensdruck sind bei JTAG anscheinend 
noch nicht groß genug.

Das gleich Drama gibt es beim Thema IC-Packages. Alle Hersteller liefern 
tolle Datenblätter, wo bisweilen nur der IC selber beschrieben ist, 
nicht aber das empfohlende Design für das Package. Dann sitzen 10.000 
Leute und erstellen das alles in ihrem CAD-System neu. Und das im Jahr 
2016, viele Jahre nach dem Jamba-Klingelton-Download-Wahnsinn ;-)
Dort hätte man längst eine Standardformat etablieren können, mit dem 
sich per Click ein Package in ein CAD-System importieren läßt. Naja, so 
werden Arbeitsplätze gesichert . . .

von Georg (Gast)


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Falk B. schrieb:
> I have dream!

Statt zu träumen solltest du dich besser informieren. Beim JTAG liegst 
du zu 100% daneben - es sind ja auch keineswegs alle USB-Geräte 
kompatibel und mit einem einzigen Treiber anzusprechen, nur weil sie 
alle die USB-Schnittstelle benutzen. Und schon bei V24 war das so, mein 
Hitex-Emulator für Z80 läuft über V24, aber deswegen kann er noch lange 
nicht einen 6800 emulieren, obwohl es dafür auch einen Emulator mit V24 
gibt.

Falk B. schrieb:
> Das gleich Drama gibt es beim Thema IC-Packages.

Genauso daneben - das gibt es längst, heisst IPC-7351. Allerdings nicht 
für Amateur-Software wie Eagle, und überhaupt kann jeder Layouter das 
benutzen oder eben nicht. Ich erstelle einen Footprint für TQFP-100 mit 
den bordeigenen Mitteln etwa genauso schnell, und dass einen 
IPC-Footprint auch jemand anders nutzen könnte ist für mich irrelevant. 
Aber wenn man nur will (und informiert ist), dann geht das.

Georg

von Falk B. (falk)


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@Georg (Gast)

>> I have dream!

>Statt zu träumen solltest du dich besser informieren.

Und du besser zuhören und nachdenken!

> Beim JTAG liegst
>du zu 100% daneben - es sind ja auch keineswegs alle USB-Geräte
>kompatibel und mit einem einzigen Treiber anzusprechen, nur weil sie
>alle die USB-Schnittstelle benutzen.

Wollen wir wetten, dass ALLE USB Geräte sich auf unterster Ebene an die 
USB-Spec halten MÜSSEN und das auch tun? Ströme, Spannungen, 
Leitungscodierung, Frames etc? Man kann JEDES USB-Gerät an JEDEN USB-Hub 
anschließen, und er wird auch erkannt. Ob es dann dafür einen High Level 
Treiber gibt, ist eine ganz andere Frage!

>Und schon bei V24 war das so, mein
>Hitex-Emulator für Z80 läuft über V24, aber deswegen kann er noch lange
>nicht einen 6800 emulieren, obwohl es dafür auch einen Emulator mit V24
>gibt.

Du willst es nicht verstehen. Das sind Funktionen einer HÖHEREN Ebene, 
die NATÜRLICH immer verschieden sind! Aber die elekrischen Pegel sowie 
das UART-Datenformat ala 8N1 sind IDENTISCH!!!

>> Das gleich Drama gibt es beim Thema IC-Packages.

>Genauso daneben - das gibt es längst, heisst IPC-7351.

Nur nutzt die kaum einer!

> Allerdings nicht
>für Amateur-Software wie Eagle, und überhaupt kann jeder Layouter das
>benutzen oder eben nicht. Ich erstelle einen Footprint für TQFP-100 mit
>den bordeigenen Mitteln etwa genauso schnell,

Wollen wir wetten, daß du für ein TQFP 100 deutlich mehr als 3 Clicks 
und 5s brauchst?

> und dass einen
>IPC-Footprint auch jemand anders nutzen könnte ist für mich irrelevant.

Jaja, der liebe Egoismus. Feilst du deine Schrauben auch selber? 
Standardisierung ist echt doof!

von Der liebe Adblock-Nutzer (Gast)


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Falk B. schrieb:
> MÖÖÖÖP!!! Gehe ins Gefängnis. Gehe direkt dorthin. Ziehe keine 4000
> Dollar ein!


Teufel!! Jetzt geht's aber los hier...

Hast Du ein Clone-Experiment aus Cyblord und C-Hater unter Beihilfe des 
Laberkopfes gemacht?

von Georg (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Du willst es nicht verstehen. Das sind Funktionen einer HÖHEREN Ebene

Das war doch genau die Frage, ob es einen Programmer/Debugger gibt für 
alle Controller. Das ist nicht nur ein feuchter Traum von dir, das ist 
wohl einfach nur eine blödsinnige Vorstellung.

Falk B. schrieb:
>>Genauso daneben - das gibt es längst, heisst IPC-7351.
>
> Nur nutzt die kaum einer!

Ja und? Daraus könnte man schliessen, dass dein Traum eben garnicht so 
traumhaft ist, weil er in der Praxis nicht das bringt was du erwartest - 
was ohnenhin nur auf deiner völligen Ahnungslosigkeit darüber beruht.

Der Rest der Welt besteht nicht nur aus Falk-Jüngern und Brunneristen, 
die meisten haben wohl ganz andere Träume, und deine Meinung, was nicht 
deiner persönlichen Ansicht zu JTAG entspricht, dürfte garnicht JTAG 
heissen, ist nichts als schlichter Grössenwahn.

Georg

von Falk B. (falk)


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@Georg (Gast)

>Der Rest der Welt besteht nicht nur aus Falk-Jüngern und Brunneristen,

Schade ;-)

>die meisten haben wohl ganz andere Träume, und deine Meinung, was nicht
>deiner persönlichen Ansicht zu JTAG entspricht, dürfte garnicht JTAG
>heissen, ist nichts als schlichter Grössenwahn.

Nö, sondern mit Sachkenntnis. Den JTAG heißt nun mal Joint Test Action 
Group und der JTAG Port wurde ursprünglich mal nur zum TESTEN von IO 
Pins gemacht, die Programmierung und das Debuggen kamen erst später 
hinzu. Wenn also heute ein JTAG Port OHNE Testfunkionalität als JTAG 
bezeichnet wird, ist das schon ulkig. So, als ob man mit einem 
SmartPHONE nicht mehr telephonieren könnte (naja, man arbeitet dran ;-)

Die Eingangsfrge des OP ist längst beantwortet und meine Beiräge gingen 
in eine ganz andere Richtung. Aber mit so viel Schaum vorm Mund wie du 
kann man das natürlich nur schwer erfassen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Wenn also heute ein JTAG Port OHNE Testfunkionalität als JTAG bezeichnet
> wird, ist das schon ulkig.

Nicht erst heute, war beim MSP430 schon immer so.

Andererseits bewegt sich die Welt ohnehin gerade weg von JTAG*).  Die
Xmegas haben ihr PDI, ARM sein SWD, teils zwar immer noch JTAG, aber
teils eben auch schon nichtmal mehr das.

Ja, die Welt könnte schöner sein, ist sie eben nicht.

Eine JTAG-Chain fürs Debuggen ist auch nur bedingt hübsch: JTAG kann
nur einen Master haben, wenn du aber zwei Prozessoren in der Chain
gleichzeitig debuggen willst, müsste der Master dann noch beide
Prozessoren (gar noch von unterschiedlichen Herstellern?) gleichzeitig
debuggen können.

*) Bezüglich des Debuggings.  Bezüglich des Platinentests hat es sicher
nach wie vor seine Berechtigung.

: Bearbeitet durch Moderator
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Georg schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Du willst es nicht verstehen. Das sind Funktionen einer HÖHEREN Ebene
>
> Das war doch genau die Frage, ob es einen Programmer/Debugger gibt für
> alle Controller. Das ist nicht nur ein feuchter Traum von dir, das ist
> wohl einfach nur eine blödsinnige Vorstellung.

Du hast es immer noch nicht begriffen. Lies den Eröffnungspost. Ach was, 
lies einfach nur den Betreff dieses Threads. Wo geht es da darum, daß 
alles mit der gleichen Software erledigt werden soll?

Es geht um einen universellen JTAG-Adapter. Also um die Hardware und die 
unterste Treiberschicht. Daß höhere Ebenen für unterschiedliche Aufgaben 
dann unterschiedlich sein müssen, spricht doch in keinster Weise 
dagegen, die unteren Ebenen zu standardisieren. Genauso wie das eben bei 
USB auch ist. Eine standardisierte Hardware, ein standardisierter 
Low-Level Treiber und oben drüber dann spezifische Treiber/Schichten.

von Mario B. (Firma: Blunk-electronic) (marioblunk)


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Hallo,

was das Programmieren oder Debuggen von IEEE1149.x unterstützenden ICs 
angeht, macht jeder Hersteller was er will, hält sich aber (meißt) an 
den Standard IEEE1149.1. Darin ist u.a. die "untere" Schicht, also der 
Transport von Befehlen und Daten über den 4 oder 5 adrigen Testbus 
definiert. Die Standardregister sind im Standard IEEE1149 beschrieben. 
Herstellerspezifische Register zum Debuggen oder Programmieren können 
unter Einhaltung des Protokolls (TAP-State-Machine) adressiert, 
beschrieben und gelesen werden. In BSDL-Modellen sind diese Register oft 
erwähnt, aber nicht näher beschrieben, weil das die Internas zur 
Programmierung zum Debuggen offenlegen würde....  Diese Informationen 
kann ich zwar nicht liefern, aber eine Maschine, die den Zugriff auf 
jedes Register eines jeden IEEE1149.x unterstützenden ICs erlaubt:

http://www.blunk-electronic.de/de/produkte.html

Damit ist der Weg zum Reverse-Engineering eröffnet. Die Software zum 
Importieren von Netzlisten, BSDL-Modellen und zum Generieren von 
Testvektoren ist OpenSource (In Ada 2005). Eine Erweiterung zum 
Adressieren der herstellerspezifischen Register halte ich für absolut 
machbar. Die Quellen sind hier:

https://github.com/Blunk-electronic/M-1
https://github.com/Blunk-electronic/lbr_ada

Zum Tracen des Testbusses eignet sich evtl. dieses Gerät:
http://www.blunk-electronic.de/products/hw/logic_scanner/Logic_Scanner_UM.pdf
(Quellen werden evtl. freigegeben)

Ein Beispiel-Szenario der Vergangenheit habe ich in
http://www.blunk-electronic.de/ise/howto_erase_XC9500.pdf und
http://www.blunk-electronic.de/ise/erase_sectored_fast.svf dokumentiert. 
Im genannten SVF ist erkennbar, wie mit den "nicht-dokumentierten" 
Registern gespielt wird.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich hatte nur auf "Programmieren" und nicht das "Debuggen" geachtet.

Programmer für den JTAG-Port finden sich noch am ehesten, die zweite 
Anwendung, Boundary scan, wurde nur bisher kurz gestreift, und zum 
Debuggen scheint es wirklich nichts universelles zu geben.

Wenn man in einer verwunschenen Ecke der Herstellerwebsite endlich ein 
passendes BSDL-File gefunden hat - die sind immer gut versteckt - geht 
die Bastelei erst los.
(Es gbt auch noch eine herstellerübergreifende Seite
http://www.bsdl.info/index.htm
da ist eher was zu finden.)
Ein übliches IC, z.B. TQFP 100 enthält ein Boundary-Scan-Schieberegister 
mit deutlich über 300 Bit, da für jeden Pin mindestens ein Input-/ 
Output und Direction-Bit definiert sind. Um nur mit einem Pin zu 
klappern muss man per bit-banging jeweils diese >300 bit reinschieben.

So einen unsinnigen JTAG-Port wie beim MSP430 kenne ich auch von Renesas 
SH2, der läßt sich praktisch nur auf Durchzug stellen.

: Bearbeitet durch User
von Peter S. (psblnkd)


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@Christoph Kessler - 01.02.2016

Der Link
http://www.bsdl.info/index.htm
ist tot! - Schade ...


Grüsse aus Berlin

PSblnkd

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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von Sascha (Gast)


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Bin gerade auf den hier gestoßen: https://www.adafruit.com/products/1279

Der scheint alles mögliche zu können und hat Unterstützung für AVR 
Debugging und OpenOCD.

Sehr interessant, aber ich habe noch kein Beispiel gefunden wie man 
damit wirklich einen AVR debuggt, deshalb kaufe ich erstmal noch nicht. 
Aber wenn das Ding wirklich alles kann was es verspricht, sind die 50€ 
fair.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://github.com/travisgoodspeed/goodfet/tree/master/client
da liegen die Python-Files für diverse Mikrocontroller
z.B. "GoodFETclient to interface zigduino/atmel128 radio"
https://github.com/travisgoodspeed/goodfet/blob/master/client/GoodFETatmel128.py

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