Hallo, habe eine Eigenbau CNC-Fräse übernommen, die Steuerung ist ebenfalls Eigenbau. Leider ist bei der Steuerung einiges im Argen, hier möchte (muss) ich einiges neu verkabeln. Der Erbauer der Maschine hatte die Maschine mit seiner kleinen Proxxon-Spindel (Niederspannung) vorgeführt, die Maschine lief einwandfrei, alle Endschalter der 3 Achsen funktionierten, ebenfalls der Not-Aus und der Werkzeuglängentaster. Nachdem ich nun meine eigene Spindel via FU angeschlossen habe, läuft die Maschine nicht mehr zuverlässig. Die Maschine geht wie von Geisterhand laufend in den Not-Aus oder meldet, die Endschalter seien erreicht. Alle Schalter an der Maschine sind Öffner und intakt, ich vermute Störeinstreuungen durch den FU über die ungeschirmten Kabel. Lasse ich die Spindel aus, läuft die Maschine wieder absolut störungsfrei. Ich möchte die Maschine neu verkabeln und hätte zu der Abschirmung eine ganz grundsätzliche Frage, die ich an dem Beispiel des Not-Aus illustrieren möchte: Der Not-Aus (Öffner) sitzt in einem Plastikgehäuse an der Maschine. Ein Pin liegt an GND, der andere geht über einen Pull-Up an einen Eingangspin am Druckerport des Steuerungs-PCs. Nehme ich nun ein 1-adriges geschirmtes Kabel (Schirm an GND und an den Schalter, den Innenleiter an den anderen Pin des Schalters und an den Pin des Druckerports), oder nehme ich ein 2-adriges geschirmtes Kabel? Bei letzterem schliesse ich die beiden Leitungen an den Schalter an, den Schirm verbinde ich am PC mit GND. Wo schliesse ich nun das andere Ende des Schirms an, denn der Not-Aus sitzt ja in einem Plastikgehäuse? M.W. muss eine Schirmung an beiden Enden an Masse angeschlossen werden. Vielen Dank MfG Klaus
Brillenputzer schrieb: > M.W. > muss eine Schirmung an beiden Enden an Masse angeschlossen werden. Grad das hab ich die Woche im EMV-Fachbuch (ISBN:3-528-14924-8) nachgeschlagen: Folgend Auszug (Merksätze): Es gibt kein allgemein gültiges Abschirmverfahren, es muss unterschieden werden nach: -elektrische Felder -niederfrequente Magnetfelder -hochfrequente Magnetfelde Um gegen ein elektr. Feld abzuschirmen muss ein leitender Kabelmantel mindestens an einer Stelle mit der Schaltungsmasse verbunden werden Zur Abschirmung gegen ein schnell veränderlcihes Magnetfeld muss der leitende Mantel eines Kabels an beiden Enden mit der Masse der schaltung verbunde sein. für niederfrequente Magnetfelder (bspw. 50 HZ) ist das Abschirmverfahren mit beidseitigen angeschlossenen Kabelmantel praktisch unwirksam. nennenswerte Dämpfung tritt erst bei frequenzen um ein kHz ein und eine weitgehende Unterdrückung des magnetfeldesfindet erst im f-bereich oberhalb 10 kHz statt. Gegen ausserordentlich starke magnetfelder oder bei sehr niedrigen Signalpegel muss man das signalkabelentweder mit einem magnet. gut leitenden Schitm umgeben oder die signalleitung verdrillen. Fachmanns heil!
Warum hat der Vorbesitzer falsch verkabelt? Wenn es bei ihm mit dem Dremel ging, dann war doch alles richtig. Das "Falsche" hast DU doch ins System gebracht, nämlich den falsch verkabelten FU! Ein FU ist immer für Störungen gut, dass weiß man! Störungen muss man an der Quelle beseitigen, also am FU. Dazu werden zunächst der FU (Netzfilter) und die Leitungen von und zu ihm gut abgeschirmt. Und Nein, Abschirmungen werden nirgends gleichzeitig als GND-Leitung missbraucht (wird im Audiobereich dennoch gerne so gemacht). Ob der Schirm nun am Ziel (Controller) oder der Quelle (z.B. Schalter) geerdet wird, darüber streiten die Götter, ich mach das immer nach Versuch und Irrtum ;-). Zumindest erde ich immer nur einseitig! "Erde/Masse/GND" ist eine möglichst große Massefläche (kann, aber muss nicht die Maschine sein) und dahin gehen die Abschirmungen und letztlich auch GND der Schaltung. Old-Papa
Brillenputzer schrieb: > Der Not-Aus (Öffner) sitzt in einem Plastikgehäuse an der Maschine. Ein > Pin liegt an GND, der andere geht über einen Pull-Up an einen > Eingangspin am Druckerport des Steuerungs-PCs. Nur der Vollständigkeit halber: das ist alles andere als eine zulässige Not-Aus-Funktion. Not-Aus muss die Maschine unter ALLEN Umständen stilllegen, nicht nur wenn die Steuersoftware gerade mal funktioniert, sondern auch wenn sie abgestürzt ist - gerade dann! Georg
Grundsätzlich: - Sehr gut erden, für guten Potentialausgleich sorgen. - FU-Kabel in oder dicht an Metallteile verlegen. - Diese Metallteile mit Kupferband verbinden und Erden. - Schirm immer auf beiden Seiten großflächig auflegen. - Pullup-Widerstände verkleinern. Mach mal ein Bild von all dem Chaos damit man eine Vorstellung hat.
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Grundsätzlich keine Erdschleifen aufbauen, in denen rumgeisternde magnetische Wechselfelder Spannungen induzieren können.
Old P. schrieb: > Das "Falsche" hast DU doch ins > System gebracht, nämlich den falsch verkabelten FU! > Ein FU ist immer für Störungen gut, dass weiß man! Störungen muss man an > der Quelle beseitigen, also am FU. Dazu werden zunächst der FU > (Netzfilter) und die Leitungen von und zu ihm gut abgeschirmt. Sorry, hier hatte ich mich wohl falsch ausgedrückt. Es sind nicht die Kabel zwischen Spindel und FU, die nicht geschirmt sind, sondern es ist die GESAMTE Verkabelung zwischen der Maschine und ihrer Maschinensteuerung. Der Siemens-FU sitzt bereits auf einem Netzfiltergehäuse (1/3 so groß wie der FU), die Kabel zum Motor sind natürlich geschirmt, das Spindelgehäuse aus Metall ist mit dem Schutzleiter des FU verbunden. Vielen Dank an Tiefbohrer für die Erläuterungen zu der Schirmerei. Jetzt ist das Ganze etwas klarer. Die Schirmerei hatte für mich immer was von Handauflegen ... > Mach mal ein Bild von all dem Chaos damit man eine Vorstellung hat. Ich versuche es mal ganz grob: Die Schrittmotorsteuerung hat 4 Kanäle für 4 Achsen, es werde jedoch nur 3 Achsen verwendet. Die 8 Ausgangs-Bits des Druckerport am PC steuern die Schrittmotoren, jeweils ein Bit für Takt und 1 Bit für die Richtung. Dann gibt es am Parallelport noch 5 Eingänge, 3 für Endschalter von X, Y und Z, einen Not-Aus und ein Werkzeuglängentaster. Es führen 3 ungeschirmte 4-adrige Kabel zu den Achsen-Schrittmotoren und 5 weitere ungeschirmte zu den Endschaltern der 3 Achsen (je Achse 2 Öffner in Serie), dann der Werkzeuglängentaster und der sog. Not-Aus. Diese 5 Leitungen sind dummerweise auch noch auf 2 Stecker verteilt, pro Stecker sind also Ein- und Ausgänge kombiniert. Alle Kabel sind ungefähr 2 Meter lang. Laut Old Papa (Abschirmungen werden nirgends gleichzeitig als GND-Leitung missbraucht) werde ich also für alle 5 Eingänge je ein 2-adriges geschirmtes Kabel einsetzen, den Schirm werde ich in der Steuerung auf GND (0V) legen. Die Steuerung ist in einem Plastikgehäuse verbaut, der Schutzleiter (Erde) ist nirgends angeschlossen. Oder sollte GND mit dem Schutzleiter verbunden werden? Ich meine, eher nicht. Die Leitungen zu den Schrittmotoren werde ich erstmal so belassen, da dies Ausgänge sind und die Kabel durch die Spulen der Schrittmotore sehr niederohmig abgeschlossen sind. @Praktiker: > - Pullup-Widerstände verkleinern. An den 5 Eingängen, die zum Parallelport des PC führen sind Widerstandnetzwerke mit 10k verbaut. Ich würde eher zu 1k tentieren. Zu klein? Noch was: Durch die Montage meiner Spindel liegt die gesamte Maschine nun auf Erdpotential, da die Spindel ein Metallgehäuse hat, das mit dem Schutzleiter des FU verbunden ist. Das war bei dem Proxxon-Niederspannungsmotor natürlich nicht so. Die Maschine ist ohne meine Spindel absolut potentialfrei. Ist das nun gut oder eher nicht? @Georg: > Nur der Vollständigkeit halber: das ist alles andere als eine zulässige Not-Aus-Funktion. Not-Aus muss die Maschine unter ALLEN Umständen stilllegen, nicht nur wenn die Steuersoftware gerade mal funktioniert, sondern auch wenn sie abgestürzt ist - gerade dann! Das ist natürlich richtig. Die Steuerungs-Software unterstützt einen externen Not-Aus Schalter und der Erfinder der Maschine hat dies wie vorgegeben umgesetzt. U.U. werde ich in einem zweiten Schritt eine harte Netztrennung realisieren. Im ersten Schritt geht es mir darum, die Maschine so umzubauen, dass sie mit einer richtigen Frässpindel an einem FU störungsfrei läuft. Erstmal vielen Dank an euch alle für eure Antworten Ulf
Brillenputzer schrieb: > Die Leitungen zu den Schrittmotoren werde ich erstmal so belassen, Auch hier solltest Du abgeschrimte Kabel verwenden, da im Betrieb die Kabel ordentlich EMV erzeugen. Das Problem hatte ich bei meiner CNC-Steuerung auch. Nachdem ich die Kabel zu den Schrittmotoren gegen abgeschirmte Kabel ausgetauscht hatte, war das Problem beseitigt. Die (anscheinend) mechanischen Endschalter solltest Du gegen induktive Endschalter austauschen, da die mechanischen nicht 100% langzeitstabil und den Arbeitsraum u.U. um mehrere Millimeter einschränken können. Grundsätzlich sollte man ALLE Leitungen / Kabel von/zu der Maschine mit Abschirmung ausführen. Wichtig ist auch, dass die Steuerung in einem Metalgehäuse untergebracht und geerdet ist.
Nachtrag:
> - Pullup-Widerstände verkleinern.
Alle 5 Schalter an den Eingängen sind Öffner, im Normalfall (Endschalter
frei, Not-Aus nicht gedrückt) liegen alle 5 Eingänge über die Öffner auf
Masse. Die Pullup-Widerstände bzw. dessen Werte sind also im
Normalbetrieb der Maschine absolut bedeutungslos. Trotzdem stoppt die
Maschine wie von Geisterhand und die Steuerungssoftware meldet entweder
"externer NotAus gedrückt!" oder "Endschalter erreicht!".
Messtechnisch liegen alle 5 Eingänge statisch aus GND. Wenn ich die 5
Eingänge in der Steuerungssoftware disable, hat der Spuk sofort ein
Ende. Wären überall Schließer verbaut und die Eingänge würden über die
Pullups offengehalten, könnte ich mir Probleme mit Einstreuungen
vorstellen. Ob ein Abschirmen der Kabel das Problem beheben wird?
Ulf
@brillenputzer guten tag da ich auch eine cnc Maschine bauen möchte und Ideen sammle wäre es möglich ein bild deiner Maschine zu machen??? vielen dank matze
Brillenputzer schrieb: > Ob ein Abschirmen der Kabel das Problem beheben wird? Es wird sich etwas verbessern, richtig stabile Signale bekommt Du nur mit induktiven Endschaltern. Kannst Du in der Steuerung die Logik nicht ändern? Gemeint ist, dass Du den logischen Pegel ändern kannst, von LOW auf HIGH? Denn meine Erfahrung hat gezeigt, dass mechanische Öffner nicht das gelbe vom Ei sind. Die können während dem Betrieb, bedingt durch die Vibrationen der Maschine, prellen. Das hat dann üble Auswirkungen auf den gesamten Betrieb.
Codix schrieb: > Brillenputzer schrieb: >> Die Leitungen zu den Schrittmotoren werde ich erstmal so belassen, > Auch hier solltest Du abgeschrimte Kabel verwenden, da im Betrieb die > Kabel ordentlich EMV erzeugen. Gut, da die Maschine aber problemlos verfährt, wenn eine Niederspannungsspindel verbaut ist, möchte ich die Feinheiten erstmal nach hinten verschieben. Das gilt ebenso für die mech. Endschalter. Die Endschalter machen in Verbindung mit einer Niederspannungsspindel keine Probleme. Also sind sie in Ordnung. Bei Betrieb mit Spindel/FU kommen die Fehlermeldungen im ungünstigsten Fall schon nach paar Umdrehungen der Spindel. > Wichtig ist auch, dass die Steuerung in einem Metalgehäuse untergebracht und geerdet ist. Da habe ich mir wohl eine richtige Baustelle angelacht. Ulf
Codix schrieb: > Auch hier solltest Du abgeschrimte Kabel verwenden, da im Betrieb die > Kabel ordentlich EMV erzeugen. Was hast du gegen elektormagnetische Verträglichkeit? Kabel können Störungen abstrahlen oder weiterleiten - aber Verträglichkeit werden die wohl kaum erzeugen können. Licht kann man auch schlecht in Säcken transportieren.
Brillenputzer schrieb: > möchte ich die Feinheiten erstmal > nach hinten verschieben. Diese Einstellung finde ich etwas überraschend. Wenn Du sowieso den ganzen Aufwand mit den Kabel, und so wie es scheint, auch mit dem Gehäuse der Steuerung treibst, dann wäre das aus meiner Sicht der richtige Zeitpunkt die gesamte Maschine/Installation auf einen technisch vernünftigen Stand zu bringen. Denn irgendwann wirst Du wieder Deine FU-gesteuerte Spindel nutzen wollen und dann fängt das Gejammer wieder an. Induktive Endschalter gibt es, bei sehr guter Qualität,zu vernünftigen Preisen hier: http://cnc-plus.de/de/CNC-Elektronik/Schalter---Relais/Induktiver-End--und-Referenzschalter--HIGHLY-S17-05N-1--NPN-NO--10-30V-.html
Codix schrieb: > Diese Einstellung finde ich etwas überraschend. Wenn Du sowieso den > ganzen Aufwand mit den Kabel, und so wie es scheint, auch mit dem > Gehäuse der Steuerung treibst, dann wäre das aus meiner Sicht der > richtige Zeitpunkt die gesamte Maschine/Installation auf einen technisch > vernünftigen Stand zu bringen. Also das elektronische kaum dokumentierte Wirrwar auf mehreren Platinen in ein neues Metallgehäuse einzubauen macht kaum Sinn, da wäre es zielführender, eine komplett neue Steuerung anzuschaffen. Eine solche würde aber auch eine neue Steuerungssoftware und u.U. einen neuen Steuerungsrechner nach sich ziehen. Mit dem Problem einer Geisterhand hatte ich nicht gerechnet. Einfach mit Austauschen der funktionierenden Endschalter anzufangen behagt mir nicht, ich würde gerne das wirkliche Problem erkennen und beheben. Dann käme als nächster Schritt der Umbau auf einen technisch vernünftigen Stand.
Hallo Codix, > Es wird sich etwas verbessern, richtig stabile Signale bekommt Du nur > mit induktiven Endschaltern. Das würde ich nicht unbedingt unterschreiben. > Kannst Du in der Steuerung die Logik nicht ändern? Gemeint ist, dass Du > den logischen Pegel ändern kannst, von LOW auf HIGH? > Denn meine Erfahrung hat gezeigt, dass mechanische Öffner nicht das > gelbe vom Ei sind. Die können während dem Betrieb, bedingt durch die > Vibrationen der Maschine, prellen. Das hat dann üble Auswirkungen auf > den gesamten Betrieb. Schlechte Idee, dann wird ein Kabelbruch nämlich nicht mehr erkannt. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Hallo Brillenputzer, >> - Pullup-Widerstände verkleinern. > Alle 5 Schalter an den Eingängen sind Öffner, im Normalfall (Endschalter > frei, Not-Aus nicht gedrückt) liegen alle 5 Eingänge über die Öffner auf > Masse. Die Pullup-Widerstände bzw. dessen Werte sind also im > Normalbetrieb der Maschine absolut bedeutungslos. Trotzdem stoppt die > Maschine wie von Geisterhand und die Steuerungssoftware meldet entweder > "externer NotAus gedrückt!" oder "Endschalter erreicht!". Die Pullups sind nicht das Problem, sondern die fehlende Abschirmung der Leitungen und eine fehlende Entstörung der Schaltereingänge. Einfachste Lösung wäre ein RC-Glied (R in Reihe, C nach Masse) an jedem Eingang. Ich würde auch die Zuleitungen zu den Schrittmotoren abgeschirmt ausführen, auch wenn es mit der alten Spindel funktioniert. Um so geringer der Pegel des Störrauschens ist, um so besser. Kannst du mal ein Bild vom Innenleben der Steuerung posten? Es würde mich interessieren, was da verbaut ist. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Thorsten O. schrieb: > Kannst du mal ein Bild vom Innenleben der Steuerung posten? Es würde > mich interessieren, was da verbaut ist. Da komme ich momentan nicht so ohne weiteres ran. Ist ein Eigenbau von einem Hobbybastler. Immer wieder was dazugefrickelt. Z.B. eine zuschaltbare Handradsteuerung, bei der die Maschine ihre Referenz verliert ... Aber so viel: Es sind 4x IMT901 verbaut. Ich würde gerne mit eurer Hilfe mal skizzieren, wie eine solche Maschine richtig zu verkabeln wäre. Was ich unbedingt vermeiden möchte, dass ich nach einem umfangreichen Umbau weiterhin Probleme habe. Mein besonderes Augenmerk liegt auf den Schutzleitern, der richtigen Abschirmung und dem sog. Potentialausgleich. Denn rein elektrisch ist die Maschine richtig verkabelt. Die Maschine besteht aus 6 Komponenten: 1. LCD-Monitor im Plastikgehäuse mit eigenem Netzkabel mit Schutzleiter. Der Monitor ist per VGA-Kabel und Audio-Kabel mit dem PC verbunden. Der Schutzleiter ist (messtechnisch ermittelt) mit dem Gehäuse der VGA-Buchse und einem Pol des Audio Kabels verbunden. Also ist der Schutzleiter wohl mit GND der interen Spannungsversorgung verbunden. 2. PC im Metallgehäuse mit eigenem Netzkabel mit Schutzleiter. Hier liegt der Schutzleiter am Metallgehäuse und ebenfall an den Metallgehäusen der Steckverbinder, u.a. am Druckerport, der die CNC-Maschine steuert. Der Schutzleiter ist im PC wohl ebenfalls mit GND der Spannungsversorgung verbunden. 3. Eigenbau Maschinensteuerung (Schrittmotorsteuerung) mit eigenem Netzkabel mit Schutzleiter. Das Gehäuse ist aus Plastik, Front- und Rückplatte sind aus Alu. Der Schutzleiter ist über eine Kaltgerätebuchse mit integriertem Netzfilter im Metallgehäuse nur mit der Rückplatte verbunden. Eine elektrische Verbindung von GND und Schutzleiter besteht nicht. Die Maschinensteuerung ist mit dem PC nur über ein handelsübliches Druckerkabel verbunden. Der Druckerport wird von der Software so konfiguriert, dass 8 Ausgangsbit für Takt/Richtung (4 Achsen) zur Verfügung stehen, 3 weitere Ausgänge für Spindel, Kühlung und Stromabsenkung der Schrittmotore. Dann die Probleme machenden 5 Eingänge, 3 Eingänge für Endschaltr (Öffner) für X, Y und Z, der Not-Aus und den Werkzeuglängentaster (ebenfalls Öffner). 4. CNC-Maschine ohne Netzanschluss und ohne Schutzleiter, potentialfrei. Alle Endschalter sind von der Maschine elektrisch isoliert. Die Maschine erhält jedoch zwangsweise Schutzleiterpotential, wenn die Spindel montiert wird. Wobei dieses Potential nur durch Linearführungen (bewegte Kugeln) an die restliche Maschine weitergeleitet wird. 5. Spindel, wird vom FU versorgt, der Schutzleiter kommt vom FU und ist mit dem Metallgehäuse der Spindel verbunden. 6. Siemens-Frequenzumrichter (FU) im Plastikgehäuse, montiert auf Netzfilter oder Netzkommutierungsdrossel im Metallgehäuse mit Schutzleiter. Für die momentanen Versuche ist der FU mit einem Netzstecker ausgerüstet. Selbiger ist jedoch fasenrichtig (L1/N) eingesteckt. M.E. der erste Knackpunkt: Die Geräte (4 Netzstecker) sind aktuell an 3 verschiedenen Steckdosen eingesteckt. Hier meine ich, alle Geräte sollten für einen stabilen Betrieb aus einer einzigen Vielfachsteckdose versorgt werden. Richtig? Messtechnisch habe ich ermittelt, dass die beiden SUB-D Metallgehäuse des Druckerkabels elektrisch miteinander verbunden sind. Also verbinde ich die Schutzleiter und evtl. GND der Versorgungsspannung von zwei Geräten, wenn ich beide Geräte mit dem Druckerkabel verbinde. Wichtig wäre noch zu wissen, ob es notwendig ist, in einem späteren Metallgehäuse der Maschinensteuerung GND der Versorgungsspannung auf den Schutzleiter zu legen. Dann die Schirmung der Schrittmotorkabel: Die Schrittmotore haben 4 Pole, es sind also 4 Adern angeschlossen. Bei einem Kabel mit Schirmung den Schirm am Schrittmotor einfach abschneiden? Dann bin ich mal gespannt, wie die Fachleute die Maschinenkomponenten fachgerecht verkabel würden. Vielen Dank schonmal im Vorraus für eure Unterstützung. Ulf
Schirmung verwendet man normal nicht als Leiter! (Ausnahme Koaxkabel) Zu jedem Sensor, Aktor, Motor führen mindestens 2 aktive Leitungen (hin/rück; +- ; Phase/Null; Signal/Bezug; usw.) optimal verdrallt. Der Schirm gehört nur an der Seite angeschlossen die garantiert geerdet ist, nie an 2 Seiten sonst können Ausgleichströme fliessen und Brummschleifen entstehen.
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Joachim B. schrieb: > Schirmung verwendet man normal nicht als Leiter! > (Ausnahme Koaxkabel) OK, wieder was gelernt. > Der Schirm gehört nur an der Seite angeschlossen die garantiert geerdet > ist, nie an 2 Seiten sonst können Ausgleichströme fliessen und > Brummschleifen entstehen. Sehr interessant, vielen Dank für die Erklärung ! > Zu jedem Sensor, Aktor, Motor führen mindestens 2 aktive Leitungen > (hin/rück; +- ; Phase/Null; Signal/Bezug; usw.) optimal verdrallt. Was bedeutet nun "optimal verdrallt"? Die Kabel muss ich ja fertig kaufen, da sind dann 2 Leiter nebeneinander und ein Schrim drumrum. Oder gibt es spezielle Kabel, wo die Innenleiter verdrallt sind? Ulf
Bei der Gelegenheit (Kabel zwischen FU und Spindel): Also 4 Adern geschirmt, (U,V,W + Schutzleiter) den Schirm schliesse ich also NUR am FU an, da die Maschine nicht geerdet ist - richtig? Muss es hier auch so ein gedralltes Kabel sein (falls es sowas gibt)? Ulf
Brillenputzer schrieb: > Oder gibt es spezielle Kabel, wo die Innenleiter verdrallt sind? üblicherweise bei Telefonkabel oder CAT5 aufwärts Kabel Steuerkabel mit Schirm LIYCY, für Motoren muss es auch keine Verdrallung sein, die fangen sich eher weniger Störungen ein als sie senden. gibt es auch in verschiedensten Querschnitten ab 0,14mm² für Schrittmotore nehmen wir als Kompromis zwischen Aderquerschnitt und Durchmesser 0,5mm² bis 24x 0,5mm² mit Durchmesser 13,6mm das passt gerade noch so in eine Steckerhaube für DSUB oder Sub-D 37pol. Brillenputzer schrieb: > da die Maschine nicht geerdet ist wirklich? OK sie muss evtl. nicht geerdet sein wenn dort nur Niederspannung auftritt oder sie schutzisoliert ist, aber unsere Maschinen haben reichlich viel Metall und von Netzspannung bis Hochspannung alles an Board und sind i.d.R. immer geerdet, von daher lasse ich den Schirm an der Maschine anfangen. PC als Steuerrechner sind auch normal mit Blechgehäuse und alle Sub-D liegen auf geerdetem Blech, klar da könnte man den Schirm auch anfangen lassen. Wenn die Maschine aber eine externe Spannungsversorgung hat an 230V~ und fest geerdet ist ist es dort sinnvoller weil man den PC aus der Steckdose ziehen kann dann fehlt jegliche Erdung am Schirm. Die Frage ist also nicht einfach zu beantworten und kommt auf die Umstände aller beteiligter Maschinen und Geräte an. Brummschleife kennt wohl fast jeder der älteren Generation, geerdetes Radio über Antenne und Schutzleiter, das an TV und oder PC und schon läuft die Erde einmal von der Antenne zum TV zum PC wieder zur Erde. Für Audio gibt es Trennübertrager (wer es braucht hört Brummen), für Antenne gibt es Mantelstromfilter (wer es braucht sieht Wellen) nur dummerweise sind die Mantelstromfilter im Schirm unterbrochen, logisch, aber dort ist dann auch keine Schirmung und alle Funkdienste mit zum Teil erhebliche Sendeleistungen fallen ins TV Bild ein, anealog sichtbar, digital fällt verstärkete Klötzchenbildung auf.
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Joachim B. schrieb: > für Motoren muss es auch keine Verdrallung > sein, die fangen sich eher weniger Störungen ein als sie senden. Unsinn - für das Senden gelten genau die gleichen physikalischen Gesetze wie für das Empfangen. Grundlagen gleich nach dem Ohmschen Gesetz. Georg
Georg schrieb: > Unsinn - für das Senden gelten genau die gleichen physikalischen Gesetze > wie für das Empfangen. unsinnige Gäste dürfen sich gerne verdralltes 0,5mm² Steuerkabel kaufen, damit habe ich kein Problem. Ich kaufe aber Kabel die ich kurzfristig passend beschaffen kann denn es gibt Leute die wollen ihre Geräte in vertretbarer Zeit und nicht das ich ewig Kabel suche und Lieferanten und bezahlbar soll es auch bleiben, sonst könnte man Kabelfertigung auch in Auftrag geben.
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Joachim B. schrieb: > Wenn die Maschine aber eine externe Spannungsversorgung hat an 230V~ und > fest geerdet ist ist es dort sinnvoller weil man den PC aus der > Steckdose ziehen kann dann fehlt jegliche Erdung am Schirm. Die Maschine ist nur ein Metallklotz mit 3 angebauten Schrittmotoren. Selbige laufen mit 36 Volt, bzw. werden aus einer Endstufe versorgt, die mit 36V gespeist wird. Einzig die montierte Spindel im Metallgehäuse kommt mit Netzspannung in Berührung. Am Gehäuse der Spindel liegt der Schutzleiter an, der wird vom FU weitergereicht. Folglich wird die Machine über den FU geerdet. Gut oder schlecht? Ulf
Brillenputzer schrieb: > Folglich wird die > Machine über den FU geerdet. Gut oder schlecht? Gut. Die wesentlichen Störungen werden vom FU verursacht und der ist über das Netzkabel geerdet. Wobei die Erdung für HF-Störungen eigentlich unwirksam ist, die Leitungen (über Zuleitung, Steckdose, Stromzähler zur tatsächlichen Erde) haben HF-mäßig viel zu viel Induktivität und Widerstand. Ist aber egal, solange im System (also Maschine/Rechner) kurze Masseverbindungen zu einem zentralen Massephnkt verlegt werden. Old-Papa
Brillenputzer schrieb: > Gut oder schlecht? Schlecht! Primär: Wenn die Maschine aus Metall ist, kann es im Fall der Fälle dazukommen, z.b. sich ein Kabel aufscheuert oder sich der (einzige) Erdungsanschluss an der Spindel löst und Netzspannung auf der Maschine liegt. Die Sicherung würde nicht auslösen. Wenn Führungsschlitten verbaut sind, kann der Schmierfilm unter den Schlitten ausreichend sein, dass eine ausreichende elektrische Verbindung nicht gegeben ist. Grundsätzlich ist es notwendig die Maschine zu Erden! Auch wenn wie in diesem Beispiel die Schrittmotoren "nur" mit 36V laufen. Sekundär: Kann ich mir über das EMV Konzept Gedanken machen und Überlegen wie ich die Ableitströme weg bekomme. Maschinengestell Erden (s. Oben), zusätzlich z.b. ein Erdung vom Maschinenbett durch die Energieführungskette oder Schlauch zum Schlitten legen und dort in der Nähe des Flansches vom Motor anbringen (hilft gegen den oben erwähnten Schmierfilm unter den Schlitten). Der größte Müll geht meistens vorne am Motor in die Welt. Dort sitzt das bessere/größer Kugellager = elekt. Niederohmiger und hier hüpfen dann die Störungen am Liebsten durch.
Old P. schrieb: > Die wesentlichen Störungen werden vom FU verursacht und der ist über das > Netzkabel geerdet. Der FU schickt den Müll über das Motorkabel in die liebe weite Welt hinaus. Wenn ich dann auf der andere Seite das hoffentlich geschirmte Motorkabels nicht ordentlich auf Masse/Erde Lege habe ich eine prima Antenne! Da hilft es wenig das der FU über das Netzkabel geerdet ist. Natürlich ist der Schirm über das Motorgehäuse zurück durch den PE im Motorkabel auf Erde gelegt aber : Old P. schrieb: > haben HF-mäßig viel zu viel Induktivität und > Widerstand. und der Motor ist über den Montageflasch flächig auf die Montagefläche HF-Mäsig besser angebunden und strahlt darüber dann ab, sofern nicht gut geerdet. Auch hier, Maschinenbett/Gestell großzügig auf PE legen und sich eine Basis schaffen wo der EMV-Müll hin kann.
Hallo, nochmal Dank an alle für die vielen Antworten ! Das akute Problem konnte ich vorerst mit der Umparametrierung des FU lösen. Hier stand die Pulsfrequenz auf dem max. Wert von 16. Habe den FU auf Werkseinstellungen zurückgesetzt und die Motorparameter neu eingegeben. Nun steht die Pulsfrequenz auf dem Wert 4 (default). Der Wert 2 wäre das Minimum, hier hört man allerdings schon die Spindel pfeifen. Die Maschine läuft nun störungsfrei und ich kann erstmal meine Erfahrungen sammeln. Leider ist auch mechanisch einiges nicht optimal, Eigenbau eben. Meine Liste mit Mängeln wird immer länger, so dass ich mir überlege, ob es nicht besser wäre, die Maschine unverändert wieder abzugeben und was gescheites aus industrieller Produktion zu kaufen. Das sieht mir hier nach einer Baustelle ohne Ende aus. Ich wollte eigentlich eine funktionierende Maschine und kein neues Hobby ... Es grüßt euch Ulf
Das Problem mit den Endschaltern hatte ich bei meiner Maschine auch - trotz abgeschirmter Kabel. Ich habe das dann so gelöst, daß ich mit den Endschaltern Relais mit eigener Spannungsversorgung schalte und die Kontakte der Relais bedienen die eigentlichen Eingänge des Interfaces. Seit dem ist Ruhe. Gruss Harry
Störungen trotz abgeschirmter Kabel, das ist heftig. Aber sehr interessanter Lösungsansatz, kommt gleich auf meine Liste ! Hattest du auch eine Spindel mit FU laufen? Ulf
Brillenputzer schrieb: > Störungen trotz abgeschirmter Kabel, das ist heftig. > > Ulf Wieso? Wenn der Schirm nicht ordentlich montiert ist dann wackelt der ebenso in der Gegend herum und die hf will nur noch heraus aus dem Schirm. Das Drama jeder EMV-Messung wenn die Elektronik in die Maschine eingbaut wurde und dann gemessen wird: "Aber wir haben doch dieses Teil eh geerdet... " "Jaaaaaaaa eeeeeeeeeeh, aber nur für DC, nicht für das was über 123kHz daherkommt, denn diese lange Leitung da ist bei diesen 12Mhz (Oberwelle von irgendwas) ungefähr wie ein 10kWiderstand und daher wirkt die nicht. " EMV ist immer wieder was spannendes und ich mag das.... Aber egal, mach endlich Fotos, dann läßt Dir vielleicht einfacher helfen, denn auch wenn die Störungen erzeugt werden, sie müssen auch ausgewertet werden und da läßt sich auch oft was machen... Grüße MiWi
MiWi schrieb: > EMV ist immer wieder was spannendes und ich mag das.... Wenn man die Fachkenntnis und die Messmöglichkeiten besitzt, vielleicht. Ich mag das überhaupt nicht. Da liegt ein Eingang über einen Öffner ganz hart auf Masse und dennoch lassen Geisterhände den Eingang immer mal wieder nicht auf Masse liegen. Geisterhände, Pendel, Esoterik und alles aus der Ecke sind mir ein Greul. Dann die Ratschläge von den Fachleuten: Mach hier einen Widerstand, da einen Kondensator, vielleicht hier noch eine Spule - und natürlich mache einen Schirm um alles und schliesse alles an Erde an. Und tausche dies und das aus. Hinterher sind die Probleme weg, weniger oder noch mehr. Hat meines Erachtens wenig Wert, wenn man nicht weiß, was man tut. Sicher ist nur, dass mal wieder eine Unmenge Zeit und Geld verbrannt ist. Das Problem hat sich aber erledigt, diese Eigenbaumaschine samt ihrer Eigenbausteuerung hat hier keine Zukunft. Die Mängelliste ist mittlerweile ellenlang, für die Kosten, die da auf mich zukommen, kann ich was vernünftiges und vor allem durchdachtes kaufen. Vielen Dank an alle für die Hilfe Ulf
Brillenputzer schrieb: > Da liegt ein Eingang über einen Öffner ganz > hart auf Masse und dennoch lassen Geisterhände den Eingang immer mal > wieder nicht auf Masse liegen. Geisterhände, Pendel, Esoterik und alles > aus der Ecke sind mir ein Greul. Dein hart auf Masse liegender Eingang ist nix wert wenn der Eingang hochohmig ist und kein vernünftiger Strom fliesst. Ich sag mal 20mA reichte früher(TM) um Impulswahl über Kilometer deutlich zu erkennen, alle Telefone mit IWV arbeiteten so. Brillenputzer schrieb: > Hat meines Erachtens wenig Wert, wenn man nicht weiß, was man tut. > Sicher ist nur, dass mal wieder eine Unmenge Zeit und Geld verbrannt > ist. nun ja wenn du 20mA nicht über deine Kontakte leiten kannst weil das Unmengen an Zeit und Geld verbrennt dann nehme ich das hin. Brillenputzer schrieb: > Das Problem hat sich aber erledigt, diese Eigenbaumaschine samt ihrer > Eigenbausteuerung hat hier keine Zukunft. Die Mängelliste ist > mittlerweile ellenlang, für die Kosten OK
Brillenputzer schrieb: > > Das Problem hat sich aber erledigt, diese Eigenbaumaschine samt ihrer > Eigenbausteuerung hat hier keine Zukunft. Die Mängelliste ist > mittlerweile ellenlang, für die Kosten, die da auf mich zukommen, kann > ich was vernünftiges und vor allem durchdachtes kaufen. Na dann viel Spaß beim Suchen..... Viele der vermeindlichen Profiherstellermaschinen stammen auch aus irgendwelchen Gagagenklitschen, sind nur teurer. Wobei diese durchaus gut funktionieren können und werden, nur eben werden die deutlich teurer sein. Alles was da so um 2-3 KiloEuro verkloppt wird, ist ähnlich konstruiert wie Deine jetzige. In der CNC-Ecke (www.cncecke.de) wärest Du mit Deinen Fragen eh beser aufgehoben, dort sind auch einige der besseren "Garagenklitschen" direkt vertreten. Letztlich musst Du wissen was Du brauchst, dann nochmal 100% drauflegen (brauche nur Pappelholz mausert sich immer schnell zu mindestens Alu und Messing) und dann los. Ich habe direkt vom Hersteller eine winzig kleine Stepcraft 600 und bin zufrieden. Die kann natürlich keine ganzen Motorblöcke aus Grauguss, reicht für meine Zwecke aber aus. Für "groß" habe ich noch konventionelle Fräsen in Tonnenklasse, muss ich halt selber denken und kurbeln ;-) Old-Papa
Joachim B. schrieb: > Dein hart auf Masse liegender Eingang ist nix wert wenn der Eingang > hochohmig ist und kein vernünftiger Strom fliesst. > Ich sag mal 20mA reichte früher(TM) um Impulswahl über Kilometer > deutlich zu erkennen, alle Telefone mit IWV arbeiteten so. Die Eingänge sind hier direkt Pins am Parallelport des Steuer-PCs. Es liegen also 4 Eingangspins über 4 Mikroschalter an Masse. In dem Zustand läuft die Maschine. Wenn die Eingänge nun hochohmig sind, wie und vor allem wohin soll nun Strom fliessen? Old P. schrieb: > Ich habe direkt vom Hersteller eine winzig kleine Stepcraft 600 und bin > zufrieden. Uuups, bei 420 x 600 x 140 mm Verfahrweg nur 19kg Maschinengewicht, das ist ja mal ein Super-Fliegengewicht. Ich habe hier in X und Y weniger als die Hälfte Verfahrweg bei mehr als 4-fachem Gewicht ... > Alles was da so um 2-3 KiloEuro verkloppt wird, ist ähnlich konstruiert wie Deine jetzige. Genau richtig erkannt, es gibt viele Klapperkisten und ganz wenig halbwegs brauchbares. Mal sehen, momentan sitze ich zwischen allen Stühlen. Ulf
Brillenputzer schrieb: > Die Eingänge sind hier direkt Pins am Parallelport des Steuer-PCs. Es > liegen also 4 Eingangspins über 4 Mikroschalter an Masse. In dem Zustand > läuft die Maschine. Wenn die Eingänge nun hochohmig sind, wie und vor > allem wohin soll nun Strom fliessen? wenn der Microschalter nicht auf Masse hängt, was misst du ? ich tippe mal was um 5V (für 3,3V gilt äquivalentes), ergo kann man auch eine 5V Quelle nehmen und mit Vorwiderstand auf 20mA rechnen 5 V / 0,02 A = gibt einen Rv von 220-270 Ohm Ist der Schalter offen bekommt der Port sein high über niederohmige 2xx Ohm direkt aus 5V, da kann nur schwer ein Fremdimpuls reinspucken! Ist der Schalter geschlossen fliessen die 20mA niederohmig, die Kontakte werden "geputzt" und Übergangswiderstände verlieren ihren Schrecken und auch da da kann nur schwer ein Fremdimpuls reinspucken!
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Joachim B. schrieb: > Ist der Schalter offen bekommt der Port sein high über niederohmige 2xx > Ohm direkt aus 5V, da kann nur schwer ein Fremdimpuls reinspucken! > Ist der Schalter geschlossen fliessen die 20mA niederohmig, die Kontakte > werden "geputzt" und Übergangswiderstände verlieren ihren Schrecken und > auch da da kann nur schwer ein Fremdimpuls reinspucken! Also ersteres ist nachvollziehbar, zweites nicht so recht: Es geht in meinem Fall ja nicht um Übergangswiderstände an den Kontakten, sondern um irgendwelche Einstreuungen durch den Frequenzumrichter. Im Fall 1 liegt ein Eingang über einen Schalter direkt an Masse. In Fall 2 lasse ich via Pullup 20mA zusätzlich über den Schalter fliessen. Theoretisch habe ich bei Fall 2 über das Kabel und die Kontakte einen minimalen Spannunsabfall, so dass der Eingang nun nicht mehr ganz "hart" an Masse liegt. Nach meinem Verständnis entspricht eine Verbindung Eingang nach Masse via Schalter einem direkten Kurzschluss nach Masse. Was ist nun noch niederohmiger als ein Kurzschluss? Und sorry, das ganze HF-Zeugs war noch nie meine Stärke :-( Ulf
Brillenputzer schrieb: > Nach meinem Verständnis entspricht eine Verbindung Eingang nach Masse > via Schalter einem direkten Kurzschluss nach Masse. Was ist nun noch > niederohmiger als ein Kurzschluss? die hochohmige Anbindung an deinen Port lässt jeden HF Pupser durch, d.h. eine HF Störung kann den Pegel deines "Kurzschlusses" anheben oder absenken. Durch die niederohmige Anbindung an +5V mit 2xx Ohm ist dieser Pegel nicht so leicht von Störungen zu beinflussen! Ausserdem gammeln Kontakte gerne mal und deswegen ist ein gewisser Stromfluß wünschenswert der nur aus dem Port nicht erreicht wird.
Joachim B. schrieb: > Durch die niederohmige Anbindung an +5V mit 2xx Ohm ist dieser Pegel > nicht so leicht von Störungen zu beinflussen! Habe mich mal auf die Suche nach den verbauten Pull-Ups der 5 Eingänge gemacht. Es sind auf der Platine der Schrittmotorsteuerung mehrere Widerstandsnetzwerke mit 10k verbaut, die 5 Eingänge sind auf 4 Widerstandsnetzwerke verteilt. Von 10k auf z.B. 270 wäre der Faktor 37, das könnte eigentlich nur besser werden. Für einen evtl. Umbau der Maschine und der Steuerung steht diese Änderung auf jeden Fall mal ganz oben auf der Liste. Erdling schrieb: > Der FU schickt den Müll über das Motorkabel in die liebe weite Welt > hinaus. Wenn ich dann auf der andere Seite das hoffentlich geschirmte > Motorkabels nicht ordentlich auf Masse/Erde Lege habe ich eine prima > Antenne! Da hilft es wenig das der FU über das Netzkabel geerdet ist. > Natürlich ist der Schirm über das Motorgehäuse zurück durch den PE im > Motorkabel auf Erde gelegt aber : > > Old P. schrieb: >> haben HF-mäßig viel zu viel Induktivität und Widerstand. > > und der Motor ist über den Montageflasch flächig auf die Montagefläche > HF-Mäsig besser angebunden und strahlt darüber dann ab, sofern nicht gut > geerdet. Also das Maschinengestell erden und die Achsen (hier die Z-Achse, die an der X-Achse montiert ist) über flexible Massebänder an Erde legen? Denn der Montageflasch, auf dem die Spindel sitzt, wäre ja nur über Kugeln und den Schmierfilm dazwischen zu erden. Oder ist diese Maßnahme schon übertrieben? Abschließende Frage zur Schrittmotorsteuerung: Erde mit der Masse der Stromversorgung verbinden oder getrennt lassen? Beim PC im Metallgehäuse ist Masse (0V) und Schutzleiter (Erde) ein Potential. Ulf
Brillenputzer schrieb: > Abschließende Frage zur Schrittmotorsteuerung: Erde mit der Masse der > Stromversorgung verbinden oder getrennt lassen? Beim PC im Metallgehäuse > ist Masse (0V) und Schutzleiter (Erde) ein Potential. die Frage ist nicht leicht zu beantworten PC GND und SL ist ein fürchterliches Thema, Erde kann Spannungen durch Potenzialausgleich führen und somit den GND anheben was zur Fehlerkennung führt, man baut damit normalerweise damit eine sogenannte Brummschleife. Ich musste meinen PC jahrelang an einen 1kW Block Trenntrafo betreiben um diese zu knacken, jetzt nutze ich daheim lieber Notebooks die Netztrennung haben und keinen SL.
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Joachim B. schrieb: > die Frage ist nicht leicht zu beantworten > PC GND und SL ist ein fürchterliches Thema, Erde kann Spannungen durch > Potenzialausgleich führen und somit den GND anheben was zur > Fehlerkennung führt, man baut damit normalerweise damit eine sogenannte > Brummschleife. Hmm, dann würde ich lieber GND und SL getrennt lassen. Allerdings werden mir die beiden Potentiale im PC wieder verbunden, denn 0V des PCs ist ja mit dem Schutzleiter verbunden. Richtig, oder mache ich einen Denkfehler? Zudem werden über das Druckerkabel (bzw. die Metallgehäuse der beiden 25pol. SUB-D Steckverbinder, die über die Kabelschirmung miteinander verbunden sind) die Metallgehäuse von PC und Schrittmotorsteuerung elektrisch miteinander verbunden. Sollte man u.U. den 25pol. SUB-D Steckverbinder an der Schrittmotorsteuerung vom Metallgehäuse isolieren? Ulf
Brillenputzer schrieb: > Hmm, dann würde ich lieber GND und SL getrennt lassen. das wäre ratsam, wie ich das ja schon am Anfang schrieb, ist Schirm und Mittelkontakt, GND o.ä. in der Leitung zu den Endschaltern getrennt zu führen, der Schirm sollte nur an SL einseitig sicher angeschlossen sein. Das im PC SL und GND dasselbe Niveau haben ist ein anderes Thema > Allerdings werden > mir die beiden Potentiale im PC wieder verbunden, denn 0V des PCs ist ja > mit dem Schutzleiter verbunden. nicht bei jedem! es gibt PC die nur mit einem externen Notebook Netzteil laufen ohne SL > Zudem werden über das Druckerkabel (bzw. die Metallgehäuse der beiden > 25pol. SUB-D Steckverbinder, die über die Kabelschirmung miteinander > verbunden sind) die Metallgehäuse von PC und Schrittmotorsteuerung > elektrisch miteinander verbunden. Sollte man u.U. den 25pol. SUB-D > Steckverbinder an der Schrittmotorsteuerung vom Metallgehäuse isolieren? schrieb ich auch schon, Kabelschirmung sollte nur an EINER Seite angschlossen werden um KEINE Brummschleifen zu bilden! Ich nehme den Schirm immer an der Seite die per Erdkabel, Potenzialausgleich in der Anlage geerdet ist, an der unsicheren Seite lasse ich den Schirm unangeschlossen, angenommen einer zieht den PC aus der Steckdose, schon hängt die Schirmung in der Luft wenn sie nur vom PC kommt, wenn die Schirmung von der fest geerdeten Anlage kommt hängt sie nie in der Luft.
Joachim B. schrieb: > Kabelschirmung sollte nur an EINER Seite > angschlossen werden um KEINE Brummschleifen zu bilden! Wie äußert sich das Problem bei OPs Fräse? Brummt die lauter? Oder was haben Brummschleifen mit einem FU zu tun?
Joachim B. schrieb: > Ich nehme den Schirm immer an der Seite die per Erdkabel, > Potenzialausgleich in der Anlage geerdet ist, an der unsicheren Seite > lasse ich den Schirm unangeschlossen, angenommen einer zieht den PC aus > der Steckdose, schon hängt die Schirmung in der Luft wenn sie nur vom PC > kommt, wenn die Schirmung von der fest geerdeten Anlage kommt hängt sie > nie in der Luft. Hätte jetzt nicht gedacht, dass die Schirmerei/Erderei so ein komplexes Thema darstellt. Dann werde ich die Schrittmotorsteuerung als zentrales Gerät betrachten, dessen Metallgehäuse am Schutzleiter liegt und 0V der Schrittmotorsteuerung NICHT mit dem Schutzleiter verbinden. Das Gehäuse des Frequenzumrichters liegt ebenfalls am Schutzleiter, selbiger legt über den beidseitig aufgelegten Schirm des Motorkabels das Gehäuse des Fräsmotors ebenfalls auf Schutzleiterpotential. Das Metallgehäuse des Fräsmotors legt dann die Z-Achse der Maschine ebenfalls auf Schutzleiterpotential. Über die Kugeln der Linearführungen (und dessen Schmierfilm) liegt dann die ganze Maschine letztendlich mehr oder weniger auf Schutzleiterpotential. Die von der Maschine isolierten Endschalter der 3 Achsen und der Notaus (alles Öffner) werden jeweils über ein 2-adriges Kabel (0V/+5V) an die Schrittmotorsteuerung angeschlossen, der Schirm wird nur einseitig an der Schrittmotorsteuerung auf Schutzleiterpotential gelegt. Ich denke mal, soweit wäre alles in Ordnung. Bliebe noch der Anschluss der Schrittmotorsteuerung via Druckerkabel an den PC. Da im PC nun 0V und Schutzleiter ein Potential bilden, legt mir der PC meine getrennten Potentiale (0V/Schutzleiter) zusammen. Was könnte man hier unternehmen, damit diese Zusammenlegung unterbleibt? Ulf
Brillenputzer schrieb: > Bliebe noch der Anschluss der Schrittmotorsteuerung via Druckerkabel an > den PC. Da im PC nun 0V und Schutzleiter ein Potential bilden, legt mir > der PC meine getrennten Potentiale (0V/Schutzleiter) zusammen. Was > könnte man hier unternehmen, damit diese Zusammenlegung unterbleibt? PC mit Netztrennung verwenden, viele externe mit Notebooknetzteil (nur 2-polig mit "Eurostecker", oder Trenntrafo 1 kVA benutzen, so hatte ich die "Brummschleife" an meinem PC geknackt oder per Optokoppler oder getrennter USB o.ä. anschliessen. Es gibt auch USB Trenner (um 100,-€)
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