Hallo zusammen Eine Frage an die Elektriker (betrifft zwar die CH, denke aber in DE sind die Vorschriften ähnlich): Bei unserer vor 2 Jahren installierten Waschmaschine (Mietwohnung) ist das Anschlusskabel inkl. der Lüsterklemmen komplett durchgeschmort/geschmolzen. Sicherung hat zum Glück ausgelöst bevor mehr passiert ist. Etwas verwundert war ich über die Art der Installation: -Abgesichert mit 16A (kein FI) - 2.5mm Draht bis zum Schalter an Wand für Waschmaschine - ab Schalter fest verdrahtet 1.5mm Kabel (Litze) in frei "hängende" Abzweigdose, dort mit Lüsterklemmen direkt an Anschlusskabel Waschmaschine geschraubt. - Lüsterklemme ohne "Klemmplättchen"; Schraube drückt direkt auf einzelne Litzen! So wie's aussieht wurden einzelne Litzen abgequetscht und sind korrodiert, was ganz schön eingeheizt hat. Meine Frage: Litzen ohne Aderendhülsen in direkt geschraubte Lüsterklemmen und dazu noch mit 16A abgesichert, das ist doch nicht ganz sauber, oder? Gruss Roman
Nö, klarer Pfusch. Den holen der das verbrochen hat, der darf es richten und ihm in Aussicht stellen, dass man das ggf irgendwo doch mal meldet... Dann macht er es zumindest diesmal richtig. Sehe ich krorekt, dass es einen Schluss zwischen L/N gab wegen der weggeschmorten Klemmen? Schwein gehabt...
Endlich! Da ist doch die Dose aus dem anderen Thread (der, der keine Steckdosenleiste mochte)
S R schrieb: > Endlich! Da ist doch die Dose aus dem anderen Thread (der, der keine > Steckdosenleiste mochte) ROFL, da war die Waschmaschine aber ein Computer :-) Roman H. schrieb: > Abzweigdose, dort mit Lüsterklemmen direkt an Anschlusskabel > Waschmaschine geschraubt. > - Lüsterklemme ohne "Klemmplättchen"; Schraube drückt direkt auf > einzelne Litzen! Ganz klar Pfusch! Wago222 verwenden: http://www.wago.de/produkte/produktkatalog/verbindungsklemmen/installationsklemmen/verbindungsklemmen-alle-leiterarten-serie-222/index.jsp Roman H. schrieb: > - 2.5mm Draht bis zum Schalter an Wand für Waschmaschine > - ab Schalter fest verdrahtet 1.5mm Kabel (Litze) in frei "hängende" Was ist das für ein Schalter? Normale Installationsschalter für Licht sind meist nicht für Lasten bis 3KW ausgelegt, wäre also ggf. noch mehr Pfusch!
Roman H. schrieb: > Bei unserer vor 2 Jahren installierten > Waschmaschine (Mietwohnung) ist das Anschlusskabel inkl. der > Lüsterklemmen komplett durchgeschmort/geschmolzen. Naja, geschmolzen ist das Kabel nicht, dazu sind ganz andere Ströme nötig. Geschmolzen ist bestenfalls die Isolierung. So etwas passiert typisch, wenn die Klemmen nicht richtig angezogen sindoder defekt waren. Die Wärme entsteht direkt an der Klemme und wird über die Drähte weitergeleitet. > -Abgesichert mit 16A (kein FI) Ich kenne die Vorschriften in CH nicht, aber in D sind viele Altinstallationen ohne RCD (FI) ausgeführt und das ist auch durchaus zulässig. Ein RCD hätte bei Deinem Fehler auch nicht weitergeholfen. Handelt es sich bei Deiner Maschine denn um ein 230Voder ein 400V-Modell? > - 2.5mm Draht bis zum Schalter an Wand für Waschmaschine > - ab Schalter fest verdrahtet 1.5mm Kabel (Litze) in frei "hängende" > Abzweigdose, dort mit Lüsterklemmen direkt an Anschlusskabel > Waschmaschine geschraubt. Das ist zwar alles nicht sehr schön, aber nicht ursächlich für Dein Problem. > - Lüsterklemme ohne "Klemmplättchen"; Schraube drückt direkt auf > einzelne Litzen! Ist grundsätzlich auch kein Problem, wenn die Klemmstellen sorg- fältig ausgeführt werden. > So wie's aussieht wurden einzelne Litzen abgequetscht und sind > korrodiert, was ganz schön eingeheizt hat. Es war wohl umgekehrt. Die Klemmstelle hat sich wegen schlechter Ausführung erhitztund dadurch sind die Litzen korrodiert. > Meine Frage: Litzen ohne > Aderendhülsen in direkt geschraubte Lüsterklemmen und dazu noch mit 16A > abgesichert, das ist doch nicht ganz sauber, oder? Die Verwendung von Litzen oder Massivdraht in elektrischen Installationen ist wirklich von Land zu Land (und möglicherweise auch von Kanton zu Kanton) unterschiedlich geregelt. Grundsätzlich ist aber die Verwendung von Litzen mitausreichendem Querschnitt kein Problem. So oder so: Die Installation ist vom Elektriker mangelhaft ausgeführt und muss von diesem erneuert werden.
Dein Abzweigdosendesigner war wohl kein Elektriker. Kläre erst er mal wer es bezahlt und lass die Verbindungsstellen bis zum Sicherungskasten von einem Elektriker ansehen. Evtl. ist woanders noch mehr lose und verschmort?
Ich kann meinen Vorrednern (fast) ausschließlich zustimmen. Klarer Pfusch, lebensgefährlich! Sowas ist der Grund, für meine Sorge bei den Laienfragen hier bzgl. 230V etc. Anders als Harald sehe ich es allerdings sehr wohl als problematisch die feinadrige Leitung ohne Aderendhülsen in eine Lüsterklemmen zu stecken. Was dann passieren kann hast du ja gesehen. Sowas unbedingt auch melden! Und statt der empfehlenen WAGO 222 würde ich lieber die 221 nehmen. Es sei denn man hat noch Restbestände. Gruß Max
Hoho, Beiträge mit Pfusch-Beispielen scheinen ja auf reges Interesse zu stossen;-) Danke für die Antworten, der wegen dem vermeintlichen Gerätedefekt bereits bestellte Waschmaschinen-Servicemensch (Calgon-Bürgi?) kommt trotzdem vorbei, er meint er könne de el. Anschloss in Ordnung bringen. Naja, ist zwar nicht meine eigene Wohnung, werde mir die "Instandstellung" aber trotzdem genauer ansehen. Sollte ich die Arbeit bemängeln, falls er wieder direkt geschraubte Lüsterklemmen ohne Aderendhülsen nimmt? Gem. befreundetem Elektriker ist dies eigentlich auch in der CH so zu machen... Der Wandschalter ist Dreiphasig, denke der wird für 3x16A ausgelegt sein. Von diesem ist die Waschmaschine aber nur einphasig angeschlossen. Ja, Phase und Nullleiter haben sich direkt berührt, die Isolationen waren sogar unlösbar zusammengeschmolzen. Geschmolzen ist auch eine komplette Lüsterklemme sowie eine Seite der Abzweigdose, die übrigens ohne Deckel einfach so hinter der Waschmaschine an den beiden Kabel hing. So ungefähr unter dem Abflussschlauch, wo der Strom auch hingehört.
Harald W. schrieb: > Ich kenne die Vorschriften in CH nicht, aber in D sind viele > Altinstallationen ohne RCD (FI) ausgeführt und das ist auch > durchaus zulässig. RCDs sind doch eh nur für Schuko-Dosen und "Nassräume" vorgeschrieben, und beides ist doch hier klar nicht (mehr) gegeben. Oder Täusche ich mich?
S R schrieb: >> Ich kenne die Vorschriften in CH nicht, aber in D sind viele >> Altinstallationen ohne RCD (FI) ausgeführt und das ist auch >> durchaus zulässig. > RCDs sind doch eh nur für Schuko-Dosen und "Nassräume" vorgeschrieben, > und beides ist doch hier klar nicht (mehr) gegeben. Oder Täusche ich > mich? Gerade solche "Feinheiten" sind in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich geregelt. In CH gibt es z.B. Haushaltsgeräte für 400V-Anschluss, was in D überhaupt nicht üblich ist. In den USA werden z.B. Schukodosen als gefährlich angesehen und werden bei der Abnahme einer Elektroanlage bemängelt.
Ja, soviel ich weiss ist RCD/FI in der CH nur für Nassräume und Aussenbereich vorgeschrieben. ABER: Falls kein RCD vorhanden, dürfen nur Elektriker mit entspr. Ausbildung ran. Und ich bezweifle, dass der Waschmaschinen-Techniker ein solche hat. Der darf wohl genau gleich viel am Strom rumhantieren wie ich es als el.Ing. dürfte, sprich von festen Installationen OHNE RCD/FI sind die Finger zu lassen.
Max B. schrieb: > Sowas ist der Grund, für meine Sorge bei den > Laienfragen hier bzgl. 230V etc. Was für Laienfragen? > Anders als Harald sehe ich es > allerdings sehr wohl als problematisch die feinadrige Leitung ohne > Aderendhülsen in eine Lüsterklemmen zu stecken. Nun, solche Installationen haben füher jahrzehntelang problemlos funktioniert. Probleme gab es nur, weenn die Litzenenden verzinnt wurden. Natürlich würde ich heutzutage auch Aderendhülsen verwenden. Aber auch die müssen sorgfältig montiert werden, damit die Litze nicht aus der Hülse rausrutscht. Eine typische "Sünde" ist z.B. die Verwendung von Aderendhülsen in WAGO-Klemmen für Massivdrähte.
Litzenleitungen sind an für sich kein Problem. Sie müssen nur richtig verwendet werden, d.h. Aderendhülsen oder Klemmen die für Litzen ausgelegt sind. Das war die Ursache hier.
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