Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PWM Motor so möglich?


von Timmy (Gast)


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Hallo,

ich muss die Drehzahl eines 24V DC-Motors regeln. Ich kann es entweder 
über einen Step-Up 6V zu 6-24V machen, oder über PWM regeln, da ich auch 
eine Spannungsquelle mit 24V zur Verfügung habe. Ein Step-Up verbrät gut 
10% Leistung. Eine PWM-Steuerung anscheinend so gut wie keine. Ist also 
PWM immer effizienter als Step-Up?

von Falk B. (falk)


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Ja.

von Eberhard H. (sepic) Benutzerseite


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Timmy schrieb:
> Hallo,
>
> ich muss die Drehzahl eines 24V DC-Motors regeln. Ich kann es entweder
> über einen Step-Up 6V zu 6-24V machen, oder über PWM regeln, da ich auch
> eine Spannungsquelle mit 24V zur Verfügung habe. Ein Step-Up verbrät gut
> 10% Leistung. Eine PWM-Steuerung anscheinend so gut wie keine. Ist also
> PWM immer effizienter als Step-Up?

Wenn Du nicht nur die Leerlaufdrehzahl einstellen möchtest, sondern mit 
dem DC-Motor auch noch ein Drehmoment erzeugen (was ich annehme), ist 
ein guter einstellbarer Step-Down-Switcher (dann z.B. mit 24V versorgt 
und für volle Motorleistung für bis zu 100% Duty-Cycle ausgelegt) sehr 
wahrscheinlich die bessere Wahl als eine PWM-Steuerung.

Ein Step-Up-Switcher hätte gegenüber einem vergleichbaren 
Step-Down-Switcher sicher den schlechteren Wirkungsgrad und höhere 
Anforderungen an die Bauteile bezüglich Spitzenströmen.

von Nobody (Gast)


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Ist das so....

Soweit mir bekannt hat ein Motor mit 50% Spannung laufend, weniger 
Drehmoment, als ein Motor, welcher mit einer 50%igen PWM, aber dabei mit 
voller Spannung betrieben wird.

von Falk B. (falk)


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@  Eberhard H. (sepic)

>Wenn Du nicht nur die Leerlaufdrehzahl einstellen möchtest, sondern mit
>dem DC-Motor auch noch ein Drehmoment erzeugen (was ich annehme), ist
>ein guter einstellbarer Step-Down-Switcher (dann z.B. mit 24V versorgt
>und für volle Motorleistung für bis zu 100% Duty-Cycle ausgelegt) sehr
>wahrscheinlich die bessere Wahl als eine PWM-Steuerung.

Das halte ich für ein Gerücht.

>Ein Step-Up-Switcher hätte gegenüber einem vergleichbaren
>Step-Down-Switcher sicher den schlechteren Wirkungsgrad und höhere
>Anforderungen an die Bauteile bezüglich Spitzenströmen.

Eine PWM-Ansteuerung eines DC-Motors IST ein Step Down, die Induktivität 
liegt in den Motorwicklungen!

Motoransteuerung mit PWM

von Falk B. (falk)


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@Nobody (Gast)

>Ist das so....

Nein.

>Soweit mir bekannt hat ein Motor mit 50% Spannung laufend, weniger
>Drehmoment, als ein Motor, welcher mit einer 50%igen PWM, aber dabei mit
>voller Spannung betrieben wird.

Auch falsch. 50% PWM = halbe Spannung = halbe (Leerlauf)drehzahl. 
Wieviel Strom dabei fließt hängt von der Belastung ab, die PWM begrenzt 
den Strom NICHT (wenn der Schalttransistor ausreichend niederohmig ist).
Ein Motor kann aus seiner Sicht nicht unterscheiden, ob er mit echter 
Gleichspannung oder PWM betrieben wird.

von Eberhard H. (sepic) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:

> Eine PWM-Ansteuerung eines DC-Motors IST ein Step Down, die Induktivität
> liegt in den Motorwicklungen!

Das will ich nicht bestreiten.

Ich behaupte nur, dass ein DC-Motor, der bei einer bestimmten (gegenüber 
der Nenndrehzahl) reduzierten Drehzahl ein bestimmtes Drehmoment liefern 
muss, besser mit Gleichstrom als mit PWM betrieben wird, wenn man einen 
möglichst großen Wirkungsgrad erzielen möchte.

Ob man mit dem DC/DC-Step-Down-Wandler nun die Spannung oder den Strom 
des DC-Motors regelt (!) oder sogar die Drehzahl, ist eine andere Frage.

Wenn Wirkungsgrad und Drehmoment keine große Rolle spielen, sondern 
"nur" die Drehzahl reduziert werden soll, ist eine PWM-Steuerung (ohne 
irgendeine Rückführung) sicher die einfachste Lösung.

: Bearbeitet durch User
von m.n. (Gast)


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Eberhard H. schrieb:
> besser mit Gleichstrom als mit PWM betrieben wird, wenn man einen
> möglichst großen Wirkungsgrad erzielen möchte.

Und um Deine Behauptung weiter zu spinnen, haben lineare Spannungsregler 
einen besseren Wirkungsgrad als Schaltregler ;-)

Timmy schrieb:
> ich muss die Drehzahl eines 24V DC-Motors regeln.

Beitrag "Drehzahlregler für DC-Motor, ATmega48-328" damit wird die 
Drehzahl auch unter Last konstant gehalten.
Wenn man mit 24 V Versorgungsspannung arbeitet, müssen die 22 kOhm 
Widerstände vergrößert werden. Pi * Daumen 39 kOhm.

von hinz (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Ein Motor kann aus seiner Sicht nicht unterscheiden, ob er mit echter
> Gleichspannung oder PWM betrieben wird.

So pauschal stimmt das nicht. Einfach mal die PWM-Frequenz auf 0,01 Hz 
setzen.

von m.n. (Gast)


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hinz schrieb:
> Einfach mal die PWM-Frequenz auf 0,01 Hz
> setzen.

0,01 Hz gilt wohl im süddeutschen Raum noch als PWM. In Hochdeutschland 
nennt man das EIN-AUS ;-)

von Peter M. (peter0)


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Ich möchte die folgenden Dinge zu bedenken geben.

Die Motorinduktivität ist mitunter ungeeignet, weil das Kernmaterial 
nicht für übliche PWM-Frequenz geeignet ist (Trafoblech).

Auch ein elektronisch kommutierter Motor ist nur sehr bedingt als 
Step-Down-Induktivität geeignet.

Zum anderen möchte ich auf das Drehmoment-Gerücht eingehen: Ich vermute, 
dass das aus der Zeit stammt, als DC-Motoren über per Fernsteuer-Servo 
gesteuerte Stellwiderstände betrieben wurden. Damals wurde die 
Drehmoment-Sache in der Werbung für (damals neue) elektronische 
Motoransteuerungen hervorgehoben. In der Tat ist natürlich aufgrund 
seiner lastabhängigen Stromaufnahme ein Motor, an einem (ungeregelten) 
Vorwiderstand betrieben, entsprechend "weicher".

Gruß – Peter

: Bearbeitet durch User
von Timmy (Gast)


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Das heisst, bei gleicher Drehzahl hat ein PWM Motor ein höheres 
Drehmoment als ein per Widerstand gebremster Motor?

von Falk B. (falk)


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@ Timmy (Gast)

>Das heisst, bei gleicher Drehzahl hat ein PWM Motor ein höheres
>Drehmoment als ein per Widerstand gebremster Motor?

Ja. Denn der Innenwiderstand der PWM ist nahe Null, der mit 
Vorwiderstand halt der Vorwiderstand.

von Peter M. (peter0)


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Timmy schrieb:
> Das heisst, bei gleicher Drehzahl hat ein PWM Motor ein höheres
> Drehmoment als ein per Widerstand gebremster Motor?

Nein, natürlich nicht: Gleicher Motor hat bei gleicher Drehzahl und 
gleicher Last das gleiche Drehmoment.
Gemeint ist, wie sehr sich die Drehzahl ändert, wenn sich durch 
veränderte Last das Drehmoment ändert (bei konstantem Vorwiderstand).

Ich glaube, hier ist fühlen besser als jedes Erklären:
Nimm zwei gleiche Motoren. Schließe den ersten direkt an ein 
Labornetzteil an, drehe es auf, bis der Motor gerade gut anläuft. 
Schließe den zweiten an ein zweites Netzteil an, welches die 
Nennspannung des Motors liefert – diesmal nicht direkt, sondern über 
einen Stellwiderstand; stelle den Stellwiderstand so ein, dass der 
zweite Motor so schnell wie der erste läuft.
Nun versuche, beide Motoren mit der Hand zu bremsen und achte auf das 
Gefühl.
Wiederhole den Versuch, achte diesmal auf die Stromanzeigen der beiden 
Netzteile.

Alles ohne Gewähr, da ich den Versuch nicht jetzt für diese Posting 
erneut durchgeführt habe.

Gruß – Peter

: Bearbeitet durch User
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