Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Anfängerfrage (Transistor, L239, Widerstand)


von Michael (Gast)


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Hallo,

ich bräuchte etwas Nachhilfe im Elektronikbereich:

Muss ich bei einem L239(D) Treiber an den Eingangspins sowie Enablepin 
einen Widerstand davor schalten wenn ich diese mit einem Mikrocontroller 
ansteuere? Im prinzip verwendet der Treiber doch auch nur Transistoren 
intern (in Kollektorschaltung wegen Stromverstärkung nehme ich an? + 
Freilaufdioden).

Im Internet wird bei den Schaltungen zu den Treibern aber nie etwas von 
einem Vorwiderstand erwähnt. Falls man keinen benötigt, wieso nicht?

Und wieso benötigt man dann einen Basiswiderstand bei einem (NPN) 
Transistor? Wenn man diesen übersteuern bzw. sättigen will könnte man 
dann
nicht auch einfach ohne Widerstand fahren?


LG

von Hubert G. (hubertg)


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Michael schrieb:
> Muss ich bei einem L239(D) Treiber an den Eingangspins sowie Enablepin
> einen Widerstand davor schalten wenn ich diese mit einem Mikrocontroller
> ansteuere? Im prinzip verwendet der Treiber doch auch nur Transistoren
> intern (in Kollektorschaltung wegen Stromverstärkung nehme ich an? +
> Freilaufdioden).

Der Basiswiderstand ist im IC enthalten.

von Michael (Gast)


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Ich stelle deine Antwort nicht in Frage, aber woher weiß man das als 
Anfänger? Im Datenblatt fand ich dazu keine Angaben.

Und könnte mir jemand noch eine Erklärung für meine 2. Frage geben? Wenn 
man einen Transistor sättgen/übersteuern will, wieso ist es dann 
trotzdem notwendig einen Basiswiderstand zu verwenden? (Es wird doch nur 
so viel Strom "gezogen" wie benötigt wird, oder nicht?)

von Dietrich L. (dietrichl)


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Michael schrieb:
> L239

Sollte das nicht L293 heißen? Unter L239 finde ich nichts ...

von Michael (Gast)


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Sry, ja den meinte ich.

von Hubert G. (hubertg)


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Ich habe mal angenommen das ein L293 gemeint war.
Ich habe ein Datenblatt von ST , darin sieht man die Basiswiderstände.

Michael schrieb:
> Und könnte mir jemand noch eine Erklärung für meine 2. Frage geben? Wenn
> man einen Transistor sättgen/übersteuern will, wieso ist es dann
> trotzdem notwendig einen Basiswiderstand zu verwenden? (Es wird doch nur
> so viel Strom "gezogen" wie benötigt wird, oder nicht?)

Dem ist nicht so. Die Basis-Emitterstrecke ist eine Diode und die 
begrenzt nichts.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Michael schrieb:
> Und wieso benötigt man dann einen Basiswiderstand bei einem (NPN)
> Transistor? Wenn man diesen übersteuern bzw. sättigen will könnte man
> dann nicht auch einfach ohne Widerstand fahren?

Irgend jemand muss den Basisstrom begrenzen, denn zwischen Basis und 
Emitter ist ja nur eine Diode. Das geht mit dem Basiswiderstand.
Falls die Quelle selber den Strom begrenzt, kann man auf den Widerstand 
verzichten, wenn der Strom im erlaubten Bereich bleibt.

Gruß Dietrich

von Horni (Gast)


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Michael schrieb:
> trotzdem notwendig einen Basiswiderstand zu verwenden? (Es wird doch nur
> so viel Strom "gezogen" wie benötigt wird, oder nicht?)

Nein, ein Transistor zieht soviel Strom wie er kriegen kann. Kein 
Vorwiderstand - zuviel Strom - Transistor kaputt - im Allgemeinen. Die 
Info wird aber wertvoller, wenn du deine Frage auf eine konkrete 
Schaltung beziehst. Mit anderen Worten, hänge eine Schaltung zu deiner 
Frage an.

von Michael (Gast)


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Ah ok, verstehe, danke!


Eine Frage hätte ich noch wenn ihr so nett wärt:

Angenommen ich habe eine Versorgungsspannung von 12V und einen Motor der 
9V (oder weniger) benötigt. Wie Versorgt man diesen in so einem Fall 
korrekt? Mit einem ohmschen Widerstand funktioniert das ja nicht so gut 
da sich der Strom je nach Last am Motor ändert und somit der 
Spannungsabfall am Widerstand ebenfalls.

Spannungsregler sind ebenfalls nicht optimal für so einen Einsatz. (Ich 
weiß das beste wäre den Motor mit einer 9V Blockbatterie zu versrogen, 
aber es geht mir hier allgemein darum einen Motor mit einer 
Spannungsquelle zu vesorgen welche höher ist als die Nennspannung des 
Motors).


LG

von Sascha (Gast)


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Michael schrieb:
> Ich stelle deine Antwort nicht in Frage, aber woher weiß man das
> als
> Anfänger? Im Datenblatt fand ich dazu keine Angaben.
>
> Und könnte mir jemand noch eine Erklärung für meine 2. Frage geben? Wenn
> man einen Transistor sättgen/übersteuern will, wieso ist es dann
> trotzdem notwendig einen Basiswiderstand zu verwenden? (Es wird doch nur
> so viel Strom "gezogen" wie benötigt wird, oder nicht?)

Du KANNST den Basiswiderstand weglassen. Dann ist dein Basisstrom danach 
aber unbekannt, der Übersteuerungsfaktor daher auch (wegen: 
Diodenkennlinie B-E Strecke und Temperaturabhängigkeit dieser).

Wenn man einen BJT übersteuern möchte (also Betrieb als Schalter) dann 
sind gewisse Übersteuerungsfaktoren üblich. Je nach Anwendungsfall 
Übersteuerungsfaktor 5..20 (5: Schaltet zügig wieder ab, 20: Sehr 
geringe Vcesat).

Wenn du die Basis an 5V hängst fließt da ein SEHR großer Strom drüber 
(der kleinere Transistoren auch zerstören kann). Der 
Übersteuerungsfaktor wird dann 200 oder sowas in der Art.
Für Anwendungen mit Frequenzen ab kHz-Bereich ist das dann gar nicht 
mehr zu gebrauchen weil der BJT gar nicht mehr schnell genug abschaltet 
(ausser: großer Ausräumfaktor).

µC verkraften weiterhin den großen Strom nicht, 20mA sind imho das 
äußerste Maximum.

Gruß, Sascha

von Michael (Gast)


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@Horni

Es geht mir eher allgemein ums Verständnis, ich habe schon 
funktionierende Schaltungen mit Transistoren im Betrieb (natürlich mit 
berechnetem Basiswiderstand). Ich hatte ein Verständnisproblem und 
dachte die Begrenzung sei nur für den fall da falls die Last aus welchem 
Grund auch immer plötzlich zu viel Strom zieht.

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