Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Defektes Labornetzteil ohne Kennzeichnung


von Tobi S. (tochriso)


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Tach zusammen,

Ich habe hier ein defektes Labornetzteil ohne Kennzeichnung,
versuche also, ohne jeglichen Schaltplan da was zu retten.
Vielleicht fallen euch ja aufgrund der Fehlerbeschreibung gute Ansätze 
ein.

Beim Einschalten des Gerätes liegt am Ausgang eine Spannung von ca. 70V 
an, die ab dann kontinuierlich auf etwa 7V sinkt (Spannung wurde 
gemessen, nicht abgelesen). Ab etwa 20V, das ist nicht wirklich gut 
reproduzierbar, geht die Error-LED an und die LED für die 
Strombegrenzung (ohne angeschlossene Last).


Hat irgendwer ne gute Idee, in welcher Richtung ich weiter gucken 
sollte?

LG,
Tochriso

von Harry (Gast)


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Die Treiberstufe und die regelung würde ich mir ansehen...
Leider sehr weit gefechert die Fehler ohne Details...

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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"ohne Kennzeichnung"

den Bildern nach ist das ein selbst gebautes

Wie ist das Verhalten beim Einschalten mit unterschiedlichen Lasten?
Also mal ein paar gekühlte Lastwiderstände dranhängen und beobachten

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Tobi S. schrieb:
> Hat irgendwer ne gute Idee, in welcher Richtung ich weiter gucken
> sollte?

Guck was du von dem Haufen noch verwenden kannst, wenn du dir selbst ein 
Netzteil baust. Du willst doch nicht im ernst diese undokumentierte 
hingepfrimelte Bastlerschaltung irgendwie reparieren. Allein, dass bei 
einem 30V-Netzteil 70V am Ausgang liegen, zeigt dass da was total 
daneben ist.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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ArnoR schrieb:
> Tobi S. schrieb:
>> Hat irgendwer ne gute Idee, in welcher Richtung ich weiter gucken
>> sollte?
>
> Guck was du von dem Haufen noch verwenden kannst, wenn du dir selbst ein
> Netzteil baust. Du willst doch nicht im ernst diese undokumentierte
> hingepfrimelte Bastlerschaltung irgendwie reparieren. Allein, dass bei
> einem 30V-Netzteil 70V am Ausgang liegen, zeigt dass da was total
> daneben ist.

Manch einer macht sich mehr Mühe als nur "Henkel dranschweissen und 
wegwerfen" (=aufgeben).

: Bearbeitet durch User
von DocMartin (Gast)


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Falls nicht beim Zerlegen passiert: Im letzten Bild ist oberhalb des 
LMxxx ein Widerstand abgerissen, soll das so sein?

Ahoi, Martin

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Was ist der blaue Kasten unterhalb des fetten blauen Elkos? Ein zweiter 
Trafo, ein Akku???

Spannung am Ringkern-Trafo messen.
Den Schuko-Kontakt oberhalb des Ringkern-Trafos überlebenssicher ans 
Gehäuse schrauben.
Viel zu viele unsichere Steckkontakte, überall mal wackeln und mit der 
Zange übergangsweise nachquetschen.

Sind die schwarzen Drähte neben den roten Elkos etwa handgewickelte 
Luftspulen?

Alle kleinen Elkos kontrollieren.

von Possetitjel (Gast)


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Tobi S. schrieb:

> Hat irgendwer ne gute Idee, in welcher Richtung ich
> weiter gucken sollte?

Blockschaltbild erstellen (Verschaltung der einzelnen
Module); Gesamtschaltplan aufnehmen.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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DocMartin schrieb:
> Falls nicht beim Zerlegen passiert: Im letzten Bild ist oberhalb
> des
> LMxxx ein Widerstand abgerissen, soll das so sein?
>
> Ahoi, Martin

Wie kann so ein Widerstand abreissen? Da gehört schon Gewalt dazu, 
schätze eher der wurde abgekniffen, wieso auch immer.

von Harry (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Wie kann so ein Widerstand abreissen? Da gehört schon Gewalt dazu,
> schätze eher der wurde abgekniffen, wieso auch immer.

Passiert wohl beim wegwerfen :-P
Fehlt ja auch einiges des Gehäuses. u.A. im zweiten Bild unten rechts 
sieht es mir nach Leistungstransis aus, die nicht angeschraubt sind oh 
oh ohh

von Michael B. (laberkopp)


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Tobi S. schrieb:
> Beim Einschalten des Gerätes liegt am Ausgang eine Spannung von ca. 70V
> an, die ab dann kontinuierlich auf etwa 7V sinkt

Ohne Belastung ?

Wenn Belastung dran ist, sinkt sie schneller, bis so schnell daß du gar 
nicht so schnell messen kannst ?

Was macht die Spannung am grossen blauen Siebelko ? Vorsicht beim 
Messen.

Ich vermute unter dem blauen Deckel den Leistungstransistor.

Ja, der abgerissene Widerstand ist ein guter Kandidat.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:

> Ich vermute unter dem blauen Deckel den Leistungstransistor.
den Leistungstransistor luftdicht verpackt?
äußerst clever

und die Transistoren rechts unten scheinen nur mit der Wärmeleitung an 
das Gehäuse angeklebt, wof+r haben die Dinger eingentlich die Löcher im 
Gehäuse???
sieht mir arg unfertig aus das ganze Gerät

von ArnoR (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Manch einer macht sich mehr Mühe als nur "Henkel dranschweissen und
> wegwerfen" (=aufgeben).

Na dann warten wir einfach mal ab, was hier draus wird...

Das Ganze sieht mir nach Schaltnetzteil aus, der blaue Kasten unter dem 
Elko dürfte die Speicherdrossel des Schaltreglers sein. Ein 
Schalttransitor und die Freilaufdiode auf dem kleinen Kühlkörper unten 
rechts. Die Verdrahtung ist für einen Schaltregler alles andere als 
optimal. Und auch die Schaltung ist anspruchsvoller als bei einem 
Linearregler.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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auf jeden Fall scheint des Erbauers Lötkolben zu schwach für dickere 
Leitungen gewesen zu sein
alles was etwas dicker ist, z.B. am fetten blauen Elko, ist gecrimpt

"Do'h!" (wie Homer Simpson sagen würde)

scheint ein (Auto-)Elektriker gewesen zu sein ;)

von Elektrofan (Gast)


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> Sind die schwarzen Drähte neben den roten Elkos etwa handgewickelte
> Luftspulen?

Womöglich Strommessshunts.

von Elektrofan (Gast)


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> alles was etwas dicker ist, z.B. am fetten blauen Elko, ist gecrimpt

An dessen Schraubanschlüssen zu löten, wäre auch mit einem 100 W-Kolben 
schwierig ...

von Tany (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Das Ganze sieht mir nach Schaltnetzteil aus, der blaue Kasten unter dem
> Elko dürfte die Speicherdrossel des Schaltreglers sein

definito! sonst stimmt die Angabe 0..20A an der Frontplatte nicht.

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