Hallo zusammen, ich würde gerne die Türklingel/-gegensprechanlage so erweitern, dass ich mit einem Mikrocontroller das Klingelsignal detektieren und per Funk (WLAN, BLE, 433MHz, ...) an einen Server weiterleiten kann. Die Türklingel ist ein HTS 711 von Siedel und hat 3 Anschlüsse: ERT, 7 und 1. Gemessen habe ich zwischen ERT und 1 eine Ruhespannung von 18 V und zwischen 7 und 1 eine Ruhespannung von 19 V. Wenn man klingelt, so erhöhen sich beide Spannungen auf ca. 22 V (zumindest zwischen ERT und 1 ... zwischen 7 und 1 konnte ich aufgrund meines verhältnismäßig kurzen Armes nicht prüfen ;-) ist aber an einigen Stellen im Internet so angegeben). Dieses Signale würde ich gerne abgreifen, bin mir aber nicht sicher, was der beste Weg dafür ist. Im Moment tendiere ich dazu die Klingelanlage und den Mikrocontroller galvanisch zu trennen und den Mikrocontroller mit einer Batterie zu betreiben. Um möglichst wenig Strom zu verbrauchen möchte ich den Controller in Tiefschlaf legen (Power down). Um ihn daraus wieder aufzuwecken benötige ich einen Level Interrupt, den ich durch einen Spannungsteiler und einen Optokoppler am Mikrocontroller abgreifen möchte (siehe Bildanhang, Bauteile sind noch nicht dimensioniert). Ich bin mir bei dem ganzen Vorhaben aber nicht sicher, ob meine Schaltung die Klingelschaltung nicht überlasten würde, oder ob andererseits meine Schaltung zu aufwändig für das detektieren eines Spannungsanstiegs ist. Hat einer von euch Erfahrungen mit dem Abgreifen eines Klingelsignals? Danke :-) Michi
Hallo, greife direkt von der Klingel ab, egal was die an Speisung 6V, 24V, auch wenn es ein Lautsprecher ist. Paralell dazu schlicht einen Optokoppler, z.B. LTV-824 mit AC-Eingang, mit passendem Vorwiderstand.
Michi schrieb: > Im Moment tendiere ich dazu die Klingelanlage und den Mikrocontroller > galvanisch zu trennen Das kann man dem Schaltplan aber nicht entnehmen. Dort ist auf beiden seiten des Optokopplers die selbe Masse... Ich würde das mal so anfangen:
1 | o 5V |
2 | | |
3 | - |
4 | | | |
5 | | | |
6 | - |
7 | | |
8 | 1N4007 o----> uC |
9 | ...----o------->|---o---------. ' |
10 | | | | |/ |
11 | Klingel === V => | |
12 | | | ___ - |>. |
13 | ...----o------------o--|___|--' | |
14 | 100uF 1k --- |
Hallo Wolfgang, danke für die schnelle Antwort. Wenn ich es bisher richtig gelesen (und gehört) habe, so sitzt die Klingel im Telefonhörer. Ob die Klingel ertönen soll, wird also wahrscheinlich von der HTS-Schaltung aufgrund der Spannungsänderung bestimmt. Verstehe ich dich richtig, dass ich also nicht an einem der 3 zulaufenden Kabel (ERT, 7 und 1) das Signal abgreifen soll, sondern von einem "internen" RJ-Pin? So bräuchte ich in der Tat keinen Spannungsteiler vorzuschalten. Darüber habe ich ehrlich gesagt noch gar nicht nachgedacht (wieso nicht kratz ?), danke für die Anregung. Dann muss ich nur noch ermitteln, welcher Pin welche Funktion hat, oder gibt es da irgendwelche Normen? Vielen Dank Michi
Michi schrieb: > Ich bin mir bei dem ganzen Vorhaben aber nicht sicher, ob meine > Schaltung die Klingelschaltung nicht überlasten würde, oder ob > andererseits meine Schaltung zu aufwändig für das detektieren eines > Spannungsanstiegs ist. Deine Schaltung ist Unsinn. Ein Klingelsignal ist Wechselspannung, meist 8 oder 12V~. Und wenn eine richtige Klingel dran ist, mit Spule, dann entstehen hohe Abreissfunkenspannungen, locker bis 100V. Das muss deine Schaltung abkönnen. Ausserdem kannst du am Klingeltrafo nichts messen, dort sind immer 12V~, sondern musst an die Leitung zwischen Klingel und Klingelknopf, nur die halt geschaltete Spannung. Deswegen ist es sowieso schlauer den Strom zu messen, es fliesst bei konventionellen Klingeln bis 1A, sicher 0.1A. Ein simpler Reed-Kontakt, umwickelt mit 100 Windungen Kupferlackdraht, liefert dir gleich ein galvanisch getrenntes Signal, frei von Hochspannungen (abgesehen von kapazitiver Kopplung, eine geerdetes Aluröhrchen dazwischen würde also gut sein. Reed Relais sind schnell genug um 100mal zu schalten, du bekommst also ggf. ein prellendes Signal. Hast du keine Lust, so einen Sensor selbst zu bauen, geht auch ein ACS711 oder ähnlich, dem du aber noch eine Schaltschwelle nachschalten musst (Komparator). Willst du wirklich die Spannung messen, weil es vielleicht keine richtige Klingel ist sondern bloss eine elektronische, nimm erst mal einen grossen Vorwiderstand (weniger als 1mA bei 12V~, also 12k), und dann einen Wechselspannungs-Optokoppler wie PC814, der am Ausgang ca. 0.25mA schaltet, also 22k pull up. Auch dort kommt dann ein 100Hz pulsierendes Signal raus.
Hallo, Lothar M. schrieb: > Dort ist auf beiden > seiten des Optokopplers die selbe Masse... Stimmt, du hast Recht, das hätte ich genauer beschriften sollen. Auf der Mikrocontroller-Seite des Optokopplers soll natürlich der Batterie-Ground anliegen. Lothar M. schrieb: > Ich würde das mal so anfangen: Durch Transistoren entsteht keine galvanische Trennung, oder? Ich bin mir allerdings auch nicht sicher, ob das überhaupt notwendig ist. Danke für die Anregung :-) Michael B. schrieb: > Deine Schaltung ist Unsinn. > > Ein Klingelsignal ist Wechselspannung, meist 8 oder 12V~. Vielleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt. Mein Ziel war es (vor Wolgangs Beitrag), die Eingangssignale (die vom Klingelschalter an der Haustür bzw. an der Wohnungstür) abzugreifen und auszuwerten. Diese sind DC und deren Spannungsverläufe habe ich im Anfangspost beschrieben. Michael B. schrieb: > Willst du wirklich die Spannung messen, weil es vielleicht keine > richtige Klingel ist sondern bloss eine elektronische ... Ich glaube, sowas wird es sein, da kein "normales" Klingelgeräusch ertönt, sondern eher ein sich mit ca. 10 Hz in der Frequenz ändernder Ton. Dein Vorschlag gefällt mir auch gut. Ich messe dann nachher mal nach, an welchem Pin das eigentliche Klingelsignal anliegt. Vielen Dank Michi
Du hast eine sogenannte 1+n Schaltung. 1 ist der Draht der zu allen Telefonen und zum Sprechmodul an der Haustüre geht. n ist der Draht, der von der Klingel an den Jeweiligen Apparat geht. Wenn du ein Sprechmodul TLE 061-0 an der Haustür hast, findet man dort noch ein Diodensatz. Also geht von dem Klingeltaster zu jedem Sprechapparat einen separaten Draht. Das erkennen der Klingel geschieht wirklich über die Spannungserhöhung. Die ganze Elektronik sitzt im Hörer, der nicht zu öffnen ist. Der ERT Anschluss ist für den Etagenruf. Der Stromlauf sieht so aus: Plusanschluss vom Siedle Trafo auf den Taster, von dort aus auf den Anschluss ERT. Wenn das ein Mehrfamilienhaus ist, solltest du darauf achten, dass deine Schaltung die anderen Telefone nicht stört. Da reagiert die Siedle Schaltung manchmal ganz empfindlich. Siedle bietet für deinen Fall auch ein fertiges Modul an, nennt sich Nebensignal Controller NSC 602... Schaltplan von Siedle: http://www.siedle.de/xs_db/DOKUMENT_DB/www/Systemhandbuch/1+n_2013/Systemhandbuch_1+n-Technik_136441_DE.pdf
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Hallo zusammen, es hat etwas länger gedauert, aber jetzt sitze ich wieder vor meiner Klingelschaltung. Danke an Hubert für den Hiweis, dass es sich um eine 1+n Anlage handelt, so konnte ich ein bisschen weiter recherchieren. Da der Großteil der Klingelschaltung im Hörer untergebracht ist, werde ich nun doch versuchen die DC-Spannungen an den Anschlüssen ERT, 1 und 7 abzugreifen. Ein Klingelsignal (Spannung über 20V) möchte ich über einen Optokoppler am ATMega (ADC-EIngang) detektieren. Den entsprechenden Arbeitspunkt ermittle ich über einen Spannungsteiler parallel zwischen ERT und 1 bzw. 7 und 1, dessen Arbeitspunkt zusätzlich durch den Innenwiderstand des Optokoppler beeinflusst wird (siehe Schaltungsskizze). Kann mir jemand sagen, ob man das prinzipiell so machen kann? Es fließen (laut Simualtion) ca. 5 mA und die Klingelschaltung sollte nur gering belastet werden. Wäre daso okay? Vielen Dank Michi
Sorry für den Doppelpost. Der obige Beitrag war von mir (Michi), sitz hier an einem Wohnheimsrechner. (Diesmal richtig) Michi
Es sollte mich schwer wundern, wenn da nicht sowas wie ein Bus eingesetzt wird. Die Spannung wird nicht stabil sein und Du wirst wahrscheinlich die ganze Anlage stoeren, wenn Du da einfach 5mA Last dranklemmst. wendelsberg
Hm, das sind schlechte Neuigkeiten. Trotzdem danke für die Rückmeldung. Ich dachte 5mA wären nicht so viel, aber das war dann wohl ein Trugschluss. Hubert M. schrieb: > Siedle bietet für deinen Fall auch ein fertiges Modul an, nennt sich > Nebensignal Controller NSC 602... Die 90€, die man dafür ausgeben muss schrecken mich ab, weil ich es auch für Abzocke halte. Aber ja, ich weiß, eine gesamte Klingelanlage ist teurer. Weiß einer wie die das machen. Danke Michi
wendelsberg schrieb: > Es sollte mich schwer wundern, wenn da nicht sowas wie ein Bus > eingesetzt wird. Bei der SIEDLE HTS 711 kommt kein Bus-System zum Einsatz, sondern die einfache 1+n-Technik. Das hat schon jemand weiter oben zutreffend festgestellt.
Hallo, kann ich denn die Klingelschaltung, wenn es sich um ein 1+n-System handelt, mit 5mA belasten? Oder was genau ist bei so einem System die Obergrenze? Ich habe leider was das angeht noch gar keine Erfahrungswerte. Klar kann ich es ausprobieren, aber ich wüsste es gerne vorher. Viele Grüße Michi
Hi Michi, hab das Thema interessiert verfolgt, da ich genau vor dem selben Problem stehe. Hast du eine Lösung für dich gefunden? Ich weiß ja nicht aber 5mA sollten ja echt kein thema sein...
Tom schrieb: > Hi Michi, > > hab das Thema interessiert verfolgt, da ich genau vor dem selben Problem > stehe. > > Hast du eine Lösung für dich gefunden? > > Ich weiß ja nicht aber 5mA sollten ja echt kein thema sein... Falls noch Interesse besteht, ich habe eine funktionierendeKomparatorschaltung entwickelt die alle Fragen nach Stromlast und Störung der Hausanlage umgeht. Die Schaltung ist universell nutzbar. Im aktuellen Fall ist sie mit einer HM-Sen-DB-PCB eingesetzt, die bei einem Klingelsignal ein Funksignal auslöst. Die Lösung funktioniert bei der Siedle 1+n Technik mit allen Haustelefonen. Eine Erfassung des Etagenrufes ERT ist auch möglich. Die Schaltung kann an jeder Stelle der Leitungsführung zum HT eingesetzt werden. Weitere Funktionen wie Türöffner, Licht oder Sprechverbindung herzustellen sind zur Zeit in Planung. Ausführliche technische Informationen zur 1+n Technik sind vorhanden (mehr als Planungs- und Wartungshandbuch). Softwareseitig erzeugt die aktuelle Lösung bei einem Klingelsignal ein E-Mail und sendet ein PUSH-Nachricht an ausgewählte Android-Telefone / Tablets. Grüße vom Schrat!
Hallo, die beigefügte Doku sollte zumindestens einen Einstieg ermöglichen! MfG der Schrat
Schrat, willst Du hier kommerzielle Lösungen über das Forum an den Mann bringen? Wiese fragst Du ob Interesse besteht und speist die Forenmitglieder dann mit dem PDF ab!? Was soll das?
hi Wenn es eine sprechanlage ist: der etagenruf wird sicher nur ein taster zw. ERT und 7/1 sein. die türklingel ist aber dann ein Protokoll auf dem Bus.
Was soll das schrieb: > Schrat, willst Du hier kommerzielle Lösungen über das Forum an den Mann > bringen? > > Wiese fragst Du ob Interesse besteht und speist die Forenmitglieder dann > mit dem PDF ab!? > > Was soll das? Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Aber bei den Forumstrollen ist das Lesen wohl nicht die Hauptsache! Es grüßt Dich Du anomymer Wurm, der Schrat!
43222342 schrieb: > hi > > Wenn es eine sprechanlage ist: > > der etagenruf wird sicher nur ein taster zw. ERT und 7/1 sein. > > die türklingel ist aber dann ein Protokoll auf dem Bus. Da mußt Du genau schauen welches Produkt installiert ist. Die 1+n Systeme sind keine Bus-Systeme, sondern da läuft sozusagen eine Strom- und Spannungsteuerung ab. Also ein bestimmter Zustand von Strom oder Spannung entspricht einem Funktionszustand der Anlage. Beispiel: zwischen Anschluß 1 und 7 misst Du ca. 18,5 Volt, das bedeutet die Anlage ist im Ruhezustand. Wenn Du den Klingelknopf drückst, steigt die Spannung auf über 20 bis 24 Volt, das heisst für das Telefon: der Klingelknopf ist gedrückt, es muss der Klingelton erzeugt werden. Wenn der Klingelknopf losgelassen wird, geht spätestens mit Abheben des Hörers die Spannung auf 15 Volt und der Sprechzustand wird aktiviert. Das ist jetzt nur von der Spannung her beschrieben, in der Lautsprechersteuerung laufen parallel dazu noch stromgesteuerte Prozesse ab. Da werden die nicht gerufenen Telefone auf Mithörsperre gesetzt, die Anschaltung des Mikrofons an der Haustür gesteuert, usw. Das einzige "fast digitale" sind die Übertragungen der Funktionsknöpfe TÜR & LICHT. Da werden Frequenzburst bestimmter Kodierung in Richtung Lautsprechersteuerung gesendet. Der Etagenruf ist einfach eine Einspeisung von 24 Volt über einen Taster an die KLemme ERT am Haustelefon HT7.. / HT8... Natürlich gibt es von Siedle neuere System die einen richtigen BUS nutzen und unter Umständen Audio, Video und Funktion integrieren. Zur genaueren Identfizierung muß man die Produktinfo / Spezifikation studieren.
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D.C: S. schrieb: > Die 1+n > Systeme ist das hier eines? habe das wohl überlesen darf dann ignoriert werden
Ja, der Beitrag beschreibt eine für ein 1+n System geeignete Lösung. Insbesonders in der Patentschrift ist eine ausführliche Funktionsbeschreibung nachzulesen. Da diese 1+n Systeme z.B. bis vor kurzem in Mehrfamilienhäusern installiert wurden, gibt es meines Erachtens durchaus Bedarf für selbst entwickelte Anschaltungen. Ich denke jeder etwas begabte "Elektroniker" ist in der Lage nach der beigefügten Info eine Lösung nach dem Muster zu bauen. An dieser Stelle muß daruf hingwiesen werden, das natürlich der Hersteller Siedle auch ein Nebensignalgerät anbietet (wurde auch bereits in einem vorlaufenden Beitrag erwähnt). Mfg Schrat
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