Hallo, ich wollte euch fragen, ob es beim Einschalten einer Induktivität (Spule) mit Wechselspannung oder Gleichspannung einen unterschied gibt. Wenn ich eine Spule an eine Gleichspannung anschließe, dann wird der Strom nur langsam Ansteigen, da die Spule in sich selbst eine Selbstinduktionsspannung induziert. Diese ist der eigentliche Quellspannung entgegengerichtet und dies führt dazu, das der Strom nur langsam sein maximum erreicht. Das heißt mit der Zeit wird die Selbstinduktionsspannung immer kleiner. Nun wollte ich euch fragen, ob dies beim anlegen einer Wechselspannung an die selbe Spule auch genau so ist? Ich hab das so Verstanden, das der einzige unterschied zwischen Wechselspannung und Gleichspannung an einer Spule der ist, dass nach erreichen des maximalen Stromes die Spule bei Gleichstrom einfach mehr Strom aufnimmt als bei Wechselspannung, da es bei Gleichspannung nach erreichen von Imax zu keiner weiteren veränderung des magnetischen Flusses über die Zeit kommt. Somit ist für mich der Einschaltvorgang bei Gleichspannung und Wechselspannung identisch, nur in weiterer Folge nimmt halt die Spule an Gleichspannung mehr Strom auf. Hab ich das so Richtig verstanden?? MfG
Helpme91 schrieb: > Somit ist für mich der Einschaltvorgang bei Gleichspannung und > Wechselspannung identisch, nur in weiterer Folge nimmt halt die Spule an > Gleichspannung mehr Strom auf. > > Hab ich das so Richtig verstanden?? Im Prinzip ja. Bzgl. I solltest Du auch bedenken, daß i.d.R. der I_max ja gar nicht erreicht wird. Weder bei DC noch bei AC. :)
Helpme91 schrieb: >Wenn ich eine Spule an eine Gleichspannung anschließe, dann wird der >Strom nur langsam Ansteigen, da die Spule in sich selbst eine >Selbstinduktionsspannung induziert. Diese ist der eigentliche >Quellspannung entgegengerichtet und dies führt dazu, das der Strom nur >langsam sein maximum erreicht. Das heißt mit der Zeit wird die >Selbstinduktionsspannung immer kleiner. Bei Gleichspannung gibt es bei einer idealen Spule eigentlich kein Maximum, der Strom würde bis in alle Ewigkeit linear ansteigen. Eine Spule hat aber praktisch immer auch einen ohmischen Widerstand. Und dieser, und die angelegte Gleichspannung bestimmen den maximalen Strom der fließen kann. Bei Wechselspannung gibt es einen bestimmten Strom der dann fließt, auch wenn die Spule ideal währe. Der induktive Blindwiderstand bestimmt diesen Strom.
Günter Lenz schrieb: > Das heißt mit der Zeit wird die >>Selbstinduktionsspannung immer kleiner. Nein. Die Selbstinduktionsspannung ist betragsgleich zur angelegten Spannung. Bei einer angelegten Gleichspannung ist also die Selbstinduktionsspannung konstant. Dabei steigt der Strom zeitlinear an - im Idealfall bis in alle Ewigkeiten. Da reale Spulen einen nicht vernachlässigbaren Gleichstromwiderstand haben, kann der Strom nicht beliebig ansteigen. Und da mit wachsendem Strom das Spannungsgefälle über dem Spulenwiderstand zunimmt, nimmt die an der Spule anliegende Spannung ab - entsprechend die Induktionsspannung. Solange bis praktisch die gesamte Betriebsspannung über dem Wicklungswiderstand abfällt und nun ein konstanter Strom gemäß dem Ohmschen Gesetz fließt. Die Induktionspannung ist auf Null gefallen.
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Helpme91 schrieb: > ich wollte euch fragen, ob es beim Einschalten einer Induktivität > (Spule) mit Wechselspannung oder Gleichspannung einen unterschied gibt. Ja. Der Anschluss einer Induktivität an eine Wechselspannung ist übrigens nicht gerade trivial. An dieser Aufgabe sind in der Klausur für "Theoretische Elektrotechnik" viele gescheitert. Man braucht dazu gute Kenntnisse im Aufstellen und Lösen von Differentialgleichungen.
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